In Deutschland halten sich gegenwärtig mindestens 250.000 ukrainische Männer im wehrfähigen Alter auf. Exakte Zahlen gibt es nicht, seit in D als ehem. Statistikweltmeister die Migration als Tabuthema gilt. Deutschland als nach den USA mit Abstand zweitgrößter Waffenlieferant verteidigt im Ukrainekrieg die sogenannten Werte des Westens. Gemäß dieser Logik müssen die kriegstauglichen Ukrainer aus Deutschland an Kiew ausgeliefert werden. „Während die Bundesrepublik der Ukraine Waffenlieferungen in Milliardenhöhe finanziert, subventioniert sie gleichzeitig die ukrainischen Kriegsdienstverweigerer. “ mahnt Welt-Herausgeber Stefan Aust am 30.12.2023.
.
Auf die Frage „Sollen wir deutsche Bodentruppen in die Ukraine schicken?“ antwortet der von der Ampel-Regierung geschätzte Politikprofessor Heribert Münkler am 8.6.2024: „Das sehe ich vorerst nicht. Solange es noch ukrainische Männer in Deutschland gibt, die sich gerne auf der Autobahn aufhalten und dort eher ihren Heimplatz sehen als an der Front in der Ukraine. “ https://x.com/gaborsteingart/status/1799342446876217736 . Es ist geradezu hetzerisch, wie Münkler hier das Ressentiment gegen Kriegsdienstverweigerer bzw. Ukrainer schürt, die nur aus Spaß an der Freude hierzulande auf der Autobahn umherfahren würden.
.
Die wehrfähigen Ukrainer in D wollen weder für die Interessen des unter der Regierung Selenskyi geführten Staates Ukraine sterben, noch für die Gegenseite Russland. Sonst wären sie schon längst im Osten.
Zudem ist davon auszugehen, dass es sich bei den jungen Männern in der Mehrzahl nicht um überzeugte und selbstaufopfernde Pazifisten handelt. Sonst hätten sie schon lange zur Ertüchtigung der darniederliegenden deutschen Friedensbewegung beigetragen – z.B. im Internet oder real auf Demos bzw. Kundgebungen. Man stelle sich vor: 250.000 Ukrainer demonstrieren auf deutschen Strassen für sofortigen Waffenstillstand und Beginn von Friedensverhandlungen im Ukrainekrieg.
In Deutschland befindet sich also eine mehrere Hunderttausende umfassende Gruppe junger Ukrainer im Exil, die sozusagen die Vertreter eines dritten Wegs in diesem seit 2014 anhaltenden brutalen Krieges sind. Kann und sollte die Berliner Diplomatie diese nicht in ihre Bemühungen um Waffenstillstand und Frieden in der Ukraine einbeziehen? Oder gelingt es dem deutschen Bellizismus weiterhin, die diplomatischen Bemühungen klein zu halten gegenüber der in Politik und Medien vorherrschenden Kriegsrhetorik?
Fakt ist: Das Militär kann den Ukrainekrieg mit dem unsäglichen Blutvergießen nicht beenden, sondern nur die Diplomatie.
8.2.2025
.
Ende von Beitrag „250000 aus D nach UA an die Front?“
=============================================================
Beginn von Anlagen (1) – (4)
.
(1) Mehrheit will Deportationen: 200.000 Ukrainer an die Front zum Verrecken
Gerade mal ein Drittel der Teilnehmer einer Umfrage sind der Auffassung, dass die wehrfähigen Ukrainer in Deutschland ein Recht auf Schutz haben. Die überwiegende Mehrheit findet nichts dabei, diese jungen Männer verrecken zu lassen.
…
Was geht in zwei Drittel der Teilnehmer meiner Umfrage vor, die 200.000 wehrfähige Ukrainer in diesen sicheren Tod schicken wollen bzw. zynisch anbieten: Arbeite oder stirb!
Manch einer ist sich nicht einmal zu schade, darüber eine Neiddebatte anzustoßen: Diese jungen Männer fahren doch dicke SUV-Autos, lese sich. Und das klingt dann so, als hätte das eine Relevanz in der Frage, ob man sich vor dem Heldentod in Sicherheit bringen darf oder nicht: Die Armen ins Töpfchen, die Reichen in den Schützengraben – peng, peng.
Finden Sie, dass ich moralisiere? Kann man die Sorge um 200.000 Menschenleben moralisierend nennen?
…
Ich gebe zu, dass ich an der Stelle an meine Grenze gestoßen bin, was die Akzeptanz dieser Debatte angeht. Der die Waffen liefernde Westen nimmt für sich in Anspruch, die Ukrainer zu unterstützen, die gegen Russland unsere westlichen Werte verteidigen. Aber wie ist es mit unseren Werten vereinbar, 200.000 Menschen in die Vernichtungsgräben zu deportieren?
