Panzer

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„Ukraine“-Graffito an der Dreisam in Freiburg am 5.3.2022

Panzertypen
Kampfpanzer: Darunter verstehen die wissenschaftlichen Dienste des Bundestags ein Fahrzeug mit Gleiskettenantrieb und einer „sehr leistungsfähigen Kanone als Hauptbewaffnung in einem um 360 Grad drehbaren Geschützturm“. Der Leopard 2 gehört in diese Kategorie.
Schützenpanzer: Diese Fahrzeuge gelten nicht als Kampfpanzer. Trotzdem kommen sie an der Front zum Einsatz und bieten einen fast gleichen Schutz. Soldaten können geschützt aus dem Fahrzeug heraus schießen. Die Bundeswehr nutzt die Modelle Marder und Puma.
Spähpanzer: Dabei handelt es sich um schnelle, kleine, nur leicht bewaffnete Fahrzeuge, die meist als Radpanzer gebaut werden. Bei der Bundeswehr wird der Spähwagen Fennek eingesetzt.
Transportpanzer: Die Mannschaftstransportwagen sind für den Transport einer Infanteriegruppe, Verletzte oder Munition konstruiert und nur leicht bewaffnet. In der Bundeswehr sind die Modelle Fuchs und Boxer im Einsatz.
Spezialpanzer: Mit dem Bergepanzer Büffel rettet die Bundeswehr Fahrzeuge unter Beschuss, Flüsse und Gräben macht der Brückenlegepanzer Biber passierbar. Auch der Flugabwehrpanzer Gepard fällt unter diese Rubrik.
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Dohnanyi: „Kaufen Panzer, weil wir nicht geholfen haben, einen Krieg zu verhindern, der verhinderbar war“
Der frühere Hamburger Bürgermeister und ehemalige Bundesminister Klaus von Dohnanyi hat den Kurs der Bundesregierung und der SPD in der Ukraine-Krise scharf kritisiert. „Ich halte die gegenwärtigen Prioritäten der Bundesregierung und des Westens für falsch“, sagte der Sozialdemokrat der Deutschen Presse-Agentur in einem Interview zu seinem 95. Geburtstag am kommenden Freitag.
„Die Priorität müsste sein, uns vor den Folgen des Klimawandels zu schützen (…) Stattdessen kaufen wir Panzer für die Ukraine, weil wir nicht geholfen haben, einen Krieg zu verhindern, der verhinderbar war.“.
Der Klimawandel sei die wahre Bedrohung, „nicht Putin“, sagte von Dohnanyi, der als Staats- und Bundesminister in den späten 1960er und 70er Jahren unter den Kanzlern Willy Brandt und Helmut Schmidt gedient hat. Russlands Präsident Wladimir Putin habe nie die Absicht gehabt, Europa anzugreifen. „Er wollte nur die Ukraine nicht in der Nato und diese nicht an seiner Grenze haben. Darüber wollte er verhandeln, aber der Westen war dazu nicht bereit.“ Deshalb trage der Westen eine Mitverantwortung.

