In Freiburg-Littenweiler soll die Stadt– bzw. Strassenbahn der VAG verlängert werden, obwohl die Mehrheit der Bürger dieses Vororts dies anscheinend nicht wünscht. Die Frage „Wer will sie eigentlich?“ (siehe Anlage (1) unten) stellt sich immer dringlicher. Gefordert wird eine Bürgerbefragung „Stadtbahnverlängerung zum Kappler Knoten ja/nein“, um die Meinung der Bürger von Littenweiler endlich objektiv festzustellen.
Warum wird der Bürgern von FR-Littenweiler eine Bürgerbefragung verwehrt, während sie den Bürgern von FR-Zähringen mit „Stadtbahnverlängerung von Zähringen nach Gundelfingen ja/nein“ zugestanden wurde (die Mehrheit stimmte damals mit nein)?
Die Bürger von FR-Littenweiler wurden nicht ausreichend in die Planungen eingebunden bzw. gehört – im Gegensatz z.B. zu den Bürgern von FR-Zähringen und Gundelfingen bei ähnlichen Projekten.
Die VAG-Bauvorhaben Messelinie (SC), Dietenbach und St. Georgen haben Vorrang. Im Gegensatz zu Littenweiler hat St. Georgen noch keinen Stadtbahnanschluß; zudem dürfte in St. Georgen der Bürgerwille eindeutig „pro VAG“ sein.
Die Bundesbahn hält an ihrer Vorgabe, beschrankte Bahnübergänge zu schliessen bzw. keine neuen zu bauen, fest. Es wird also keine zusätzliche Querungen der Höllentalbahn bzw. Breisgau-S-Bahn beim Alten Friedhof sowie weiter östlich in Höhe der Römerstrasse geben. Die Verlängerung bringt dem südlich gelegenen Ortskern von Alt-Littenweiler keine Vorteile. Sie teilt den Vorort durch zwei konkurrierende ÖPNV-Systeme.
Immer wieder wandte sich die Bürgerschaft an die Medien. Am 5.8.2024 wandten sich Littenweilermer Bürger in einem Offenen Brief „Auf Strassenbahnverlängerung Littenweiler verzichten“ (siehe hier) sogar an den Bundesverkehrs- sowie Bundesfinanzminister in Berlin. Keinerlei Antwort.
Wenn diese Strassenbahnverlängerung gebaut wird, dann nicht um der Anwohnerschaft willen, sondern a) damit Gelder von Bund und Land abgerufen werden (wir schwimmen in ja im Geld) und b) damit die planerischen Vorarbeiten der Stadt Freiburg umgesetzt werden (die Angestellten müssen ja beschäftigt werden).
Fazit:
Mehr direkte Demokratie!
Bürgerbefragung wie in Zähringen auch in Littenweiler!
7.10.2025
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Ende von Beitrag „VAG Littenweiler verlängern: nein“
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Beginn von Anlagen (1) – (3)
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Stadtbahnverlängerung Littenweiler: Wer will sie eigentlich?
Wer will sie denn eigentlich? Gemeint ist die geplante Straßenbahnverlängerung in Littenweiler, die von der jetzigen Endhaltestelle Laßbergstraße bis zum Kappler Knoten führen soll. Es ist erstaunlich, dass bei bekannt knappen Kassen der Druck auf die Planung einer Straßenbahnverlängerung ohne Not erhöht wird.
Ist den Freiburger Stadtplanern überhaupt bekannt, dass in Littenweiler fast niemand diese Verlängerung will, dass den Menschen davor graut, wenn durch eine zusätzlich Querung noch längere Schlangen an der Bahnschranke Lindenmattenstraße stehen werden?
Die meisten Littenweilermer sind nicht begeistert, wenn das in diesem Zusammenhang geplante Parkhaus am Kappler Knoten noch mehr Verkehr aus dem Schwarzwald anziehen wird. Und dies alles für eine Straßenbahnverlängerung, deren Nutzen sehr umstritten ist und die von den meisten Bürgern nicht gewollt wird.
Die mit der Straßenbahn Linie 1 aus der Stadt kommenden Kappler Fahrgäste müssen in jedem Fall weiterhin an der Endhaltestelle Laßbergstraße in den Bus nach Kappel umsteigen. Im Falle einer Straßenbahnverlängerung werden die Kappler etwa 1,5 Kilometer weiter östlich am Kappler Knoten von der Straßenbahn in den Bus wechseln. Dies bringt wirklich keine Vorteile, denn nach Kappel kommen die Fahrgäste unverändert nur mit dem Bus und in keinem Fall mit einer verlängerten Bahn.
