Lassen Sie die Kinder in Ruhe

Wie in Deutschland sind auch in Österreich  neue Corona-Maßnahmen für Kinder (Maske, Impfung, Isolation) für Herbst 2022 in Planung. Viel beachtet ist der Offene Brief „Lassen Sie die Kinder in Ruhe“, den der seit Mai 2020 in Norwegen lebende Wissenschaftler und Familienvater Stephan Sander-Faes an die Regierung in Wien geschrieben hat und den wir unten in Teilen dokumentieren.

Am 28.11.2021 wurde auf unserem Portal der Beitrag „Lasst die Kinder in Ruhe“ veröffentlicht. Auch dieser ist leider immer noch aktuell und zeigt, daß in beiden Ländern Kinder .. werden, obwohl diese am Infektionsgeschehen um Corona nach wie vor nicht signifikant beteiligt sind. Der Familienvater klagt an: „Bis zum Frühjahr 2020 war es in keinem bekannten Zusammenhang der Menschheitsgeschichte so, dass Kinder und Jugendliche in die Verantwortung genommen wurden, die Erwachsenen zu beschützen. Seit Frühjahr 2020 aber missbrauchen Erwachsene – insbesondere die Bundesregierung in der personell so wechselvollen Zusammensetzung – die Sorge um die öffentliche Gesundheit, um den Kindern und Jugendlichen diese Verantwortung zuzuschieben.“
Diese traurige Praxis der Corona-Maßnahmen gegenüber Kindern muß endlich ein Ende finden.
23.8.2022
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„Lassen Sie die Kinder in Ruhe“ – Offener Brief
– Offener Brief von Historiker Sander-Faes an Bildungsminister und Regierung
Bergen, 22. August 2022
Sehr geehrter Herr Bundesminister, sehr geehrte Angehörige der Bundesregierung!
Bezug nehmend auf die Ankündigung mit dem Titel „Sichere Schule“ wende ich mich als (Fach-)Kollege derselben Alma Mater und Familienvater gleichsam aus der Ferne an Sie, die Bundesregierung und an alle anderen Eltern und Menschen mit Erziehungsberechtigung und Verantwortung für Kinder und Jugendliche. In der erwähnten Aussendung kündigen Sie an, „am Montag, 29. August 2022, alle Details zu den ab Schulbeginn geltenden Maßnahmen [zu] verlautbaren“.

Angesichts der sich nun wieder verstärkenden Wucht, mit der die bis anhin nicht gerade mit Erfolg gesegneten Kampagnen seit Ausbruch der Pandemie erneut Fahrt aufnehmen, wende ich mich mit folgendem eindringlichen Appell an Sie:
Lassen Sie die Kinder in Ruhe!

Wie aber komme ich zu diesem Appell, mögen Sie nun – zu Recht – fragen.
Als Antwort möchte ich meine Erfahrungen in Norwegen seit Sommer 2020 anführen. Dieses Schreiben beinhaltet die folgenden Abschnitte: 1) meine Erfahrungen in Norwegen, die Ihnen zur Verortung der Tragweite Ihrer Entscheidungen dienen mögen; 2) Verweise auf ausgewählte Veröffentlichungen der norwegischen Regierung bzw. Gesundheitsbehörden; sowie 3) Hinweise zu der Lage in Österreich, die Ihnen angesichts der vielfachen Maßnahmen der letzten beiden Schuljahre, die vor allem die Kinder und Jugendlichen betroffen haben, als Richtschnur dienen mag.

1) Erfahrungen aus Norwegen (Sommer 2020 bis heute)
Ich erlaube mir, an dieser Stelle einige Erfahrungen aus dem norwegischen Schul- und Universitätsleben in der Provinz Vestland seit Sommer 2020 mit Ihnen zu teilen: Hier gab es im Bereich Kindergärten und Pflichtschulen seit dem Schuljahr 2020/21 so gut wie keine Maßnahmen: keine Massentests, keine Maskenpflicht – und zwar weder für Kindergartenkinder sowie Schülerinnen und Schüler noch für das Lehrpersonal.

Seit unsere ältere Tochter im Sommer 2020 hier eingeschult wurde, gab es einen (!) Massentest hier in Vestland, der nach den Weihnachtsferien im Jänner 2022 durchgeführt wurde: rund 110.000 Schülerinnen und Schüler wurden gebeten, vor Schulstart einen Antigen-Schnelltest zu Hause zu absolvieren. Das Ergebnis sprach für sich: 19 positiven Tests standen Kosten von rund 7,5 Millionen Kronen (etwa 750.000 €) gegenüber, was etwa in der Zeitung Bergens Tidende am 13. Jänner 2022 mit dem Verweis kommentiert wurde, dass diese Gelder besser eingesetzt werden könnten, etwa für die Verpflegung der Schülerinnen und Schüler.

Im Kindergarten unserer jüngeren Tochter gab es eine Woche (rund um Ostern 2021) reduzierte Öffnungszeiten, allerdings im vorbeugenden Sinne. Alle seit Frühjahr 2021 aufgetretenen „Probleme“ wie etwa entfallene Ausflüge, reduzierte Angebote oder „flexible“ Öffnungszeiten rührten von Personalengpässen, da so viel Betreuungspersonal gleichzeitig ausfiel. Mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem sich Betreuungspersonal nachweislich bei Kindern bzw. über jeden Zweifel erhaben am Arbeitsplatz infiziert hat. Dieselbe Situation war in den Pflichtschulen im Winter und Frühling 2022 ebenso der Fall.

