Der erste NATO-Generalsekretär Lord Ismay beschrieb die Funktion der NATO als militärische Allianz so: „To keep the Americans in, the Russians out and the Germans down.“ Auf Deutsch: „Die Amerikaner drinzuhalten, die Russen draußen und die Deutschen unten.“
Dieses Diktum der US-Geopolitik gilt bis heute unverändert: „Historisch gesehen gab es immer wirtschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Das haben die USA immer versucht zu verhindern. Man darf nicht vergessen, dass in einem Nuklear-Krieg Europa das Schlachtfeld wäre. Das heisst, dass in so einem Fall die Interessen Europas und der Vereinigten Staaten nicht unbedingt dieselben wären.“ (1)
„Russians out“ wurde von den USA nach der Rede von Wladimir Putin am 25.9.2001 im Deutschen Bundestag angewandt, in der er die Aufnahme Russlands in die NATO im Rahmen einer gesamteuropäischen Sicherheitsstrategie ansprach.
In seiner Rede zum 60.Jahrestag des NATO-Beitritts Deutschlands bezog Bundespräsident Steinmeier dieses „Germans down“ immer noch auf die „Gewaltherrschaft der Nazis“ bzw. die von Deutschland ausgehende Gefahr des Totalitarismus (2). Er läßt unerwähnt, daß die USA auch dem demokratischen Deutschland gute Beziehungen zu Russland im Sinne von Willy Brandt’s „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein“ verwehren.
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In seinem Buch „Die einzige Weltmacht – Amerikas Strategie der Vorherrschaft“ von 1997 beschrieb der US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski, daß eine Kooperation von Deutschland und Russland dem Interesse der US-Geopolitik zuwider läuft (4). Und die in der Brzezinski-Doktrin dargelegten Leitlinien der US-amerikanischen GEO-Strategie wurden noch von keiner US-Regierung offiziell verworfen.
30.4.2022
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Ende von Beitrag „Brzezinski-Doktrin: NATO, D-RU“
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Beginn von Anlagen (1) – (4)
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(1) Jacques Baud: «Die Politik der USA war es immer, zu verhindern, dass Deutschland und Russland enger zusammenarbeiten»
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Historisch gesehen gab es immer wirtschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Das haben die USA immer versucht zu verhindern. Man darf nicht vergessen, dass in einem Nuklear-Krieg Europa das Schlachtfeld wäre. Das heisst, dass in so einem Fall die Interessen Europas und der Vereinigten Staaten nicht unbedingt dieselben wären.
… Alles vom 5.4.2022 bitte lesen auf
https://www.pressenza.com/de/2022/04/die-politik-der-usa-war-es-immer-zu-verhindern-dass-deutschland-und-russland-enger-zusammenarbeiten/
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(2) Rede von Außenminister Steinmeier zum 60. Jahrestag des Beitritts Deutschlands zur NATO
Angesprochen auf die Frage: „Was ist die Funktion der NATO?“ soll der erste Generalsekretär der Allianz sehr nüchtern geantwortet haben: „To keep the Americans in, the Russians out and the Germans down“. Lord Ismay war dieser erste NATO-Generalsekretär vor 60 Jahren, also just zu jenem Zeitpunkt, als die junge Bundesrepublik Mitglied des Bündnisses wurde. Und so veranschaulicht dieses Zitat in drastischer Weise die Umstände, unter denen unser Land nur zehn Jahre nach Kriegsende Aufnahme in der NATO fand. Es darf niemanden wundern, dass die damalige Welt dem jungen deutschen Teilstaat nach der barbarischen Gewaltherrschaft der Nazis mit einem Maximum an Misstrauen begegnete.
… Alles vom 30.6.2015 von Frank Walter Steinmeier bitte lesen auf
https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/-/272894
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(3) NATO oder Zensur, beides geht nicht
JD Vance droht, wenn in der EU-Zone nicht wieder Meinungsfreiheit herrscht, werde man sich aus der NATO zurückziehen. Es ist logisch! Warum sollte man den Ungeist verteidigen, den zu bekämpfen die NATO überhaupt erst gegründet wurde?
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Dem ersten NATO-Generalsekretär Lord Ismay wurde dereinst die Frage nach der Funktion der militärischen Allianz gestellt. Er sagte: »To keep the Americans in, the Russians out and the Germans down.« (Zitiert nach auswaertiges-amt.de, 30.6.2015. https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/-/272894 )
Auf Deutsch: »Die Amerikaner drinzuhalten, die Russen draußen und die Deutschen unten.«
NATO, das bedeutet »North Atlantic Treaty Organization«, doch die NATO wurde quasi »für Europa« gegründet – das Gründungsjahr 1949 erklärt die Motivation.
Die Amerikaner drinzuhalten, die Russen draußen und die Deutschen unten – wir wollen es heute positiv deuten.
Man wollte die Amerikaner in Europa »drinhalten« und damit die freiheitlichen Werte westlicher Demokratie.
Die Russen »draußen«, also das Gespenst des Sozialismus.
Die Deutschen aber »unten«. Wirklich »die Deutschen«? Also die einzelnen Menschen? Wohl nicht, eher: den Geist des Totalitären.
… Alles vom 11.11.2024 bitte lesen auf
https://www.dushanwegner.com/nato-oder-zensur/
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(4) Brzezinski-Buch von 1997 erklärt Putins Vorgehen: „Ohne die Ukraine ist Russland keine Großmacht“
Vor 25 Jahren beschrieb der US-Politikberater die Bedeutung der Ukraine für Russland. Sein Buch liest sich nun wie eine Prophezeiung.
Diese Zeilen sind ein Vierteljahrhundert alt, doch sie lesen sich wie von heute.
„Die Unabhängigkeit der Ukraine beraubte Russland seiner beherrschenden Position am Schwarzen Meer, wo Odessa das unersetzliche Tor für den Handel mit dem Mittelmeerraum und der Welt jenseits davon war.“ –
„Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasisches Reich mehr.“ –
„Unter geopolitischem Aspekt stellte der Abfall der Ukraine einen zentralen Verlust dar, denn er beschnitt Russlands geostrategische Optionen drastisch.“
Geschrieben wurden die Sätze von Zbigniew Brzezinski, dem ehemaligen Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter. Brzezinskis Familie, die zum polnischen Adel gehört, stammt aus der heutigen Ukraine, der Stadt Brzezany, daher der Name.
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Er selbst war in den USA einer der profiliertesten Außen- und Sicherheitspolitiker. Im Jahr 1997 veröffentlichte er das Buch
Zbigniew Brzezinski:
„Die einzige Weltmacht – Amerikas Strategie der Vorherrschaft“
(„The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives“ ,
die deutsche Ausgabe erschien mit einem Vorwort von Hans-Dietrich Genscher 2001 im S. Fischer Verlag).
… Alles vom 22.2.2022 bitte lesen auf
https://www.tagesspiegel.de/politik/ohne-die-ukraine-ist-russland-keine-grossmacht-5419849.html