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- ARD: Didi und Miosga (8.4.2025)
- Nato 13 bzw. 3 mal (ohne USA) stärker als Russland (24.3.2025)
- Wenn „der Russe“ vor der Tür steht: Neuer Propagandahöhepunkt im Blätterwald (24.3.2025)
- Verweigern geht in D nicht mehr (21.3.2025)
- Von Friedensgebot zu Kriegstüchtigkeit: Deutschlands neue Ära (21.3.2025)
- 19.000 Euro pro Kopf für mehr Rüstung (21.3.2025)
- Europe is ‚at risK of ‚engaging in civilizational suicide‘. JD Vance says (16.3.2025)
- EU auf dem Abstellgleis: Aufrüstung statt Frieden, Papiergeld statt Bitcoin (3.3.2025)
- Wieder einmal könnte ein Weltkrieg mit Lügen beginnen: Es gibt keinen Bedarf an Nachrüstung – Albrecht Künstle (7.3.2025)
- EU im Aufrüstungsrausch: Die Notwendigkeit, die Debatte vom Kopf auf die Füße zu stellen – Alexander Neu (4.3.2025)
- Aufrüstung nach UA-Kriegsende? (21.2.2025)
- Aufschlussreicher Kräftevergleich zwischen der NATO ohne USA und Russland – Albrecht Künstle (19.2.2024)
- Atom-Nachrüstung hierzulande (14.8.2024)
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Bei der Nachrüstung sind zu trennen: Menschen (D wie RU fehlen die „überzähligen Söhne“ Youth Bulges) und Material (Großwaffensysteme und Drohnen)
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These: Eine Rückbesinnung auf die Entspannungspolitik von Willy Brandt „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein“ zwingt Deutschland von der Kriegsrhetorik zurück zur Friedensrhetorik. Anstelle auf die Nachrüstung muß alle politische Energie auf die Schaffung eines europäischen Sicherheits- und Friedenssystems von Lissabon bis zum Ural gerichtet werden.
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Nato 13 bzw. 3 mal (ohne USA) stärker als Russland
Eine seltsam irrationale Begeisterung für Aufrüstung
Der durchgeknallte Rüstungslobbyist und US-Präsident Trump will, dass die Nato-Staaten ihre Militärausgaben auf fünf Prozent erhöhen und in den USA einkaufen. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat einen 800 Milliarden Euro schweren Plan zur Wiederaufrüstung Europas vorgeschlagen. Laut Friedrich Merz soll gelten: Whatever it takes.
Eine seltsam irrationale Begeisterung für Aufrüstung und Waffen hat dieses Land ergriffen und vor allem die Politik. CDU, CSU, FDP und erschreckenderweise auch SPD und Grüne kennen nur noch ein Ziel: mehr Waffen, mehr Soldaten, mehr Geld für Rüstung. Stellt man dies nicht bereit, „kommt der Russe“.
Auch in Kriegszeiten wäre kluge, objektive, an Fakten orientierte Analyse notwendig. Eine neue Greenpeace-Studie zeigt, dass die Nato in fast allen Dimensionen Russland überlegen ist – und trotzdem weiter aufrüsten will. Vom seriösen Forschungsinstitut SIPRI stammen die folgenden Zahlen. Die kombinierten Rüstungsausgaben der Nato-Mitgliedstaaten überstiegen 2023 – einem Jahr, in dem Russland sich mitten in einem massiven konventionellen Krieg befand – die Russlands um knapp das Dreizehnfache: Fast 1,3 Billionen US-Dollar für die Nato stehen circa 110 Milliarden Dollar für Russland gegenüber.
Auch wenn man den Anteil der USA abzieht, übersteigen die Rüstungsausgaben der europäischen Nato-Mitglieder die Russlands immer noch um das Dreifache. Eine Nato-Quote von fünf Prozent würde bei einem deutschen Bruttoinlandsprodukt von 4400 Milliarden Euro Verteidigungsausgaben von ca. 220 Milliarden Euro bedeuten. Alleine Deutschland würde dann das Doppelte von Russland für Rüstung ausgeben.
Axel Mayer, Endingen.