.. Alles vom 18.6.2023 von Klaus von Dohnanyi bitte lesen auf
https://www.welt.de/politik/deutschland/article245917406/Unbedacht-und-unklug-Von-Dohnanyi-kritisiert-Bundesregierung-fuer-Ukraine-Politik.html
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Einige Kommentare:
Es gibt sie, kluge, weise alte Männer. Aber man spricht ihnen ab, dass sie noch den richtigen Überblick haben. Auf Greise hört man nicht. Hatten wir ja gerade erst bei Corona. Aber nur die, die nicht mehr auf einer Karriereleiter stehen, können sich frei und ehrlich äußern. Die meisten, die unsere Geschicke lenken sind von Abhängigkeiten beeinflusst. Man muss nur der Spur den Geldes folgen. A.D.
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Es ist ja nicht nur von Dohnanyi der die Ukraine Politik kritisiert, es gibt auch in Amerika viele Politiker die das kritisieren. Ich behaupte auch das die Mehrheit der Deutschen nicht mit dieser Politik einverstanden sind. Aber wenn es nicht im öffentlich rechtlichen Fernsehen gesendet wird, gibt es diese Kritik nicht und sind viele Themen verschwörerisch. Das ist das Niveau der letzten Jahre. Der Meinungskorridor wird immer enger. Man kann das in vielen Diskussionsrunden erkennen. Wenn einmal eine Kritische Stimme zu Wort kommt, dann wird sie im Verhältnis vier gegen einen niedergeredet. Faire Diskussionen kommen nie zustande. B.H.
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Eigentlich schlimm, dass die, die die Welt noch richtig verstehen, so alt und aus der Politik raus sind. Die sind nicht mehr so machtgeil wie die amtierenden Politiker und sehen deshalb vieles klarer, unparteiisch, und sachlicher. Der Ukraine-Krieg ist ein Produkt des langfristigen Einflusses des Westens, besonders der Amis und Briten, auf die Ukraine, diese zu einem Frontsstaat gegen Rußland zu machen , positive Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und Russland zu zerstören und ein Wiedererstarken Rußlands zu verhindern. Man braucht sich nur mal rein sachlich die Ereignisse seit etwa 2012 bis heute nochmal vergegenwärtigen. Aber heute zählen ja wieder Emotionen von Krieg und Sieg. Die Menschheit wird wohl nie vernünftig werden. J.H.
Ende Kommentare

 

 

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Plötzlich große Mehrheit GEGEN Panzer-Lieferung
MDR-Umfrage zeigt anderes Bild
Die meisten Deutschen sind für Panzerlieferungen: Das berichteten Ende Jänner zahlreiche Medien unter Berufung auf verschiedene Umfragen. Zu einem gänzlich anderen Meinungstrend gelangt nun eine Befragung des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Sehr viele Menschen aus ganz Deutschland haben an ihr teilgenommen: 28.000. Das Ergebnis ist eindeutig: Drei Viertel – ein deutliche Mehrheit – halten Deutschlands Lieferung von Leopard-2-Panzern für falsch. Der Hauptgrund: Sie fürchten, Deutschland könnte dadurch Kriegspartei im Ukraine-Krieg werden. Davor und vor den weiteren Folgen haben sie Angst.“
… Alles vom 30.1.2023 bitte lesen auf
https://exxpress.at/ploetzlich-grosse-mehrheit-gegen-panzer-lieferung-mdr-umfrage-zeigt-anderes-bild/

Plötzlich wollen alle wieder Panzer. Aber ist es mehr als ein Strohfeuer?
— 60 Tonnen schwere Ungetüme. In den EU-Staaten hat die Zahl der Kampfpanzer seit dem Jahr 2000 von 15 000 auf 5000 abgenommen. In der modernen Kriegsführung schienen diese 60 Tonnen schweren Ungetüme nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen. Hier zeichnet sich nun eine Kehrtwende ab, wie zuvor schon bei der Munition. Darauf deuten jedenfalls die versprochenen Lieferungen von zunächst 14 Leopard-2A6-Panzern durch Deutschland und 31 M1 Abrams aus den USA an die Ukraine.<

Rheinmetall gilt als einziger qualifizierter Hersteller der Munition vom Kaliber 120 Millimeter, den der Leopard verfeuert. Ein einzelner Schuss kostet, wie Analytiker der UBS aus Gesprächen mit Militärexperten erfahren haben, 7500 Euro. Die ungenutzte Kapazität für die Herstellung dieser Munition beziffern die Branchenbeobachter bei Rheinmetall auf 180 000 bis 190 000 Schuss jährlich. Demnach, folgern sie, könnte der Konzern allein mit diesem Geschäft pro Jahr 1,4 Milliarden Euro an Umsatz erwirtschaften. Auf Basis einer geschätzten Marge von 25 Prozent würden die Munitionsverkäufe dem Konzern somit einen hohen zusätzlichen jährlichen Betriebsgewinn (Ebit) von 350 Millionen Euro verschaffen.
… Alles vom 28.1.2023 bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/wirtschaft/leopard-und-abrams-ploetzlich-wollen-alle-wieder-panzer-ld.1723165

