Am 20. Juli 2024 jährt sich das Attentat von Claus Schenk von Stauffenberg auf Adolf Hitler zum 80. Mal. Grund zum Erinnern an die über 10 Millionen Russen, die im 2. Weltkrieg durch Deutsche ums Leben kamen. Angehörige von Klaus von Stauffenberg mahnen deshalb in einem Brief: „Als friedfertig erweist sich, wer den „Feinden“ von 1944 im Jahr 2024 freundlich gegenübertritt.“ (siehe (1) unten). Und sie verurteilen die üble Aufforderung „Russland ruinieren“ der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock.
.
Wie konnte die Nazi-Diktatur damals in Deutschland Fuß fassen? Der Publizist Henryk M. Broder hat die einfache Antwort (5):
„Wenn ihr euch fragt, wie das damals passieren konnte:
weil sie damals so waren, wie ihr heute seid.“
.
Gemäß der Entspannungspolitik von Willy Brandt ist es im Interesse von Deutschland als Land in der Mitte Europas, mit allen seinen Nachbarn in Frieden zu leben – zuvorderst mit Russland, das den größten Blutzoll hinnehmen musste.
Wann endlich startet eine Friedensbewegung 2.0, die die derzeitige deutsche Kriegsrhetorik von Politik und Medien durch eine Friedensrhetorik ersetzt und sich im Ukrainekrieg für einen sofortigen Waffenstillstand mit Friedensverhandlungen einsetzt?
18.7.2024
.
Ende von Beitrag „20. Juli 1944: Frieden mit den Feinden“
============================================================
Beginn von Anlagen (1) – (6)
.
.
(1) Dem Frieden verpflichtet – Demut gegenüber den Opfern
Angehörige von Familien, deren Mitglieder gegen die Nazi-Diktatur Widerstand geleistet hatten, schickten der Redaktion der NachDenkSeiten eine Erklärung zur Veröffentlichung. Danke vielmals. Hier folgt der Text.
Am 20. Juli ist das Attentat von Claus Schenk von Stauffenberg auf Adolf Hitler 80 Jahre her. Der 20. Juli 2024 – mehr als ein Anlass zum Nachdenken. Nachdenken etwa über Frieden. Als friedfertig erweist sich, wer den „Feinden“ von 1944 im Jahr 2024 freundlich gegenübertritt. Also zum Beispiel jenen Bevölkerungen, die aufgrund deutscher Kriegszüge 1933-1945 Millionen und Abermillionen Tote zu beklagen hatten. Laut „Statista“ die Nation mit den meisten Opfern: die damalige Sowjetunion. In ihr starben aufgrund des von Deutschland verübten Überfalls auf die Sowjetunion allein 7 Millionen Zivilisten. Zusätzlich drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene.
Diese ungeheuren Blutopfer sind in der einstigen Sowjetunion nicht vergessen. Wer als Deutsche und Deutscher wirklich Frieden will, muss verhindern, dass sich Bevölkerungen im heutigen Gebiet der damaligen Sowjetunion künftig wieder von Deutschland bedroht fühlen. Öffentliche Äußerungen, die etwa dazu auffordern „Russland“ (zu) „ruinieren“, sind daher brandgefährlich.
Wesentlich sinnvoller scheint es dagegen zu sein, gerade zu Gedenktagen wie dem 20. Juli die Völker, die unter dem Krieg von Deutschland aus am meisten zu leiden hatten, besonders um Vergebung zu bitten.
Dazu raten am Gedenktag des Attentats auf Hitler (20. Juli 1944) zum 20. Juli 2024 Angehörige von Familien, deren Mitglieder gegen die Nazi-Diktatur Widerstand geleistet hatten. Diese Angehörigen sind:
– Christian von Lerchenfeld (Großneffe von Claus Schenk von Stauffenbergs Witwe Nina von Lerchenfeld)
– Dr. Maria Goerdeler (Witwe von Berthold Goerdeler, dem Enkel von Karl Goerdeler)
– Julian Aicher (Sohn von Inge Aicher-Scholl: Verfasserin des Buchs „Die Weiße Rose“ und älteste Schwester von Hans und Sofie Scholl)
… Alles vom 18.7.2024 bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=118320
.
.
