Am 28.4.2024 konnte die Überproduktion von Photovoltaik-Strom aus dem Südwesten Spaniens im eigenen Netz nicht mehr aufgenommen werden und musste nach Portugal und Frankreich transportiert werden. Als deshalb um 12.33 Uhr durch Abschaltungen plötzlich 15 Gigawatt Erzeugungsleistung (das sind 60 % des spanischen Stromerbrauchs) wegfielen, ließ sich das Netz nicht mehr stabilisieren (3) und brach zusammen. Portugal und Spanien ohne Strom.
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Warum kam es zum Blackout? Nicht wegen Cyber-Angriffen, Putin, Rechtsextremisten oder Schicksal, sondern da das Stromnetz einseitig auf Photovoltaik und Wind ausgelegt wurde, die beide nicht regelbare Energiequellen sind. Dabei sind Blackout (keine Sonne) und Hellebrise (zu viel Strom) genauso gefährlich.
„Das europäische Verbundnetz ist mit Abstand die größte Maschine, die die Menschheit je gebaut hat“ (3). Spanien ist an diesem Netz aber nur mit 2% Interkonnektivität verbunden.
„In jeder Sekunde muß sichergestellt werden, daß im Netz genauso viel Strom ist wie abgenommen wird“ , so Fritz Vahrenholt in (4). Dabei darf die Schwingung von 50 Hertz (3000 mal in der Minute) nur gering unter- oder überschritten werden. Und 10-15 % klassische Kraftwerke (Kohle, Gas, Kernkraft) sollten im Netz für die Primärregelung sorgen (Sonne und Wind sind ja nicht regelbar).
Die hochkomplexen Stromnetze sind äußerst verletzlich, da nur etwas zu wenig oder ein bißchen zu viel Strom zu Abschaltungen führt – schließlich kann das Netz selbst weder speichern noch flexibel reagieren. Der Netzbetreiber Red Eletrica hatte 2024 stolze 7,3 GW an neuer Solar- und Windkraftleistung installiert, die nun eine nicht beherrschbare Strommenge von 28,6 % über dem Bedarf ins Netz spülte (5) .
Droht Deutschland ein ähnlicher Blackout wie Spanien? Zunächst nein, da wir acht Nachbarn haben, denen wir überflüssigen Strom – ggf zu Minuspreisen – liefern können.
Aber Polen und Tschechien und demnächst auch Frankreich fallen aus. Und Bayern und Sachsen-Anhalt haben zu viele neue Dachstromsolaranlagen, die die Kosten zur Systemregelung in die Höhe treiben. Dazu kommt der Wahnsinn der garantierten Einspeisevergütung von 19 Mrd Euro. Und der Abbau von Anlagen, die regelbar Strom erzeugen wie Gasturbinen, Kohlekraftwerke , Pumpspeícherkraftwerke und AKWs.
Fritz Vahrenholt warnt: „Jede Solar- und Windanlage, die jetzt gebaut wird, erhöht das Risiko des Blackouts“
„Wenn Deutschland abkippt, dann reissen wir alle EU-Nachbarn mit.“
„Wer will als Unternehmer in einem Land investieren, in dem der Strom-Blackout droht?“
„Jeder hat uns beneidet um unser zu 99,5% stabiles Stromnetz Jetzt ist dies leichtfertig vorbei“.
Der Physiker Dr. Björn Peters stellt die Frage „Blackout in Spanien: Der Tschernobyl-Moment der erneuerbaren Energien?“ (3) Nein lautet die Antwort, da in Berlin keine Naturwissenschaftler das Sagen haben, sondern Ideologen. Auch Michael Shellenberger wundert sich über die Unbekümmertheit von EU-Europa (1) „This is truly bananas: all of Europe appears to have been seconds away a continent-wide blackout.“
1.5.2025
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Ende von Beitrag „Spanien: Blackout und Hellbrise“
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Beginn von Anlagen (1) – (8)
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(1) 0,3 Hz am Euro-Blackout vorbei?
Michael Shellenberger
This is truly bananas: all of Europe appears to have been seconds away a continent-wide blackout. The grid frequency across continental Europe plunged to 49.85 hertz — just a hair above the red-line collapse threshold.
