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- Abriss oder Aufstockung in FR, August-Ganther-Straße 5-9? (28.10.2024)
- Grundsteuer und Enteignung (28.2.2023)
- Einfamilienhausneubauverbot – ein grüner Traum (31.1.2021)
- Buggi52 – Deutschland höchstes Haus in Holzbauweise (16.12.2020)
- Verdichten nur, wo es schon dicht ist (26.6.2019)
- Parkplätze überbauen mit Mehrfamilienhäusern (15.3.2019)
- Nachverdichtung: Auf die Dächer, in die Lücken (7.2.2019)
- https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/5000-wohnungen-fr-innenstadt/ (18.5.2018)
- Um die Wohnungsnot zu bekämpfen soll Freiburg in die Höhe wachsen (30.1.2017)
- https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/reihenhaus-und-wohnungsnot/ (11.11.2016)
- Zwei Häuserblocks in Haslach werden um eine Etage aufgestockt und saniert (29.10.2016)
- Wir brauchen beides: Neubaugebiet wie Nachverdichtung >Dietenbach-Stadtteil (24.9.2016)
- https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/wohnungsnot-nur-bauen-hilft/ (26.8.2016)
- Bau-Union will nachverdichten an Eschholzstrasse, Stadtverwaltung sagt Nein (27.10.2015)
- Nachverdichtung in Freiburg – Forderung an die Stadt (15.6.2015)
- https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/wohnraum-statt-parkplatzorgie/ (18.5.2016)
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Abriss oder Aufstockung in FR, August-Ganther-Straße 5-9?
Wir halten den Abriss von zwölf familienfreundlichen Wohnungen für völlig unangebracht
Wie Oberbürgermeister Horn richtig erwähnt, bekommen wir Mieter der Häuser August-Ganther-Straße 5-9 für die Zeit des Abrisses und Neubaus von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) als Vermieterin Ersatzwohnungen gestellt und können danach wieder in den Neubau einziehen. Warum engagieren wir uns trotzdem gegen einen Abriss? Dazu gibt es drei gewichtige Gründe, die im BZ-Artikel kaum erwähnt wurden:
1. Wir halten den Abriss von momentan zwölf großen, schönen und familienfreundlichen Wohnungen (120 bis 150 Quadratmeter), was bekanntermaßen extreme Mangelware in Freiburg ist, für völlig unangebracht. Im Neubau wird es nur noch wenige große Wohnungen für Familien mit mehreren Kindern geben. Freiburg, eine familienfreundliche Stadt?
2. Laut Gutachten von renommierten Fachleuten ist ein Erhalt der jetzigen Wohnungen mit Sanierung und Aufstockung möglich und zudem kostengünstiger als ein Neubau. Die Anzahl der Wohnungen, die durch einen Abriss und eine Neubebauung geschaffen würden, könnte durch eine Aufstockung oder einen Ausbau des Dachgeschosses und durch eine Nachverdichtung auf dem Grundstück erreicht werden. Dazu kommt, dass die Neubaumaßnahme, bei nahezu gleichen Mieten, die im bestehenden Altbau schon jetzt verlangt werden, völlig unwirtschaftlich ist, was durch Berechnungen belegt werden kann.
3. Die Vernichtung der jetzigen Bausubstanz ist ein Affront bezüglich Nachhaltigkeit. Wunderschöne massive Parkettböden, gute Heizungsanlagen mit thermischen Solaranlagen und teilweise erst neu sanierten Wohnungen werden vernichtet. Anerkannte Umweltwissenschaftler belegen, dass 50 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes von der Bauwirtschaft verursacht werden. Die Mieter fordern ein Umdenken der Bima dahingehend, die bestehende Bausubstanz zu erhalten und durch ökologisches Bauen eine Nachverdichtung zu realisieren.
Und wir fordern vor allen Dingen, dass ein staatlicher Vermieter mit seinen Mietern und deren Fachleuten spricht.
… Alles vom 28.10.2024 von Maria Vollmer, Urs Egger, Freiburg bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/wir-halten-den-abriss-von-zwoelf-familienfreundlichen-wohnungen-fuer-voellig-unangebracht
Leserbrief zu
https://www.badische-zeitung.de/freiburgs-ob-vor-ort-im-freiburger-osten-drohender-abriss-dreier-haeuser-ist-top-thema
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Einige Kommentare:
… Und auch der Freiburger Osten ist Teil eines größeren Rahmens. Wer ungebremste Migration in die Sozialsysteme will, bekommt halt auch die Wohnung abgenommen, damit mehr Menschen untergebracht werden können. Schaut mal wie der Freiburger Osten wählt. Ihr bekommt was ihr gewählt habt! M.S.