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Deutsche Panzerlieferungen sind falsch – verlängert nur den Krieg
Thorsten Hinz
Es gäbe gute Gründe für die Bundesregierung, sich Forderungen nach Panzerlieferungen an die Ukraine zu verweigern. Die Ukraine braucht einen Waffenstillstand und Frieden. Die werden durch Verhandlungen erreicht. Waffenlieferungen verlängern den Zermürbungskrieg, den Rußland nicht gewinnen, aber auch nicht verlieren kann; der die Ukraine jedenfalls in ein Trümmerfeld und ein Armenhaus verwandelt, dem die Menschen entfliehen. Darunter auch wehrpflichtige Männer; 12.000 sollen bisher versucht haben, dem Krieg durch Flucht ins Ausland zu entkommen.
Panzerlieferungen werden Deutschland noch tiefer darin verstricken. Bereits jetzt sind die Schäden riesig. Die Nord-Stream-Leitungen wurden weggesprengt, die Energiepreise gehen nach oben, bezahlbarer Wohnraum ist hierzulande kaum noch zu bekommen, was angesichts einer siebenstelligen Zahl von Kriegsflüchtlingen kein Wunder ist.
Wenn irgendwo ein Krieg beginnt, schwärmen gewöhnlich Vermittler aus, um Kompromisse zu sondieren, das humanitäre Elend einzudämmen und einem Flächenbrand vorzubeugen. Im Ukraine-Krieg wird dagegen ein Siegfrieden propagiert und die Gefahr der Eskalation hingenommen. Die Beschwörung eines Atomkriegs mag übertrieben sein. Trotzdem mutet es schizophren an, daß Deutschland, das bis 1989 in der Furcht gelebt hatte, in einem Konflikt zwischen der Nato und dem Warschauer Pakt zum exklusiven Schauplatz eines atomaren Schlagabtauschs zu werden und das aus Furcht vor nuklearer Verstrahlung seine AKWs abschaltet, das Risiko einer atomaren Eskalation ignoriert.
Der Krieg, dem Deutschland sich mit Haut und Haaren verschreiben soll, ist im Kern ein Stellvertreter- und Imperialkrieg, auf dessen Zielsetzung es keinen Einfluß hat. Rußland als Erbe einer gescheiterten Supermacht wehrt sich dagegen, zu einer von den USA domestizierten „Regionalmacht“ (Barack Obama) herabgestuft zu werden. Die USA waren schon vor 1989 entschlossen, sich die Herrschaft über Eurasien als „geopolitischen Siegespreis“ (Zbigniew Brzezinski) zu sichern. Jetzt haben sie die Chinesen als den neuen geopolitischen Konkurrenten im Blick und wollen erst recht ihr Terrain auf der eurasischen Landmasse vergrößern. Europa bildet dabei ihren „Brückenkopf“, die Ukraine das aktuelle „Schachbrett“ (Brzezinski).
Würde Rußland wie gewünscht eine vernichtende Niederlage erleiden, könnte die Moskauer Zentralgewalt implodieren und der Vielvölkerstaat auseinanderfallen. Kriegerische Konflikte noch gewaltigerer Art würden folgen. Schon diese Horrorvision müßte Grund genug sein, auf Deeskalation statt auf Sieg zu setzen.
Dazu wird es vorerst nicht kommen. Wie sollte die Bundesregierung, die es nicht einmal wagt, der Sprengung der Ostsee-Pipelines auf den Grund zu gehen, gegen die Lieferung von Leopard-Panzern votieren? Es wirkt symbolhaft, daß das nächste Nato-Treffen, das sich mit der militärischen Unterstützung der Ukraine befaßt, auf der US-Luftwaffenbasis in Ramstein stattfindet: Der Hegemon hält Hof in seiner deutschen Kaiserpfalz und Heerschau über die Getreuen.
Die Bundesrepublik hat seit 1990 alles getan, um sich militärisch, politisch, intellektuell, neuerdings sogar ökonomisch als ernstzunehmende Größe aus dem Spiel zu nehmen. Sich jetzt aus der Hanswurst-Position zu verweigern, hieße, sich völlig zu isolieren und Bismarcks „Cauchemar des coalitions“ in neuer Aufstellung Wirklichkeit werden zu lassen. Wir werden daher weiter tun, was uns beschädigt.
… Alles vom 20.1.2023 von Thorsten Hinz bitte lesen in der JF 4/2023, Seite 1

