Das Militär ist der unproduktivste Wirtschaftszweig und größte Umweltverschmutzer. Jeder weiß das. Trotzdem folgt die Berliner Regierung brav der Forderung des US-Präsidenten Donald Trump, die Militärausgaben von derzeit 2 % auf 5 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. Und im Wahlkampf wird dafür unverständlicherweise auch noch geworben. Damit sollen 50 % des Bundeshaushalts an Rüstungskonzerne und Bundeswehr gehen (da 1 % des BIP ca 10 % des Staatshaushalts entsprechen (siehe Anlage (1)). Deutschland würde somit auf Kriegswirtschaft umstellen – Wahnsinn.
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Dass das BIP nicht als Bezugsgröße für Militärausgaben taugt, darauf weist auch Emmanuel Todd in seinem Buch „Der Westen im Niedergang“ sowie im Figaro-Interview vom 18.1.2023 eindringlich hin (2).
Anje Vollmer (1943 – 2023), die letzte Politikerin der Grünen, die noch der Umwelt und dem Frieden verpflichtet war, mahnte in ihrem letzten Text an, „den Krieg zu verlernen“.
Und den Krieg (Militär) verlernt man, indem man etwas für den Frieden (Diplomatie) tut. Also nicht passiv und untertänig auf einen Deal von Trump mit Putin warten, sondern zum Beispiel:
Mit den 250.000 – es sind wahrscheinlich eher doppelt so viele – in Deutschland lebenden Ukrainern im wehrfähigen Alter überall auf die Strassen gehen und für einen sofortigen Waffenstillstand und die Aufnahme von Friedensverhandlungen demonstrieren. Dies zu initiieren und zu koordinieren wäre eine lohnende Aufgabe der deutschen Friedensbewegung. Damit könnten die Friedensbewegten auch ihren Streit beilegen, ob Pazifismus nun links oder rechts sei. Und sie könnten Druck auf die Regierungen ausüben, doch endlich von Kriegsrhetorik auf Friedensrhetorik umzuschalten und auf diplomatischen Bemühungen zu setzen.
10.2.2025
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Ende von Beitrag „Friedensdemo: 250000 Ukrainer?“
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Beginn von Anlagen (1) – (2)
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(1) Lernziel Pazifismus
Europa muss seine Abgestumpftheit überwinden und sich die Gefahren eines Krieges wieder klar vor Augen führen. Teil 2 von 4.
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Nach meiner Kenntnis bedeutet für Deutschland derzeit 1 Prozent des BIP in etwa 10 Prozent des Bundeshaushaltes, das hieße, 5 Prozent bedeuten demnach rund 50 Prozent der Finanzmittel des Bundes. Das wäre also rund die Hälfte des Bundeshaushaltes, die in Hochrüstung und ins Militär investiert würde. Wer Klartext redet, spricht schon beim aktuellen Haushalt von „Kriegswirtschaft“ (6)! Gibt es denn vernünftige Deutsche, die noch weitere Eskalationen wollen? Die Wahlergebnisse werden es ans Licht bringen.
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Um so mehr gehe ich davon, dass kein anständiger Mensch auf diesem Planeten die dann konsequente Entscheidung der vollkommenen Abrüstung und Entmilitarisierung der Bundesrepublik nicht verstehen und ihr nicht zustimmen wird. Im Gegenteil, ich denke, viele Völker werden aufatmen. Statt ewig Krieg, Militarismus und Massenmord zu repräsentieren, könnte Deutschland endlich einmal ein positives Vorbild abgeben als Vorreiter für Frieden, Emanzipation und Mitmenschlichkeit.
… Alles vom .2.2025 bitte lesen auf
https://www.manova.news/artikel/lernziel-pazifismus-2
(1a) Lernziel Pazifismus
Europa muss seine Abgestumpftheit überwinden und sich die Gefahren eines Krieges wieder klar vor Augen führen. Teil 1 von 4.