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Die Bima reißt in FR haufenweise Häuser ab, anstatt sie in Schuss zu halten, ggf. zu sanieren und/oder aufzustocken.
Weder den Mietern, der Umwelt, dem Klima, den Anwohnern, den Staatsfinanzen ist damit gedient.
Während im Stadtgebiet Häuser stehen, die zehnmal so alt sind, wie die gegenständlichen, redet man deren Zustand schlecht und macht sie platt.
Die hohe Schadstoffbelastung beim Abriss, der gewaltige Ressourcen- und Energieverbrauch beim Neubau, den Verantwortlichen in Green City ist das alles egal.
Anstatt hier mal innovativ voran zu gehen, um bezahlbaren Wohnraum zu erhalten und diesen ggf. zu vergrößern, macht man alles platt und baut neu. Gerade von der Bima in einer Green City sollte man ein sozialeres und nachhaltigeres Agieren erwarten dürfen. Allerdings wird dies seitens der Stadt weder vorgelebt, eingefordert noch angeregt – schwach
Und bzgl. Ganterareal hat die Stadt eine Riesenchance vertan. A.B.
Ende Kommentare
Verdichten nur, wo es schon dicht ist
Mit „Zukunftsforen“ läutet die Stadt Freiburg aktuell die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans ein – zum Abschluss ging es um das Reizthema Wohnen und die Frage: Wie werden wir 2040 leben? Referent Dietmar Eberle von der ETH Zürich vertrat provokante Thesen: Er plädierte für sehr eng bebaute Quartiere – doppelt so dicht wie im Güterbahnhofareal im Freiburger Norden. …
Eberle plädierte für „Klotzen statt Kleckern“ und hielt Dichten von mindestens 3,0 für die Stadt von morgen für sinnvoll. Zum Vergleich: Das Güterbahnhofareal im Freiburger Norden hat eine Dichte von rund 1,5. Die Zahl gibt das Maß der baulichen Ausnutzung einer Fläche an. Bei einer Dichte von 1,0 dürfen beispielsweise auf einem 500 Quadratmeter großen Grundstück maximal 500 Quadratmeter Wohnfläche entstehen, also etwa ein viergeschossiges Gebäude mit je 125 Quadratmeter pro Etage. Idealerweise, so erklärte Eberle, hätten Quartiere zudem 30 bis 35 Prozent öffentliche Flächen. ….
Ein Raunen ging durchs Konzerthaus, als Eberle die These aufstellte, dass zu viele Grünflächen die Stadtstruktur zerstörten. Denn, so begründete er, diese stünden in Konkurrenz zu anderen Nutzungen, die dann wiederum für die Bewohner weiter entfernt lägen – was zu mehr Verkehr führe. Idealerweise seien in einem Quartier alle wichtigen Funktionen innerhalb von zehn Gehminuten erreichbar, sagte Eberle.
… Alles vom 26.6.2019 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/verdichten-nur-wo-es-schon-dicht-ist–174640125.html
Parkplätze überbauen mit Mehrfamilienhäusern
Im Artikel gut herausgearbeitet ist der zunehmende Flächenverbrauch für Wohnungsbau, Verkehr und Gewerbe, der immer zu Lasten der Landwirtschaft geht. Doch am Ende wird der Leser ratlos zurückgelassen mit der Frage, ob der Zuzug selbst das Problem sei. Was wir wirklich brauchen, ist eine Zusammenarbeit aller Kräfte, die den Begriff Nachhaltigkeit als eine Einheit verstehen und nicht in eine ökologische und soziale Komponente zerteilen, wie der Freiburger OB Martin Horn es anlässlich des Bürgerentscheides getan hat. Dann finden sich auch in Freiburg Lösungen zum Flächenverbrauch wie zum Beispiel im Industriegebiet Nord, auch Green Industry Park genannt. Wo man hinschaut, finden sich XXXL-Parkplätze. Warum tun sich einzelne Unternehmen nicht zusammen und bauen endlich Green Garages, also begrünte mehrstöckige Hochgaragen?