… Alles vom .2.2025 bitte lesen auf
https://www.alexander-wallasch.de/gesellschaft/mehrheit-will-deportationen-200-000-ukrainer-an-die-front-zum-verrecken
.
Einige Kommentare:
Meine neue grosse Liebe ist eine Russin aus der Ukraine welche über 4 Länder 6 Tage lang aus der Ukraine nach DE geflüchtet ist. Samt ihren Kindern welche damals 16,15 und 4 Jahr alt waren.
Die Jungs sind inzwischen 18 und 19 Jahre alt und wären direkt betroffen wen das Alter der Wehrpflicht in der Ukraine harabgesetzt wird. Und das wird es.
Ich versuche schon lange das sie zu mir in die Schweiz ziehen da ich dieses Szenario vorausgesehen habe.
Die Rückkehr in die Ukraine wäre das Todesurteil für die Jungs. Peter
.
Lass mich es mal so ausdrücken….die Schnittmenge zwischen denen die auf Demos gegen Rechts gehen und denen die gerne Ukrainer deportieren möchten ist relativ groß? Daniela Schmend
.
Es ist ein zweischneidiges Schwert.
Erst einmal bin ich der Ansicht, dass mich weder der Krieg in Somalia, noch der in Gaza oder Syrien, und auch der in der Ukraine etwas angeht.
Kriege werden in 99% aller Fälle von Menschen angefangen, die daran/dadurch verdienen, die sich damit einen Machtzuwachs erhoffen und weder selbst, noch ihre direkte Familie an der Front kämpfen oder auch nur wegen des Krieges auf etwas verzichten. Sowohl Selensky als auch Putin frieren im Winter nicht, können jederzeit in der Welt herumreisen und haben garantiert jederzeit das Essen auf dem Tisch, worauf sie gerade Appetit haben.
Hätte Selensky die russischstämmige Bevölkerung nicht derart dranglasiert wie er es gemacht hat, es wäre vielleicht nie zu diesem Krieg gekommen.
Unsere gewählte Regierung hat sich von Beginn an, ohne jegliche Bedenken, auf die Seite Selenskys gestellt. Mit dem Geld, dass Deutschland an die Ukraine gezahlt, oder dafür Waffen dort hin geschickt hat, hätte man hier viele Brücken sanieren, Wohnungen bauen, Pflegepersonal besser bezahlen oder Schulen besser ausstatten können. Mit anderen Worten, es wurde uns, der Bevölkerung in Deutschland ein Verzicht verordnet, damit Selensky noch etwas länger junge Männer an der Front sterben lassen kann. Wer das alles für gut und richtig hält, der muss auch dafür sein, dass die Deserteure zurück in die Ukraine geschickt werden. Denn die Waffen, die wir schicken müssen doch von irgendwem bedient werden. Jede zusätzliche Waffe sorgt nun einmal auf beiden Seiten der Front für mehr Tote.
Auf der anderen Seite sollen die gleichen Bürger, die Verzicht üben müssen für diesen Krieg auch noch den Deserteuren hier ein nettes Leben in der sozialen Hängematte bezahlen. Ist das nicht irgendwie ein bißchen viel verlangt? Der nächste Schritt wäre dann konsequenter weise, dass wir unsere jungen Männer dort an die Front schicken. Es ist und war nie unser Krieg! und es sind ganz sicher nicht unsere Werte die dort verteidigt werden. Denn zu unseren Werten gehören weder Verbote einer Sprache noch ein Beschuss der eigenen Bevölkerung vom eigenen Militär.
Ich kann jeden Ukrainer verstehen, der nicht an die Front will, der diesen Krieg nicht will und deshalb aus der Ukraine geflohen ist. Allerdings erwarte ich auf der anderen Seite auch, dass diese Männer alles dafür tun um ihr Leben hier aus eigener Kraft zu finanzieren und es sich nicht vom Gastland finanzieren zu lassen. Und ich erwarte von ihnen, dass sie hier lebende Russen in Ruhe lassen, so wie sie selbst in Ruhe gelassen werden wollen.
Das gleiche erwarte ich übrigens von jedem der vor Krieg im eigenen Land flieht. Waltraud Köhler
.
Es ist bitter, aber die Rhetorik der Kriegstreiber wirkt. Den Deutschen wird Angst gemacht, dass spätestens 2029 Putin Deutschland überfällt, Deutschland muss kriegstauglich gemacht werden, Werbung in den Schulen für den Kriegsdienst. Aufgaben der Zivilbevölkerung beim Durchmarsch der Truppen durch Deutschland an die Ostflanke. Ein Einsatz von deutschen Soldaten in der Ukraine wird zumindest nicht ausgeschlossen. Dazu noch hunderte Milliarden für Waffenlieferungen und sonstige Unterstützung in die Ukraine, neben der Versorgung der Ukrainer, die in Deutschland leben.