 

Haben die älteren Parteimitglieder vielleicht doch die richtige Einstellung?
Den Bericht fand ich informativ und interessant. Schön, dass es noch eine Debattenkultur bei politischen Parteien gibt. Demnach zeigte sich in der Diskussion über unseren Umgang mit dem russischen Krieg in der Ukraine eine Spaltung zwischen älteren und jüngeren SPD-Mitgliedern. Mir stellt sich die Frage: Warum ist das so? Könnte es sein, dass ältere Menschen die Situation im und nach dem Zweiten Weltkrieg noch persönlich erlebt haben, die darauffolgende Entspannungspolitik und später die rasante Osterweiterung der EU und der Nato nach dem Fall des Eisernen Vorhangs mit verfolgen konnten? Die skeptisch waren, ob die ersten militärischen Einsätze Deutschlands nach dem Krieg wirklich nur stattfanden, um Gerechtigkeit und Freiheit für die Bürger im auseinanderfallenden Jugoslawien zu erkämpfen? Könnte es sein, dass ein junger Mensch sich nicht vorstellen kann, welche Konsequenzen es hat, wenn man verlangt, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen muss? Wenn durch die Lieferung von immer mehr Waffen langanhaltende Stellungskämpfe entstehen, in denen immer mehr Russen und Ukrainer sterben und ihre Städte und Dörfer zerstört werden? Wenn es am Ende dann so aussehen könnte wie im Irak, in Libyen, Syrien oder Afghanistan: Chaos, Elend und Diktatur? Oder wenn der Krieg sich gar ausweitet? Die jungen Leute werden unterstützt von der Parteispitze durch zynische Aussagen wie die von Lars Klingbeil, wenn er findet, wir sollten einen unverkrampfteren Umgang mit den Kriegseinsätzen der Bundeswehr pflegen und sie als akzeptable Mittel der Politik ansehen. Sollten wir auch darauf stolz sein, als Führungsmacht im Kampf gegen Russland zu agieren? Gerade einmal 77 Jahre nach dem letzten verheerenden Krieg. Am Ende werden wir die Konsequenzen tragen müssen. Es wird nicht leicht sein. Man schwört uns ja auch schon darauf ein. Haben die älteren Parteimitglieder vielleicht doch die richtige Einstellung?
15.7.2022, Karin Mörgelin, Kandern

„Zweifle, ob es sinnvoll ist, den Krieg fortzuführen“
Ich empfehle jedem,diesen Beitrag von Brigadegeneral a.D. , Vad zu verfolgen. Er spricht auch aus,was uns verschwiegen wird. General a.D. zur Lage in Ukraine: „Zweifle, ob es sinnvoll ist, den Krieg fortzuführen“
https://www.youtube.com/watch?v=Dkq_jnHI-3U
14.7.2022, Bli

 

 