Dort, wo 12 000 Menschen täglich arbeiten, sollte ein vernünftiger Stadtbahnverkehr die Menschen zur Arbeit transportieren – ohne nochmaliges Umsteigen auf einen Bus. Dann würden riesige Parkplätze frei werden, alle in der Größe eines Kinderzimmers von zwölf Quadratmetern. Stellen wir uns vor, dass auf diesen Flächen sechs- bis achtstöckige Gebäude erstellt werden könnten, so wird einem schnell klar, wie sorglos wir immer noch mit Fläche umgehen.
Wohnen im Industriegebiet – das geht doch gar nicht, höre ich den Amtsschimmel schon wiehern. Warum sollte man nicht mehr Bereiche als Sonderbauflächen oder Mischgebiete ausweisen? Springen wir über den eigenen Schatten und transformieren wir unsere Gewerbegebiete wirklich zu Green Industrie Parks.
15.3.2019, Eva-Maria Müller, Freiburg
Nachverdichtung: Auf die Dächer, in die Lücken
Das wichtigste Element in der Argumentation der Gegner von Dietenbach ist der Ausbau von Dachgeschossen beziehungsweise das Aufstocken von bestehenden Häusern. Durch den Dachgeschossausbau können größere Wohnungen entstehen, beim Aufstocken wird ein komplettes Stockwerk auf ein Haus gesetzt.
Georg Löser, Sprecher des Regiobündnisses und Vorsitzender des Vereins Ecotrinova, der die „Bürgeraktion Rettet Dietenbach“ unterstützt, rechnet mit mehr als 5000 Wohnungen, die so entstehen könnten – einen „virtuellen Neubaustadtteil“ nennt er das. Er beruft sich dabei auf eine Studie des Pestel-Instituts und der Technischen Universität Darmstadt, die im Jahr 2016 ergab, dass in ganz Deutschland mehr als eine Million Wohnungen durch Aufstockungen geschaffen werden könnten. Karsten Tichelmann, Architekturprofessor in Darmstadt, hatte die Studie damals mitverantwortet. Ende Februar wird eine aktualisierte Version veröffentlicht. Für diese hat Tichelmann Freiburg genauer untersucht. Er schätzt, dass hier aktuell 7200 Wohneinheiten durch Aufstockungen geschaffen werden können – mindestens.
Die Idee der Aufstockungen ist auch unter den Befürwortern des neuen Stadtteils nicht unbekannt. Der Leiter der Projektgruppe Dietenbach, Rüdiger Engel, sieht dabei allerdings mehr Probleme als Potentiale. Das gewichtigste: Hat ein Haus mehrere Eigentümer, müssen alle einer Aufstockung zustimmen. …
Allein auf die Fläche eines Discounters passten rund 200 Wohnungen. Alleinstehende Supermärkte seien in einer Stadt ein Luxus. „Das ist eigentlich untypisch für urbane Räume“, so Tichelmann.
… Alles vom 7.2.2019 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/auf-die-daecher-in-die-luecken–165856822.html
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Aufstockung bei einigen WEG-Gemeinschaften
Allein schon die Idee, den Professor in Darmstadt anzufragen und dabei vieles wichtige Neue für Freiburg ans Licht zu bringen, verdient ein BRAVO BZ! Das ist erstklassig. Aus Gesprächen mit Leuten vom Stadtplanungsamt war mir schon vor Jahr und Tagen angedeutet worden, dass die Möglichkeiten zu Aufstockungen in Freiburg größer sind als von mir anhand der bundesweiten Studie von 2016 abgeleitet. Für einige Quartiere hatte ich mit einigen Aktiven anderer Vereine vor 2 Jahren durch Begehung einiger weniger Stadtquartiere und mit vielen Fotos von dort ehrenamtlich nachgeschaut und die vorläufige Auswertung in der Universität beim Samstag-Forum als kleinen Ausschnitt vorgestellt.
Natürlich geht nicht alles sofort und auf einmal, sondern am besten nach und nach und anläßlich vorgezogener Sowieso-Renovierung der Gebäude. Aber dann eben doch mit verstärktem Einsatz jetzt beginnend und mit etwas Förderung als beschleunigenden Anreiz.
