Jürgen Grässlin, laut https://juergengraesslin.de „Buchautor, Rüstungsgegner, Friedensaktivist und Optimist“, kam am 23.1.2025 um 19.30 Uhr zur Vorstellung seines neuen Buchs „„Wie Lichter in der Nacht. Menschen, die die Welt verändern. Ein Mutmachbuch“ in die Kapelle am Schloss in FR-Ebnet.
Die zahlreichen Besucher bekamen zum Glück keine langweilige Lesung von Buchseiten geboten, sondern eine Fülle interessanter und aktueller Infos anhand ausgewählter Zitate aus seinem Buch, in dem er 24 mutmachende Menschen porträtiert, die sich zu Abrüstung, Frieden, Pazifismus und zivilem Widerstand engagieren.
Hier einige Infos von Jürgen Grässlin im Abriß:
Die 20. Lesung heute.
Headline bei Bild heute: „Rekord bei Rüstungsexporten in die Ukraine“ (Ergänzung von mir: „Der Volkswagen von VW wird abgelöst vom Volkspanzer von Rheinmetall“).
Ich habe drei Mal in Sachen Waffen vor dem Bundesgerichtshof gewonnen.
Gruß an meinen Mitstreiter Martin Auffahrth
https://www.inta-stiftung.de/media/konzept_friedensstadt-freiburg.pdf
Ich habe ein tolles Leben hinter mir: 44 Jahre glücklich verheiratet, zwei Kinder, vier Enkel.
Ich habe mich weitgehend verabschiedet von den täglichen Nachrichten und wende mich Menschen mit Visionen zu.
Die Welt läßt sich von unten verändern, ein Beispiel aus meiner Autobiographie: Nach Kampagne gegen Daimler stellt der Konzern die Produktion von Streumunition ein.
Ukraine als korruptestes Land mit deutschen Marderpanzern in Kursk/Russland einmarschiert.
Die https://www.dfg-vlk.de weist nach, daß Friedenslogik effektiver ist als Kriegslogik.
Unter Robert Habeck (Grüne) haben die deutschen Rüstungsexporte einen neuen Höchststand erreicht.
Jeden Tag sterben 150 Tierarten aus.
120 Millionen sind auf der Flucht, die meisten als Binnenflüchtlinge schaffen es nicht ins Ausland.
Die größte Gefahr ist der Atomkrieg. In den 80er Jahren „Fliegen sie nach Europa, solange es Europa noch gibt“.
Nach Rutger Bregman’s „im Grunde gut“ (Rezension hier) leben wir auf Planet A von hilfreichen Menschen, nicht auf Planet B der isoliert egozentrischen Bewohner.
Kapitel 1: Derzeit haben wir den Kipppunkt des Rechtsradikalismus erreicht.
Thomas Kuban hat über 200 Rechtsrockkonzerte undercover mitgeschnitten.
Kapitel 2: Bei meinen Lesungen im Osten Deutschlands habe ich für Margot Käßmann’s Aussage „Die AfD ist für Christen nicht wählbar“ viel Widerspruch erfahren.
Kapitel 3: Yuri Sheliazhenko vom „Ukraine Pacifist Movement“ https://www.workersliberty.org/story/2022-05-02/ukrainian-pacifist-movement ist Quäker und nennt 300 Beispiele des zivilen Widerstands im Ukrainekrieg.
Wir haben eine militaristische Gesellschaft in der Ukraine.
Ein Gebiet halb so groß wie Deutschland ist minenverseucht.
Die Studie „Why civil resistance works“ zeigt, daß auch in er Ukraine ziviler Widerstand möglich ist und effektiver ist als militärische Auseinandersetzung.
Seit dem 24.2.2022 gibt es auf beiden Seiten jeweils 300.000 Tote.
Kapitel 9: Der Hofnarr Hof https://www.hof-narr.ch/ von Sarah Heiligtag, 15 km südöstlich von Zürich, zeigt als Lebenshof den Weg in eine friedliche Landwirtschaft.
Die Hiphopsongs der Zwillinge (Kapitel 19) 30.000 Tote am Hartmannsweilerkopf
Je länger ich an dem mitmachenden Buch gearbeitet habe, desto zuversichtlicher fühle ich mich- „Der Weg ist das Ziel“ (Konfuzius).
Lassen Sie sich von dem einen oder anderen mutmachenden Menschen anstecken!