Diese Rede hätten wir gerne vom Bundeskanzler gehört – doch sie kam von Alexander Gauland
Bei der gestrigen Abstimmung
https://www.bundestag.de/parlament/plenum/abstimmung/abstimmung?id=771
zur Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine gab es einmal mehr eine übergroße Mehrheit aus SPD, Grünen, FDP und CDU/CSU – nur ein einziger Abgeordneter der CDU stimmte dagegen, drei Abgeordnete enthielten sich. Die Linke stimmte geschlossen dagegen und auch die AfD stimmte mit großer Mehrheit gegen die Lieferung schwerer Waffen. Ein Höhepunkt der Debatte war dabei die Rede eines Politikers, dessen positive Erwähnung auf den NachDenkSeiten sicher ungewöhnlich ist – Alexander Gauland. Doch warum sollten wir Ihnen diese Rede vorenthalten? Im Gegenteil. Das ausgerechnet der AfD-Politiker Gauland eine Rede hielt, die man eigentlich aus den Reihen der SPD, ja im Idealfall sogar vom Bundeskanzler hätte erwarten müssen, zeigt, wie sehr sich der Diskurs verschoben hat und in welch jämmerlichem Zustand die SPD ist, die offenbar mittlerweile komplett vor der Meinungsmache in den Medien eingeknickt ist.
https://youtu.be/KNBR8ZrglWI   (Redetext hier)

Tun Sie sich den Gefallen und hören Sie sich diese Rede einmal unvoreingenommen an und vergessen für einen Moment, dass sie von einem Politiker vorgebracht wurde, der ansonsten ganz sicher nicht durch Äußerungen aufgefallen ist, die man gutheißen kann. Sie werden sicher feststellen, dass Gauland hier eine Punktlandung hingelegt hat. In einer besseren Welt wären diese Äußerungen auch aus den Reihen der SPD und womöglich sogar von Teilen der CDU und der FDP beklatscht worden. Offenbar verbietet die politische Disziplin heute, einem AfD-Politiker zuzuklatschen. Darüber könnte man hinwegsehen. Problematischer ist jedoch, dass es sogar wahrscheinlich ist, dass die meisten Abgeordneten der Regierungsparteien und der CDU Gaulands Rede noch nicht einmal inhaltlich teilen. Das ist ein Dilemma.