.. Alles vom 24.3.2025 von Axel Mayer bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/eine-seltsam-irrationale-begeisterung-fuer-aufruestung
Ein Kommentar
Ja, die Nato ist 13 bzw. 3 mal (ohne USA) stärker als Russland. Es gibt also KEINEN Grund zur Nachrüstung. Zudem: Mit Trump’s Hinwendung der USA zu China und seiner Abkehr von der Brzeziński-Doktrin „Keine Kooperation zwischen D und RU“ öffnet sich plötzlich ein Fenster zur Errichtung eines gesamteuropäischen Friedens-/Sicherheitssystems. Bevor dieses Zeitfenster wieder schließt ist sofortiges diplomatisches Handeln angesagt statt dieser elenden 500-Mrd-Aufrüstung. Doch wo sind die Diplomaten? Und wo ist die Friedensbewegung? In deutschen Medien herrscht nur Kriegsrhetorik, von Friedensrhetorik keine Spur. E.K.
Ende Kommentar
24.3.2025
19.000 Euro pro Kopf für mehr Rüstung
Der Schwerpunkt dieses Beitrags soll auf den ökonomischen Aspekten dieses Sturms auf unser Grundgesetz gelten: Künftig erlaubt also Artikel 109 dem Staat, vertreten durch die künftigen Finanzminister, am Bundeshaushalt vorbei alle Rüstungsausgaben über einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts nicht mehr aus Steuereinnahmen zu decken, sondern mit Sonderschulden zu „finanzieren“. Angenommen, die zwei Prozent Rüstungsausgaben im Jahr 2024 würden nun jedes Jahr um 0,5 weitere Prozentpunkte auf vier Prozent erhöht: Dann lägen wir über den Zeitraum von zehn Jahren bei 1.398 Milliarden Euro für militärische Investitionen –zu heutigen Preisen und ohne weiteren Anstieg des BIP. Ganz abgesehen davon, dass in diese angeblichen Verteidigungsausgaben auch Ausgaben für Propaganda, Zensur und NGO-Förderungen eingeschmuggelt wurden, die ebenfalls darunter fallen, würden diese Ausgaben zusätzlich zu dem einen Prozent steuerfinanzierten Rüstungsausgaben der jeweiligen Haushalte aus dem real nicht vorhandenen „Sondervermögen“ bestritten. Außerdem werden wir als Nettozahler 24 Prozent oder mehr der 800 Milliarden Euro übernehmen müssen, welche die EU für ein zusätzliches Militärbudget ausgeben will, verkündete Ursula von der Leyen diese Woche. Zusammen kostet uns der Aufrüstungswahn dann 1,6 Billionen Euro – das sind 19.000 Euro pro Kopf der Bevölkerung. Ob die kinderreichen Zuwandererfamilien von ihrem Glück schon wissen?
Hinzu kommen gemäß dem neuen Artikel 143h Grundgesetz über den gleichen Zeitraum von zehn Jahren 500 Milliarden an Kreditermächtigungen für “zivile Investitionen” – das Grundgesetz wird zum Ermächtigungsgesetz. Von diesen wurde der Bundesrat, der sich heute mit dem planmäßigen Abnicken der Schuldenorgie erkenntlich zeigte, mit 100 Milliarden Euro geschmiert. Auch das Steckenpferd der Grünen, der sogenannte Klimaschutz, wurde mit 100 Milliarden Euro zufriedengestellt. So viel war es Merz wert, mit den abgewählten Abgeordneten der Grünen die neu gewählten AfD-Abgeordneten draußen halten zu können. Übrigens: 333 der Abgeordneten des alten Bundestages, die diesen beispiellosen finanzpolitischen Wahnsinn diese Woche ermöglichten, werden im neuen Bundestag nicht mehr vertreten sein.
… Alles vom 21.3.2025 von Albrecht Künstle bitte lesen auf
https://ansage.org/nach-der-bundesrat-zustimmung-es-ist-vollbracht-diese-schuldenorgie-wird-deutschland-das-genick-brechen/
Wieder einmal könnte ein Weltkrieg mit Lügen beginnen
Obwohl fast jeder Krieg der Geschichte mit einer Lüge inszeniert wurde, könnte genau bald schon wieder passieren. Um einige Beispiele zu nennen: „Seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen“, polterte Hitler am 1. September 1939 in der Krolloper vor dem deutschen Reichstag, dem deutschen Parlament, in dem heute schon wieder gelogen wird. Nein, es wurde nicht “zurückgeschossen” – sondern mit dieser Lüge begann der Überfall auf Polen und damit dann der Zweite Weltkrieg.