The normal operating frequency for Europe’s power grid is 50.00 Hz, kept with an extremely tight margin of ±0.1 Hz. Anything outside ±0.2 Hz triggers major emergency actions.
If the frequency had fallen just another 0.3 Hz — below 49.5 Hz — Europe could have suffered a system-wide cascading blackout. At that threshold, automatic protective relays disconnect major power plants, and collapse accelerates.
And it’s disturbingly easy to imagine multiple scenarios where that could have occurred….
Renewables don’t risk blackouts, said the media. But they did and they do. The physics are simple. And now, as blackouts in Spain strand people in elevators, jam traffic, and ground flights, it’s clear that too little „inertia“ due to excess solar resulted in system collapse.
https://x.com/shellenberger/status/1916914966663434493
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Beeindruckend – verstanden habe ich es aber noch nicht. Denn einerseits sagt er, dass die Frequenz dramatisch gesunken ist und wir kurz vor einer Europa-weiten Abschaltungskaskade gestanden hätten. Sinkende Frequenz heißt: Zuwenig Strom. Andererseits sagt er, dass zuviel Solarstrom da war. Ich habe noch nicht verstanden, was da genau die Ursache war und was passiert ist.
Aber angenommen, es wäre zu einer EU-weiten Abschaltung gekommen. Wie schaltet man sowas dann eigentlich wieder ein? Da fliegt ja in jedem Kraftwerk gleich wieder die Sicherung raus, weil nur alle Kraftwerke zusammen das Netz betreiben können. Kann es sein, dass wir über die Jahre und Jahrzehnte sukzessive durch ständige Erweiterung eines bereits laufenden Netzes eines gebaut haben, das man, wenn es einmal ausfällt, nicht mehr wieder einschalten kann?
… Alles vom 29.4.2025 bitte lesen auf
https://www.danisch.de/blog/2025/04/29/03-hz-am-euro-blackout-vorbei/
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(2) Stromausfall in Spanien: „Kein Cyber-Angriff, kein Russe, keine Aliens“
Laut der offiziellen Meldung kam es zu einer Überlastung des Stromnetzes, durch einen Minderfluss aus Frankreich, wodurch die Frequenz (Hz) so stark abgesunken ist, dass das komplette Netz auf der iberischen Halbinsel zusammengebrach. Da die Inselgruppen der Balearen und der Kanaren nicht mit an diesem Stromnetz angebunden sind, blieben diese verschont.
Zusätzlich muss man wissen, dass seit 2018 massiv Staudämme (auch die, die zur Stromgewinnung dienen) auf Grund eines EU-Gesetzes zur Renaturisierung zurückgebaut werden. Spanien und auch Portugal ist also auf stabile Stromzuflüsse aus Frankreich angewiesen, und diese gab es heute nicht.
Das ist alles. Kein Cyber-Angriff, kein Russe, keine Aliens. Einfach zu wenig Saft “uffer” Leitung.
Es ist also dort ein sehr ähnliches Problem wie wir es in Deutschland in Kürze auch haben werden.
… Alles vom 28.4.2025 bitte lesen auf
https://www.danisch.de/blog/2025/04/28/stromausfall-in-spanien
(3) Blackout in Spanien: Der Tschernobyl-Moment der erneuerbaren Energien?
Der Blackout in Spanien zeigt: Wetterabhängige Energien können das europäische Stromnetz destabilisieren. Frequenzschwankungen, fehlende Reserve und geringe Vernetzung führten zu Dominoeffekten – ein Warnsignal für ganz Europa.
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Interessant wird die Angelegenheit, wenn man sich den Zustand des europäischen Verbundnetzes in den Stunden vor dem Blackout ansieht. Der Brancheninformationsdienst R2J Energietechnik, der sich intensiv mit der Verbundnetzstabilität und der Netzfrequenz in Europa beschäftigt und permanent die Netzfrequenz misst, berichtet am Abend des Folgetages, dass es in den Stunden vor dem Blackout zu Schwingungen der Netzfrequenz gekommen war. Hier wird es spannend. Das europäische Verbundnetz ist mit Abstand die größte Maschine, die die Menschheit je gebaut hat. Es umspannt Europa vom Atlantik bis Osteuropa und vom Nordkap bis um den Mittelmeerraum herum. In diesem riesigen Gebiet müssen Spannung, Frequenz und Phase im Stromnetz immer genau geregelt werden, gleichgültig, wie hoch der Stromverbrauch gerade ist.