Bei uns an der Universität Bergen haben wir im Herbstsemester 2020 drei oder vier Mal zwischen Präsenz-, Hybrid- und Onlinelehre gewechselt. Interessiert hat das kaum jemanden, wiewohl nun nach dem Ende der Maßnahmen manche der Studierenden – wie der Kolleg(innen) – gerne weiter von zu Hause aus arbeiten wollen.

Mitte August 2022 hat das akademische Jahr wieder begonnen: niemand trägt Masken, es gab zu keinem Zeitpunkt Kontrollen von Aus- und Impfnachweisen, und überhaupt spielt das Thema „Maßnahmen“ keine Rolle. Was jedoch nachweislich eine Rolle spielte – wie auch der öffentliche Rundfunk NRK pünktlich zum Schul- und Semesterbeginn kürzlich (16. Aug. 2022) berichtete, gaben ganze 41% der Studierenden an, unter den Folgen der Maßnahmen – allen voran Mangel an sozialem Austausch – zu leiden. Und dies in einem Land, in dem alle Maßnahmen im Februar 2022 aufgehoben worden sind.
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2) Ausgewählte Veröffentlichungen der norwegischen Regierung, Gesundheitsbehörden

3) Hinweise zur Lage in Österreich

Von diesen verfassungsrechtlichen Fakten abgesehen erlaube ich mir an dieser Stelle noch einen weiteren, historischen Hinweis: bis zum Frühjahr 2020 war es in keinem bekannten Zusammenhang der Menschheitsgeschichte so, dass Kinder und Jugendliche in die Verantwortung genommen wurden, die Erwachsenen zu beschützen.

Seit Frühjahr 2020 aber missbrauchen Erwachsene – insbesondere die Bundesregierung in der personell so wechselvollen Zusammensetzung – die Sorge um die öffentliche Gesundheit, um den Kindern und Jugendlichen diese Verantwortung zuzuschieben.

Dies ist rechtlich problematisch, historisch einzigartig und moralisch eine Ungeheuerlichkeit.

Betrachtet man im gegenständlichen Zusammenhang die einschlägigen Informationen der offiziellen Stellen, etwa den Abschnitt „Psychosoziale Gesundheit in der Schule“ (via https://gesundheit.gv.at/), so wird alleine schon die Debatte über Maßnahmen zum Schulstart zu einer traurigen Farce – wie so oft zulasten unserer Kinder und Jugendlichen.

Die Liste der Gründe, warum Sie dieses Schreiben erhalten, ließe sich problemlos erweitern, doch möchte ich diese mit dem folgenden Appell an Sie beschließen: Als Wissenschaftler bin ich erstaunt ob der von Ihnen – im Sommer 2022 – offenbar mitgetragenen Bereitschaft, bar jeglicher Evidenz erneut Maßnahmen im Kinder- und Jugendbereich mitzutragen.

Als Lehrperson und Arbeitnehmer bin ich bestürzt, dass bisher kaum über die damit verbundenen arbeits- und kinderrechtlichen Aspekte gesprochen wurde. Jede(r) Bürger(in) – und dies betrifft insbesondere unsere Kinder, für die wir Erwachsene und Sie als Angehörige der Bundesregierung gesteigerte Verantwortung tragen – muss auf die Einhaltung des geltenden Rechts ohne jede Ausnahme bestehen.

Letztlich wende ich mich an Sie als Familienvater: stoppen Sie diesen Maßnahmenwahn. Jeder Indikator, der zur Verfügung steht, zeigt, dass der norwegische Weg – kaum Maßnahmen in den Kindergärten und Pflichtschulen von Sommer 2020 bis Ende Jänner 2022 sowie deren ersatzloses Streichen im Februar dieses Jahres – der bessere ist: hier trägt kein Kind oder Jugendliche(r) eine „Maske“ (weder Mund-Nasen-Schutz noch FFP2-Maske), die im Übrigen auch keinen Effekt auf die Übertragung von Sars-Cov-2 haben.
https://swprs.org/face-masks-evidence/

Ich appelliere daher an Sie und alle anderen Mitglieder der Bundesregierung mit allem Nachdruck:
Haben Sie den Mut, sich Ihres eigenen Verstandes zu bedienen und stemmen Sie sich gegen derartige wissenschaftlich nicht fundierte, historisch einzigartige und ausgesprochen schädliche Maßnahmen, die wie so oft in den letzten zweieinhalb Jahren vor allem zulasten der Kinder und Jugendlichen gingen.
Ihre und alle anderen Kinder Österreichs sowie, dessen bin ich mir sicher, auch viele Eltern des Landes werden es Ihnen gewiss hoch anrechnen. Sie wären keineswegs der einzige Mensch mit Regierungsverantwortung, der diesen Schritt setzt, wie das erwähnte norwegische Beispiel nachweislich belegt.

In Abwandlung des bekannten Schiller-Wortes aus „Don Carlos“ möchte ich schließen:
Geben Sie Gedankenfreiheit!
Sollten Sie weitere Informationen aus Norwegen wünschen, um Ihnen bei dieser politisch gewiss schwierigen Entscheidung beizustehen, so stehe ich Ihnen gerne jederzeit und ohne jegliche Vorbehalte zur Verfügung.
Mit besten Grüßen,
Stephan Sander-Faes

… den gesamten Offenen Brief vom 22.8.2022 bitte lesen auf
https://tkp.at/2022/08/22/lassen-sie-die-kinder-in-ruhe-offener-brief-von-historiker-sander-faes-an-bildungsminister-und-regierung/
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https://tkp.at/2022/08/20/impfschaeden-und-die-frage-der-verantwortung-interview-zum-beispiel-norwegen/

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