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Fridays for Future-Demo in Freiburg am 20.9.2019

Fridays for Future-Demo in Freiburg am 20.9.2019

Bildungs- statt Schul­pflicht
Österreich: Der bildungs­politische Sprecher der FPÖ, Hermann Brückl, kritisiert die Schulmisere in unserem Nachbarstaat und schildert, wie man die Probleme lösen könnte
Curd-Torsten Weick

Sehr geehrter Herr Brückl, ein Viertel der vier- und fünfjährigen Kinder in Österreich benötigt Deutschförderung. Was läuft da schief?
Hermann Brückl: Unkontrollierte Zuwanderung nach Österreich, eine katastrophale Migrationspolitik und völlig verfehlte Integrationspolitik, das sind kurz zusammengefaßt die Schlagworte, die zu dieser Entwicklung geführt haben. ÖVP, SPÖ und Grüne haben in ihrer Regierungsverantwortung über Jahre und Jahrzehnte hinweg eine völlig unkontrollierte Zuwanderung nach Österreich zugelassen, sie vielfach sogar noch unterstützt. Die Zuwanderergruppen haben sich separiert und es sind Parallelgesellschaften entstanden, eine eigene Welt sozusagen, in der nicht Deutsch gesprochen wird. Mit dem Ergebnis eben, daß eines der größten Probleme, die wir in Österreich im Bildungsbereich haben, die mangelnden Sprachkenntnisse von Kindern sind.

Welche Rolle spielen die Eltern dabei?
Brückl: Sie nehmen aus meiner Sicht ihre Verantwortung gegenüber ihren Kindern nicht oder viel zuwenig wahr, wenn sie sie nicht beim Lernen der Sprache unterstützen und ihnen nicht den notwendigen Leistungsgedanken und Leistungswillen vermitteln. Sprache ist essentiell. Ohne ausreichende Sprachkenntnisse haben Kinder nie eine Chance zum beruflichen und persönlichen Aufstieg. Wie dramatisch die Situation ist, beweisen Zahlen der Statistik Austria. Die Daten aus dem Schuljahr 2021/22 beispielsweise zeigen, daß die Hälfte der Wiener Schüler Deutsch nicht als Umgangssprache spricht. Da sind Gymnasien und berufsbildende höhere Schulen, in denen der Anteil geringer ist, bereits eingerechnet. Das heißt, unter den Wiener Volksschülern ist der Anteil noch wesentlich höher.

Wie sieht es beim Lehrpersonal aus?
Brückl: Im Ergebnis wollen immer mehr Lehrerinnen und Lehrer lieber früher als später den Schuldienst verlassen. Wir leiden an einem chronischen Lehrermangel. Noch im April dieses Jahres waren knapp 7.000 Lehrerdienststellen ausgeschrieben beziehungsweise nicht besetzt. Da reden wir von etwa 100.000 Unterrichtsstunden, die größtenteils nicht oder zumindest nicht ordnungsgemäß gehalten werden können. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die am Ende ihrer Schullaufbahn nicht ordentlich lesen, rechnen und schreiben können, steigt ständig. Vor einiger Zeit hat uns die Pädagogische Hochschule Salzburg – dort werden künftige Lehrer ausgebildet – wissen lassen, daß etwa ein Drittel ihrer Bewerber Probleme in den Grundkompetenzen haben.

Hinzu kommen eine Vielzahl an gesellschaftlichen und religiösen Konflikten, die an unseren Schulen ausgetragen werden. Dieses Konfliktfeld Schule ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Die Palette reicht hier von Mobbing über Bombendrohungen bis hin zu körperlicher Gewalt. Nahezu tagtäglich finden sich neue Berichte in den Medien. Wen wundert es da, wenn Lehrer nicht mehr unterrichten wollen, weil Schüler bewaffnet in die Schulen kommen, sie von ihrem Dienstgeber, von den Schulbehörden keine Rückendeckung erfahren und gleichzeitig mit immer mehr Bürokratie zugeschüttet werden? Die Situation ist vor allem im urbanen Bereich dramatisch.