p.s.: Mir ist durchaus bewusst, dass die positive Verlinkung einer Gauland-Rede gerade von vielen linken Beobachtern als Tabubruch empfunden wird und ich Gefahr laufe, dass die NachDenkSeiten oder meine Person dafür in kommenden „Analysen“ mal wieder als „rechtsoffen“ oder Schlimmeres tituliert werden. Aber wissen Sie was? Sollen sie doch. Wer nicht anhand inhaltlicher Aussagen differenzieren kann und nicht versteht, dass es zwischen einer inhaltlichen Zustimmung bei diesem eminent wichtigen Thema und einer ideologischen Nähe zur AfD einen gewaltigen Unterschied gibt, der darf von mir aus denken und schreiben, was er will. Gegen eine Eskalation des Krieges in der Ukraine zu sein, ist auch dann richtig, wenn die AfD es genauso sieht. Dadurch werden die übrigen, scharf zu kritisierenden Positionen der AfD kein Jota besser.
… Alles vom 29.4.2022 von Jens Berger bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=83396
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Deutsche Panzer, die auf Russen schießen – Diese Regierung führt uns an den Abgrund
Leserbriefe
In diesem Kommentar https://www.nachdenkseiten.de/?p=83280 vertritt Tobias Riegel die These, dass unsere Regierung „zu allererst die geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen der USA“ bediene. Es sei „skandalös und inakzeptabel“, dass das Prinzip „Keine Waffen in Kriegsgebiete“ nun mit der Pose des „Freiheitskämpfers“ weggewischt werde.
….
Ein Großteil der deutschen Bevölkerung ist politisch nicht mündig
Sehr geehrter Herr Riegel, sehr geehrtes NDS-Team, mit Entsetzen habe ich heute morgen im WDR-Propaganda-Funk gehört, dass die Bundesregierung nunmehr auch offiziell alle Hemmungen fallen lässt und sog „schwere Waffen“ an die Ukraine liefern will. Es ist schaurig, miterleben zu müssen, wie auch Deutschland fest und unbeirrt in den Krieg marschieren will…
Da Sie als NDS viele Kontakte und Verbindungen haben: Können Sie nicht einen öffentlichen Aufruf starten, sich diesem Wahnsinn zu widersetzen und diejenigen sichtbar zu machen, die nicht einverstanden sind mit Waffenlieferungen (egal ob „schwer“ oder „leicht“), mit Russenhass und dieser ganzen wahnsinnigen Propaganda-Maschine? Und mit der kompletten Mißachtung der Interessen der deutschen und europäischen Bevölkerung, einschließlich der Ukrainer? Es ist wie bei Corona: Ein Großteil der deutschen Bevölkerung ist politisch nicht mündig und folgt ohne eigenes Überlegen einer völlig entfesselten Kriegspropaganda, Realität und Vernunft spielen keine Rolle mehr, und die wenigen Vernünftigen finden nicht mehr zueinander, da abweichende Stimmen in der Öffentlichkeit kaum noch vorkommen. Es entsteht einfach kein Gegendruck mehr.
Zum Abschluß noch eine Bemerkung zu den Ostermärschen, die ja eine Gegenstimme hätten sein können, aber dann doch nur quasi ein Flüstern waren. Ich wollte an der Kundgebung in Bielefeld teilnehmen, und die erste Enttäuschung war die geringe Teilnehmerzahl für den ganzen Bereich Ostwestfalen-Lippe. Damit nicht genug, wies die Sprecherin (eine Gewerkschafterin von ver.di) darauf hin, dass beim Ostermarsch „Corona-Leugner“ (Zitat) und natürlich Nazis nicht geduldet würden. Ein paar Minuten später kam die Durchsage, dass Mitglieder der Partei „dieBasis“ ausdrücklich unerwünscht seien, selbstverständlich ohne Begründung und in Gegenwart anderer Parteien, deren Flaggen einzelne Demonstranten trugen. Auch der Friedensbewegung scheint der Frieden im Angesicht der realen Kriegsgefahr nicht so wichtig zu sein wie die Aussonderung bestimmter Gruppen. Eine durch und durch deprimierende Erfahrung.
Manchmal glaube ich, dass der Mehrheit der Deutschen nicht mehr zu helfen ist. Mit der Corona-Panik wurden sie sturmreif geschossen und versammeln sich jetzt hinter jedem, der sie in den Kampf gegen eingebildete Feinde führt. Und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Angst vor der eigenen Regierung. Danke dafür, dass wenigstens Sie noch der Vernunft Raum geben, und freundliche Grüße
29.4.2022, C.Z.

Sehnsucht nach Auflösung und Zerstörung alter Strukturen?
Hallo Herr Riegel, zu den ganzen Geschehnissen die momentan laufen kam mir mal noch ein anderer – vielleicht etwas tiefer greifender – Zusammenhang in den Sinn. Was ist, wenn dieses ganze Geschreie nach Waffen und Krieg einer unterbewussten Sehnsucht nach Auflösung und Zerstörung alter Strukturen und Systeme dient. Einer bewussten Herbeiführung von Veränderung steht man ohnmächtig und hilflos gegenüber. Es hat quasi etwas infantil – hysterisches auf diese Weise eine, wie – auch – immer, – Veränderung herbei zu führen. Denn die Last des Alten ist so erdrückend ( in z.B.: Wachstumszwang, Selbstdarstellungszwang, Größenzwang, Siegerzwang) und ein Ausweg daraus so unabsehbar, dass man nun eine „Befreiung“ provoziert. Für das innere, geschundene, Kind scheint mittlerweile alles besser, als das was ist.
29.4.2022, Mit freundlichen Grüßen F.K.

