Bei einem Privattreffen am 25.11.2023 wird das Thema Remigration diskutiert. Am 10.1.2024 veröffentlicht die NGO Correctiv.org hierzu den Bericht „Neue Rechte: Geheimplan gegen Deutschland“. Und am 17.1.2024 führt das Berliner Ensemble hierzu ein Theaterstück auf.
.
Fragen über Fragen:
1) Warum hat Correctiv den Bericht erst 46 Tage nach dem Ereignis veröffentlicht? Und gerade jetzt in Zeiten der Proteste von Bauern und Mittelstand?
2) Warum übernehmen die Regierung und die Medien unkritisch und 1-zu-1?
3) Wie ist eine Theateraufführung nach nur siebentägiger Probezeit möglich? Wurde unabhängig vom Ergebnis der Recherche bereits früher geprobt?
4) Warum hat Correctiv nicht sofort im Zuge seiner Recherche die Staatsanwaltschaft bzw. den Verfassungsschutz eingeschaltet, wo es doch die Gefahr eines Umsturzes durch Staatsfeinde aufgedeckt hat?
5) Warum wurden bis heute keinerlei Strafverfahren gegen die Teilnehmer des sog. „Geheimtreffens“ eingeleitet?
6) Warum stellt Correctiv eine direkte Verbindung des „Geheimtreffens“ zum Zivilisationsbruch der „Wannseekonferenz“ von 1945 her?
7) Warum liefert Correctiv keine Beweise und Belege außer unscharfen Fotos (1)?
8) Warum gibt es unter den reichweitenstarken Mainstream-Medien keine, die den doch zahlreichen Ungereimtheiten um das „Geheimtreffen“ nahe Potsdam mit eigener Recherche nachgehen – als unabhängige „Vierte Gewalt“ ?
.
Correctiv beginnt den Bericht „Neue Rechte: Geheimplan gegen Deutschland“ so:
„Es ist der Morgen des 25. November, kurz vor neun Uhr, ein trüber Samstag. Auf den geparkten Autos im Hof sammelt sich Schnee. […] Hier zeigt sich, was passieren kann, wenn sich rechtsextreme Ideengeber, Vertreter der AfD und finanzstarke Unterstützer der rechten Szene mischen. Ihr wichtigstes Ziel: Menschen sollen aufgrund rassistischer Kriterien aus Deutschland vertrieben werden können. […] Womöglich ist es auch Zufall, dass die Organisatoren gerade diese Villa für ihr konspiratives Treffen gewählt haben: Knapp acht Kilometer entfernt von dem Hotel steht das Haus der Wannseekonferenz, auf der die Nazis die systematische Vernichtung der Juden koordinierten.”
https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/
.
Correctiv stellt also gleich zu Anfang eine Verbindung zur Wannseekonferenz von 1945 her, um in Analogie dazu einen „Geheimplan“ zur „Massen-Deportation“ von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zu konstruieren. Die Mainstreammedien verbreiten diese Analogie. Das „Geheimtreffen“ selbst liefert kaum Fakten, Begriffe wie „Deportation“ und „Vertreibung“ fielen dort nicht. Gerade deshalb ist das daran angeknüpfte Narrativ einer angeblich aufgedeckten „Wannseekonferenz 2.0“ so wichtig: Denn es liefert eine Metaebene (2) mit einer rechtsextremen Bedrohungslage und die Begründung zu Anti-AfD-Demonstrationen sowie AfD-Verbotsverfahren.
Die Medien ziehen mit. So fügt die Sächsische Zeitung gar der Titelzeile „Deportation für Staatsbürger: was die Remigrationspläne der AfD bedeuten“ ein Foto hinzu (2), das Juden zeigt, die einen Viehwaggon besteigen müssen. So etwas nennt man Desinformation bzw. Hetze.
.
„Die reine, einfache Behauptung ohne Begründung und jeden Beweis ist ein sicheres Mittel, um der Massenseele eine Idee einzuflößen. Je bestimmter eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie.“
(Gustave Le Bon, Psychologie der Massen, 1895).
Das „Geheimtreffen“ von Correctiv ermöglicht die Behauptungen um eine angebliche „Wannseekonferenz 2.0“ mitsamt „Massendeportationen“ von Migranten und sogar der „Vertreibung“ von Deutschen. Leider sind viele Bürger nicht bereit, all dies kritisch zu hinterfragen. Leider wird alles geglaubt, zumal wenn die Qualitätsmedien und ÖRR es verkündigen.
.