Wie würde die FPÖ der Misere begegnen? Wie lautet das freiheitliche Bildungsprogramm?
Brückl: Zum ersten: Wir wollen eine Bildungspflicht statt einer Schulpflicht. Künftig sollen den Schülern Bildungsziele vorgeben werden, die sie erreichen müssen. Dies soll gewährleisten, daß Volksschüler ordentlich lesen, rechnen und schreiben können, daß das musische und körperliche Element unterstützt wird. Zum zweiten: Mehr Gewicht auf die Sprache. Deutsch muß Voraussetzung sein für den Schuleintritt. Wer in Österreich nicht Deutsch spricht, kann nicht in die Schule gehen! Er belastet damit nicht nur die Lehrer, sondern schwächt dadurch auch die restlichen Kinder in der Klasse. Dies bedeutet für uns den Ausbau der unter unserer Regierungsbeteiligung von 2017 bis 2019 und von uns damals geforderten Deutschförderklassen. Zum dritten: Den Aus- und Umbau und die Neuschaffung von berufsorientierten Schultypen. Wir müssen für Kinder und Jugendliche frühzeitig die Möglichkeit schaffen, daß sie herausfinden und erkennen können, wo ihre Talente, Begabungen und Interessen liegen. Dies gilt insbesondere in den handwerklichen und gewerblichen Bereichen. Zum vierten: Die Installierung eines ordentlichen Konfliktmanagements. Wir haben dazu bereits vor Jahren einen sogenannten Neun-Punkte-Plan vorgelegt. Dieser soll einerseits eine klare Vorgehensweise bei auftretenden Problemen in den Schulen vorgeben und den Lehrern die notwendige Sicherheit geben. Der Plan enthält Maßnahmen zur Prävention, der Konflikt-Resilienz und der Deeskalation. Er beinhaltet unter anderem die möglichen Konsequenzen bei Fehlverhalten, vom Gespräch über die Ermahnung bis hin zum Schulverweis. Hinzu kommen noch viele weitere Maßnahmen, die wir einfordern. Beispielsweise die tägliche Lese­stunde im Primarbereich oder die „Aufwertung“ des Schulbuchs, mehr Analog, weniger Digital im Klassenzimmer.

In Oberösterreich ist die FPÖ in Regierungsverantwortung. Gibt es im schulischen Bildungsbereich Unterschiede zwischen Oberösterreich und Wien?
Brückl: Der in Österreich herrschende Föderalismus gibt grundsätzlich vor, daß für den bildungspolitischen Bereich der Bund verantwortlich ist. Die Länder sind grundsätzlich für die Infrastruktur, sprich Schulgebäude, teilweise für Lehrpersonal zuständig. Aber die Unterschiede zwischen Wien und Oberösterreich sind schon groß. Oberösterreich ist ein Industriebundesland, das gleichzeitig ländlich geprägt und kleiner strukturiert ist. In Wien beispielsweise ist es so, daß mittlerweile jedes siebte Schulkind dem Unterricht nicht mehr folgen kann, weil es ganz einfach die Sprache nicht kann. In den kleinen Städten und Gemeinden in Oberösterreich haben wir diese Probleme derzeit noch kaum.

Kennen Sie erfolgreiche Bildungsmodelle aus anderen Ländern, die als Inspiration dienen könnten?
Brückl: Wir Freiheitliche haben uns in den vergangenen Monaten eine Vielzahl an Schulsystemen in anderen Ländern angesehen. Da kann man sich doch einiges abschauen. Schweden zum Beispiel hat zwar eine Gesamtschule, überprüft aber den Wissensstand und das Können der Kinder und Jugendlichen alle drei Jahre. Außerdem schenkt man in einigen Ländern Europas wieder dem Schulbuch mehr Augenmerk. Weniger Arbeiten mit Handys, Tablets und PCs, dafür will man die haptischen Fähigkeiten und das Merkvermögen der Schüler wieder mehr fördern. Was wir aber festgestellt haben, ist, daß im Grunde genommen alle Länder die gleichen Probleme haben. Das größte davon ist die überbordende Migration nach Europa und das fehlende Wissen um eine funktionierende Integration.

