Zur Eröffnung der neuen Bundesligasaison wird traditionell die deutsche Nationalhymne gespielt, so auch am 5.8.2022 in Frankfurt vor dem Spiel Eintracht Frankfurt – Bayern München (1:6). Die Zuschauer quittierten das „Lied der Deutschen“ mit einem gellenden Pfeifkonzert (1). Warum?
Weil etliche der Fussballmillionäre gar keinen Bezug zur deutschen Nation und ihrer Hymne haben? Weil Pfeifen bei den Eintracht-Fans als Zustimmung gilt? Weil die Fans die deutsche Geschichte und somit auch die der Nationalhymne (siehe (2)) gar nicht kennen? Weil Selbsthass bzw. Deutschenhass grassiert? Weil die Stadt Frankfurt zwar irgendwo in Deutschland liegt, aber nicht ‚deutsch‘ ist bzw. sein will? Letzteres dürfte auf den wahren Grund verweisen:
Frankfurts OB Peter Feldmann (SPD), Bürgermeisterin Nargess Askandari-Grünberg (Grüne) und Eintracht-Präsident Peter Fischer vertreten eine eher linke Ideologie, in der eine Nationalhymne keinen besonderen Wert hat.
Pfeifkonzert statt Gänsehaut: Die Hymne zum Bundesligaauftakt in Frankfurt
https://www.youtube.com/watch?v=GX9ZzBhGHJw
Die ausländische Presse berichtet großenteils mit Unverständnis vom Frankfurter Anti-Nationalpfeifen. Man stelle sich vor, in Paris würde die Marseillaise ausgepfiffen. Oder in GBR „God save the queen“. Da sind die deutschen Medien schon etwas weiter.
Die Frage eines Kommentators (s.u,) macht nachdenklich: Was wäre geschehen, wenn im Frankfurter Waldstadion die Nationalhymne der Ukraine gespielt worden wäre?
8.8.2022
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(1) „Glasperlenspiel“-Sängerin spricht über Eröffnungs-Eklat
Vor dem Eröffnungsspiel der 60. Bundesliga-Saison am Freitag pfiffen Frankfurt-Ultras in der Nordwestkurve des Stadions die deutsche Nationalhymne aus. Ihnen passt die kurze DFL-Zeremonie aus Prinzip nicht.
… Alles vom 8.8.2022 bitte lsen auf
https://www.bild.de/sport/fussball/fussball/hymne-ausgepfiffen-glasperlenspiel-saengerin-spricht-ueber-eroeffnungs-eklat-80937846.bild.html
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Kommentare:
Eine der schönsten Nationalhymnen der Welt
Die deutsche Nationalhymne von Haydn/Fallersleben ist eine der schönsten, wenn nicht die schönste der Welt. Das erkennen auch viele Ausländer neidlos an. Musikalisch großartig und inhaltlich erhaben über Alles, was man sonst in diesem Genre zu Gehör bekommt. Ob man diese großartige Kulturleistung an eine sich in jeder Weise an die Politik anbiedernde und völlig durchkommerzialisierte Veranstaltung verschwenden soll, ist eine andere Frage. In meinen Augen ist es eine Entweihung.
Ansonsten schließe ich mich dem Satz des Verfassers an, obwohl ich kein geborener Frankfurter bin: „Der Verfasser ist als gebürtiger Frankfurter seit Kindheitstagen Eintracht-Fan, also leidensfähig. Doch so lange der Antifa-Fischer Präsident des Vereins ist, wird er kein Stadion betreten, wo dieser in jeder Weise limitierte Ballermann-Typ mit seinem randalierenden Anhang zu vermuten ist.“ Es bleibt die Erinnerung an Stadionbesuche in den Siebziger – Achtziger Jahren, in der das Frankfurter Publikum allenfalls durch seine Launigkeit auffiel.
8.8.2022, Wes
Besser Layla statt Nationalhymne
Das war leider ein böser Fehler, die Hymne zu spielen. Beim nächsten Grossevent der niveauvollen Liga bitte dieses Layla-Puff-Lied spielen und die Fans werden feiern, schunkeln und gemeinsam kotzen.
Wir müssen uns langsam an das Niveau anpassen, sonst wird es Zunkunft noch viele Pfiffe geben.
8.8.2022, Alt
Eine Hymne zu lieben, bedeutet …
Wenn man bedenkt, wie ein Teil der deutschen Bürger laufend von diesem Staat beleidigt werden, ist das eigentlich nicht verwunderlich. Unser Land darf es nicht mehr geben, unsere Kultur darf es nicht mehr geben, weil wir Deutschen ja überhaupt keine hätten, unser Sprache darf es auch nicht mehr geben, denn die wird verdenglicht und gegendert. Nicht für umsonst haben Linksgrüne schon Englisch als 2. Amtssprache vorgeschlagen. Patriotismus ist rechtsextrem, Vaterlandsliebe ist rechtsextrem usw. usf.
Eine Hymne zu lieben, bedeutet, dass sich Staat und Bürger mit dem Staat identifizieren. Wenn das Regime sich nicht mehr mit Deutschland identifiziert, warum sollte es der Fan oder der normale Bürger. Ich identifiziere mich auch nicht mehr mit diesem Staat, weil es den so nicht mehr gibt. Dann das US-Getue mit gesungener Hymne nur bei einem Bundesligaspiel in einem total zerrissenen Staat, das ist schon vom Veranstalter her Hohlrollerei.
8.8.2022, Tsch
Hymnen Schande in Frankfurt.