Günstig für die Umsetzung beim Aufstocken ist, dass viele der in Frage kommenden Gebäude der Stadtbau, den Baugenossenschaften und der Bundesanstalt BIMA sowie anderen Trägern wie kirchlichen Einrichtungen gehören. Dort stellt sich nicht das Problem der uneinigen Wohnungseigentümergemeinschaften, auf das die Stadt immer so gern ablenkt, damit die Menschen in Freiburg glauben, es ginge kaum, um so ihr Projekt Dietenbach trotz überreichlich Alternativen durchzubringen (mit allerersten Wohnungen frühestens 2026, Drs.G 18-114, wenn nichts dazwischenkommt, und letzten in den 2040ern).
Auch „normale“ private Besitzer geeigneter Gebäude können und realisieren Aufstocken. Das ist nicht mal neu, auch nicht in Freiburg, so in der Feldbergstr. , wofür der Gemeinderat sogar eigens eine Änderung des Flächennutzungsplanes machte (BZ berichtete) . Ein bekannter Architekt, der auch sachverständiger Bürger im Bauausschuss ist, hat beruflich ein Gebäude im Stühlinger sogar um 2 Stockwerke erhöht. Ein anderer bekannter Architekt hat sein Haus in der Lorettostr. um 2 Stockwerke erhöht:
https://www.ecotrinova.de/downloads/091013dfreiburgaltbaugriessbachloretto30info.pdf
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Eine bekannte Freiburger Zimmerei hat ein Einfamilienhaus so aufgestockt, dass auf das Hauptgeschoss ein weiteres plus Dachgeschoss drauf gesetzt ist. Das nur als MIni-Auswahl. Fertighausfirmen bieten auch serienweise Aufstockungen an, auch für Häusle, wenn es glatt geht, zu recht attraktiven Kosten: https://www.hausjournal.net/fertighaus-aufstocken-kosten.
Dass nun ausgerechnet Prof. Engel von der Stadt wieder befragt wurde.., er hat Dachaufstocken vor Jahr und Tagen leider gehemmt, was aus öffentlicher Unterlage etwa der Freien Wähler hervorgeht. Zwar müssen beim Aufstocken wie auch beim Dachausbau eine Reihe von Punkten penibel geprüft und berücksichtigt werden, aber erfahrene Planerinnen und Planer und versiertes Handwerk können das.
Zu den Parkplätzen: ja wenn die privat sind, ist der Eigentümer gefragt. Immerhin ist Zähringen-Nord überwiegend auf Parkplätzen vorgesehen, der Rathaus-Parkplatz soll bebaut werden, auf dem Behördengelände Herdern soll nun endlich eine Ecke von der Stadtbau bebaut werden. Auch bei den Parkplätzen beim Eisstadion und beim Bahnhof Littenweiler rührt sich etwas – Aldi in Berlin ist auf seinen Grundstücken tätig als Bauherr von Sozialwohnungen und günstigen normalen, wie aus überregionaler Presse hervorging. Auch Lidl will. Das ist allerdings auf den Märkten und (noch) nicht auf den Parkplätzen.
8.2.2019, Georg Löser, Ecotrinova
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Bevölkerungsdichte
Oha. Jetzt wird es aber alles arg verkürzt. Das ist bei derart komplexen Fragen aber klar und soll kein Vorwurf sein. Ich selbst kann auch nur verkürzt antworten. „Selbst wenn wir doppelt so viele Einwohner auf derselben Fläche hätten, wäre die Dichte noch unter der von München“, sagt Tichelmann. Ausgerechnet München als Vergleich ist natürlich verlockend. Weltstadt mit Herz und so (sauteuer natürlich auch). Mit ca. 4 900 Einwohnern je Quadratkilometer hat München die höchste Bevölkerungsdichte aller deutschen Großstädte. Was unter anderem auch daran liegt dass es mit 310 km² sehr klein ist für eine Millionenstadt. Freiburg hat 153 km². München hat allerdings auch keine Bergwaldgebiete und keine Tuniberggemeinden (klar hat es an seinen Rändern auch noch weniger besiedelte Flächen…).
Die Einwohnerdichte im Stühlinger liegt zB bei 9037/km², in der Oberau bei 5363/km², Haslach über 6000 usw. Sooo locker besiedelt ist das nicht….