(2) 80. Jahrestag 20. Juli 1944: Tiefen des Schicksals
Dieter Stein
Auch zur 80. Wiederkehr der Erhebung des 20. Juli 1944 werden wir im öffentlichen Gedenken Verlegenheit, Scheu, Desinteresse bis hin zu offener Verachtung erleben. Wie ein unerwünschtes Geschenk liegt die beispielhafte Tat der Widerstandsgruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Schoß der Bundesrepublik. Steht dieses heroische Beispiel, den Versuch zu wagen, das verbrecherische Hitler-Regime zu beseitigen, das Morden hinter der Front, in den Lagern und einem totalen Krieg zu stoppen, nicht zuletzt die Nation zu retten doch dem einfachen Bild entgegen, die Deutschen seien ein kollektiv verdammtes Volk von Tätern und Mitläufern gewesen.
Stauffenbergs engster Mitkämpfer, Generalmajor Henning von Tresckow, gab in Kenntnis des hochgradigen Risikos eines Fehlschlags die Parole aus, die Tat müsse, koste es was es wolle („coûte que coûte“), erfolgen, weil „die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte unter Einsatz des Lebens den entscheidenden Wurf“ wagen müsse. Im Falle des Scheiterns wie des Gelingens, das wußten Stauffenberg, Tresckow und ihre Mitverschörer, würden sie von der Masse als Verräter gebrandmarkt.
Der Umgang mit dem 20. Juli beantwortet nicht zuletzt die Frage:
Wollen wir Deutschen noch eine Nation sein?
Es dauerte Jahre, bis sich in der Bundeswehr gegen den hinhaltenden Widerstand ehemaliger Frontsoldaten das Beispiel der Aufständischen als Vorbild durchsetzte. Heute sind ausgerechnet die Verfemten die einzige verbliebene schmale Brücke, die im offiziellen Gedenken noch zu den Millionen Soldaten des Zweiten Weltkriegs steht.
Der 20. Juli ist das Glied in einer Kette patriotischen Freiheitswillens, der unsere Nationalgeschichte durchzieht. Immer wieder erlebten die Deutschen Spaltung, Fremdbestimmung, Willkürherrschaft, Despotie. Nicht zufällig beriefen sich Widerstandsgruppen im Dritten Reich auf die Befreiungskriege, forderte die Weiße Rose „wie 1813 die Brechung des napoleonischen, so 1943 die Brechung des nationalsozialistischen Terrors“ zu erzwingen und wußte sich Stauffenberg als Erbe Gneisenaus.
Keine Frage steht für unser Gemeinwesen heute mehr denn je im Raum: Wollen wir Deutschen noch eine Nation sein? Oder sehen wir es als unsere Bestimmung an, den Rest der Welt mit der Idee der nationalen Selbstaufgabe zu beglücken?
Nicht erst der Ukrainekrieg vor unserer Haustür demonstriert uns, daß kein Volk dieser Erde beabsichtigt, unserem postnationalen Sonderweg zu folgen. Ernst Jünger hob die Bedeutung des Opfers der Männer des 20. Juli hervor, als er feststellte, dies verhüte, „daß die Nation als Ganzes, als Block in die entsetzlichen Tiefen des Schicksals fällt“. Am Umgang mit diesem Datum geben wir zu erkennen, ob wir diese Verpflichtung als Auftrag verstanden haben.
… Alles vom 19.7.2024 von Dieter Stein bitte lesen in der JF 30/24, Seite 1
.
.
(3) Der Aufstand des Gewissens
Aufgrund einer Reihe unglücklicher Umstände misslang das Stauffenberg-Attentat vor 80 Jahren, das als „Aufstand des Gewissens“ bezeichnet wurde. Was ist aus diesem Gewissen geworden?
…
Denn mit der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP sind nun Leute am Ruder, die mit ihrem „Kampf gegen Rechts“ den versäumten Widerstand ihrer Großeltern „nachholen“ wollen, um jeden Preis.
