„Die bürgerliche Staatsmetaphysik wird durch eine neue Staatsphilosophie ersetzt, die den sozio-ökonomischen Gegebenheiten unserer Zeit gemäß ist“ – so beschreibt Jobst Landgrebe in seinem Beitrag „Was ist Aufklärung?“ (1) unsere heutige Zeit des Wandels. Wenige Milliardäre, BigTechs und Vermögensverwalter (Blackrock) erweitern mit Vermögen von Billionen (Tausende von Milliarden) US-Dollar per Kollektivismus, Salonsozialismus, Neo-Feudalismus und Wokeismus ihre Macht von Krise (Corona, Krieg, Energie, Klima, …) zu Krise.
Eine Macht, deren Einfluß auf bzw. Abhängigkeit von Staaten und überstaatlichen Organisationen (UN, WHO, WEF, EU, EUGH, Nato, IPCC, COP) für den Bürger kaum ersichtlich, zu durchschauen bzw. hinterfragbar ist.
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Die Meinungsfreiheit ist ein Abwehrrecht des Bürgers gegenüber dem Staat. Jeder Bürger verfügt über dieses in Verfassung bzw. Grundgesetz garantierte Recht von Geburt an. Ohne Meinungsfreiheit gibt es keine Freiheit. Die Meinungsfreiheit erlaubt nicht das Recht, andere Menschen zu beleidigen. Wohl aber das Recht, seine abweichende Meinung als Ausdruck von Skepsis und Kritik frei zu äußern. Dazu gehört auch das Recht, den Milliardärssozialismus, der sich auf den Geist der Aufklärung (Humanismus, Moralismus) beruft, kritisch zu hinterfragen, ohne sofort als Verschwörungstheoretiker abgetan zu werden: Geht es Bill Gates wirklich darum, daß keine Pandemie XYZ ausbricht? Geht es George Soros wirklich darum, daß alle Menschen frei sind? Geht es dem IPCC wirklich darum, das Klima zu retten?
3.9.2024
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Ende von Beitrag „Demokratie – Salonsozialismus“
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Beginn von Anlage (1)
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(1) Was war die Aufklärung?
Von der bürgerlichen Staatsmetaphysik zur Staatsphilosophie des Salonsozialismus
von Jobst Landgrebe
Enlightenment (Lichtwerdung) und Siècle des Lumières (Jahrhundert der Lichter) nennen die Engländer und Franzosen das, was wir Deutschen scheinbar nüchterner als Aufklärung bezeichnen. Über diese Phase der Neuzeit ist viel Tinte vergossen und neuerdings Festplattenspeicher gefüllt worden. Was kann man nach Herder, Claudius, Hamann, Kant, Schiller, Hegel, Nietzsche oder Adorno / Horkheimer, Rawls, Habermas oder Koselleck noch dazu sagen, ohne zu langweilen?
Angesicht der jüngsten Entwicklung zu einer neuen Phase des Totalitarismus im Abendland, in dem sich die Aufklärung ereignete, einiges.
Unabhängig davon, ob man die Rousseausche Anthropologie der Frankfurter Schule und der Amerikaner Dewey, Rawls und Rorty teilt oder den Menschen eher so sieht wie Thomas Hobbes, Max Scheler oder Iräneus Eibl-Eibesfeld, die Aufklärung wird im Allgemeinen als die kulturelle Phase betrachtet, in der sich das Bürgertum geistig den Ideen der Feudalismus und Absolutismus widersetzte und diesen seine eigene Metaphysik entgegenstellte (Koselleck).
Diese politische Metaphysik sieht das Naturrecht als unveräußerlich an, betrachtet das Volk als den Souverän und postuliert die partizipative, repräsentative Demokratie als die dem so verstandenen Menschen adäquate Staatsform. Angesichts dieser Staatsmetaphysik stellt sich für viele Beobachter, die den Verlust an Rechtsstaatlichkeit und die Erosion der Grundrechte im Westen kritisch betrachten, die Frage, wie Gesellschaften nach der Aufklärung diesen Pfad einschlagen konnten.
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Die Aufklärung ist der erste kulturelle Höhepunkt einer Entwicklung weg von der Agrar-, hin zur Industriegesellschaft. Diese Entwicklung hat Arnold Gehlen in Die Seele im technischen Zeitalter als Epochenübergang verstanden, der so bedeutsam sei wie der Wandel von der Nomadengesellschaft zur Sesshaftigkeit mit feldgebundener Landwirtschaft und Tierhaltung im Neolithikum …. So ein Wandel kann Jahrhunderte brauchen, bis ein neuer stabiler Bewusstseins- und Kulturzustand entsteht – das ist eine der tiefsten Erkenntnisse in Gehlens Analyse. Wir befinden uns erst am Beginn dieses Wandels.
Das bürgerliche Zeitalter endet (Kondylis, Kotkin). Die bürgerliche Staatsmetaphysik wird durch eine neue Staatsphilosophie ersetzt, die den sozio-ökonomischen Gegebenheiten unserer Zeit gemäß ist. Die Merkmale der bürgerlichen Idee des Staates mit Naturrecht, Rechtsstaatlichkeit, Isonomie, Gewaltenteilung und demokratischer Partizipation sind im Verlauf der Übernahme der Macht des Adels durch das Bürgertum entstanden.
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Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts übernimmt langsam eine andere, viel kleinere Schicht die politische Macht. Sie setzt sich aus den adeligen Familien, die ihr Vermögen in die Industriegesellschaft gerettet haben, und den neuen megabürgerlichen Familien zusammen. Solche Familien verfügen über Privatvermögen von Billionen (Tausende von Milliarden) US-Dollar. Für sie sind die Ideen des Bürgertums von Staat und Herrschaft nicht relevant und sie handeln entsprechend.
Doch wir versuchen immer noch, das politische Geschehen mit den Maßstäben der bürgerlichen Staatsmetaphysik zu erklären.
Viele sehen nicht, dass wir im Westen ein Verschwinden der realen politischen Relevanz dieser Ideen beobachten, dass sie nur noch vorgetragen werden, um den Schein kultureller Kontinuität zu wahren. Andere sehen es, können es sich aber nicht erklären. Keiner weiß, welche Gestalt die neuen Ideen annehmen werden, wenn sie ausreifen.
Was wir derzeit öffentlich sehen, der postmoderne Kollektivismus von Bewegungen wie der Critical Race Theory, der Kampf um »geschlechtergerechte Sprache«, der neue von Großunternehmen und Vermögensverwaltern vorgetragene Salonsozialismus (diversity, equity, inclusion), Forderungen nach Gleichberechtigung der Frau in Form von einem Recht auf Abtreibung bis zum Ende der Schwangerschaft, die pseudo-feministische Islamophilie oder die Intersektionalitätstheorie der Identitätspolitik, ist philosophisch äußerst schwach differenziert, ideengeschichtlich aus plumpen Versatzstücken zusammengesetzt, in sich vollkommen widersprüchlich und strukturell primitiv.
… Alles vom 7.7.2024 von Jobst Landgrebe bitte lesen auf
https://www.globkult.de/geschichte/entwicklungen/2378-was-war-die-aufklaerung