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Bick nach Westen auf Schluchsee-Ort am 13.3.2014 - der Stausee hat einen extrem niedrigen Wasserstand

Blick nach Westen auf Schluchsee-Ort am 13.3.2014 – der Stausee hat einen extrem niedrigen Wasserstand

 

 
Der warme Golfstrom mit seinen riesigen Wassermassen
beliefert Europa mit der Energie von 1 Million Kernkraftwerken

 


(1) Dreisam 6.11.2012

(1) Blick nach Osten zum Wasserkraftwerk am Sandfang an der Dreisam Freiburg-Oberwiehre am 6.11.2012 – Dreisamuferweg

Abkehr von der Kleinwasserkraft?
Die Abkehr von der Kleinwasserkraft ist ein Angriff auf ein Stück Landes- und Kulturgeschichte
Es wäre sehr bedauernswert, falls die Einspeisevergütung für Anlagen bis 500 Kilowatt gestrichen würde. Denn Kleinwasserkraftwerke sorgen für die älteste aller erneuerbaren Energien im Stromsektor.
Ökologische Abwägungen sind oft nicht trivial. Entsprechend schwer ist daher die Bewertung der Kleinwasserkraft, die einerseits CO2-neutral Strom erzeugt, andererseits die Flussökologie verändert. Dass die Interessen der Ökologie vor Ort und die saubere Stromerzeugung unter einen Hut zu bringen sind, zeigte sich bei manchen Projekten in der Vergangenheit. Von solchen Abwägungen der Interessen wollte die Bundesregierung nichts mehr wissen. Sie wollte für Anlagen bis 500 Kilowatt die Einspeisevergütung streichen – ein Angriff auf die älteste aller erneuerbaren Energien im Stromsektor. Am Dienstagabend sah es allerdings nun so aus, als werde dieses Ansinnen durch die Fraktionen im Bundestag noch gestoppt.
Ausgerechnet die Kleinwasserkraft war es, von der die deutsche Energiewende ausging. Denn das erste Stromeinspeisungsgesetz, 1991 in Kraft getreten, kam auf Betreiben vor allem bayerischer Wasserkraftwerker zustande. Es sollte die Kleinerzeuger in der damaligen Monopolwelt der Stromwirtschaft durch Mindestvergütungen vor allzu selbstherrlich agierenden Stromkonzernen schützen.
Weil der Gesetzgeber gerade dabei war, schrieb er auch für Strom aus anderen erneuerbaren Quellen Mindestvergütungen ins Gesetz – ohne die Konsequenzen zu erahnen. Die waren enorm: Ein Windkraftboom an der Küste machte Deutschland zur weltweit führenden Windkraftnation. Entsprechend wuchs das Selbstbewusstsein der Ökostrom-Verfechter, was sich von April 2000 an – nun unter der ersten rot-grünen Bundesregierung – im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) widerspiegelte. Dieses wiederum katapultierte auch den Solarstrom nach vorne.
Diese Geschichte der Kleinwasserkraft muss man kennen, um zu verstehen, dass es bei den kleinen Turbinen oder auch Wasserrädern um mehr geht als um „nur“ drei Milliarden Kilowattstunden. Die Kleinwasserkraft ist ein Stück Landesgeschichte. Ein Stück Industriegeschichte. Auch ein Stück Kulturgeschichte. Wer sie abschießt, zerstört ein Stück regionaler Identität.
Viele Orte in den Mittelgebirgen verdankten zwischen dem Jahr 1900 und dem Ersten Weltkrieg ihren ersten Stromanschluss der heimischen Wasserkraft. Findige Unternehmer bauten Turbinen an den Bächen, versorgten anfangs damit nur ihre eigenen Fabrikhallen, bauten dann aber auch Leitungen zu Nachbarhäusern und wurden so zu regionalen Stromversorgern. Über Jahrzehnte hinweg, mitunter bis in die 1970er Jahre hinein, bekamen Stromkunden ihre Energie von der örtlichen Papier-, Nähseide- oder Zündholzfabrik. Erst dann wurden die Netze in Konzernstrukturen integriert.
Es wäre sehr bedauernswert, falls die Einspeisevergütung für Anlagen bis 500 Kilowatt gestrichen würde. Denn Kleinwasserkraftwerke sorgen für die älteste aller erneuerbaren Energien im Stromsektor.
Der Plan der Bundesregierung, den kleinen Anlagen ökonomisch das Wasser abzugraben, ist daher Verrat an der Kulturgeschichte des Landes. Das nimmt man in Kauf, weil man ein Bauernopfer braucht, nachdem die Gesellschaft ihren Fließgewässern so vieles angetan hat. Das wirkliche Problem der Fließgewässer ist mitnichten die Nutzung ihrer Kräfte. Vielmehr resultiert ihr mitunter schlechter Zustand aus begradigten Flussläufen, aus der Zerstörung von Überflutungsflächen, aus der Verdolung. Die Flüsse leiden unter Schadstoffeintrag und unter der Versiegelung des Landes, weil jeder Quadratmeter Beton und Asphalt im Einzugsgebiet die Abflusskurven verändert.
Zudem leiden die Flüsse natürlich auch unter dem Klimawandel, weil die Bäche sich erwärmen und öfter trocken fallen. Zwar wird die Kleinwasserkraft den Klimawandel nicht stoppen können, aber sie ist immerhin ein bescheidener Baustein. Und was vielleicht noch wichtiger ist: Manche Anlagen, gerade auch in Südbaden, gehören zu den stilvollsten Bausteinen des Klimaschutzes, die Ingenieurskunst je geschaffen hat.
… Alles vom 5.7.2022 von Bernward Janzing bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/die-abkehr-von-der-kleinwasserkraft-ist-ein-angriff-auf-ein-stueck-landes-und-kulturgeschichte–214711223.html