Hoppla – ich frag mich…. nachdem die National- Hymne mit div.Text heisst: …. „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland“….. letztendlich genauso von Rotgrün nicht gewünscht wird, weil National der Sinn der Hymne eigentlich genauso viel wert hat wie die Nationalflagge schwarz rot gold- die von Merkel achtlos, verächtlich in die Ecke geworfen wurde, was hat nun plötzlich beides auf dem Fussballplatz einmischend bei den Millionenkicker zu suchen?
8.8.2022, Bin
Die ukrainische Nationalhymne muß gespielt werde.
Da sind alle ruhig und eine Großteil der Menschenmenge stehen sogar respektvoll auf. Fehlte nur noch Hand aufs Herz.
So erlebt vor kurzem an einem Samstag abends auf einem Musikfest in BW
8.8.2022, Som
Ende Kommentare
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(2) 100 Jahre deutsche Nationalhymne
Heute vor 100 Jahren erhob Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) das Hoffmann-Haydn’sche „Lied der Deutschen“ von 1841 zur Nationalhymne. Die Geschichte des Deutschlandliedes ist kaum bekannt, der Text „Einigkeit und Recht und Freiheit“ aber aktueller denn je.
Kaum ein anderes deutsches Lied dürfte in der Bundesrepublik Deutschland so oft lächerlich gemacht, durch den Kakao gezogen und verunglimpft worden sein wie das „Lied der Deutschen“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Sehr zu Unrecht. Denn zum einen ist es eine durch und durch friedliche Nationalhymne – was, wie Georg Etscheit kürzlich mit Blick auf die Hymnen anderer Staaten herausstellte, nicht allzu häufig vorkommt – und zum anderen kann man das Lied nur schlechtreden, wenn man seine Entstehungsgeschichte nicht kennt oder bewusst ignoriert.
Wer die Geschichte kennt, dem würde nämlich schnell klar werden, dass auch die von Nationalsozialisten missbrauchte erste Strophe eben kein Beweis für nationalistische Überhebung sein kann. Im Gegenteil. Sie war ein Aufruf zur Einheit in Freiheit und an die damalige deutschsprachige Bevölkerung, ansässig „von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt“, „zu Schutz und Trutze brüderlich“ zusammenzuhalten. Von Säbelrasseln oder gar Mordgelüsten gegenüber anderen Völkern findet sich im Text dagegen weit und breit keine Spur. Übrigens ebensowenig in der zweiten Strophe, in der „deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang“ nach heutigen Maßstäben altmodisch besungen werden. Ja, und? Der Text entstand schließlich vor 181 Jahren!
Auch die wohlfeile Klage darüber, dass in dem Lied Einigkeit an erster Stelle stehe und nicht Freiheit, führt ins Leere: Wir müssen uns, ob als Nation, als Volk oder als Gemeinschaft von Staatsbürgern, schon einig sein, dass wir Recht und Freiheit wollen. Ohne diesen Konsens kommen wir weder zu Recht noch zu Freiheit. Und wir müssen uns klarmachen, was das Gegenteil bedeutet: Uneinigkeit, Unrecht, Unfreiheit. Das kann das Gros der Deutschen nicht wirklich wollen, schlüge dies doch voll auf uns selbst zurück.
Doch selbst wer aus Deutschland ein „buntes, vielfältiges, diverses Einwanderungsland“ machen will, wird letztlich nicht an der Erkenntnis vorbeikommen, dass der Staat dann erst recht ohne freiwillige Einigkeit in der Bevölkerung über grundlegende Dinge auf Dauer zum Scheitern verurteilt sein wird – Beispiele gibt es genug.
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Die deutsche Geschichte ist vielfältig, und es ist – entgegen anders lautenden Aussagen – sehr wohl jenseits der deutschen Sprache eine äußerst vielfältige deutsche Kultur nachweisbar. Unsere Nationalhymne gehört dazu. Die Geschichte um ihre Entstehung aber ist bis heute nur den wenigsten vertraut. Am 18. Mai 2019 habe ich sie hier auf der Achse schon einmal geschildert.
https://www.achgut.com/artikel/Ich_oute_mich_Ich_finde_das_deutschlandlied_wunderbar
Anlass war eine Behauptung Bodo Ramelows, „Einigkeit und Recht und Freiheit“ sollte durch einen anderen Text ersetzt werden, weil er im Zusammenhang mit diesem Text „das Bild der Naziaufmärsche von 1933 bis 1945 nicht ausblenden“ könne. Dies, so konterte ich damals, entbehrt jeder Grundlage, denn die dritte Strophe des Deutschlandliedes wurde gerade unter Hitler nicht gesungen.
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Fazit: Wer die Entstehungsgeschichte des Deutschlandliedes kennt, sollte unschwer erkennen können, dass diese Hymne zu Deutschland und seiner Geschichte passt wie kaum eine andere. Es ist zudem ein durch und durch gesamtdeutsches Lied, erklang im übrigen nicht nur zur Wiedervereinigung Deutschlands in der Nacht von 2. auf den 3. Oktober 1990 vor dem Reichstag in Berlin, sondern ebenso während des Volksaufstands am 17. Juni 1953
https://www.achgut.com/artikel/17._juni_der_gestohlene_ehrentag
aus den Kehlen der Demonstranten gegen das SED-Regime und wurde am Abend des 9. November 1989
https://www.achgut.com/artikel/freiheit_glueck_freude_und_der_trabi
von Abgeordneten des Deutschen Bundestages stehend gesungen – viele von ihnen hatten dabei Tränen in den Augen.
… Alles vom 11.8.2022 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/100_jahre_deutsche_nationalhymne