In der Vergangenheit waren es die großen Schwungmassen der Generatoren von Kohle-, Kern- und Gaskraftwerken, die kleine Schwankungen in Angebot und Nachfrage ausgleichen konnten. Je mehr diese Schwungmassen fehlen, desto „anspruchsvoller“ wird die Netzsteuerung. Es muss nun händisch nachgeregelt werden, was vorher durch einfache Physik bewerkstelligt wurde. „Händisch“ trifft es nicht ganz, es sind zahlreiche Steuerungsmechanismen implementiert, um auf das Netz einzuwirken.
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Die genaue Ursache des Blackouts ist weiterhin Gegenstand von Untersuchungen, doch es gibt mehrere zentrale Erkenntnisse. Um 12:33 Uhr brachen innerhalb von fünf Sekunden 15 Gigawatt Erzeugungsleistung weg – das entsprach etwa 60 Prozent des damaligen Stromverbrauchs in Spanien. Nach Angaben des spanischen Netzbetreibers Red Eléctrica (REE) gab es zwei Erzeugungsausfälle im Abstand von nur eineinhalb Sekunden. Das Netz konnte sich vom ersten noch erholen, nicht aber vom zweiten, was zum Zusammenbruch führte.
Die betroffene Region im Südwesten Spaniens verfügt über hohe Photovoltaik-Kapazitäten, die an dem Tag in großem Stil geliefert haben. Da das spanische Netz die Überproduktion nicht aufnehmen konnte, musste Strom nach Frankreich transportiert werden. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der plötzliche Ausfall großer Mengen Solarstroms – möglicherweise durch automatische Schnellabschaltungen – den Dominoeffekt auslöste. Die geringe Vernetzung der iberischen Halbinsel mit dem restlichen europäischen Stromnetz (nur etwa zwei Prozent Interkonnektivität) verschärfte die Lage, Nachbarn konnten nicht aushelfen.
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Es zeichnet sich hier ein „Tschernobyl-Moment“ der „erneuerbaren“ Energien ab. Der Reaktorunfall in dem ukrainischen Kernkraftwerk war für die Atomtechnik viel mehr eine Katastrophe als für die Region ums Kraftwerk. Dort hat sich die Natur bestens erholt, aber bis heute halten sich Mythen von der mangelnden Beherrschbarkeit der Kerntechnik in der öffentlichen Diskussion, auch wenn diese für Kernkraftwerke westlicher Bauart geradezu absurd sind nach so vielen tausend erfolgreichen Betriebsjahren.
In Deutschland kann der spanische Blackout dazu führen, dass endlich die Systemfrage gestellt wird. Die einseitige Wette auf ein Duopol von Solar- und Windenergie führt erkennbar zu Risiken, die, wenn sie eintreten und mehrere Tage anhalten, zum völligen Zusammenbruch der Gesellschaft führen können. Nach Berichten von Betroffenen auf der Plattform X fehlten in Spanien manchen Menschen für 20 Stunden Energie, Telefone, Internet, Geld, Benzin und alles Lebensnotwendige. Sollte ein Blackout länger als ein Tag anhalten, womöglich nicht bei 25 Grad Celsius Außentemperatur, sondern im Winter, blieben Wohnungen kalt und in den Städten würde sich schnell Chaos und Gewalt ausbreiten.
Dass die wetterabhängigen Energien zur Ursache für einen Systemkollaps werden können, war bislang nur wenigen bewusst. Die Debatte beschränkte sich auf die Frage, von woher bei Dunkelflaute, wenn weder Sonne noch Wind liefern, der Strom kommen wird. Zunehmend rückt in den Blick, dass die noch größere Gefahr bei „Hellbrisen“ (Stefan Spiegelsberger / Outdoor Chiemgau) entsteht: Solar- und Windkraftwerke erzeugen hohe Überschüsse, die das Netz destabilisieren und es zum Kollaps bringen können. Es wird spannend sein zu beobachten, ob die Politik ihre Energiestrategie endlich grundsätzlich zu hinterfragen wagt.