Durch sie folgt als verspätete Gegenreaktion auf die nationalistische und rassistische Vergöttlichung des Eigenen (die mit echtem Patriotismus ungefähr so viel zu tun hat wie die traditionelle Sozialdemokratie mit den stalinistischen Säuberungen) nun die Geringschätzung des Eigenen und die Vergöttlichung alles Fremden. Symptomatisch für diese Geisteshaltung ist Angela Merkels skandalöses Diktum von 2015: „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“ https://www.n-tv.de/politik/Merkel-Dann-ist-das-nicht-mein-Land-article15938301.html Mit dieser moralischen Erpressung machte sie in der Öffentlichkeit und über die Parteigrenzen hinweg den Weg frei für die nun seit neun Jahren andauernde ungeregelte Masseneinwanderung in die deutschen Sozialsysteme, die Deutschland in jeder Hinsicht überfordert und destabilisiert, https://www.welt.de/politik/deutschland/plus252567624/Susanne-Schroeter-Massenhafte-irregulaere-Migration-seit-2015-hat-die-deutsche-Gesellschaft-destabilisiert.html was allmählich auch dem Mainstream dämmert.
… Alles vom 20.7.2024 von Oliver Zimski bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/der_aufstand_des_gewissens
.
.
(4) 80 Jahre Stauffenberg-Attentat: Die Helden in Deutschlands düsterster Zeit
Doch Hitler überlebte und so nahm die Endphase des Holocausts ihren Lauf, während an beiden Fronten des Weltkriegs noch Aber-Millionen Soldaten und Zivilisten ihren Tod fanden. Mit Deutschlands Stunde Null im Mai 1945 endete man völlig ruiniert am Abgrund. Die Katastrophe, die sich nach dem 20. Juli 1944 abspielte, steigerte nur noch die Bedeutung des Attentats und Putschversuchs. Stauffenberg, Olbricht, Beck, Goerdeler und die vielen anderen Verschwörer zeigten der Weltöffentlichkeit und vor allem den zukünftigen Generationen, dass es immer noch Deutsche gab, die bereit waren gegen das ultimative Böse, das ihr eigenes Land befallen hatte, aufzustehen.
Doch was bleibt heute, 80 Jahre nach dem Attentat, vom 20. Juli? Eigentlich bietet sich dort die Gelegenheit für eine positive Identifikation mit der deutschen Geschichte. Denn anders als gerne behauptet, waren die Verschwörer des 20. Juli eben keine Opportunisten. Sie hatten alle zutiefst negative Erfahrungen mit Hitlers Regime gemacht und lehnten die Gräueltaten, welche von Deutschen an der Front und in den KZs begangen wurden, ab. Viele sahen es als Verletzung der deutschen Ehre an.
…
Vielleicht gerade wegen ihrer erzkonservativen Einstellung geht die Erinnerung an Stauffenberg und seine Mitverschwörer zunehmend unter. Die Schulzeit des Autors dieses Textes liegt nicht allzu weit zurück, an eine Geschichtsstunde über Stauffenberg kann er sich aber nicht entsinnen. Als sich das Weimarer Katastrophenjahr 1923 zum hundertsten Mal jährte, ließen sich in den Regalen der deutschen Bücherläden gleich mehrere Jubiläumsbücher zu dem Thema finden, in Bezug auf den 20. Juli 1944 herrscht dort heute gähnende Leere.
… Alles vom 20.7.2024 von Boris Cherny bitte lesen auf
https://apollo-news.net/80-jahre-stauffenberg-attentat-die-helden-in-deutschlands-duesterster-zeit/
.
.
(5) Wie Rot-Grün den 20. Juli für seine Ideologie missbraucht
Gedenken wird instrumentalisiert für Kampf gegen Opposition
Der Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Mitverschwörer, die heute vor genau 80 Jahren versuchten, Hitler umzubringen, gehören für mich zu den größten Helden der deutschen Geschichte. Sie legten das Fundament für einen demokratischen Wiederaufbau. Auch weil sie zeigten: Es gab auch ein anderes Deutschland, es gab auch andere Deutsche.
Bemerkenswert ist, dass dieser Widerstand aus dem Milieu kam, das man heute als „rechts“ bezeichnen würde. Stauffenberg und die meisten seiner Mitverschwörer waren stramme Konservative und Bürgerliche (siehe hier). Stauffenberg selbst wäre heute ein Fall für den „Kampf gegen rechts“. Womit wir bei einem der größten Tabus der heutigen Zeit wären: Den linken Elementen im Nationalsozialismus, der ja nicht umsonst den „Sozialismus“ in seinem Namen hatte. Und dessen führende Vertreter sich klar vom Faschismus distanzierten.
Dass der Begriff „Nationalsozialismus“ und die Abkürzung NSDAP in der Regel heute nicht mehr gebraucht und durch „Nazis“ ersetzt wird, liegt daran, dass man die Leute nicht mit der Nase darauf stoßen will, dass Hitlers Partei sich als nationale, sozialistische Arbeiterpartei sah.