… warum grollt Ihr nur in Euren Texten und Berichten?
Sehr geehrter Tobias Riegel, Diese deutsche Regierung führt nicht nur Deutschland in den Abgrund sondern noch darüber hinaus. Es sind zwar schon andere weitere Nationenführer hinter der Russlandphobie her, aber gerade DE hat in dem Falle dann die empfindlichsten Folgen zu tragen. Wenn ich hier mein Heimatland Italien hernehme, so höre ich allenthalben kleine, versteckte, aufmüpfige Bemerkungen von im Parlament sitzenden Stimmen und vorherigen Regierungsvertretern. Daher frage ich mich, und auch Euch: warum grollt Ihr nur in Euren Texten und Berichten? Geht es nicht um mehr? Geht es nicht um Euren eigenen Hintern und Euren eigenén Kopf? Noch ist es nicht zu späht den Karren abzubremsen! Alles muss getan werden, um “Sand im Getriebe” zu werden. Denn, wenn der Punkt erreicht ist, es es zu späht! … Ideen! Testen! Wagen! Herzliche Grüße, aus Süd-Tirol
29.4.2022, L.A..

Verhältnis Deutschlands zu Russland vergleichbar mit Israel
Lieber Herr Riegel,
Deutsche Waffenlieferungen in die Ukraine: unmittelbar oder mittelbar ‚Berichte‘ – ‚Einordnungen‘ – ‚Propagandamaschinerie‘ hüben wie drüben – Was mir auffällt seit dem 24.02.2022 ( Teil 2-? ).
1) Deutschland hat zu Russland / zur Russischen Föderation ein besonderes Verhältnis: ob das wem auch immer passt oder nicht. Dieses ergibt sich aus dem Überfall Hitlers am 22. Juni 1941 ( https://bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/229431/vor-80-jahren-ueberfall-auf-die-sowjetunion/ ). Wieviele russische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ließen in der Folge ihr Leben, wurden zu deutschen NS-Kriegsopfern? – Das besondere Verhältnis Deutschlands zur Russischen Föderation ist m. E. direkt vergleichbar mit dem Deutschlands zu Israel. Aber alles das kümmert geschichtsvergessene PolitikerInnen wie Außenministerin Baerbock, Frau Strack-Zimmermann oder Frau Lambrecht und die Herren Merz, Röttgen oder Alexander Graf Lambsdorff nicht. Ebenfalls kümmert dies nicht den Botschafter der Ukraine in Berlin, Herrn Melnyk, welcher seit Wochen übelst gegen Deutschland, den Bundespräsidenten, den Bundeskanzler, die SPD usw. hetzt und pöbelt. Wen kümmert das überhaupt in Politik, Leit(d)medien und bürgerlicher Zivilgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland Ende April 2022?
Dann kamen ab Herbst 1989 Mauerfall und Wiedervereinigung. Ermöglicht durch Russland unter Michail Sergejewitsch Gorbatschow. Auch das kümmert niemanden mehr wirklich.
Ab 2001, Putins Rede im Deutschen Bundestag ( https://www.youtube.com/watch?v=F0_0WqUuh9E ), bzw. ab 2007, Putins Rede während der Münchner Sicherheitskonferenz ( https://www.youtube.com/watch?v=pbYDJoR6jwc ), wurde die Russische Föderation seitens USA und NATO an den Katzentisch der Großmächte gesetzt. Der ehemalige US-Präsident Obama sprach von einer „Regionalmacht“. – Die Rüstungsausgaben von USA, NATO, G7- und EU-Staaten in den Folgejahren sprechen eine unmissverständliche Agressionssprache – gegen die Russische Föderation.

2) Nun beschloss die Bundesregierung, noch rechtzeitig vor der US-Veranstaltung in Ramstein am 26.04.2022, deutsche Panzer in den Ukrainekrieg zu schicken. Dies kommt einem Dammbruch deutscher Waffenexportpolitik nach 1989 gleich. Die Kriegsgeneration ist noch nicht ganz kalt, da giert deren Enkelgeneration bereits wollüstig und blind vor Kadavergehorsam gegenüber den USA nach Krieg.