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Leider musste die Diskussion ausfallen (bzw. in die Ebneter Gastronomie verlegt), da die Schloßkapelle gemäß Nachbarschaftsrecht um 21 Uhr leer sein muß. Und Diskussionsbedarf bestand, z.B.:
Warum moniert Grässlin nur Rechts-, nicht auch Linksextremismus?
Aus welchen Gründen ist die Friedensbewegung in Deutschland de fakto tot?
Ist Pazifismus nur etwas für die ältere Generation?
Warum sind alle Parteien bis auf Linke, BSW und AfD gegen einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine?
Warum geben sich Impfanhänger, Klimaaktivisten, FFF und Omas gegen Rechts seit dem 24.2.2022 der Kriegsrhetorik hin?
Wie kann es heute eine linke Friedensbewegung und eine rechte Friedensbewegung geben, wo Frieden weder links ist noch rechts? Marschierten in Mutlangen nicht alle gemeinsam?
Wie kann man Kriegstüchtigkeit (Pistorius) als Friedenstüchtigkeit erklären?
Weshalb dominiert Kriegsrhetorik die deutschen reichweitenstarken Medien, nicht aber Friedensrhetorik?
Läßt sich der Pazifismus überhaupt in das Rechts-Links-Schema pressen?
Siehe auch den Diskussionsbeitrag von Paul Busse in (2) ganz unten.
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Vielen Dank an Jürgen Grässlin für diesen hochinteressanter Abend. Wieder einmal beeindruckte Grässlin mit seinem Elan, breitem Wissen, seiner guten Laune und überaus positiven Einstellung.
Dank ebenso an Stadtrat Walter Krögner vom laut Grässlin „pazifistischen Flügel der SPD“ sowie an Schloßherr Nikolaus von Gayling-Westphal aus Ebnet-im-Dreisamtal.
Der Spendenhut geht an https://medinetz.rasthaus-freiburg.org/
24.1.2025
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Ende von Beitrag „Grässlin: Wie Lichter in der Nacht“
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Beginn von Anlagen (1) – (2)
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(1) Buch: „Wie Lichter in der Nacht“
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Jürgen Grässlin: Wie Lichter in der Nacht
Menschen, die die Welt verändern
Ein Mitmachbuch
Heyne Verlag , ISBN: 978-3-453-21891-8, 20 Euro
Mit Beiträgen u.a. von:
Margot Käßmann, ehem. EKD-Ratsvorsitzende: aktiv gegen die AFD
Vandana Shiva, Globalisierungskritikerin: für natürliches Saatgut
Gerhard Trabert, Straßen-Doc und Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten: für die Gesundheit aller
Franz Alt, Umweltjournalist: für Sonnenenergie statt Kriege um Öl
Malalai Joya, ehem. Abgeordnete aus Afghanistan: für Frauen- und Mädchenrechte
Thomas Kuban, Undercoverfilmer bei Rechtsrockkonzerten und Peter Ohlendorf, Filmemacher: gegen Rechtsextremismus
Yurii Sheljazhenko, ukrainischer Kriegsdienstverweigerer: für Frieden in der Ukraine
Rotem Levin und Osama Eliwat, israelisch-palästinensische Pazifisten: gegen Gewalt
Aung Myo Min, Minister der demokratischen Untergrundregierung in Myanmar: für Menschenrechte und Demokratie
Till und Felix Neumann, Hip-Hop- Musiker: für die deutsch-französische Freundschaft
Innocent Opwonya, vom Kindersoldaten zum Friedensaktivisten: für Kinderrechte
Sebastian Sladek, Anti-Atomaktivist und Ökostromhersteller: für die Energiewende
Sarah Heiligtag, Philosophin und Biobäuerin: für Tierrechte in der Schweiz https://www.penguin.de/content/edition/excerpts/1105824.pdf
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Mehr zu Jürgen Grässlin auf diesem Portal:
https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/ostermarsch-freiburg-graesslin/ (15.4.2022)
https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/friedenspolitik-friedensstadt/ (29.5.2024)
https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/kriegs-versus-friedensrhetorik/ (28.11.2024)
https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/global/ukraine/waffenstillstand/
https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/global/waffen/
https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/engagement/zukunft/frieden/pazifismus/
https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/juergen-graesslin-waffenlobby-mit-tricks-100-panzer-fuer-katar/ (30.7.2012)
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(2) Lesung in der Schlosskapelle Ebnet am 23. Januar
von Paul Busse
Sehr geehrter Herr Grässlin,
ich hatte die Gelegenheit, Ihrer kurzweiligen, gelegentlich mit Anekdoten gewürzten Lesung beizuwohnen. Bei Ihrer Schilderung aus Ihrem arbeitsreichen Lebensengagement gegen den Rüstungswahn wurden Erinnerungen an Inhalte in älteren Ihrer Bücher und Veröffentlichungen wach. Sie verweisen zurecht mit Stolz auf eine ungewöhnliche und reich gewürdigte Vita und nun entspanntere Rückschau, die Ihnen die gesicherte Position in Staatsdiensten ermöglichte.
