Telegram FB: Meinungsfreiheit?

Es ist seltsam, daß der einst im Westen als Putin-Kritiker gefeierte Gründer von Telegram, Pavel Durov, nicht vom autoritären russischen Regime verhaftet wurde, sondern jetzt im freiheitlich-demokratischen Frankreich. Verhaftung im Wertewesten, nicht im wertelosen Osten.
Mark Zuckerberg, Gründer von Meta (Facebook) räumte in einem offenen Brief ein, auf Druck der Biden-Administration und des FBI seit 2021 Content mit Bezug zu Corona und US-Politik (Hunter Biden’s Laptop als russische Desinformationskampagne darstellen) zensiert zu haben. Ausserdem kündigte er an, daß seine Chan Zuckerberg Initiative keinen Einfluß mehr auf den Aufbau einer Wahlinfrastruktur nehmen werde. Zuckerberg will seine Unterstützung der Democrats aufgeben und parteineutral sein.
Ist dies ein geschäftliches Kalkül oder Angst vor einer Verhaftung in den USA, wie die des Telegram-Gründers Durov in Frankreich (2)?

Wie dem auch sei – über Meinungs-/Pressefreiheit und Zensur via Social Media befinden wenige Big data-Milliardäre. Und diese wiederum stehen in einem undurchsichtigen Abhängigkeitsverhältnis zu den jeweiligen Regierungen – hier von EU/F und USA.
Für den kleinen Bürger heißt dies: Skepsis und Vorsicht sind angebracht, sowohl hinsichtlich der angebotenen Information also auch den eigenen privaten Daten, die man den Social Media preisgibt.
27.8.2024
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Ende von Beitrag “ Telegram FB: Meinungsfreiheit?“
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(1) Die Heuchler der Freiheit: Wie der Westen seine eigenen Helden verrät
Doppelmoral in Reinform: Von Durovs Mut zur Zensur in der freien Welt

Es ist noch nicht lange her, dass Durov für seinen ausgestreckten Mittelfinger Richtung Putin Beifall erhielt. Dieser junge Unternehmer, der sich weigerte, die Daten von Oppositionellen an die russischen Sicherheitsbehörden zu übergeben, wurde zum Symbol für den Widerstand gegen staatliche Repression. Ein Mann, der nicht einknickte, selbst als die Fäuste des russischen Machtapparats über ihm schwebten und ihm konkrete Repressionen drohten.
Als 2011 auf Putins Anordnung hin Durovs Wohnung in St. Petersburg von Regierungsbeamten belagert wurde, war seine Antwort eindeutig: Er verweigerte die geforderte Zensur und stellte sich offen gegen den Druck. Die Reaktion des Westens? Einhellige Bewunderung und Hochachtung – Durov war der Held, der Mann, der sich gegen die Tyrannei stemmte.
Doch 2024 hat sich das Blatt auf einmal völlig gewendet. Die westliche Welt, die Durov einst als Bollwerk gegen autoritäre Regime feierte, hat nun selbst die Peitsche in die Hand genommen. Der Vorwurf: „Fehlende Moderation“ auf seiner Plattform Telegram. Die Ironie? Durov wird nicht für seine „Schwäche“ verfolgt, sondern für das, was ihn einst zur Ikone der Freiheit machte – seine Weigerung, Zensur auszuüben.
Was genau wirft man Durov vor? Telegram, die Plattform, die er nach seinem Exil aus Russland schuf, sei eine Brutstätte für Hass und Hetze. Sie sei verantwortlich für die Verbreitung von Inhalten, die als bedrohlich für die westliche Gesellschaft angesehen werden. Der Vorwurf ist nicht neu; neu ist nur, dass die Strafen, die ihn nun erwarten, an die drakonischen Maßnahmen erinnern, die er aus Russland kennt. 20 Jahre Gefängnis, weil er sich weigert, die Kontrolle über die Meinungsfreiheit aus der Hand zu geben. Das kann man sich nicht ausdenken.
Es ist die Doppelmoral, die in diesem Fall so bestürzend wirkt. Wo bleibt die Empörung über die staatliche Repression, die einst überall zu hören war, als Durov in seine Konfrontation mit Putin geriet? Warum schweigen heute jene, die damals den Freiheitskampf hochhielten? Die Antwort ist simpel und erschreckend zugleich: Es geht nicht um Prinzipien und Werte, wie sie uns weismachen wollen. Es geht einzig und allein um Macht und Kontrolle.
Der Westen, der sich als Verteidiger der Freiheit rühmt, wendet die gleichen Mittel an wie die Regime, die er sonst ständig verurteilt. Die Forderung nach „Moderation“, die heute in den Gerichtssälen der – einst – freien Welt eingefordert wird, ist nichts anderes als eine elegante Umschreibung für Zensur. Was man in Moskau anprangert, wird in Paris salonfähig gemacht. Und in Berlin ebenso.
… Alles vom 25.8.2024 bitte lesen auf
https://reitschuster.de/post/die-heuchler-der-freiheit-wie-der-westen-seine-eigenen-helden-verraet/
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(2) Mark Zuckerberg räumt Einflussnahme von Biden-Administration ein
Der Gründer von Facebook, Mark Zuckerberg, verfasste einen offenen Brief, in dem er sein Bedauern ausdrückt, auf Druck der Biden-Regierung Inhalte zu Covid-19 zensiert zu haben. Er betonte, sowohl sich als auch seine Firma zukünftig neutraler zu positionieren.

Der Brief von Zuckerberg ließ viele Beobachter aufhorchen, denn unter den großen Social-Media-Zaren galt Zuckerberg als einer der engsten Vertrauten der Democrats. Über die Beweggründe für diese öffentliche Kehrtwende lässt sich vorerst nur spekulieren. Vor dem Hintergrund der Verhaftung von Pawel Durow erscheint es, als ob dieser Brief eine Flucht nach vorne darstellt, da Zuckerberg ansonsten irgendwann der nächste sein könnte. Bereits einen Tag vor Veröffentlichung von dessen offenen Brief kommentierte Elon Musk die Frage, warum man nicht auch Mark Zuckerberg wegen der Ermöglichung von Kindesmissbrauch belange, damit, dass Zuckerberg bereits dem Zensurdruck nachgegeben habe und Regierungen über Hintertüren Zugang zu Nutzerdaten ermöglicht.
Wahrscheinlicher ist vorerst aber geschäftliches Kalkül, denn während X unter Elon Musk durch dessen Bekenntnis zu freier Meinungsäußerung floriert, nimmt der Konkurrent von Meta, „Threads“, kaum Fahrt auf. Ebenso wird man bei Meta wohl darauf spekulieren, dass Donald Trump die Wahlen im November gewinnt und das Klima in den USA stärker in Richtung Konservatismus tendiert.
… Alles vom 27.8.2024 von David Boos bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/zuckerberg-offener-brief-zensur/

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