… Alles vom 30.4.2025 von Dr. Björn Peters bitte lesen auf
https://apollo-news.net/blackout-in-spanien-der-tschernobyl-moment-der-erneuerbaren-energien/
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Dr. Björn Peters ist Physiker, Energieökonom und Buchautor („Schluss mit der Energiewende! Warum die deutsche Volkswirtschaft dringend ökologischen Realismus braucht“)
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(4) Spanien: Blackout wegen Energiewende – Prof. Fritz Vahrenholt im Gespräch
Der Spanien-Blackout ist ein Energiewende-Problem, erklärt Fritz Vahrenholt im Interview. Wenn Deutschland nicht gegensteuert, drohen ähnliche Effekte. Die Folgen eines solchen Stromausfalls sind verheerend.
The Spanish blackout is a problem for the energy transition, explains Fritz Vahrenholt in an interview. If Germany doesn’t take countermeasures, similar effects threaten. The consequences of such a power outage are devastating.
… Alles vom 29.4.2025 bitte lesen auf
https://apollo-news.net/spanien-blackout-wegen-energiewende-prof-fritz-vahrenholt-im-gespraech/
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Einige Kommentare
Was in der Diskussion über die Ursachen m.E. zu kurz kommt: Der Zusammenbruch in Portugal war VOR dem in Spanien, das kann man bei „energy-charts“ nachsehen. Spanien Solarüberschuss wurde ab etwa 9 Uhr morgens massiv nach Frankreich und Portugal „gedrückt“ (1300 MW nach Frankreich und über 2000 MW nach Portugal ab ca. 10 Uhr). Portugal speiste in seine Pumpspeicherwerk fast genau diese Leistung ein. Bis das irgendwann zwischen 11 und 12 Uhr (MESZ) nicht mehr funktionierte. Dann brach das portugiesische Netz zusammen. Deutlich vor dem spanischen. Wenn dann noch die Leitungen nach Frankreich Probleme bekommen (weil Portugal nicht mehr abnehmen kann), dann ist viel zu viel Energie im Netz.
Die Solaranlagen, die in Spanien dann ab ca. 12.30 Uhr MESZ in der Region „Extremadura“ vom Netz gehen, liegen direkt an der Grenze zu Portugal. … Torsten
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„Es wird spannend sein zu beobachten, ob die Politik ihre Energiestrategie endlich grundsätzlich zu hinterfragen wagt.“
Natürlich nicht! Schließlich werden wir in Kürze abschließend erfahren, dass es sich um einen „Cyberangriff“ von Herrn Putin gehandelt hat. Und jeder, der noch bei klarem Verstand ist und dem widerspricht, wird wegen „Hass und Hetze“, „Volksverhetzung“ oder Majestätsbeleidigung in den Knast gesteckt. walter
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… In der Folge des GAUs (Tschernobyl) wurde Kernkraft vor allem im Westen Deutschlands plötzlich verteufelt. Die noch jungen Grünen fanden darin ihr Feindbild, mit dem sie (erfolgreich) Angst vor Kernenergie allgemein schüren konnten, die letztlich zu dem führte, was wir heute haben (oder besser: nicht haben). Und das, obwohl selbst der Unfall von Fukushima auf einem Tsunami basierte und nicht auf technischen Ursachen.
Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass der Blackout in Spanien nachhaltige Denkreaktionen auslöst und die gesamte Erneuerbare-Energien-Technologie auf den Prüfstand stellt.
Es sollte eine Lehre sein! Ei Ost
Ende Kommentare
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(5) Grüner Strom, schwarzer Tag: Wie erneuerbare Überproduktion das Netz kippte
Was Spanien und Portugal in die Krise stürzte, kann jederzeit auch in Deutschland passieren – ein folgenschwerer Blackout.