Ist es da nicht der vermeintlich logische Schritt, dass die Ukrainer auch dort kämpfen sollen !?! Mal davon abgesehen, dass ohne das Veto von Boris Johnson im Namen des Werte Westens, der Krieg schon nach wenigen Wochen beendet worden wäre, sollte das Schwergewicht auf Friedenfähigkeit und sofortige Verhandlungen gesetzt werden.
PS: dass in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern nur 17% der Ukrainer arbeiten und ihren Lebensunterhalt verdienen, bemängele ich durchaus, sollte aber nicht mit der Frage des Kämpfens in der Ukraine in einen Topf geworfen werden Ingeborg Kaub
Ende Kommentare
.
(2) «Ich sollte nicht hier sein»: Wehrpflichtige Ukrainer harren in Deutschland aus, obwohl sie im Krieg gebraucht werden
Für einige gelten sie als Verräter, für andere als Drückeberger. Rund 200 000 Wehrpflichtige leben in Deutschland. Kiew erhöht jetzt den Druck, um sie an die Front zu holen.
… Alles vom 17.1.2024 bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/international/ukrainer-sind-in-deutschland-obwohl-sie-im-krieg-gebraucht-werden-ld.1774397
.
(2a) Kiew ruft Ukrainer aus dem Ausland zurück und erwartet Unterstützung – doch die Bundesregierung spielt auf Zeit
In Deutschland leben rund 256 000 wehrpflichtige Ukrainer, die in ihrer Heimat gebraucht werden. Die Opposition verlangt jetzt von der Bundesregierung, ihnen notfalls das Bürgergeld zu kürzen.
Seit zwei Jahren kämpfen viele Ukrainer ununterbrochen an der Front – ohne Urlaub, ohne Erholung. Jeden Tag gibt es Tote. Die ukrainische Armee benötigt deshalb dringend neue Kämpfer, und zwar eine Menge. Sie braucht bis zu 500 000 Soldaten, nur um die Verluste auszugleichen und die Truppen zu entlasten.
… Alles vom 9.5.2024 bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/international/ukrainer-in-deutschland-sollen-an-die-front-die-bundesregierung-spielt-auf-zeit-ld.1829644
.
.
(3) In Belarus, Russland und der Ukraine existieren unterschiedliche Regelungen zur Wehrpflicht, zum Recht auf Kriegsdienstverweigerung sowie zu Militärdienstentziehung und Desertion
In keinem der drei Länder wird das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung in der Weise umgesetzt, wie es durch diverse internationale Gremien und den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingefordert wird.
… Alles vom 24.3.2022 bitte lesen auf
https://www.proasyl.de/hintergrund/kriegsdienstverweigerung-und-desertion-belarus-russische-foederation-und-ukraine/
.
.
(4) Teure Fahnenflicht – Bürgergeld für Ukrainer?
Deutschland sollte die Ukraine stärken, nicht schwächen. Dazu passt es nicht, etwa zweihunderttausend Männer im wehrpflichtigen Alter in Deutschland zu alimentieren.
Wer es nach Deutschland schafft, hat nicht nur ziemlich gute Chancen zu bleiben. Er wird auch gut versorgt. Das gilt ebenso für die erwerbsfähigen Deutschen, von denen mittlerweile mehr als vier Millionen Bürgergeld erhalten. Und zwar in einer Höhe, die es mehr als nahelegt, keine reguläre Beschäftigung anzustreben. Schon das ist eine immense Herausforderung für den Sozialstaat. Die Zahl der Bürgergeldempfänger dürfte zunehmen; zugleich soll nicht bei Sozialleistungen gespart werden. Diese Entwicklung lässt sich nicht endlos und ohne Verwerfungen weitertreiben.
Sieg der Ukraine im deutschen Interesse
Die Migration verschärft die Lage noch. Den Schutzsuchenden und Kriegsflüchtlingen insbesondere aus der Ukraine muss geholfen werden. Das Land kämpft einen Überlebenskampf gegen den Aggressor Russland, der auch Deutschland mehr als bedroht. Ein Sieg der Ukraine liegt in unserem ureigenen Interesse.
Dazu passt es nicht, etwa zweihunderttausend Männer im wehrpflichtigen Alter in Deutschland zu alimentieren. Die Ukraine vollbringt beeindruckende militärische Leistungen mit bestens motivierten Streitkräften. Sie muss selbst entscheiden, wen sie auf welchem Posten gebrauchen kann.
Aber Deutschland muss Kiew helfen, sollte das Land stärken, nicht schwächen. Es kann nicht über eine Dienstpflicht diskutieren und selbst Wehrstraftaten begünstigen. Und es sollte den eigenen Sozialstaat hochhalten – und sich vom staatlich vollversorgten Bürger als Idealbild verabschieden.
… Alles vom 1.6.2025 bitte lesen auf https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/buergergeld-fuer-ukrainer-teure-fahnenflucht-19795089.html