Mehr von Bernward Janzing vom 6.7.2022 auf
https://www.badische-zeitung.de/ende-fuer-die-kleine-wasserkraft–214710602.html

 

 

Geschichte der Wasserkraft in Baden
von Bernward Janzing
Baden hat die frühe Elektrifizierung Deutschlands um das Jahr 1900 und in den Jahrzehnten danach erheblich geprägt. Keine Region in Deutschland hat – mit Ausnahme allenfalls noch von Bayern – eine so bedeutende Wasserkraftgeschichte wie Baden. Das hat natürlich Gründe. Einer ist der angrenzende Rhein, ein anderer sind die hohen Niederschläge im Schwarzwald. Hinzu kommt die Geologie: Bedingt durch das kristalline Grundgebirge fließt das Wasser stets oberirdisch ab und bietet sich daher zur Nutzung an. Eine von technischem Erfindergeist geprägte Kultur – erkennbar auch an der Uhrmacherkunst des Schwarzwaldes – tat ein Übriges.
Entsprechend verfügt vor allem Südbaden über Wasserkraftanlagen, die zum Teil auch im internationalen Maßstab beispielgebend waren – angefangen vom Kraftwerk Rheinfelden, das 1898 als das größte Laufwasserkraftwerk Europa in Betrieb ging, gefolgt vom Kraftwerk Laufenburg 1914, das nun das größte war.

Aber auch kleinere Kraftwerke schrieben ihren Teil der Wasserkrafthistorie. Als – noch vor dem Kraftwerk Rheinfelden – das Kraftwerk Stallegg in der Wutachschlucht im September 1895 in Betrieb ging, was dieses das größte Flusskraftwerk Deutschlands. Es war auch insofern eine Innovation, weil es dem Betreiber, dem Fürsten zu Fürstenberg, gelang, den Strom über 25 Kilometer nach Donaueschingen zu führen. Das war neu. Erst vier Jahre zuvor, auf der Elektrizitätsausstellung in Frankfurt, hatte die Wissenschaft überhaupt einen leistungsfähigen Ferntransport von Strom präsentieren können. Der Fürst war einer der Ersten, die das in der Praxis nutzten.

Oft waren es Unternehmer, die nebenbei zu Stromlieferanten wurden. Das Haus Fürstenberg versorgte bis 1979 die Region Donaueschingen bis Löffingen, Gütermann belieferte bis 1973 über das eigene Netz das Elz- und Simonswäldertal. In Gengenbach war es die Papierindustrie, in Singen war es eine Baumwollspinnerei, in Haslach-Schnellingen versorgte eine Zündholzfabrik große Teile des Kinzigtals. Aber es gab auch Kommunen, die sich um die Stromversorgung mühten, so etwa Vöhrenbach mit dem Bau der Linachtalsperre oder Bräunlingen mit der Brändbachtalsperre.

Weil Stromversorger – speziell die großen Erzeuger am Hochrhein – bald als „private Spekulanten“ oder auch „kartellierte Großgesellschaften“ verschrien waren, begann der badische Staat 1912 mit dem Aufbau einer eigenen Elektrizitätsversorgung, deren erstes Projekt das Murgkraftwerk bei Forbach war. 1921 mündete diese Entwicklung in der Gründung des Badenwerks.