Entscheidend ist: Das Stromnetz Spaniens war längst an seiner Belastungsgrenze. Allein 2024 wurden 7,3 GW an neuer Solar- und Windkraftleistung installiert, eine Zahl, auf die der Netzbetreiber Red Eléctrica noch stolz verwies. Dabei sind die meisten dieser Anlagen nicht abschaltbar. Gerade an sonnigen Tagen drücken sie massive Strommengen in ein Netz, das weder speichern noch flexibel reagieren kann. Kurz vor dem Zusammenbruch lagen die Einspeisungen spanischer PV-Anlagen 28,6 Prozent über dem Bedarf – eine gefährliche Schieflage.
Einmal außer Kontrolle geraten, zeigt sich die brutale Verletzlichkeit unserer hochkomplexen Stromnetze. Ist nur ein wenig zu viel oder ein wenig zu wenig Strom in den Netzen, folgen Abschaltungen. Der sogenannte Schwarzstart – das mühselige Wiederhochfahren der Netze – benötigt kleinste, robust startfähige Einheiten wie Wasserkraftwerke oder Dieselgeneratoren. Doch genau diese sichernden Pfeiler wurden vielerorts abgebaut oder marginalisiert – auch im Zuge der Energiewende.
Was als grüne Erfolgsgeschichte verkauft wird, droht sich in ein massives Sicherheitsrisiko zu verwandeln. Ohne ausreichend steuerbare Kraftwerke wird die Balance zwischen Erzeugung und Verbrauch zum ständigen Drahtseilakt. Die Vorstellung, volatile Sonnen- und Windstromüberschüsse beliebig ins Netz zu drücken und gleichzeitig Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten, entpuppt sich als gefährlicher Irrglaube. Nicht ein Cyberangriff, sondern die selbst heraufbeschworene Instabilität war der wahre Feind des Stromnetzes.
Spanien ist ein Vorgeschmack auf das, was auch Deutschland drohen könnte: ein Stromsystem, das bei schönem Wetter kollabiert. Statt weiterhin von Klimazielen und neuen Rekorden bei „Erneuerbaren“ zu schwärmen, wäre es an der Zeit, die Grundlagen der Netzstabilität wieder ins Zentrum der Energiepolitik zu rücken.
… Alles vom 29.4.2025 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/spanien-blackout-energiewende-stromnetze/
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(6) Fritz Vahrenholt: Systemkollaps durch Solarkraft
Ein massiver Stromausfall hat in Spanien und Portugal über 60 Millionen Menschen betroffen. Was ist passiert? Dazu interviewt Maximilian Tichy den ehemaligen Umweltsenator Hamburgs, Fritz Vahrenholt.
Blackout in Spanien: Deutschland steht vor der gleichen Gefahr | Interview mit Fritz Vahrenholt
In dieser Spezialausgabe von Tichys Einblick spricht Maximilian Tichy mit dem Energieexperten und ehemaligen Hamburger Umweltsenator Fritz Vahrenholt über die Hintergründe dieses dramatischen Vorfalls. Sie analysieren, warum selbst ein sonniger Tag zu einem totalen Blackout führen kann, welche technischen Schwächen das System der erneuerbaren Energien offenbart – und weshalb sogenannte Schwarzstartfähigkeit konventioneller Kraftwerke entscheidend für die Versorgungssicherheit ist.
Vahrenholt warnt eindringlich: Auch Deutschland steht am Rande eines Energieproblems. Der unkontrollierte Ausbau von Photovoltaikanlagen, fehlende Abschaltmöglichkeiten und eine ideologiegetriebene Energiepolitik könnten auch hierzulande zu einem ähnlichen Zusammenbruch führen. Besonders im Sommer drohen gefährliche Netzüberlastungen – und das trotz Milliardenkosten für die Entsorgung überschüssigen Stroms ins Ausland.
29.4.2025
https://www.youtube.com/watch?v=bR9OgczOtLw
Er warnt: Was in Spanien passierte, kann auch hier passieren. Denn die Abhängigkeit von Sonnenenergie macht das Netz zerbrechlich.