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Ein Beispiel aus diesem Jahrhundert: Der CIA unterstellte vor 22 Jahren dem Irak unter Saddam Hussein, dieser verfüge über einsatzfähige Bio- und Chemiewaffen. Es gebe Verstecke von Waffenvorräten und -fabriken, einsatzfähigen B- und C-Waffen und Beweise für den Bau von Atombomben und den Besitz von Langstreckenraketen. Auf Rückfragen von Bush im Dezember 2002 und Collin Powell im Januar 2003 bezeichnete CIA-Direktor George Tenet die Belege dafür laut Zeugen als „todsicher“. Wenige Tage, später ab dem 21. März 2003, wurde der Irak von US-Truppen überfallen. Dieser Irakkrieg wurde der Weltöffentlichkeit verharmlosend als „Militäroperation“ verkauft – Putin brauchte für seinen Ukrainekrieg also gar kein neues Unwort erfinden. Das „todsicher“ stimmte insofern, als dieser „Krieg der Willigen“ zwischen 28.800 und 37.400 Irakern den Tod brachte, wie auch 4.800 Besatzungssoldaten. Bundeskanzler Gerhard Schröder hielt sich zusammen mit dem französischen Präsidenten Jacques Chirac glücklicherweise heraus – die beiden waren keine „Willigen“. Für den angehenden Kanzler Friedrich Merz hingegen lege ich da nicht die Hand nicht ins Feuer – womit wir im Heute angekommen sind.
Schuldenexzesse in der Narrenwoche
So wie in dieser Narrenwoche wurde schon einmal im Reichstag Kriegskrediten zugestimmt; wie und warum das damals geschah, ergibt sich aus den Reichstagsprotokollen https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2014/kw31_reichstagsprotokolle-284830 : Damals ging es um fünf Milliarden Reichsmark, ohne die Deutschland Russland nicht hätte den Krieg erklären können. Heute sollen mit zusätzlichen 400 Milliarden Euro aus einem noch zu schaffenden Schuldtopf die Voraussetzungen geschaffen werden, dass Deutschland wieder „kriegsfähig“ wird. Dazu kommen alle Militärausgaben über einem Prozent, was sich bei angestrebten drei Prozent Rüstungsausgaben in zehn Jahren auf etwa 250 Milliarden Euro belaufen würde. Hinzu kommen 24 Prozent deutscher Anteil an den von Ursula „Flinten-Uschi“ von der Leyen versprochenen, nun auf 800 Milliarden Euro für die Ukraine erhöhten Hilfspaket – also nochmal 192 Milliarden Euro. Das macht zusammen 842 Milliarden Euro, welche die deutschen Steuerzahler und deren Kinder aufbringen müssen – oder auch nicht, wenn der Krieg nach Deutschland kommt und wir das nicht überleben. Anmerkung zum Schuldtopf: Tatsächlich handelt es sich nicht um einen Topf, aus dem man Geld entnehmen kann, das es nicht gibt. Vielmehr wird hier eine Grube gebuddelt, die nach und nach wieder von uns und unseren Kindern und Kindeskindern verfüllt werden muss.
Die noch mitregierenden Grünen haben grundsätzlich nichts gegen kriegstaugliche Aufrüstung, wollen aber weiter ihr totes Steckenpferd der Klimapolitik reiten. Warum nicht auch bei der Bestellung des Kriegsmaterials? Vielleicht solar- oder wasserstoffbetriebene Militärflieger? Panzer mit LNG-Antrieb? Artillerie mit eingebautem Feinstaubfilter in den Geschützrohren? Besegelte Kriegsschiffe oder Atomantrieben statt mit Dreckschleudermotoren? Soldatenuniformen mit Abgasreinigung? Jedenfalls wollen die Grünen mit ihrer Forderung nach mehr Klimaschutz noch einmal ihre Duftmarke setzen – wie es die abgewählte Außenministerin Annalena Baerbock mit dem Import von zwei Fliegern voller Afghanen gleich nach der Bundestagswahl tat.