Ob die AfD zu verbieten ist, ist eine Frage, die man klären muß. Die Frage eines AfD-Verbots mit dem Privattreffen vom 25.11.2023 im Landhotel Adlon bei Potsdam zu verknüpfen, ist jedoch unzulässig. Schließlich fehlen jegliche Beweise und Belege für strafbare Handlungen bei diesem Treffen. Hier sind – dem Rechtsstaat gemäß – unabhängige Journalisten und Juristen gefordert.
Die Mär vom „Geheimtreffen“ im Faktencheck (24.1.2024)
19.1.2024
.
Ende von Beitrag „Geheimtreffen Correctiv Wannsee“
======================================================
Beginn von Anlagen (1) – (2)
.
.
(1) Zu Belegen, Beweisen und Quellen im Deutschland-Theater von Correctiv
…
„Geheimplan gegen Deutschland“ (1: https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/ ) – unter diesem etwas reißerischen Titel veröffentlicht das Faktencheckerportal Correctiv am 10. Januar 2024 eine Recherche, die Deutschland bewegt. So soll ein konspiratives Treffen am 25. November 2023 im Landhaus Adlon bei Potsdam stattgefunden haben. Die beteiligten Akteure „planten nichts Geringeres als die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland“. So teasert Correctiv den Artikel an.
Handelt es sich wirklich um eine Verschwörung böser Kräfte oder verbreitet Correctiv hier eine Verschwörungstheorie in Form eines inszenierten Theaterstücks? Ein Theaterstück ist es ohne Zweifel. Als solches ist die Recherche stilistisch angelegt. Zwischen dem Ereignis und der Veröffentlichung des Theaterstücks lagen 46 Tage. Das am 10. Januar veröffentlichte Skript wird am 17. Januar (!) vom Berliner Ensemble uraufgeführt (2; https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/correctiv ).
…
Vermeintliche Quellen
Wie gewohnt integriert das Recherchenetzwerk Dutzende Quellen in seinen Artikel. Oberflächlich betrachtet verheißt ein solcher Artikel Seriosität, Überprüfbarkeit und eine Tiefenrecherche. Nur belegen sämtliche Quellen nicht die eingangs aufgestellte Behauptung, dass hier eine Gruppe von Verschwörern „nichts Geringeres als die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland“ plane. Die Quellen sind belanglos. Dass Marco Wanderwitz eine Petition zur Auflösung der AfD startete, ist bekannt. Dass der Verfassungsschutz die AfD in einigen Bundesländern als rechtsextrem einstuft, ist ebenso bekannt. Es hat genau nichts mit dem aufgestellten Vorwurf zu tun. Viele der Quellen sind selbstreferenziell und verlinken auf alte Correctiv-Artikel. Correctiv beweist seine Thesen durch Correctiv.
Fehlende Quellen
Fotos der Einladungen/Briefe? Es gibt sie nicht. Mitschnitte, Tonaufnahmen, Transkripte der Reden, die belegen, dass hier Menschen belegbar Ungeheuerliches und Verfassungswidriges gesagt oder gefordert haben? Das alles gibt es nicht. Zumindest werden die Quellen dem Leser nicht präsentiert. Einige Akteure wurden laut Artikel um eine Stellungnahme gebeten. Warum nicht alle? Auch hier: Correctiv bildet keine Anfrage und kein Antwortschreiben im Original ab, damit sich der geneigte Leser an der Quelle ein eigenes Urteil bilden kann. Es bleibt bei einer subjektiven Nacherzählung von Correctiv. Die mag stimmen oder nicht.
…
Der Protagonist Martin Sellner
Der Fokus des Artikels liegt auf Martin Sellner, Teil der „Identitären Bewegung“, Autor des Buches „Regime Change von rechts“ – ein Mensch, den man kritisch sehen darf, vielleicht sogar sehen muss. Ihm werden Worte wie „Masterplan“ in den Mund gelegt. Verbindungen zur Wannseekonferenz, einem dunklen Teil der deutschen Geschichte, werden hergestellt. Sellner selbst behauptet, nichts von dem, was ihm vorgeworfen werde, so gesagt oder gemeint zu haben. Im Kern wehrt sich Sellner gegen den Vorwurf, eine gewaltsame Vertreibung von Menschen oder die Abschiebung aller Migranten auch nur irgendwie gefordert zu haben. (4: https://x.com/stolzler91/status/1745110271259972049?s=46&t=g39zfMWSCx-cA5lu7rWOqA )
… Alles vom 12.1.2024 bitte lesen auf
https://clubderklarenworte.de/das-deutschland-theater-von-correctiv/
.
.