Die mit gutem Beifall bedachte Lesung war m.E. früh genug zu Ende, um eine Diskussion wenigstens los zu treten, um sie dann andern Ortes fortzuführen. Mir schien, dass angesichts ideologisch erkennbar verhärteter Positionen zu anderen höchstaktuellen Feldern niemand Lust auf Diskussion hatte. Da wohl alle Anwesenden, die ich an meiner Rückschau (via Schlossverteiler) teilhaben lasse, Ihre Antikriegs- und Waffenhaltung mittrugen, hätte es hierzu ohnehin keine Fragen gegeben.
Beachtlich ist, dass Sie sich wiederholt lernfähig zeigten und Konsequenzen daraus gezogen haben. Von Kindheit an wachsen wir ungefragt mit Narrativen auf. Sie werden verinnerlicht, wenn sie im gesellschaftlichen Konsens verschwimmen. In der Phase der Pubertät pflegten alle Kulturvölker Rituale der Initiation mit dem Ziel, eine lebenslang selbst-denkende, eigenverantwortliche Persönlichkeit mit ebensolchen Familien zu entfalten. Solche Rituale sind in ‚zivilisierten‘ Gesellschaften nicht zufällig weitgehend verschwunden. Der Von-der-Wiege-bis-zur-Bahre-Betreuungsstaat macht’s möglich. Zwar fordert der heutige Zeitgeist „lebenslanges Lernen“ als Erfordernis im Materiellen, bspw. der Arbeitswelt; doch im Ethischen ist Eigeninitiative vonnöten.
Ihrem Lebensweg entnehme ich, dass Sie als verlogen erkannte Narrative aufgegeben und Konsequenzen gezogen haben, möglicherweise, um ruhig in den Spiegel schauen zu können. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie Ihre Mitgliedschaft bei den Grünen 2021 mit Donnerhall aufgekündigt hätten, als diese nach der Wahl sich über Nacht lautlos vom Gründungsfundament der Kriegsgegnerschaft abgewandt und sich zu stärkstem Kriegslobbyismus gemausert haben? Aber sie quittierten Ihre Mitgliedschaft konsequenterweise sofort zum europäischen Friedensverrat vor 25 Jahren. Charakterentscheidungen sind keine Frage des Alters, sondern eher der Reife, des Wollens, der eigenen geistigen Freiräume, der Wertschätzung der Schöpfung (zu der ich auch den Menschen zähle) . . .
In solcher Größenordnung kann ich kein Wasser reichen, dafür hat es mich als sog. ‚freier‘ Unternehmer öfter auch bis heute zusätzlich finanziell gebeutelt, wenn ich zum gegebenen Zeitpunkt für meine wohlbegründete Meinung den Mund aufgemacht habe. Wiederholt habe ich Narrative auch nach außen vertreten und mich mit ihnen solidarisiert und bei einigen erst nach Jahrzehnten den Elefanten im Raum gesehen. Solche Erfahrung beschämt. Wie kann es sein, dass man Offensichtliches offensichtlich nicht sieht, obwohl man damit arbeitet? Ich musste selbst mich da und dort als „Spätzünder“ erkennen, dass – erlauben Sie mir die grobschlächtige Skizzierung – von der öffentlichen Meinung (Schule, Uni, „Qualitäts“-Medien) betreutes erlangtes „Wissen“ immer wieder nichts mit Kant’schem „Erkennen“ zu tun hat. Bei meinen Recherchen für Buchprojekte ab 2017 hat es da und dort zwar schon spür- und lesbar bzgl. bestehender Narrative „geklickt“, weil sich lange still getragene Ungereimtheiten ins Licht drängten und sich plötzlich klärten. Für den vorliegenden Kontext beschränke ich mich auf „gegen rechts“ und menschengemachter Klimawandel. Spannend wird es, wenn sich diese vermeintliche „Klärung“ nur als die Spitze eines Eisbergs mit neuen Unterwelten erweist, sich mehr Fragen auftun als Antworten . . .