… Alles vom 29.4.2025 mit Fritz Vahrenholt bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/video/interview/vahrenholt-systemkollaps-durch-solarkraft/
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(7) Das spanische Menetekel
Was in Spanien genau zum Blackout führte? Wir wissen es noch nicht. Was wir aber wissen, ist, dass es in Deutschland jeden einzelnen Tag passieren kann.
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Das Stromnetz ist die komplizierteste Maschine, die je von Menschen gebaut wurde. Der Bau hat 120 Jahre gedauert. Die Maschine funktioniert so, dass in jeder Sekunde genau so viel Strom erzeugt wird, wie gerade verbraucht wird. Wird mehr oder weniger verbraucht, als gerade erzeugt wird, gerät die Maschine außer Takt. In unserem Fall heißt der Takt der Maschine: Frequenz von genau 50 Hertz = 3.000 Umdrehungen pro Minute. Bei Drehzahlerhöhung auf 51,5 Hertz – das heißt 3.090 U/min oder beim Absinken auf 47,5 Herz – das entspricht 2.850 U/min – bricht das Netz zusammen, weil dann die Kraftwerke sich zum Schutz der riesigen Turbogeneratoren automatisch abschalten. Es kommt zum Blackout.
Dieser Wert von ~2.900 bis ~3.100 Umdrehungen pro Minute muss eingehalten werden, obwohl die Verbraucher machen können, was sie wollen. Die Netzbetreiber mussten und konnten die Kraftwerksleistung in einem komplizierten Verfahren stets dem Verhalten der Verbraucher anpassen, indem sie Kraftwerke hoch- oder runterfahren ließen. Die Netzbetreiber können ein Lied davon singen, was geschieht, wenn bei einem Spiel der Fußballweltmeisterschaft die Halbzeit angepfiffen wird und Millionen Fußballfans vom Fernseher aufspringen und Bratpfanne oder Kaffeekessel anwerfen.
Mit der Energiewende begannen politische Thekentänzer, die nicht mal verstanden, wie das Netz funktioniert, es mit Unsummen von fremden Geld so umzubauen, dass nicht nur die Verbraucher machen, was sie wollen, sondern auch die Stromerzeuger das machen, was Wind und Sonne gerade so hergeben. Diese neuen vielgepriesenen „Kraftwerke heißen Windräder und Solarkollektoren. Bekanntlich aber ist das Wetter sehr launisch und ziemlich schwer vorhersagbar – auch wenn manche „Wissenschaftler“ glauben, die Temperatur im Jahre 2100 vorhersagen zu können, obwohl sie noch nicht mal sicher das Wetter der nächsten Woche wissen. Außerdem lassen sich die „Erneuerbaren“ vom Netzbetreiber nur in eine Richtung – nämlich nach unten – steuern. Der Netzbetreiber kann nicht befehlen: Wind, blase mehr oder Sonne, scheine heller.
Langsam aber sicher werden die Solaranlagen für die Netze ein Problem. Die Solarbetreiber werden gefördert, was das Zeug hält. Photovoltaik-Anlagen zahlen keine Mehrwertsteuer, keine Stromsteuer und auch keine Netzgebühr, sie haben auch keinerlei Verantwortlichkeit für die Netzsicherheit, die bleibt bei den immer weniger werdenden Großkraftwerken.
Durch diese unmäßige Förderung wurden Millionen auch weniger begüterte Menschen ermutigt, mit staatlichen Subventionen Kleinstsolaranlagen auf Dächer und Balkone zu bauen. Die sind aber vom Netzbetreiber noch nicht einmal abregelbar, weil sich eine Regelung nicht lohnt. Sind es aber Millionen, dann erzeugen sie ein gigantisches Klumpenrisiko, das sich rein nach Wetter allein in Deutschland zu fast 40 Gigawatt addiert – notabene – nicht regelbar.
