Linker Frieden – rechter Frieden

Es gibt keinen linken Frieden und keinen rechten Frieden, sondern nur Frieden als unser aller Menschenrecht. Die Friedensbewegung ist nur wirkungsvoll, wenn alle gemeinsam demonstrieren, unabhängig, ob politisch links, rechts, oben oder unten. Darauf verweist auch Ulrike Guérot als Initiatorin von https://europeanpeaceproject.eu, zuletzt auf ihrer großartigen Rede bei der Friedensdemo am Karfreitag 18.5.2025 in Dresden.
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Doch Guérot’s Aufruf wird im Gegensatz zu den anderen EU-Mitgliedsländern in Deutschland kaum befolgt, wo linke wie rechte Friedensbewegte in vereinter Sturheit meinen, den Frieden jeweils für sich alleine gepachtet zu haben. Beispiel Freiburg am 9.5.2025:

          Wolf Bergmann um 17 Uhr am 9.5.2025 am Rathausplatz Freiburg
              Am Bertoldsbrunnen

Drei Teilnehmer mit blauen Friedenstauben- sowie Deutschland-Fähnchen wurden als Rechte identifiziert und am Rathausplatz zum Verlassen der Kundgebung aufgefordert – sie entfernten sich brav – aber überrascht, enttäuscht und traurig über derlei Gesinnungsdiktat – wie bereits im Vorjahr beim Ostermarsch auf dem Platz-der-Alten-Synagoge.
Solch primitive Ausgrenzungen sind z.B. in Frankreich undenkbar. Der Autor hat selbst in Colmar, Mulhouse, Strasbourg, Hyeres und Toulon erlebt, wie auf Demos gegen den Ukrainekrieg Friedensbewegte von La France Insoumise (Linke, Jean-Luc Mélenchon) und Rassemblement National (Rechte, Marine Le Pen) Seit an Seit mitlaufen und dabei Fähnchen mit der Bleu-blanc-rouge-Tricolore schwenken. Und danach trinken sie wahrscheinlich zusammen noch einen Vin Rouge.
Das Anliegen steht im Vordergrund, der Frieden. Die politische Positionierung hingegen ist von sekundärer Bedeutung,

Es ist geradezu jämmerlich: Einerseits finanzieren unsere Regierungen Ampel 2021 und jetzt GroKo 2025 einen Stellvertreterkrieg mit, in dem sich (zumeist) junge Ukrainer und Russen gegenüberliegen und darauf warten, sich gegenseitig zu töten – ein Stellungskrieg, der an den Ersten Weltkrieg erinnert. Und auf der anderen Seite passen die Bürger in Deutschland voller Argwohn darauf auf, daß kein Rechter auf einer linken Friedensdemo mitläuft und umgekehrt kein Linker au der rechten Demo auftaucht. Die Links-rechts-Einteilung taugt nichts angesichts der Kriegsgreuel. Das auch in Freiburg am Rathaus und Bertoldsbrunnen zweimal vorgelesene Manifest „Europa heißt nie wieder Krieg“ von EuropeanPeaceProject (hier finden Sie es zum Nachlesen) mahnt doch eindringlich genug, als Pazifisten zusammen zu stehen:
„Wir, die Bürger Europas, erklären diesen Krieg hiermit für beendet!.“
„Wir machen bei den Kriegsspielen nicht mit“.
„Wir fordern ein neutrales, von den USA emanzipiertes Europa, das eine vermittelnde Rolle in einer multipolaren Welt einnimmt“.
„Wir“, das sind politisch Rechte wie Linke bzw. Nonkonformisten wie Konformisten.
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Die deutsche Friedensbewegung wird weiterhin in der Bedeutungslosigkeit verbleiben, wenn sie sich derart auseinanderdividiert. Übrigens sehr zur Freude der Bellizisten und Nachrüstungsfanatiker von SPDCDUGrüneFDP. So sind die Taurus-Fanatiker von Rechts-CDU und Links-Grünen clever, wenn sie sich beide zusammentun und gemeinsam ihren militaristischen Träumereien nachgehen.

Wir brauchen in Deutschland eine neue Friedensbewegung 2.0 – nur eine einzige. Aber offen für alle, ohne Gesinnungsprüfung.
9.5.2025
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