3) Was in der Medienberichterstattung seit dem 24. April d. J. z. B. bezüglich deutscher Waffenlieferungen erfolgt, passt zu dem oben beschriebenen Kontext, ist bigott und sensationslüstern wie auch, Pardon!, niederträchtig-blutgeil, aber eben typisch deutsch: Da wird nicht nur darüber extensiv berichtet, welche Waffen-Systeme die Ukraine wann erhält, nein, man informiert Herrn Putin und den Generalstab der Russischen Föderation weltöffentlich auch noch darüber, wo z. B. die „Verteidiger von Mariupol ausharren“ ( www.n-tv.de, 26.04.2022, Lukas Wessling ). Das nenne ich verkehrte Welt. Der Herr Botschafter in Berlin, Hetzer Melnyk, schweigt zu derlei übrigens. Lässt sich wahrscheinlich auf dem diesjährigen Bundespresseball als Held feiern. Wie pervers wird das denn?

4) Aber alles das, diese Widersprüchlichkeiten und Inkonsistenzen werden im öffentlichen Diskurs, vom ‚demokratischen‘ Debattenraum schnöde ignoriert. Da reitet man lieber genüsslich auf den unseligen Gerhard Schröder ( Bundeskanzler bis 2005 ) herum; 16 Jahre Merkel-Regierung bis zum Jahre 2021 werden ausgeblendet ( Und die SPD lässt das durchgehen! ). Alles dies geschieht vorsätzlich. Das ist in höchstem Maße verwerflich. Wieder einmal erweist sich die deutsche Medien- und Presselandschaft in großen Teilen zur kritischen Begleitung als vollkommen ‚ungeeignet‘; wie auch im Zusammenhang mit der sog. ‚Flüchtlingskrise‘ ab August 2015. Ich will jetzt nicht den schäbigen Begriff „Lügenpresse“ bemühen, welcher im 19. Jahrhundert geprägt wurde. – Ignoriert werden insbesondere wesentliche Fakten, welche in diesen und zu diesem Krieg führten. Etwa jene, die Gabriele Krone-Schmalz im Vortrag „Die Konfrontationspolitik gegenüber Russland und die Medien“ ( https://www.youtube.com/watch?v=ZDsUmWxv76w ) benannte. Aber wen frommt das? – Fake News go on please! Die schaffen das.
29.4.2022, Mit besten Grüßen R.W.

Nukleare Teilhabe Deutschlands?
Sehr geehrter Herr Riegel, vielen Dank für diesen Beitrag! Nicht erst seit der Regierungserklärung von Bundeskanzler Scholz auf der Sondersitzung des Bundestages am 27. Februar, in der er eine Zeitenwende anzeigt, muss man sich fragen, ob diese Regierung überhaupt eine diplomatische Strategie in Sachen Ukraine hatte oder aktuell hat. Mehr noch, ob eine Diplomatie zur Entspannung der Situation überhaupt angestrebt wurde? Der Kanzler sprach bei seiner Rede von einer nuklearen Teilhabe, da frage ich mich schon, was sich in nicht mal einer Woche nach dem Beginn des Ukraine Krieges, in den Köpfen der Strategen abgespielt hat. Nukleare Teilhabe Deutschlands? Oder war dieses Ansinnen der nuklearen Teilhabe schon vorher in der Planung. Diese Vorstellung ist beängstigend, nicht aber unrealistisch.
Wenn am 27. Februar im Bundestag nicht wenige Bundestagsabgeordnete stehende Ovationen zu einem massiven Aufrüstungsprogramm der Bundesrepublik dargebracht haben, frage ich mich, ob diese Abgeordneten begriffen haben, was sie gerade beklatschen? 100 Milliarden Sondervermögen, die Verteidigungsausgaben auf 2 % der Wirtschaftsleistung steigern? Was fällt dieser wahnwitzigen Politik finanziell dann alles zum Opfer? Wo es in diesem Land klemmt, das weiß jeder selbst! Abschied von Diplomatie und Friedenspolitik, dafür militärische Eskalation fördern? Soll die Zukunft kommender Generationen aus militärischer Dauerkonfrontation bestehen? …
29.4.2022, Mit freundlichen Grüßen, U.Sch.