Es gibt keinen Bedarf an Nachrüstung
Ist das alles zwingend nötig? In den Ersten Weltkrieg wurde Deutschland mehr oder weniger hineingezogen. Das kann man heute nicht behaupten. Niemand zwingt uns, unser eigenes Grab zu schaufeln. Auch aus dem Wählerwillen lassen sich keine Forderungen nach Aufrüstungs- und Kriegskrediten ableiten. Es wird ganz einfach die Mär in die Welt gesetzt, ohne massive Aufrüstung und ohne die USA wären wir Putins Kriegsmacht unterlegen – und niemand scheint dieser haltlosen Behauptung zu widersprechen. Wilhelm II. gewann den Reichstag mit der Losung, „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche!“ Heute scheinen die beiden Führer der Koalitionsverhandlungen, Merz und Lars Klingbeil, mit ihren Parteisoldaten überhaupt nichts und niemanden mehr zu kennen – vor allem nicht einmal die Fakten über die Militärarsenale auf beiden Seiten. Sie lügen uns so lange an, bis die Lüge zur Wahrheit wird, die sie vorgeben.
Mit meinem Ansage!-Artikel zum militärischen Vergleich zwischen Europa und Russland belegte ich, dass es kaum einen Bedarf an Nachrüstung gibt. Dazu griff ich auf Zahlen und Statistiken zurück, die für jedermann zugänglich sind, und brach die NATO-Zahlen auf die europäischen Mitgliedsländer herunter. Diesen Artikel nahmen die “NachDenkSeiten” zum Anlass, noch mehr ins Detail zu gehen. Im Ergebnis kam Alexander Neu dort mit seiner Recherche “EU im Aufrüstungsrausch – Die Notwendigkeit, die Debatte vom Kopf auf die Füße zu stellen” (siehe auf dieser Seite weiter unten) noch deutlicher zum gleichen Ergebnis: Auch ohne die USA haben die Länder Europas gegenüber Russland ein Übergewicht an militärischer Stärke. Lesen Sie den verlinkten Artikel unbedingt und überlassen Sie die Ignoranz der Fakten und die Lügen den Politikern. Es gibt also gar nichts nachzurüsten!
Na sowas: Steigende Gewinne
Sollte die eine halbe Billion Euro dennoch – auf Pump und am Haushalt vorbei – über ein betrügerisches „Sondervermögen“ finanziert werden, kann die nur den gleichen Doppelzweck haben, wie im Fall der anderen halben Billion für Infrastrukturinvestitionen. Abgesehen davon, dass diese Investitionen seit Jahrzehnten wegen anhaltenden Zweckentfremdung deutscher Steuergelder sträflich vernachlässigt wurden: Weil die deutsche Wirtschaft wegen der Knebelung durch Brüssel sowie durch Merkel und Ampel nicht mehr wächst, soll das nun eben über massive Staatsausgaben und Subventionen erreicht werden – um durch höhere Steuereinnahmen die selbstgeschaffenen Schulden abtragen zu können. Das wäre eine Art perpetuum mobile und so etwas ist bekanntlich unmöglich. Doch der Staat lebt schon jetzt über seine Verhältnisse: Er verteilt zu viel Steuergeld für soziale Wohltaten ohne Arbeit und finanziert das seit Merkel explosionsartig expandierte NGO-Unwesen sowie einen mit dem Antritt der Ampel nochmals wuchernden Bürokratieapparat. Und: Er ist sich nicht einmal zu schade, seine eigenen Gegner zu finanzieren – wie zahlreiche Migrantenlobbys oder die „Deutsche Umwelthilfe“, die den Geldgeber sogar verklagt.
Gibt er künftig noch mehr Geld aus – und sei es ausnahmsweise dann sogar für sinnvolle Investitionen –, erzeugt er jedoch eine höhere Nachfrage auf Produktionsgüter und produktionsnahe Dienstleistungen aller Art. Zwar sank die durchschnittliche Kapazitätsauslastung https://de.tradingeconomics.com/germany/capacity-utilization in Industrie und Handwerk auf 76,1 Prozent, sodass die Wirtschaft durchaus Aufträge brauchen und annehmen könnte. Wäre da jedoch bloß nicht der beklagte Arbeitskräftemangel, der ökonomisch ähnlich wirkt wie Produktionskapazitäten am Anschlag und der sich auch mit dem Import von noch so vielen „Fachkräften“ nicht beheben lässt; wenn eine höhere Nachfrage auf ein beschränktes Angebot trifft, steigen die Preise. Na und? Und wenn sich sonstige Kosten nicht erhöhen, steigen die Gewinne. So ein Zufall? Das ist ganz im Sinne der Wirtschaftskapitäne, welche das Schuldenpaket schon länger fordern und begrüßen. Und natürlich im Sinne von BlackRock, dessen Chef vor kurzem erst in Deutschland weilte (wohl, weil er wusste, dass von den Rüstungsaufträgen nicht nur Brosamen für die US-Wirtschaft abfallen werden).