(2) Correctiv, Wannsee und der Moralputsch der Wohlgesinnten
Die Berichte über einen angeblichen Potsdamer Deportations-Geheimplan enthalten zwar kaum Substanz, bewirken aber viel: Ihre politisch-mediale Verwertung zielt auf die Errichtung einer autoritären Postdemokratie. Das Land steht tatsächlich an einem Kipppunkt – aber anders, als viele im politisch-medialen Komplex suggerieren.
…
Das Wissen über die Correctiv-Veröffentlichung unterteilt sich in mehrere Hauptpunkte.
Erstens fand in Potsdam kein Geheimtreffen statt, sondern eine private Veranstaltung mit ziemlich großem Verteiler. Anderenfalls hätten die Correctiv-Mitarbeiter sich nicht rechtzeitig in das Hotel einbuchen können, um sich dort auf Lauschposten zu begeben.
Zweitens stellte der Österreicher Martin Sellner dort keinen Geheimplan vor, sondern im Wesentlichen den Inhalt seines Buchs „Regimewechsel von rechts“, das es inzwischen in vierter Auflage gibt. Zur Informationsbeschaffung bedurfte es also keiner klandestinen Operation; der Gang in einen Buchladen hätte genügt.
Drittens liefert Correctiv wiederum an keiner Stelle einen Beleg, dass Sellner oder jemand anderes in Potsdam tatsächlich die massenhafte oder auch nur gelegentliche Ausbürgerung von Deutschen mit Migrationshintergrund gefordert hätte. Der Begriff „Deportation“ kommt noch nicht einmal in dem Correctiv-Text selbst vor, sondern erst in dem medialen Echo, etwa beim Spiegel, der in dem Treffen, an dem neben Sellner auch einige AfD- und zwei CDU-Mitglieder ohne jedes öffentliche Amt teilnahmen, einen „Deportationsgipfel“ ausmacht.
Und viertens ähnelt der faktische Kern, der noch übrig bleibt – in der Diskussion ging es tatsächlich um die Ausweisung beziehungsweise Abschiebung von Migranten ohne dauerhaftes Bleiberecht unter dem Stichwort ‚Remigration‘ –, wiederum zum Verwechseln den Stichworten von SPD- und Unionspolitikern zum gleichen Thema. Noch vor Kurzem erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Titel des Spiegel: „Wir müssen endlich in großem Stil abschieben“. Der Ampel-Koalitionsvertrag sieht ausdrücklich eine „Rückführungsoffensive“ unter genau diesem Begriff vor. Dann gab es zwar keine Offensive, aber kleine Änderungen, um ein wenig mehr abgelehnte Asylbewerber als bisher abzuschieben.
….
Was wir nicht wissen: Wie viel Planung in dem Beitrag und dessen Verwertung steckt. Der Beitrag brauchte also unbedingt die Wannseekonferenz-Anbindung, um es überhaupt zur beabsichtigten Wahrnehmungshöhe zu schaffen. Denn faktisch gibt der Text so gut wie nichts her. Was er berichtet, ist weitgehend unskandalös; gibt es eine Skandalbehauptung wie die angebliche Forderung nach massenhafter Vertreibung von Migranten mit deutschem Pass, fehlt wieder jeder Beleg. Und nicht nur das; Teilnehmer der Veranstaltung bestreiten ausdrücklich, dass dort Begriffe wie „Deportation“ oder „Vertreibung“ fielen. Es entspricht also einer inneren Logik, wenn es in der Verwertungskette, die sich nach der Correctiv-Veröffentlichung in Gang setzte, überhaupt nicht mehr darum ging und geht, was jemand in dem Potsdamer Hotel tatsächlich sagte, sondern nur noch um alles, was sich um das Stichwort „Wannsee 2.0“ gruppieren lässt. Diese Metaebene entsteht nicht einfach so.
… Alles vom 21.1.2024 von Alexander Wendt bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/correctiv-wannsee-und-der-moralputsch-der-wohlgesinnten/
.
Einige Kommentare:
Ihre fundamentalen Analysen und dezidierten Aufarbeitungen sind immer wieder so erhellend, lieber Herr Wendt. Mich begleitet schon seit Jahren das Echo von Bärbel Bohley und ihren eindringlichen Warnungen der eingeübten Instrumente der Stasi. Die haben sich in der deutschen Volksseele tief eingelagert und sedimentiert. Meine Hoffnung ist aber, daß die Mehrheit und die Substanz der Bürgerproteste nicht abebt, sondern weiter läuft. Die Faschismuskeule funktioniert bei so manchen Mitbürgern wie das Pawlowsche System. M.R.