Dieser Abend mit Ihnen war für mich eine besondere und zugleich schmerzliche Lehrstunde: Sie beeindrucken mit Ihrer marktiefsitzenden Feindschaft zu Krieg und Waffengewalt, Ihr unerschütterlich wirkendes Bekenntnis zu Pazifismus und Friedensbewegungsaktivitäten in gelegentlich führenden Positionen und Ihrem Mut und Ausdauer.
Das allgemeine Ansehen der Waffenindustrie ist zwar nicht das beste, aber deren Produktwerbung ist wenigstens ehrlich: sie halten, was sie versprechen. Die Werbung der einst auch von mir wertgeschätzten und mitgetragenen Friedensbewegung hingegen, die ich im politischen Raum mit Sitz und Stimme über Jahre unterstützte, ist heute blanker Etikettenschwindel, eine Mogelpackung. Ich will nicht klagen; denn auch alle „Altparteien“ haben ihre Werte nach der sog. Wende spürbar willig endgültig dem transatlantischen Dogma unterworfen. Im Gegensatz zum Dritten Reich und der DDR muss im heutigen Deutschland keine „Einheit“spartei mehr mit Mord und Totschlag erzwungen werden; es reicht täuschende Parteien-Vielfalt über einem gemeinsamen Nenner. Scholl-Latour sprach nach langem Beobachten dieser Entwicklung bereits 2014 zurückhaltend von „Massenverblödung“.
Doch endlich zurück zu Ihrem Vortrag!
Sie verweisen mit überzeugtem Stolz auf den Zulauf, die summarisch die „Friedensszene“ mit Gruppen wie Friday-for-Future, Klimaaktivisten, Corona- und Impffanatiker und die diversen Allianzen ‚gegen rechts‘ etc. erfährt. Doch schauen Sie genau hin: Sie schüren somit mit Inbrunst Existenzängste, Terror, Hass und Spaltung. Darauf, dass aus diesen Gruppen heraus die blindwütigsten Kriegsfanatiker ihr Unwesen treiben, gehen Sie nicht ein.
Was ist passiert oder besser; was ist (noch nicht) passiert, dass Sie diese Widersprüche nicht sehen (können)?
Die nach der 68er Bewegung medial dominant gesetzten Umwelt-Szenarien, mit denen der ‚Club of Rome‘ vor über 50 Jahren ein Bewusstsein für Umweltthemen zündete, haben wir jungen Leute aufgesogen. Die damals wissenschaftlich versicherten Prognosen, dass die weltweiten Ölreserven in 30 bis 50 Jahren erschöpft sein werden, führten zu heftigen öffentlichen (Panik-)Reaktionen. Dann drohte in den 1980ern die sich, wissenschaftlich untermauert, bereits abzeichnende Eiszeit binnen weniger Jahrzehnte. In dieser Zeit wurde der Begriff „Klimakatstrophe“ geboren und kurz darauf die anstehende „Weltklimakrise“, die ein eigens gegründeter „Weltklimarat“ zu „managen“ hatte und hat. Dem Narrativ einer anrückenden Eiszeit folgte bald das einer globalen Erderwärmung bei gleichlautenden Horrorszenarien für die Menschheit. So konnte ohne jedem wissenschaftlichen Beleg die politische Kampagne „menschengemachte Klimakatastrophe“ eingefädelt und zu beachtlichem politischen Erfolg geführt werden.
Erinnern Sie sich: In den 80er Jahren klaute die CDU den verhassten Grünen die eine und andere Forderung aus deren Wahlprogrammen, um den eigenen Absturz und deren Aufschwung zu verhindern – Ende Januar 2025 beklaut sie offen die zuvor seit Jahren mit Brandmauern belegte AfD in gleicher Panik und zieht mit deren Migrations-Programm die Reißleine. Ein Schelm, der Böses denkt.
Die Klima-Panik-Machenschaften einschließlich der seit Jahrzehnten betriebenen weltweiten Klimamanipulationen (wissenschaftlich als Geoengineering verbrämt) fliegen aufgrund der verheerenden Folgen im Detail immer mehr auf. Den grünen Raubbau mit riesigen Solarzellenfeldern (statt Ackerbau für Lebensmittel) oder Windräderparks, für deren minimalen Nutzen riesige, auch urwaldähnliche Waldgebiete im Binnenland abgeholzt und wertvolle Regenerierungs- und Rückzugsgebiete auf viele Jahrzehnte unwiederbringlich zerstört werden, tasten Sie als goldenes Kalb der irrgeleiteten Klimasekte nicht an.