Wie hoch ist denn die Dichte wenn man die Bergwaldgebiete mal rausrechnet? Ganz zu schweigen von der einfach stoisch unbeantworteten Frage wie sozialer Wohnungsbau, neue Kitas, neue Schulen, neue Seniorenheime in aufgestockten Dachgeschossen Platz finden. Und wo die Leute in einem durch Aufstockungen weiter nachverdichteten Stühlinger noch parken sollen – falls doch mal einer ein Auto haben sollte. Was ist mit der Problematik der Belüftung von Straßenzügen bei Aufstockungen? Wie läuft die Baustellenlogistik bei vielen gleichzeitigen Aufstockungen in engen Quartieren? Wer soll die geforderten „Anreize“ – sprich Subventionen – bezahlen (die ja nicht durch Verkaufserlöse wieder reingespielt werden) um die Eigentümer zu überzeugen mitzumachen?
Nachverdichtung war und ist grundsätzlich mit Augenmaß sinnvoll. Aber wer mit offenen Augen durch Oberau, Stühlinger, St.Georgen usw. läuft, dem dürfte in den letzten Jahren das Ausmaß der bereits geschehenen Verdichtung aufgefallen sein.
Und zur Ehrlichkeit gehört auch, dass dann eben bestehende Stadtteile ihren „aufgelockerten“ Charakter (wo sie ihn noch haben) verlieren sollen, damit Dietenbach nicht gebaut wird. In der Wiehre wird jetzt eine Kita auf einen Kinderspielplatz gebaut – der fällt dann ersatzlos weg. Das sind die Konsequenzen von weiterer Innenverdichtung in der Größenordnung wie in dem Artikel genannt.
Zusammengefasst: die ganze Stadt soll sich ändern, damit sich auf jenen 100 Hektar nichts zu ändern braucht. Oder umgekehrt: wenn Freiburg sein Gesicht behalten soll, muss man mit NEIN stimmen.
6.2.2019, Jan Wennekers,
Zwei Häuserblocks in Haslach werden um eine Etage aufgestockt und saniert
Die dreigeschossigen Häuserblocks in der Belchenstraße 24-28 und 30-34 in Haslach-Südost sollen modernisiert und zudem um eine Etage aufgestockt werden. Die Baukosten liegen bei 7,2 Millionen Euro. …
Die beiden unteren Gebäude-Querriegel in Haslach werden modernisiert und aufgestockt
Durch die neue Etage werden pro Gebäude sechs weitere Drei-Zimmer-Wohnungen entstehen – ohne neue Fläche zu verbrauchen, sagt Staible. Das hält auch der Lokalverein Haslach für eine gute Sache. „Das ist eine sinnvolle und maßvolle Verdichtung“, meint Vorsitzender Markus Schupp. Neben der Aufstockung sollen die Häuserzeilen umfassend saniert werden. ….
Alles vom 29.10.2016 auf https://www.badische-zeitung.de/freiburg-suedwest/moderner-und-hoeher
Um die Wohnungsnot zu bekämpfen soll Freiburg in die Höhe wachsen
Freiburg wächst – und zwar in die Höhe. Bei Bauvorhaben in den Stadtteilen Ebnet und Mooswald wird bereits auf die dort übliche Gebäudehöhe draufgesattelt, und auch der neue Stadtteil Dietenbach wird wohl höher werden als ursprünglich geplant. ….
Beispiele, wo Freiburg in die Höhe geht, gibt es bereits. So wird das Baugebiet Hornbühl-Ost in Ebnet drei- bis viergeschossige Gebäude bekommen, „vor vier Jahren wären wir mit so einem Vorschlag noch davongejagt worden“, vermutet Jerusalem. Und der Bauverein Breisgau baut an der Elsässer Straße in Mooswald drei- und viergeschossig in einer bislang ein- bis zweigeschossigen Nachbarschaft. Auch die städtische Baugesellschaft Stadtbau setzt bei der Sanierung von Häusern in der Haslacher Belchenstraße ein zusätzliches drittes Obergeschoss auf. ….
Alles vom 28.1.2017 auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/um-die-wohnungsnot-zu-bekaempfen-soll-freiburg-in-die-hoehe-wachsen
Bau-Union will nachverdichten an Eschholzstrasse, Stadtverwaltung sagt Nein
Eine Immobilienfirma will an der Eschholzstraße massiv aufstocken und bietet der Stadt dafür Belegungsrechte. Doch das Baurechtsamt interveniert – aus stadtplanerischen Gründen. …. Alles vom 27.10.2015 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/bau-union-will-nachverdichten-stadtverwaltung-sagt-nein
Nur Mut: Höher und dichter bauen
Bei der derzeitigen Wohnungsnot muss man einfach auch wiedermal den Mut haben höher und dichter zu bauen bzw. aus Mangel an neuen bebaubaren Flächen gibt es hierzu auch keine anderen Alternativen, egal ob das nach Meinung weniger gerade städtebaulich passt oder nicht!