Hermann Brückl ist Abgeordenter der FPÖ im österreichischen Parlament und bildungspolitischer Sprecher der Partei.
… Alles vom 23.8.2024 bitte lesen in der JF 35/24, Seite 8

 

Natürlich gibt es „Kleine Paschas“ an unseren Schulen
Bildungsexperte verteidigt CDU-Chef Merz
Was Heinz-Peter Meidinger (viele Jahre Präsident des Deutschen Lehrerverbandes) „konfrontativen Religionsbekundung“ nennt, ist erstens kein Einzelfall, sondern ein Problem an unseren Schulen. In Berlin sei dort im Rahmen eines Modellversuchs genauer hingeschaut worden. „Völlig unabhängig von der Religion ist untersucht worden, inwiefern Religion ein Grund sein könnte oder Ursache ist für Konflikte an Schulen. Und man war dann relativ überrascht, dass 90 oder 95 Prozent aller Vorfälle mit dem Islam zu tun haben, eher weniger mit Christentum oder anderem. Und das sind vielfältige Tatbestände. Da geht es darum, dass gesagt wird, wir wollen keine Klausuren schreiben während des Ramadan, oder die Mädchen wollen eben nicht am Schwimmunterricht teilnehmen – dürfen nicht, muss man wohl eher sagen, am Schwimmunterricht teilnehmen. Oder bestimmte Unterrichtsstoffe werden abgelehnt in der Sexualerziehung oder auch bei der Behandlung des Nahostkonflikts. Also das sind dann die Dinge, die da eine Rolle spielen.“
… Alles vom 15.7.2023 bitte lesen auf
https://www.nius.de/Leben/natuerlich-gibt-es-kleine-paschas-an-unseren-schulen-bildungsexperte-verteidigt-cdu-chef-merz/c622f735-85ff-427a-ad3c-0651ceb506af

 