Im Aufrüstungsrausch über Leichen gehen
Der unausgesprochene Deal ist dabei folgender: Wir Politiker verschaffen euch lukrative Aufträge – und ihr zahlt uns etwas mehr Steuern zu unserer Schuldentilgung! Das wird zwar bei diesem gewaltigen Investitionsvolumen noch mehr Inflation auslösen, aber das nützt uns staatlichen Kreditnehmern natürlich zusätzlich – weil somit unsere nominalen Staatsschulden real weniger werden! Wer dabei den Kürzeren zieht, sind einmal mehr die privaten Steuerzahler, auch die kreditgebenden Anleger… und schließlich unsere Kinder. Bereits der „Tragfähigkeitsbericht“ von Ex-Finanzminister Christian Lindner ging davon aus, dass die Schuldenquote von derzeit 62 Prozent auf 140 Prozent bis 2070 steigen würde. Das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ging sogar davon aus, dass 100 Prozent bereits 2034 erreicht worden wären. Dazu käme jetzt noch das Billionenpaket dieser Narrenwoche. Ein solches Volumen an neuen Schulden lässt sich von zwei Generationen Steuerzahlern nicht mehr tilgen. Noch schneller als bisher schon absehbar wird dies vermutlich zwingend irgendwann eine Art Währungsreform benötigen. Aber dann sind die Verantwortlichen nicht mehr in Amt und „Würden“.
Auch die Schuld derer wird nicht getilgt werden, die jetzt im Aufrüstungsrausch finanzpolitisch über Leichen gehen. Und wenn sich das anbahnende Desaster offenbart, wird sich BlackRock gegenüber Merz, der dies politisch kaum überleben dürfte, gewissermaßen nicht zugeknöpft zeigen. Vielleicht wird er in dem “Konzern, der die Welt regiert”, nochmals die Treppe hochfallen? So, wie auch Schröder mit Putin bereits während seiner Amtszeit eng verbandelt war und später davon satt profitierte, wird es im Fall der Fälle wohl auch bei Merz mit BlackRock sein. „Nun sind se halt mal da“, meinte Merkel, als unser Land der Massenmigration nicht mehr Herr wurde. Dasselbe könnte einmal Merz sagen, wenn uns die Schulden über den Kopf gewachsen sind, oder noch schlimmer: „Nun ist er halt mal da“ – der Krieg. Ein nagelneuer Regierungsbunker ist ja schon da und künftig noch viel mehr Luftschutzkeller gehören ja zum Aufrüstungsprogramm. Wie beruhigend.
Wenn Deutschland in absehbar Zeit pleitegeht, wird auch die EU auseinanderfallen, prophezeit Dr. Markus Krall, der das Zeug zu einem Finanzminister hätte, in diesem Interview https://www.youtube.com/watch?v=MK04HiUK3tU. Es geht um die Frage „Zerfällt die Ukraine“, wie auch um andere deutschland- und weltpolitischen Fragen. Die Lektüre ist garantiert nicht langweilig; hoffen wir, dass der Kelch der darin aufgezeigten Szenarien an uns vorübergehen möge.
… Alles vom 7.3.2025 von Albrecht Künstle bitte lesen auf
https://ansage.org/wieder-einmal-koennte-ein-weltkrieg-mit-luegen-beginnen/
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EU im Aufrüstungsrausch – Die Notwendigkeit, die Debatte vom Kopf auf die Füße zu stellen
In EU-Europa überschlagen sich die Forderungen nach massiven Erhöhungen der Rüstungsausgaben in bislang nicht gekannten Ausmaßen.
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Russland kämpft seit drei Jahren sehr verbissen und mit enormen personellen und materiellen Verlusten in der Ost-Ukraine um buchstäblich jeden Meter. Eine erfolgreiche Bodenoffensive schaut anders aus. Von einem Überrennen der ukrainischen Front kann nun wirklich bislang keine Rede sein. Und dann soll Russland also Polen oder gar Deutschland angreifen? Solche Thesen sind nun wirklich skurril. Und selbst wenn die russische Armee mit ihren konventionellen Waffenfähigkeiten bis zum Brandenburger Tor vorstieße, wie will Moskau die Territorien zwischen Kiew und Berlin kontrollieren angesichts der gesellschaftlichen Widerstände und der damit verbundenen Unwägbarkeiten? Dazu hat Moskau weder die finanziellen, materiellen, militärischen noch personellen Fähigkeiten. Und hier sind wir auch beim Kern der Analyse. Über welche finanziellen, personellen und somit auch militärischen Fähigkeiten verfügt die Russische Föderation im Vergleich zu EU-Europa?
