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- Schallstadter Gärtnerei Urban plant Neubau aus Hanfkalk in Wyhl (30.5.2022)
- Hanfanbau und Cannabis – neu (31.12.2021)
- Baubionik mit Flachs und Sisal (26.10.2021)
- Hanf-Öl und Hanf-Infos über Kunzenhof (2.12.2020)
- Cannabis
Schallstadter Gärtnerei Urban plant Neubau aus Hanfkalk in Wyhl
Der Kräutergarten Urban, eine kleine Demeter-Gärtnerei aus Schallstadt-Leutersberg, plant eine Vergrößerung in Wyhl am Kaiserstuhl. Die Besonderheit: Die Gebäude werden aus Hanfkalk gebaut. Laut der Gärtnerei seien es die ersten Gebäude dieser Art in der Region. Es sollen Schaugärten, Kräuterfelder, zwei Gewächshäuser und ein Hofladen entstehen. Außerdem sollen beim Bau Stampflehm und Holz verwendet werden.
Seit 2017 hat die Kräutergärtnerei von Carolin Urban ihren Standort im Schallstädter Ortsteil Leutersberg, auf der Suche nach einer größeren Fläche war sie schon länger. Nachdem inzwischen ihr Bruder Christian und ihre Mutter Monika ins Unternehmen eingestiegen sind, wollen sie nun ihren Traum von der Demeter-Staudengärtnerei in Wyhl verwirklichen.
Auf einer Fläche von drei Hektar sollen Kräuter, Gemüsesetzlinge, alte Sorten und vergessene Bauerngartenpflanzen angebaut werden. „Ich bin in der Demetergärtnerei meiner Eltern aufgewachsen. Die bio-dynamische Wirtschaftsweise drückt unseren Respekt vor der Natur aus, da ist es nur logisch, dass wir auch mit unseren Gebäuden auf Nachhaltigkeit und möglichst natürliche Baustoffe setzen“, sagt Gärtnerin Carolin Urban.
Hanfkalk bestehe aus Hanfschäben, dem zerstoßenen Weichholz aus dem Inneren des Hanfstängels, gemischt mit Kalk als Bindemittel und Wasser. Nach der Austrocknung entstehe ein stabiler, steinartiger Baustoff mit neutraler CO2-Bilanz, der sehr langlebig sei. „Hanfkalk ist ein komplett unbelasteter Baustoff mit sehr hoher Dämmwirkung, der Feuchtigkeit ausgleicht.
Hanf wächst ohne Pestizide, braucht keine Bewässerung und bindet C02“, weiß Christian Urban, der sich intensiv mit den Vorteilen des Baustoffs beschäftigt hat und sich von einem Bauingenieur mit Schwerpunkt Hanfbau beraten lässt. Nach seinen Angaben handelt es sich beim Bau der Gärtnerei um das erste Hanfkalkprojekt in der Region.
Die Gebäude sollen als Anschauungsobjekt für nachhaltiges Bauen dienen, weshalb Familie Urban die Zusammenarbeit mit einer Universität, die Architekten ausbildet, anstrebt. Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg und Vorstandsvorsitzender von „Solid Unit – Das Netzwerk für den innovativen Massivbau Baden-Württemberg“ bestätigt die genannten Vorteile des Baustoffes: „Das Bauen mit Hanfkalk ist eine interessante, wiederentdeckte Bauweise, aktuell allerdings ein Nischenprodukt.“
Hanfkalk vereine die bauphysikalischen Vorteile mineralischer Baustoffe in Bezug auf Dämmung und Feuchteregulierung mit einer nachwachsenden Rohstoffquelle als CO2-Speicher. Er sei aufgrund der geringen Druckfestigkeit jedoch nur in Kombination mit statisch tragenden Konstruktionen einsetzbar. „Prinzipiell ist aber wichtig, keinen einzelnen Baustoff als den ,Baustoff der Zukunft’ zu überhöhen, sondern Vor- und Nachteile jeweils sorgfältig abzuwägen“, so Möller.
Die Produktionsgebäude aus Hanfkalk, Lehm und Holz werden in einem 1000 Quadratmeter großen Hochgewächshaus stehen, die Glashülle wird als zusätzliche Dämmung fungieren. 400 000 Euro sollen investiert werden.
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Auf der Suche nach alternativen Finanzierungswegen ist die Familie auf die Finanzierung über Genussrechte gelandet. Dabei handelt es sich um eine Beteiligung am Unternehmen, die einer stillen Beteiligung ähnelt, wie es auf der Internetseite genussrechte.org heißt.
„Über Genussrechte werden seit 18 Jahren Biobetriebe finanziert, auch hiesige Betriebe haben so schon Geld eingesammelt“, sagt Carolin Urban. Seit dem Start der Finanzierungskampagne Ende April 2022 seien bereits etwa 160 000 Euro eingesammelt worden. Die Bauvoranfrage laufe, es gebe positive Signale von Seiten der Gemeinde Wyhl. Sobald wie möglich soll gebaut werden.