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Ausverkauf der Ukraine im Schatten des Krieges: Auch in der gegenwärtig tobenden Schlacht der USA und ihrer NATO-Staaten im auf ukrainischem Boden und mit ukrainischen Soldaten ausgetragenen Stellvertreterkrieg gegen Russland liegt das Hauptinteresse in den Bodenschätzen, deren Wert auf bis zu 12 Billionen Dollar geschätzt wird.
Vornehmlich geht es um begehrte Metalle wie Uran, Titan, Lithium und Graphit.
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„In der Schlacht gegen Russland — vor allem aber doch wohl gegen „den Kommunismus“ (18) — hat die deutsche Bundesregierung bereits 140 Milliarden Euro an über Steuern und Kredite geschöpften Finanzmitteln allein für die „Aufrechterhaltung des Krieges mit seinen umfangreichen Waffenlieferungen und einschließlich der Flüchtlingsaufnahmen“ investiert.“
So jedenfalls Karsten Montag in seinem am 24. November 2024 bei Multipolar veröffentlichten Beitrag „Der Krieg ernährt den Krieg“ mit dem „Fazit: Olaf Scholz hat gelogen“. Denn „offiziell“ hat Deutschland der Ukraine seit Ausbruch des Krieges am 24. Februar 2022 „Leistungen im Gesamtwert von über 37 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt — in Form der Aufnahmen von Flüchtlingen, direkten Zahlungen oder Waffenlieferungen“.
… Alles vom 5.2.2025 von Ulrich Falke bitte lesen auf
https://www.manova.news/artikel/lernziel-pazifismus
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(2) Emmanuel Todd: „Der 3. Weltkrieg zwischen den USA und Russland/China hat bereits begonnen“
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Todd kritisierte den übermäßigen Rückgriff auf das BIP als Maßstab und bezeichnete es als „fiktives Produktionsmaß“, das die wirklichen Produktivkräfte in einer Volkswirtschaft verschleiert:
„Der Krieg wird zum Test für die politische Ökonomie, er ist der große Aufdecker. Das BIP Russlands und Weißrusslands entspricht 3,3 Prozent des westlichen BIP (der USA, der Anglosphäre, Europas, Japans und Südkoreas), also
praktisch nichts. Man kann sich fragen, wie dieses unbedeutende BIP damit
fertig werden und weiterhin Raketen produzieren kann.
Der Grund dafür ist, dass das BIP ein fiktives Maß für die Produktion ist. Zieht
man vom amerikanischen BIP die Hälfte seiner überhöhten Gesundheitsausgaben
ab, dann den „Reichtum“, der durch die Tätigkeit seiner Anwälte, durch die am
stärksten gefüllten Gefängnisse der Welt und durch eine ganze Wirtschaft mit
undefinierten Dienstleistungen produziert wird, einschließlich der „Produktion“
seiner 15- bis 20-tausend Wirtschaftswissenschaftler mit einem
Durchschnittsgehalt von 120.000 Dollar, so stellt man fest, dass ein wichtiger
Teil dieses BIP Wasserdampf ist.
Der Krieg bringt uns zurück zur realen Wirtschaft, er erlaubt uns zu verstehen, was der wirkliche Reichtum der Nationen ist, die Produktionskapazität und damit die Fähigkeit zum Krieg.“
… Alles vom 18.1.2023 bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=92632 bzw.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=92632&pdf=92632
(2a) Emmanuel Todd: „Russlands Rolle im Weltgeschehen hat mich immer erstaunt“
Emmanuel Todd ist ein französischer Historiker und Sozialanthropologe, der für seine unkonventionellen Ansichten bekannt ist und zahlreiche hochgelobte Bücher verfasst hat. Das jüngste ist „Der Westen im Niedergang“, das dieses Jahr veröffentlicht wurde. Natalia Rutkewich hat dem Wissenschaftler im Auftrag der russischen Online-Zeitschrift Russia in Global Affairs einige Fragen gestellt. Aus dem Russischen übersetzt von Éva Péli.