Bekannt ist, dass der Bürgerverein Littenweiler die Straßenbahnverlängerung favorisiert, aber, so wird von Mitgliedern berichtet, sei intern bislang keine eindeutige Position Pro oder Contra festzustellen. Viele Bürger meinen, man sollte die Littenweilermer zum umstrittenen Vorhaben Straßenbahnverlängerung abstimmen lassen, denn noch fühlen sie sich durch Rundbus und Kappler-Bus bestens an den städtischen Verkehr angebunden.
Da sich eine Abstimmung wohl kaum realisieren lässt, haben sich nun einige Littenweilermer an mich als ehemalige Dorfschreiberin gewandt, mit der Bitte, in einem Leserbrief an die BZ das Problem nochmals darzustellen
7.10.2025, Anita Hohler, Freiburg, sHohler@aol.com
https://www.badische-zeitung.de/wer-will-sie-eigentlich
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Kommentar:
Vielen Dank Frau Hohler, Sie sprechen der schweigenden Mehrheit aus der Seele. Warum gesteht die Stadt Freiburg der Anwohnerschaft in Littenweiler keine Bürgerbefragung zur Strassenbahnverlängerung von der Lassbergstrasse zum Kapplerknoten zu, wie sie es in Zähringen/Gundelfingen seinerzeit zugelassen hat?
Befürchtet die Stadtverwaltung, dass die Mehrheit eine Verlängerung gar nicht will? Weil planerischen Vorarbeiten umsonst sind und die in Aussicht gestellten Gelder von Bund/Land dann nicht abgerufen werden bzw. jemand anders zugute kommen? Ist die Stadt für die Bürger da oder doch umgekehrt? E.K.
Ende Kommentar
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(2) Straßenbahnverlängerung: „Dagegen gibt es in Littenweiler viele Bedenken“
Kappler Knoten: Viel Geld für weniger Grün und mehr Verkehr
Zum Beitrag „Kleineres Parkhaus am Kappler Knoten“ (BZ vom 11. September 2025,
https://www.badische-zeitung.de/stadtbahnverlaengerung-in-freiburg-littenweiler-muss-2030-fertiggestellt-sein ):
In diesem Artikel wird die Straßenbahnverlängerung von der Endhaltestelle bis zum Kappler Knoten angesprochen. Dagegen gibt es in Littenweiler viele Bedenken. Littenweiler hat viel Grün und eine gute Verkehrsanbindung mit Zug, Straßenbahn und Bussen. Die Pendler aus dem Osten können diese Infrastruktur jetzt schon benutzen. Eine Straßenbahnverlängerung bringt uns nur Nachteile.
Der Verkehrsstau an der Bahnschranke wird länger, die Bebauung der frei werdenden Lassbergschleife und des Parkplatzes der Pädagogischen Hochschule verschärfen die Verkehrsdichte weiter. Zeitgemäßes und zukünftiges Bauen geht auch sparsam, zum Beispiel durch den Einsatz eines autonomen Busses, der den Kappler Knoten mit dem Bahnhof Littenweiler verbindet.
22 Millionen Euro wurden vor drei Jahren für die Straßenbahnverlängerung veranschlagt. In Zukunft wird es ein Vielfaches kosten. Das ist viel Geld für weniger Grün und mehr Verkehr.
… Alles vom 16.9.2025 von Margita Thum bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/viel-geld-fuer-weniger-gruen-und-mehr-verkehr
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(3) Ein Bürgerentscheid wäre demokratischer
Ehrlich gesagt erschließt sich mir – als ehemalige Anwohnerin Littenweilers – der Sinn einer Verlängerung der Linie 1 bis zum Kappler Knoten nicht wirklich. Ok, da wäre noch ein Fleckchen Grün, das mit einem Park & Ride-Parkhaus zugebaut werden könnte – eine Verbesserung für Pendler aus dem Schwarzwald, sicherlich.
Aber das war’s dann auch mit den Vorteilen. Wie Frau Hohler geschrieben hat, müssen die Kappler immer noch in den Bus umsteigen und ich frage mich zudem wie die Hanglagen angeschlossen werden sollen. Müssen diese Littenweiler „Einwohnenden“ zukünftig den weiteren Weg erst über die Höllentalstr,, dann weiter über die Alemannenstr. und anschließend noch den Berg hoch nehmen? Das ist aktuell mit der Linienführung des Ringbusses und der Linie nach Kappel besser geregelt.
Es wäre sicher demokratischer und auch bürgernäher, dies in einem Bürgerentscheid zur Abstimmung zu stellen.
7.10.2025, Sigrid Bührer