Eine Online-Infoveranstaltung zu dem Projekt findet am Montag, 30. Mai, 19 Uhr, statt. Anmeldung per Mail an: genussrechte@kraeutergarten-urban.de
… Alles vom 30.5.2022 von Gabriele Hennicke bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/gaertnerei-setzt-bei-ihrem-neubau-auf-nachhaltigen-hanfkalk–213357203.html
Kräutergarten Urban GbR
Carolin Urban | Christian Urban | Monika Urban
Auf der Viehweid 11
79227 Schallstadt
Tel 0160/93098006
E-Mail info@kraeutergarten-urban.de
https://kraeutergarten-urban.de
https://kraeutergarten-urban.de/genussrechte und https://genussrechte.org/kraeutergarten-urban/
Hanf-Öl und Hanf-Infos über Kunzenhof
In der April/Mai–Ausgabe des Littenweiler Dorfblatts 2020 haben wir über die Vorbereitungen zu den „Badischen Nutzhanftagen“ der regionalen Arbeitsgruppe „badenhanf“ berichtet. Coronabedingt musste die Veranstaltung leider abgesagt werden. Gabriele Plappert, vom Lernort Kunzenhof e.V. ist es jedoch weiterhin ein wichtiges Anliegen, den Weg für diesen wertvollen regionalen Rohstoff der Zukunft mitzugestalten, denn „Nutzhanf braucht keine Pestizide, speichert eine große Menge Co2 und liefert jährlich auf zwei Hektar die Biomasse für ein kleines Einfamilienhaus mit Dämmung“, führt sie aus.
.Seit alters her ist Hanf die stabilste Naturfaser für Seile und Textilien, der beste Rohstoff für Papier und er kann zudem 100% verwertet werden.
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Südbaden einst wichtigstes Hanf-Anbaugebiet
Südbaden zählte bis vor einhundert Jahren zu den wichtigsten Hanf-Anbauregionen in Deutschland, doch der Anbau von Hanf und Flachs gehörte zwischenzeitlich der Vergangenheit an. Das Zeitalter der Chemiefaser hat dieser einst so wichtigen Anpflanzung ein Ende bereitet. Denn die Hanf-Verarbeitung ist eine harte und langwierige Arbeit. Und doch erlebt diese Kulturpflanze gerade eine Renaissance. Zugegeben werden die meisten Hanfprodukte, die bei uns auf dem Markt angeboten werden, aus China und Osteuropa importiert. „Genau das aber gilt es zu ändern“, stellt Gabriele Plappert klar. Als Naturfaser kann er für die Textil- und Seilherstellung, als Baustoff und Dämmstoff, als Nahrungsmittel und in der Medizin genutzt werden.
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Bestes regionales Hanf-Öl steht zum Verkauf bereit in Opfingen
Der Bioland – Mühlenhof in Opfingen ist aktiv im Anbau von Hanf und Andreas Müller Akteur in der Arbeitsgruppe „badenhanf“. Er hatte sein Feld bereits mit zwei verschiedenen Nutzhanfsorten (ein Faserhanf und ein Ölhanf) eingesät, als die Hanftage coronabedingt abgesagt werden mussten. Erst Anfang September konnte die Arbeitsgruppe interessierten Besuchern die große Nutzmöglichkeit dieser Pflanze, von der Faser über Papier, Ernährung, Medizin bis hin zum Häuserbau auf dem Mühlenhof vorstellen. „Die stattlichen Pflanzen des Faserhanfs wurden schließlich von Hand gemäht und nun auf dem Kunzenhof in Littenweiler zu Fäden, Schnüren und Seilen verarbeitet“, berichtet Gabriele Plappert.
Superfood – Hanfsamen und -öl
Der kleiner wachsende Ölhanf aber wurde gedroschen, die Samen Hanf-Öl – „Ein besonderes, echt-regionales und obendrein gesundes Weihnachtsgeschenk“ (Nüsschen) getrocknet und schonend zu Hanfsamenöl weiterverarbeitet. Das Bio- Öl aus der diesjährigen Ernte steht jetzt ganz frisch zum Verkauf. „Hanfsamen darf zu Recht als Superfood bezeichnet werden- und es ist wichtig zu wissen, dass er weder high macht noch irgendwas mit ‚Droge‘ zu tun hat“, erklärt Gabriele Plappert. Dagegen hatdas leckere, nussig schmeckende Bio- Hanfsamenöl unter vielem anderen nicht nur das beste Verhältnis der mehrfach ungesättigten Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren, sondern bietet außerdem einen antiviralen Schutz für unser Immunsystem. „Mit dem Kauf des köstlichen Hanföls unterstützen Sie zudem die heimische BioLandwirtschaft in ihrem Bemühen um mehr Vielfalt und Biodiversität in der Landschaft.“
Abgefüllt in Fläschchen von 100 ml (6 €) und 250ml (14 €) ist es im Hofladen von Andreas Müller (Opfingen St. Nikolaus, Gebenstr 1) erhältlich.
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Auf dem Kunzenhof, Littenweilerstr. 25a, ist eine weitere Abholstation. Die Vorbestellung ist nur per Mail unter post@kunzenhof.de (Montag bis Freitag, 17.00 bis 17.30 Uhr) möglich. „Ein wirklich besonderes, echt- regionales und auch noch gesundes Weihnachtsgeschenk“, so Gabriele Plappert.
2.12.2020, Beate Kierey, http://www.littenweiler-dorfblatt.de, Heft 6/2020, Seite 23
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https://www.kunzenhof.de/veranstaltungen-archiv/nutzhanf-die-regionale-loesung-zum-informieren-und-zum-mitmachen/
https://www.hanfingenieur.de/events/badische-nutzhanf-tage/
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Mühlenhof Müller in FR-Opfingen
Tel: 07664/ 9618180 Katharina Mensch
mobil: 0171/4941582 Andreas Müller
kontakt@sundheimerzucht.de
Gebenstrasse 1A, 79112 Freiburg-Opfingen
https://www.sundheimerzucht.de/
https://www.regional-bringts.de/Hofprofil/Muehlehof.aspx