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Ich sehe den Westen als eine Zivilisation, die ihr moralisches und soziales Kapital erschöpft hat. Viele Menschen sorgen sich heute um die Erschöpfung der Energieressourcen, aber ich sorge mich um die Erschöpfung der sozialen und moralischen Ressourcen, die wir von unserer religiösen Basis geerbt haben. Das religiöse Erbe, das auf das Mittelalter zurückgeht, war eine Art Treibstoffreserve, die den Aufstieg des Westens befeuerte. Doch diese Ressource ist nun erschöpft. Die Atomisierung unserer Gesellschaften, die Überalterung der Bevölkerung, die Fruchtbarkeitsprobleme, die Deindustrialisierung und die Unfähigkeit zu kollektivem Handeln, die die religiöse Krise mit sich gebracht hat, machen mich besorgt und traurig, da ich selbst aus dem Westen stamme. England, Frankreich, die USA – meine Familiengeschichte ist mit all diesen Ländern verbunden, und es fällt mir schwer, ihren Niedergang zu beobachten.
Dennoch denke ich, dass Europa früher oder später sein Schicksal selbst in die Hand nehmen muss, es wird nicht für immer unter der Obhut der Vereinigten Staaten bleiben. Die europäischen Länder haben aus Freiheit und Verantwortung gelernt, dass es nicht leicht ist, frei zu sein. Heute fällt es schwer, dies zu glauben, aber langfristig sehe ich die Wiederherstellung der Autonomie des europäischen Kontinents dank der Annäherung zwischen Russland und Deutschland voraus – zwei Länder, die den Totalitarismus überlebt haben und die für Europa immer eine besondere Bedeutung hatten. Ich hoffe auch auf die Wiederbelebung des ursprünglichen europäischen Trios – Deutschland, Italien und Frankreich –, die gemeinsam Europa der Kontrolle der USA entziehen könnten, die derzeit um eine Achse organisiert ist, die Großbritannien, Skandinavien, Polen und die Kiewer Ukraine umfasst.
… Alles vom 9.10.2024 bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=122641
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(3) Wahlkampf: Kriegspropaganda gegen die Bevölkerung
m Wahlkampf werden falsche und NATO-freundliche Äußerungen nochmals zugespitzt, um die Bürger zu indoktrinieren. Mit der Überzeichnung einer „russischen Gefahr“ sollen die Versäumnisse seit dem Maiden-Umsturz vergessen gemacht werden. Von Bernhard Trautvetter.
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ine legitime und vernünftige Antwort auf diese Propaganda besteht darin, eine Friedensordnung einzufordern, die die Sicherheitsinteressen aller Staaten, auch die Russlands, in einem Konzept eines gemeinsamen Hauses von Lissabon bis Wladiwostok respektiert, wie es Olof Palme, Willy Brandt und Michail Gorbatschow wollten. Diese Forderung entspricht der Charta von Paris https://www.bundestag.de/resource/blob/189558/21543d1184c1f627412a3426e86a97cd/charta-data.pdf , in der es heißt:
„Die beispiellose Reduzierung der Streitkräfte durch den Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa wird – gemeinsam mit neuen Ansätzen für Sicherheit und Zusammenarbeit innerhalb des KSZE-Prozesses – unser Verständnis von Sicherheit in Europa verändern und unseren Beziehungen eine neue Dimension verleihen.“
Gegen diesen Ansatz einer Friedenspolitik steht seit je her die NATO-Politik der Abschreckung, ohne deren Überwindung die Gefahr eines militärischen und eines ökologischen Kontrollverlusts sowie die Atomkriegsgefahr
https://thebulletin.org/doomsday-clock/
gefährlich anwächst.
… Alles vom 9.2.2025 bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=128394