Zu den großen Projekten der deutschen Stromgeschichte gehören auch die 1928 gegründeten Schluchseewerke. Als Pumpspeicher stellten sie für die sich entwickelnde Stromwirtschaft bis ins Rheinische Kohlerevier hinein Strom bei Spitzenbedarf bereit. Doch manches badische Wasserkraftprojekt scheiterte auch an Widerständen – so Mitte des 20. Jahrhunderts eine 60 Meter hohe Talsperre im Wutachtal am Zusammenfluss von Haslach und Gutach; sie hätte einen 110 Hektar großen Stausee geschaffen. Und vor wenigen Jahren musste die EnBW das Pumpspeicherprojekt Atdorf im Südschwarzwald aufgeben.
… Alles vom 9.8.2021 von Bernward Janzing bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/keine-lobby-fuer-die-wasserkraft–203958141.html

 

 

Wasserkraft, BHKW und Biomasse: Dezentral, grundlastfähig und bedarfsgerecht

Ich versteh’s nicht. Die Welt wird immer flexibler, aber beim Strom will man sich an das Wetter ketten. Es spricht nichts gegen Erneuerbare Energien – aber sie müssen grundlast- und spitzenlastfähig sein. Meine Stromquelle ist die Wasserkraft. Die hat im Schwarzwald die älteste Tradition und ist zuverlässig. Aber mit volatilem Zappelstrom wird man nicht weiterkommen. Dann wird, wie bisher, Gas und Kohle weiterhin als Sicherheit verbrannt werden müssen ohne jegliche Einsparungen. Also träumt weiter eure grünen Ideologen. Und wenn die teure EEG-Umlage nur eine Lüge ist, wie behauptet, dann schafft sie doch ab.
Vor zwanzig Jahren hiess es, die Förderung sei lediglich eine Anschubfinanzierung. Und jetzt: Daueralimentierung. Es hieß, bald sei die Technik so ausgereift, dass alles rentabel werde. Soso. 24.000 WEAs, quadratkilometerweise Photovoltaik. Ab wann braucht es denn keine Förderung mehr? Ab 50.000 Anlagen? Ab 100.000?
Eine rückständige Technik kann man nicht zur intelligenten Technik fördern. Nicht ohne Grund wurden die Windräder an den Küsten Europas im 19. Jahrhundert abgebaut. Eine steuerbare Dampfmaschine war schon damals der volatilen Technik überlegen, weil sie bedarfsgerecht steuerbar war.
Wir brauchen Bedarfsgerechtigkeit oder anders ausgedrückt, Flexibilität, was die Wahl der Energiequelle anbetrifft. Und wir brauchen Effizienz.
Ein Windrad im Schwarzwald bringt im Schnitt 1200 -1400 Volllaststunden – nicht steuerbar. Das Jahr hat hat rund 8700 Std.. Etwa die Hälfte wird zu Zeiten erzeugt, in denen keiner den Strom braucht. Speicherbar ist er auch nicht. Das ist keine effiziente Technik.
Wir sollten auf Kraftwerke setzen, die bedarfsgerecht Energie liefern: Wasser, BHKW oder Biomasse. Und vor allem sollten wir aufhören, eneuerbare Energien als Synonym für Strom zu gebrauchen. Strom macht nur einen kleinen Teil des Energiebedarfs aus. Ein, zwei Grad weniger Raumtemperatur, kleinere Autos, ein etwas nachhaltiger Konsum, Naherholung statt Fernreise usw. usw.
Und deshalb geht es hier nicht um zukunftsträchtige Technik oder Umweltschutz – und deshalb sind die Lobbyisten von Windkraft und EEG-Photovoltaik in Wirklichkeit keine Umweltschützer und keine Visionäre, sondern sie sind nur das, was sie anderen vorwerfen: BESITZSTANDSWAHRER.
24.3.2014, Simon Thomas

 

Wassermühlen im Schwarzwald – Windmühlen an der Nordseeküste

Anders an der Küste im Norden gibt es im Schwarzwald keine einzige historische Windmühle, da der Wind als Energielieferant hier nie stark genug wehte. dafür gibt es zahlreiche historische Wassermühlen, die heute großenteils stillgelegt sind. Die Bäche führen ihr Wasser ungenutzt uins Tal – gier ließe sich sogar grundlastfähig Energie erzeugen.
Warum wird die Schwarzwälder Wasserkraft nicht mehr genutzt? Manfred Volk (WKV-AG) aus Gutach kann ein Lied davon singen: Er stellt Kleinwasserkraftwerke her, die er zu 90% ausführt, da sie bei uns nicht  verwendet werden dürfen. Die großen Energieversorger kommen nicht zum Zuge, da die vielen Wasserrechte großenteils in Privathand sind. Und die Privatleute werden von den engdenkenden Behörden mit Vorschriften malträtiert und abgewehrt. Im Simonswald gibt es einen Landwirt, der nun seit 18(!) Jahren vergebnlich versucht, sein Wasserrad zur Stromerzeugung wieder in Betrieb zu setzen.

Jede Windmühle wirft Gewinne ab: (1) für die Projektgesellschaft (Planung und Verwaltung), (2) beim Anlagenbauer (Transportunternehmer, Baufeldvorbereiter) und (3) Betreiber (nur ist der Gewinn hier oft negativ, also Verlust). Würde man (2) zwangsweise an (3) bezeiligen, dann würde Standortwahl für Windräder sicher sorgfältiger erfolgen.

https://www.freiburg-schwarzwald.de/wasserkraft-volk.htm

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