In besonderer Weise stellen Sie das mit riesigen Steuermitteln direkt- und querfinanzierte breite Engagement „gegen rechts“ von Omas bis zu Regierungen heraus. Die Coronazeit hat bis heute den Kritikern eine in allen Bereichen bis ins tiefe Private hinein spürbare Entrechtung und Ausgrenzung aus dem öffentlichen Leben, vielen auch Existenzverlust beschert; sie wurden auch mit übelsten Beschimpfungen überzogen und bspw. als „rechts“ und „Nazis“ gedemütigt.
Zu Ihrer Lehrerausbildung gehörte wohl auch die Vermittlung eines Grundwissens zur jüngeren Geschichte, sprich die Zeit des Dritten Reichs und der DDR. Die damaligen Regime ließen immer wieder besonders ihre Jugendorganisationen mit gegrölten „gegen-rechts“-Parolen zur Einschüchterung aufmarschieren. Auf Kosten der Bürger. Das ist auch heute nicht anders. Sie zweifeln?
Das Narrativ „die Nazis sind und waren rechts“ ist nicht mehr als eine der erfolgreichsten Lügengeschichten und vermutlich der Grund, weshalb in Deutschland das Dritte Reich nicht aufgearbeitet und stattdessen – seit 2020 vermehrt strafbewehrt – tabuisiert wird. „Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke . . . nichts ist uns verhasster, als der rechtsstehende Bürgerblock“, schrieb Dr. Josef Goebbels am 06.12.1931 in „Der Angriff“. Schon ab etwa Mitte der 20er Jahre vertieft er, öfter als Hitler, in Schriften und Büchern unzählige Male den Sozialismus als linken Kern und erklärt, was „national-sozialistisch“ bedeutet. Viele Archive können im Internet geöffnet und die Schriften als Scan leicht gelesen werden, trotz des damals noch üblichen Frakturdrucks. Fazit: „Nazis“ waren nie „rechts“; sie waren immer „links“.
Zum Schluss kann ich mir nicht verkneifen, auf die von Ihnen so aufs Podest gehobene Frau Prof. Dr. Käßmann namentlich einzugehen, weil sie geradezu lehrbuchhaft gesellschaftsfähige absurde Widersprüchlichkeit vorlebt. Die „Bischöfin der Herzen“ wartete in bundesweiten Kampagnen mit einer entmenschlichenden Palette an übelsten Beschimpfungen von und Druck auf Corona- und später Impfkritiker auf, um kirchenseitig mit Gottes Segen einen Spaltkeil zwischen die Gläubigen zu treiben. Wie so gut wie niemand hat auch Frau Käßmann den Schuß nicht gehört und will es auch nicht, als die 2024 Zug um Zug veröffentlichten Corona-Protokolle die Kritiker bestätigten. Doch deren überwiegend wissenden Schändern, denen massenhaft Blut an den Händen klebt, ficht nichts an. Und beim verlogenen „Kampf gegen rechts“ reitet sie mit vielen anderen Tätern in den vordersten Reihen. Sieht so gelebte Friedensbotschaft aus?
Diese Logik will mir nicht eingehen. Schon gar nicht Ihre an Widersprüchlichkeit nicht überbietbare Bemerkung, einen namhaften Politiker, der den Kriegswahn seiner Partei werbend mitträgt, einem „pazifistischen Flügel“ seiner Partei zuzurechnen. Sie hofieren damit die verderbliche Mehrheit, die den Wahn durch Schweigen füttert und ihn erst ermöglicht. Sie selbst haben sich seinerzeit nicht erniedrigt, als sich Ihre Partei den Krieg auf die Fahnen schrieb, und sind dies reklamierend ausgetreten. Das nennt man „Charakter zeigen“.
So wie Sie auftreten, Herr Grässlin, sind sie noch innig mit längst entlarvten Narrativen verwoben, was einen hinterfragenden Zugang blockiert. Doch muss nicht jedes Aufwachen mit einem aufwändigen Hinterfragen verbunden sein, wie jeder von uns bzgl. der Erzählungen vom Christkind, vom Osterhasen und vom Storch hat erfahren können. Die Erkenntnis kann wortlos und überraschend geschehen – bei einem früher, beim anderen später oder halt nie.
Ich bin überzeugt: wenn es bei Ihnen „Klick“ macht, werden Sie die richtigen Worte finden, gerade weil ein Zurückrudern nicht möglich ist und Sie tatsächlich viel Positives bewirken könnten.
Nochmal Danke für Ihre Lehrstunde.
Mit besten Wünschen
Paul Busse, 27.1.2025
https://paul-busse.de, pabu1@gmx.de