Ehrlichkeit statt verquerer PISA-Exegese
Wieder einmal hat die umstrittene Studie Deutschland ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Erneut zeigt sich, dass die Schulen Probleme ausbaden müssen, die an ganz anderer Stelle entstehen Beunruhigende Zahlen: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek stellte vor der Bundespressekonferenz mit Vertretern von OECD und Kultusministerkonferenz die Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie der OECD vor.
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Es gab mal wieder PISA – diesmal in der siebten Auflage. Politik, die Mehrzahl der Medien und linksgewirkte Nichtregierungsorganisationen überschlagen sich. Schließlich ist Deutschland wieder nur im vorderen Mittelfeld gelandet und gegenüber den Testungen 2009 bis 2015 leicht zurückgefallen. Zu den aktuellen PISA-Siegern Peking, Shanghai, Jiangsu, Zhejiang, Singapur, Macau, Hongkong und Estland fehlt ein gutes Stück: In Lernjahren ausgedrückt fehlen dorthin ein- bis eineinhalb Schuljahre.
In der Folge werden – wie schon seit Jahren – mehr Lehrer, kleinere Klassen, neue Lehrpläne (Leerpläne?), mehr sozialer Ausgleich, mehr Computer im Unterricht und so weiter gefordert. Doch das Naheliegende will man nicht wissen. Hier drei Fakten, an denen es zu arbeiten gilt.
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Erstens: PISA ist kein Bildungstest. Denn PISA nimmt nur das an schulischem Lernen in den Blick, was sich messen lässt. Im Falle von PISA ist das wahrscheinlich nur ein Zehntel dessen, was in der Schule geschieht: ein bisschen etwas von Informationsentnahmekompetenz, von mathematischem und von naturwissenschaftlichem Verständnis. Nicht erfasst von PISA werden: sprachliches Ausdrucksvermögen, Fremdsprachenkenntnisse, Wissen in den Bereichen Literatur, Geschichte, Geographie, Politik, Wirtschaft, Religion/Ethik, ästhetische Bildung in den Fächern Kunst und Musik und so weiter. Ein seltsames Verständnis von Bildung zur Mündigkeit!
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Zweitens: In Deutschland lügt man sich seit Jahren in die Tasche. Denn in PISA bildet sich Deutschland nur insgesamt ab. Das verschleiert, dass es bestimmte deutsche Länder sind, die das Ergebnis drücken. Nach wie vor haben wir bei 15-Jährigen innerdeutsch ein Leistungsgefälle von fast zwei Jahren – etwa zwischen Sachsen/Bayern versus Bremen/Berlin/Brandenburg. Es kommt hinzu, dass man in den genannten „B“-Ländern gefälligkeits-populistisch die schulischen Anforderungen senkte, aber inflationär immer bessere Zeugnisse ausgibt.
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Drittens: PISA vergleicht Systeme, die nicht vergleichbar sind. Die internationalen Vergleiche hinken allein deshalb, weil nicht alle Länder bereit sind, ihre schwachen Schulen einzubeziehen. Vor allem aber hinken die Vergleiche, weil die Anteile der Schüler mit Migrationshintergrund in den beteiligten Ländern extrem unterschiedlich sind. Finnland etwa hat weniger als fünf Prozent Schüler mit Migrationshintergrund. In Deutschland ist es oft das mehr als Zehnfache. Bei PISA 2009 waren es 28 Prozent, bei PISA 2018 38 Prozent. Ein weiterer deutscher Faktor dürften die seit der Flüchtlingskrise gestiegenen Verwerfungen innerhalb der Schulen sein.
Man scheint das in den Raumschiffen der „hohen“ Politik nicht wissen zu wollen. Dabei gibt es jede Menge Berichte mutiger Insider. Drei Beispiele:
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1) Ende 2017 ist der Erfahrungsbericht der Leiterin der Berthold-Otto-Grundschule in Frankfurt-Griesheim mit einem Anteil von 90 bis 100 Prozent Migrantenkindern öffentlich geworden. Die Schulleiterin spricht von „schlimmsten sozialen Verhältnissen“; sie sagt, dass an regulären Unterricht nicht mehr zu denken sei. Lernstoff, der noch in den 1990er Jahren in der 2. Klasse bewältigt werden konnte, müsse heute in die 4. Klasse verschoben werden. Besonders beklagt die Schulleiterin, dass sich viele muslimische Familien völlig abgeschottet und in großem Umfang durch den Islam radikalisiert hätten. Diese Eltern würden ihre Kinder nicht zum Lernen anhalten und auch nicht dazu verpflichten, Lehrer zu respektieren.
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2) Ebenfalls Ende 2017 ist ein Brief des Lehrerkollegiums der Gemeinschaftsschule Bruchwiese in Saarbrücken bekannt geworden. In anschaulicher Weise ist von folgenden Zuständen die Rede: Physische und verbale Gewalt gegen Mitschüler und Lehrer, Messerattacken, schwere Körperverletzungen, gravierende Sachbeschädigungen, Drogen, Alkohol seien Alltag. Wörtlich: „Viele Kolleginnen haben Angst, bestimmte Schüler zu unterrichten.“ Es kommt hinzu, dass sich die saarländische Schulpolitik unter der damaligen Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer (CDU) obendrein der Ideologie der Totalinklusion verschrieb und damit Schüler mit extremem sonderpädagogischem Förderbedarf auf Regelklassen losgelassen hat.
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3) Im August 2018 machte die Spreewald-Grundschule im Norden des Berliner Bezirks Schöneberg mit rund 80 Prozent Migrantenanteil von sich reden. Die dort seit 2014 tätige Schulleiterin Doris Unzeitig hatte gekündigt. Sie begründete dies mit mangelnder Unterstützung durch die Schulaufsicht. „Meine Kräfte reichen nicht aus, um eine nachhaltige Änderung der Arbeitsbedingungen der Lehrer und der Lernbedingungen der Schüler zu bewirken“, sagte Unzeitig öffentlich.
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Das sind die Realitäten, nicht nur an einzelnen Schulen, sondern an Hunderten, womöglich Tausenden. Der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte übrigens im November 2015 vorgeschlagen, für Flüchtlinge die Bildungsstandards zu senken. „Vorübergehend“ fügte er hinzu, doch haben sich solche Absenkungen noch jedes Mal perpetuiert.
Wie lächerlich klingen da die Sprüche der PISA-Exegeten, Deutschland müsse wieder zu einer führenden Bildungsnation werden. Nein, die Schulen sind mit einer Migrationspolitik, die nirgends auf der Welt so beliebig erfolgt wie in Deutschland, maßlos überfordert. In PISA bildet sich das ab.
… Alles vom 15.12.2019 von Josef Kraus bitte lesen auf
https://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/ehrlichkeit-statt-verquerer-pisa-exegese.html
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Josef Kraus war von 1987 bis 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes.
Zuletzt erschien „Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt“ (Herbig 2017).

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