28.10.2015, Michael Wisser
Baubehörden leben in einer Scheinwelt ohne Wohnungsnot
Auf der einen Seite meldet die FAZ nicht nur angesichts der Flüchtlingswelle „Über 200.000 Wohnungen fehlen in den Ballungsgebieten“. Dabei können es auch 300.000 sein oder gar mehr. Und auf der anderen Seite lehnt die Freiburger Baubehörde eine zudem noch mit Belegungsrechten versehene Nachverdichtung „aus gestalterischen Gründen“ ab. Nach dem Prinzip „Gestalten heißt NICHT bauen“. Warum nur sagt das Bauamt dem Baugesuch der Bau-Union nicht zu – unter der Voraussetzung bestimmter architektonischer Auflagen (keine Billigfassaden, Ästhetik). Unsere Baubehörden leben immer noch in einer Scheinwelt, in der die Realität eines massiven Mangels an sozial zugänglichem und bezahlbarem Wohnraum noch gar nicht angekommen ist. Es müssen erst noch weitere Hunderttausende an Flüchtlingen kommen, bis die Bau-Bürokratiebeamten dies endlich kapieren.
28.10.2015
Nachverdichtung in Freiburg – Forderung an die Stadt
Der Bau- und Wirtschaftsboom sowie einige neue gesetzliche Vorgaben haben die Preise in die Höhe getrieben. Dazu kommen die äußerst niedrigen Hypothekenzinsen, was vermehrt Menschen zur Kaufentscheidung bewegt und somit potenzielle Mietwohnungen vom Markt verschwinden.
Eine kurzfristige Lösung liegt in der Nachverdichtung:
» durch Nutzung entsprechender innerstädtischer Grundstücke wie zum Beispiel beim Finanzamt (die BZ berichtete). Und was ist eigentlich mit der Justizvollzugsanstalt? Muss diese in bester Wohnlage sein?
»Aufstockung von Flachdächern und Aufbauten mit leichten Holzkonstruktionen und/oder Speicherausbau bestehender städtischer und Genossenschaftsgebäude, aber auch bei privaten Eigentümergemeinschaften, unterstützt durch besondere Beratungs- und Genehmigungsverfahren
»Wettbewerbe ausschreiben, wo und wie weitere Flächen innerhalb der Stadt ökologisch UND ökonomisch nachverdichtet werden können
»innerstädtische Neubaugebiete wie der alte Güterbahnhof könnten auch mit Hochhäusern bebaut werden. Diese Bauform erfährt seit Jahren in Metropolen eine Renaissance.
»Mobile Wohnformen für temporäre Zwischennutzung von freien Grundstücken fördern und nicht verbieten, wie es bei den Wagenburgen oft geschieht. Es gibt schon preisgünstige Containergebäude, die solch einer Nutzung markttauglich gemacht haben.
Ebenso könnte eine moralische Überzeugung geschaffen werden, um Menschen davon abzubringen, mehr als 60 oder 70 Quadratmeter pro Kopf zu bewohnen. Der Landesdurchschnitt liegt bei circa 45, in Freiburg bei circa 35.
Außerdem müssen Leerstand oder Zweckentfremdung von Wohnraum zeitnah und streng bestraft werden. Gemeinschaftliche Wohnformen, die eine effektivere Flächennutzung schaffen würden, sind kaum bekannt oder scheitern oft an einer Umsetzung. Hier könnten neu zu schaffende städtische Stellen nachhelfen. Grundsätzlich braucht die Bauverwaltung mehr und motivierteres Personal, um an dieser wichtigen Schnittstelle schneller und besser zu unterstützen.
Ich bin gespannt, wie kreativ sich die Stadt in nächster Zeit zeigen wird, und wie sich die Marktlage in den nächsten zehn Jahren verändern wird. …
Alles von Thomas Hertle vom 15.6.2015 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/muss-das-gefaengnis-in-bester-wohnlage-sein–106208276.html