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Fähigkeiten
Im Jahre 2021 lagen die Militärausgaben der EU-Mitgliedsstaaten bei rund 214 Milliarden Euro. „Zwischen 2021 und 2024 stiegen die gesamten Verteidigungsausgaben der EU-Mitgliedstaaten um mehr als 30%. Im Jahr 2024 beliefen sie sich schätzungsweise auf 326 Mrd. €, was etwa 1,9% des BIP der EU entspricht“, so die Homepage des Europäischen Rates und des Rates der Europäischen Union. Die Formulierung „mehr als 30 Prozent“ ist sehr untertrieben, denn tatsächlich stellt die Steigerung von 214 Milliarden Euro auf 326 Milliarden Euro eine Steigerung von rund 52 Prozent dar. Und das ist noch lange nicht das Ende: „Die EU und ihre Mitgliedstaaten sind entschlossen, angesichts der beispiellosen Bedrohungen und Sicherheitsherausforderungen, mit denen Europa derzeit konfrontiert ist, gemeinsam mehr und sinnvollere Ausgaben für die Verteidigung zu tätigen“, so die EU.
Die Militärausgaben der Russischen Föderation hingegen umfassen laut Statista im Jahre 2024 etwa 110 Milliarden Dollar, was angesichts des nahezu ausgeglichenen Wechselkurses rund 110 Milliarden Euro wären. Diese Militärausgaben entsprechen ca. sieben Prozent des russischen BIP. Vor Beginn der russischen Invasion in der Ukraine lag der Militärhaushalt im Jahr 2021 bei rund 66 Milliarden Dollar und machte laut Statista damit etwa 3,6 Prozent des BIPs Russlands aus. Damit wurde der russische Militärhaushalt im genannten Zeitraum um rund 66 Prozent erhöht.
Die Militärausgaben zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und Russland lagen im Jahre 2021 in einem Verhältnis von 3,5 zu 1 – also für einen Euro, den Russland in sein Militär investierte, investierten die EU-Länder 3,50 Euro. Im Jahre 2024, also während des laufenden Krieges, änderte sich das Verhältnis nur marginal: Es lag bei etwa 2,9 (EU) zu 1 (Russland). Nun könnte man einwenden, die kaufkraftbereinigte Berechnung würde vernachlässigt. Laut einer Studie mit dem Titel „Russlands Wirtschaft am Wendepunkt“ der „Stiftung Wissenschaft und Politik“, einer außen- und sicherheitspolitischen Denkfabrik, würden die russischen Militärausgaben in Höhe von ca. 130 Milliarden Euro im laufenden Jahr kaufpreisbereinigt etwa 350 Milliarden Euro ausmachen – lägen mithin etwas über den Militärausgaben der EU. Angesichts dessen ist es angebracht, auch die personellen und materiellen Kräfteverhältnisse zwischen den EU-Ländern und der Russischen Föderation in ein Verhältnis zu setzen:
Da es schwierig ist, Quellen zur aktiven Personalstärke aller EU-Länder zu identifizieren, greife ich auf die Kategorie europäische NATO-Staaten zurück. Das Verfahren ist angesichts der weitgehenden Doppelmitgliedschaft von EU-Staaten und NATO-Staaten vertretbar. So befinden sich laut einer Greenpeace-Studie aus dem Jahre 2024 in den europäischen NATO-Staaten rund zwei Millionen Soldaten und in der russischen Föderation etwa 1,3 Millionen Soldaten im aktiven Dienst. Somit verfügen die europäischen NATO-Staaten über rund 700.000 aktive Soldaten mehr.
Auch im Bereich der konventionellen – also nicht nuklearen – Großwaffensysteme wie Schiffe, Kampfflugzeuge, Kampfpanzer und Artillerie liegen die europäischen NATO-Staaten teilweise deutlich quantitativ vor der Russischen Föderation. So nennt die Greenpeace-Studie, gestützt auf die Zahlen des „International Institutes for Strategic Studies“ (IISS) im Jahr 2024, folgende quantitative Kräfteverhältnisse:
Kampfpanzer: 6.297 (europäische NATO-Staaten) zu 2.000 (Russische Föderation) – ein Verhältnis von ca. 3,1 zu 1.