.
Meine Gefühle kann ich kaum noch in Worte fassen. Deutschland wird in ein sozialistisch-kommunistisch-totalitäres Armutsland transformiert, …und ein Großteil der Bevölkerung applaudiert freudestrahlend und begeistert dazu. Der Faschismus gewinnt erneut in unserem Land. Und aus den Ruinen wird nichts mehr auferstehen, auch dann nicht, wenn die alte DDR-Hymne übernommen wird. Abzuwarten bleibt, in welcher Form eine „Mauer“ für das Volk gezogen wird, um eine Flucht aus dem Paradies zu verhindern. Ganz ehrlich: Ich stehe unter Schockstarre. M.B.
.
Das auf die Schnelle inzenierte Theaterstück ist substanzlos und die Wirkung dementsprechend gering. Die scheinbar daraus folgende „Demonstrationswelle“ erfordert keinen Mut und offenbart lediglich die Dummheit einer gewissen Bevölkerungsgruppe, die auch schon für einen großen Teil des Corona-Unrechts verantwortlich war. Diese Menschen sind unsere wahren Gegner, denn sie akzeptieren und fördern jedes Unrecht, das von der Obrigkeit kommt. Auf Anordnung denunzieren sie und setzten jeden medial ausgesprochenen Befehl gehorsamst um. Deswegen helft den Menschen denen ihr helfen könnt und grenzt euch von den anderen ab. Die amtierende Junta wird verschwinden, da sie zu schwach und verkommen ist, als das sie dauerhaften Bestand haben könnte. Und ganz egal, ob die kommenden Regierungen schwarz, rot, blau, braun oder ganz offiziell stars and stripes sein werden: Der feige Haufen der Mitläufer wird wieder hinter ihnen stehen. NL
.
Diese „Enthüllung“ aus dem November wurde zu einem Zeitpunkt gebracht als die Bauern protestierten und zeitig zur anstehenden Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts. So ein Zufall aber auch, denn jetzt kann man schön ablenken von den Protesten gegen Grün-Rot und die Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts wird gar nicht mehr wahrgenommen. H.Sch.
.
Das passt doch alles wunderbar ins Konzept. Nun hat man endlich einen Aufhänger, gegen die verhassten „Antidemokraten“ und Nazis vorzugehen. Laut schreien, aufbauschen, da fragt dann auch niemand mehr nach dem Wahrheitsgehalt. Hatten wir das alles nicht schon im 3. Reich und in der DDR? Man kann nur sagen, Leute wacht endlich auf und versucht zu unterscheiden, wer hier wirklich die Fahne der Demokratie hoch hält und wer die tatsächlichen Antidemokraten und Demagogen sind. Irgendwie macht mir die aktuelle Situation Angst, wenn nicht bald Vernunft wieder die Oberhand gewinnt. Wal
.
„Drittens liefert Correctiv wiederum an keiner Stelle einen Beleg,….“
In diesem Zusammenhang wiederhole ich meinen vorausgegangenem Kommentar gerne noch einmal:
„Die reine, einfache Behauptung ohne Begründung und jeden Beweis ist ein sicheres Mittel, um der Massenseele eine Idee einzuflößen. Je bestimmter eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie.“
(Gustave Le Bon, Psychologie der Massen 1895) E.K.
.
Wie immer toll recherchiert, danke Herr Wendt. Ich steuere noch eine These bei: kann es sein, dass die von der unfähigen Politik orchestrierten Massenveranstaltungen nicht durch Zufall, sondern bewusst zu einem Zeitpunkt stattfinden, wo das Staatsbürgerschaftsrecht massiv aufgeweicht wird? In jedem Fall wird die verheerende Entscheidung jetzt keineswegs in der Öffentlichkeit diskutiert, wie es zwingend erforderlich gewesen wäre. So kann man das Volk auch manipulieren: Ablenkung durch Spiele oder durch Hysterie. H.H.
.
Die Nazikeule ist extrem abgenutzt und kann eingemottet werden. Immer wenn das um seine Pfründe fürchtende linksgrün Establishment keine Argumente mehr hat (und das ist immer weniger der Fall) kommen sie damit um die Ecke. Nun haben sie halt einen bundesweiten Kinderaufmarsch mobilisiert – wobei die Zahlen bezüglich der Teilnehmer durchaus angezweifelt werden dürfen. Man weiß ja mit welchen Tricks der linksgrüne politmediale Komplex seit geraumer Zeit arbeitet. H.C.
Ende Kommentare