Der Deutschlandstromverbrauch beträgt aber je nach Wochen- und Feiertag so zwischen 55 und 75 Gigawatt, wobei immer auch etwa mindestens 15 Gigawatt Großkraftwerks-Leistung laufen müssen, um durch die Masseträgheit der Großgeneratoren die Drehzahl einigermaßen stabil zu halten. Solaranlagen haben keine Masseträgheit, und Windturbinen sind einfach zu leicht, um das leisten zu können. Wenn wir jetzt an einem Feiertag um 12.33 Uhr volle Sonne haben, der Wind fröhlich weht und nur 55 Gigawatt Strom verbrauchen, dann sind wir an allen Grenzen angelangt. 40 Gigawatt – das ist das Äquivalent von 35 großen Kernkraftwerken – ballern unsteuerbar Solarstrom von den Balkonen und Dächern ins Netz, und der Netzbetreiber kann auch keine Großkraftwerke mehr abregeln, da sonst das Netz ins Oszillieren gerät. Das Netz „läuft über“.
Das bedeutet, das der nicht benötigte Strom in die Nachbarländer abfließt. Dann bekommen die viel Geld für die Abnahme. Können sie ihn auch nicht verbrauchen, bleibt ihnen nur, sich von unserem Netz zu trennen.
Der Netzbetreiber kann dann innerhalb Deutschlands nur noch zu Notmaßnahmen greifen, indem er ganze Landstriche mit vielen Solaranlagen einfach abschaltet. Die haben dann einen Brownout, also lokal einen kleinen Blackout – jedenfalls haben sie keinen Strom. Das betrifft wohl meist Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Bayern mit besonders viel Solarstrom.
Was in Spanien genau zum Blackout führte? Wir wissen es noch nicht. Was wir aber wissen, ist, dass es in Deutschland jeden einzelnen Tag passieren kann – im Winter bei Dunkelflaute und im Sommer bei Hellbrise. Oder einfach so, aus einem nicht trivial erklärlichen Grund. Und die Politiker tanzen weiter auf der Theke ihren Energiewende-Tango.
… Alles vom 1.5.2025 von Manfred Haferburg bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/das_spanische_menetekel#google_vignette
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Manfred Haferburg wurde 1948 in Querfurt geboren. Er studierte an der TU Dresden Kernenergetik und machte eine Blitzkarriere im damalig größten AKW der DDR in Greifswald. Wegen des frechen Absingens von Biermannliedern sowie einiger unbedachter Äußerungen beim Karneval wurde er zum feindlich-negativen Element der DDR ernannt und verbrachte folgerichtig einige Zeit unter der Obhut der Stasi in Hohenschönhausen. Nach der Wende kümmerte er sich für eine internationale Organisation um die Sicherheitskultur von Atomkraftwerken weltweit und hat so viele AKWs von innen gesehen wie kaum ein anderer. Im KUUUK-Verlag veröffentlichte er seinen auf Tatsachen beruhenden Roman „Wohn-Haft“ mit einem Vorwort von Wolf Biermann
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(8) Fritz Vahrenholt zum Blackout in Spanien und Portugal
Zum kürzlichen Stromausfall in Spanien und Portugal gab es viele Spekulationen. Es spricht viel dafür, dass der Flatterstrom von Solarfarmen dahintersteckt. Fritz Vahrenholt erklärt in Interviews und Artikeln die Zusammenhänge.
https://www.youtube.com/watch?v=bjBUBZcMw5Y&t=4s
Stromausfall! Spanien und Portugal erlebten einen Blackout. Putin schuld? Wohl nicht. Zu viel Solarstrom scheint das Problem zu sein.
Was war die Ursache für den großen Strom-Blackout in Spanien und Portugal? Der böse Putin, Cyberangriffe, der Klimawandel? Unbekannt. Man suche noch nach den Gründen, so liest man es derzeit in vielen Medien. Aber die Solarenergie als Ursache rückt doch in den Mittelpunkt. Der Energieexperte Fritz Vahrenholt berichtet im folgenden Video über Aussagen des spanischen Netzbetreibers. Vereinfacht ausgedrückt: Zu viel Solarstrom hat offenbar das Netz in Spanien überlastet, so dass es zum Zusammenbruch kam. In gut verständlichen Aussagen erklärt Vahrenholt, dass zu viel nicht regelbarer Strom aus Solaranergie auch für Deutschland zunehmend zum Problem werden kann.
… Alles vom 2.5.2025 bitte lesen auf
https://klimanachrichten.de/2025/05/02/fritz-vahrenholt-zum-blackout-in-spanien-und-portugal/