Artillerie: 15.399 (europäische NATO-Staaten) zu 5.399 (Russische Föderation) – ein Verhältnis von ca. 3 zu 1.
Kampfhubschrauber: 421 (europäische NATO-Staaten) zu 348 (Russische Föderation) – ein Verhältnis von ca. 2 zu 1,2.
Kriegsschiffe (Fregatten, Zerstörer, Kreuzer und Flugzeugträger): 140 (europäische NATO-Staaten) zu 33 (Russische Föderation) – ein Verhältnis von zu 4,2 zu 1.
U-Boote: 73 (europäische NATO-Staaten) zu 50 (Russische Föderation) – ein Verhältnis von ca. 1,5 zu 1.
Kampfflugzeuge: 2.073 (europäische NATO-Staaten) zu 1.026 (Russische Föderation) – ein Verhältnis von ca. 2 zu 1.
Strategische Bomber: null (europäische NATO-Staaten) zu 129 (Russische Föderation) – ein Verhältnis 100 Prozent Überlegenheit der russischen Armee bei diesem Großwaffensystem.
Allerdings sagt die quantitative Messung noch nichts über die tatsächliche Einsatzbereitschaft des Personals, der Waffensysteme sowie deren Leistungsfähigkeit und Feuerkraft aus. Diese Komponenten sind ungleich schwerer zu messen. Dennoch besteht die landläufige Meinung, dass die westlichen High-Tech-Waffensysteme in der Qualität und der Menge den russischen überlegen sind. Dem steht wiederum entgegen, dass die Russische Föderation der erste Staat ist, der einsatzfähige Hyperschallraketen besitzt. Nur, der Vorteil in einem einzelnen konventionellen Waffensystem bei gleichzeitiger Unterlegenheit in den anderen Bereichen ist nicht ausreichend für einen militärischen Sieg.
Allerdings gewinnt nun ein anderes Waffensystem die Oberhand, das den modernen Krieg zu revolutionieren scheint: Kampfdrohnen – sie können ganze Verbände gepanzerter Kampffahrzeuge, Artillerie, Schiffe und geparkte Kampfflugzeuge außer Gefecht setzen. Großwaffensysteme im Wert von dreistelligen Millionenbeträgen können von Tausend-Euro-Drohnen zerstört werden. In der Ukraine können die Großwaffensysteme in manchen Frontbereichen gar nicht mehr eingesetzt werden ohne drohende Zerstörung, da der Himmel voll ist mit Kampfdrohnen. Die russischen sowie ukrainischen Erfahrungen im Einsatz von Kampfdrohnen sind wohl führend. Und es findet sicherlich seitens der Ukraine ein Wissens- und Erfahrungstransfer dieses neuartigen Waffensystems und seiner Einsatzformen in den Westen statt. Ein vergleichsweise günstiger Kampfdrohnenrüstungswettlauf steht an.
Allein vor dem Hintergrund der quantitativen Überlegenheit an Großwaffensystemen, aktiver Soldaten sowie der das Schlachtfeld verändernden günstigen Kampfdrohnen muss die Diskussion um eine massive Ausgabenerhöhung zu Aufrüstung vom Kopf auf die Füße gestellt werden.
Im Übrigen wäre die europäische Sicherheit und Stabilität nachhaltiger und wesentlich günstiger herbeizuführen, würde endlich die von allen Staaten im Helsinki-Vertragsraum ratifizierte „Charta von Paris“ auch mal umgesetzt. Denn dieses Sicherheitskonzept setzt auf gemeinsame, ungeteilte Sicherheit in Europa statt auf exklusive Sicherheit und somit ausgrenzende und geteilte (Un-)Sicherheit.
Hätten die europäischen Eliten dieses Sicherheitskonzept zur Grundlage der europäischen Friedensordnung Anfang der 1990er-Jahre verantwortungsvoll umgesetzt, so wären sowohl der Jugoslawien- als auch der Ukrainekrieg den Europäern und insbesondere den Menschen in diesen Ländern erspart geblieben. Hunderttausende Menschen hätte ihr Leben nicht verloren oder wären nicht den Rest ihres Lebens körperlich oder seelisch versehrt.
… Alles vom 4.3.2025 von Alexander Neu bitte lesen auf
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