Für meine Oma – Jahrgang 1902 – waren die Nazis immer die Linken. Auch Historiker wie Arnulf Baring und Joachim Fest sahen das so. Hitler-Intimus und Nazi-Chefpropagandist Joseph Goebbels sagte 1942: „Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke… Nichts ist uns verhasster, als der rechtsstehende nationale Bürgerblock.“ Raten Sie mal, warum dieses Zitat heute so gut wie nirgends auftaucht in der Politik und in den Medien!
Man kann Stauffenberg und seine Mitverschwörer nicht mehr fragen, aber viel spricht dafür, dass aus ihrer Sicht Hitler ein „nationaler Sozialist“ und damit ein „Linker“ war.
…
Auch Bundeskanzler Scholz missbrauchte das Andenken an den 20. Juli, um die rot-grüne Hegemonie mitsamt Schikanieren von Andersdenkenden schönzureden (anzusehen hier https://www.youtube.com/watch?v=C9Um2ObSfdk&t=1967s ). Eine der Lehren aus dem 20. Juli, so Scholz, müsse es sein, “dass wir jeder Art von Menschenfeindlichkeit und jedem Extremismus entgegentreten“. Das klingt wunderbar – und wer würde es nicht unterschreiben? Hätten Scholz und seine Genossen nicht seit Jahren die Begriffe „Menschenfeindlichkeit und Extremismus“ gekapert, um damit ihre Kritiker zu diffamieren. Genauso wie sie den Begriff „Demokratie“ gekapert haben und er bei ihnen für einen rot-grünen Gesinnungsstaat bzw. Öko-Sozialismus steht.
…
„Es gibt den Gegenentwurf zur Nazi-Diktatur. Es gibt das andere, das bessere Deutschland, freiheitlich, demokratisch, rechtsstaatlich, es ist das Deutschland unseres Grundgesetzes“, sagte Scholz – der politisch mit dafür die Verantwortung trägt, dass Menschen von der Polizei brutal angegangen oder sogar abgeführt wurden, nur weil sie dieses Grundgesetz in Buchform friedlich auf der Straße vor sich zeigten.
…
Leider, leider steht der heutige Tag geradezu sinnbildlich für den Missbrauch unserer Vergangenheit und ihrer Aufarbeitung zur Bekämpfung von Andersdenkenden. Schlimmer könnte man die Opfer von 12 Jahren Nazi-Terrorherrschaft kaum verhöhnen.
… Alles vom 20.7.2024 bitte lesen auf
https://reitschuster.de/post/wie-rot-gruen-den-20-juli-fuer-seine-ideologie-missbraucht/
(6) 20. Juli 1944 – Es gab auch Widerstand von Militärs, Christen und Bürgerlichen gegen Hitler
Wie konnte das damals bloß passieren? Millionenfach ist diese Frage in den Jahren nach der Nazi-Diktatur, nach Weltkrieg und Holocaust gestellt worden. Und die Antwort darauf ist im Grunde so einfach. Der Publizist Henryk M. Broder hat sie in den vergangenen beiden Jahren immer und immer wieder überzeugend beantwortet:
„Wenn ihr euch fragt, wie das damals passieren konnte:
weil sie damals so waren, wie ihr heute seid.“
.
Unrecht entfaltet sich nicht nur durch den oder die, die es aktiv betreiben. Unrecht kann sich nur dann entfalten, wenn niemand aufsteht und „Halt!“ ruft. Und etwas unternimmt.
Insofern ist der 20. Juli so ein wichtiger Tag. Für unser ganzes Land, aber auch für Konservative und demokratische Rechte im Speziellen. Denn der Widerstand, den es auch in Deutschland gab, viel zu wenig, viel zu leise zwar, wurde nicht ausschließlich getragen von den Opfern, den Betroffenen und ihren Familien. Von Juden und Kommunisten. Es gab auch den Widerstand unter den Bürgerlichen, den Patrioten, den Christen und selbst im Militär.
… Alles vom 20.7.2024 von Klaus Kelle bitte lesen auf
https://denken-erwuenscht.com/20-juli-1944-es-gab-auch-widerstand-von-militaers-christen-und-buergerlichen-gegen-hitler/