Christlicher Deutschrap: O’Bros

Rap ist Ausdruck von Rebellion. Auch im Deutschrap geht es um die Authentizität von Sängern, die polarisieren und aufrütteln. Für die Brüder von O’Bos, Alex (24) und Maxi (25) Oberschelp aus München, „ist unser Rap, der sich wirklich absolut nicht mit Mainstream-Themen auseinandersetzt, mehr Rap als der, den man so im Radio hört. Weil unser Rap für manche Leute provokant oder zumindest polarisierend ist“ (1). Auch deswegen haben sie es auf Platz 1 der deutschsprachigen Charts geschafft.

Wer sich außerhalb der vom Mainstream vorgegebenen Korridore bewegt mit Idee, Wort, Schrift, Kunst bzw. Musik, dem droht die Ausgrenzung. Genau dies widerfährt nun den Brüdern Alex und Maxi vom Duo O’Bros. Da sie mit ihrem Musikstil in keine der gängigen Schubladen passen, wird zum Beispiel vom BR (2) vor ihnen gewarnt, weil sie auch bei Veranstaltungen aufgetreten sind, bei denen Evangelikale zugegen gewesen sein sollen (Kontaktschuld).
Traurig und schade – weniger für die beiden jugendlichen Christfluencer, sondern für den BR als Vertreter des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks (ÖRR), der seinem Auftrag zur ausgewogenen, neutralen und bildungsorientierten Berichterstattung nachkommen sollte, anstatt die links-woken Werkzeuge von CancelCulture, Political Correctness, Kontaktschuld und Nudging einzusetzen.
Wer christliche Themen in selbst komponierte Deutschrap-Songs einbringt, der muß doch nicht in die rechte, linke oder irgendeine andere Ecke gestellt werden, nur weil er im Gegensatz zur katholischen und evangelischen Amtskirche ggf. gegen die Waffenlieferungen und für einen sofortigen Waffenstillstand im Ukrainekrieg plädiert.
Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt gilt auch für die Musik und sogar auch für den Deutschrap.
15.4.2025
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Ende von „Christlicher Deutschrap: O’Bros“
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Beginn von Anlagen (1) – (3)
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(1) Christliche Rapper O’Bros: „Wir wollen jungen Leuten zeigen: Es gibt in diesem Leben mehr als Geld, Alkohol und Frauen“
Hinter den christlichen Rappern O’Bros aus München stecken die Brüder Alex (24) und Maxi (25) Oberschelp. Mit „Real Life“ sind sie erstmals in den Charts. Wir haben mit Alex über Erfolg und Glauben gesprochen – und was Rap für die beiden bedeutet.

Bekommt ihr viel Feedback zu dem Song?
Wir bekommen bis zum heutigen Tag unzählige Nachrichten von Leuten, die sagen, dass dieser Song sie unfassbar rührt hat. Aber auch teilweise von kranken Leuten, die in einer ähnlichen Situation waren – oder auch gar nicht unbedingt mit Krankheit, sondern mit anderen schwierigen Lebensumständen zu kämpfen haben – und die sagen, dass in diesem Song auf eine hoffnungsvolle Art und Weise über Leid geredet wird. Es gibt eben auch eine andere Perspektive auf das Leid, nämlich, dass es mehr gibt als nur dieses Leben und dass es am Ende einen Gott gibt, der alles in seiner Hand hält. Und egal, was auf mich zukommt, ich brauche keine Angst zu haben.
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Als christliche Rapper nehmt ihr eine Sonderstellung ein. Wie reagieren die Leute denn darauf?
Alex: Ich denke, für die meisten Leute ist christlicher Glaube und Hiphop auf den ersten Blick etwas widersprüchlich. Wir persönlich haben aber, seit wir sechs Jahre alt sind, immer schon Songs und Raps geschrieben, die sich um unseren Glauben gedreht haben. Denn der Glaube war für uns immer eine ganz wichtige Stütze im Leben. Das haben wir auch nicht gemacht, weil unsere Eltern uns das gesagt haben, die haben sich selbst gewundert, dass wir das gemacht haben (lacht). Klar, man wird häufig auch mal schief angeschaut, aber wir sind happy, dass es mehr und mehr angenommen und verstanden wird.
„Was wir oft hören ist: Ich kann vielleicht inhaltlich mit euren Texten nicht so viel anfangen, weil ich mit dem Glauben nicht so viel am Hut habe, aber ich finde es krass, wie ihr dazu steht und kann den Song auch musikalisch fühlen.“
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Und wie reagieren Christ*innen, die mit Rap bisher wenig zu tun hatten?
Alex: Total positiv. Ich denke, dass die meisten unser Anliegen dahinter verstehen und vermutlich erst einmal verwundert sind, weil sie mit dieser Art der Kommunikation einfach überhaupt nicht vertraut sind oder auch gewisse Vorurteile dagegen haben. Auch zu Recht, muss man ja sagen. Aber wenn die Leute uns kennenlernen https://www.instagram.com/obros_official/ und auch in die Texte tiefer einsteigen, dann haben wir bisher ganz stark überwiegend positives Feedback bekommen.
Real Life – Wo du bist – von O’Bros 2022 :
https://www.youtube.com/watch?v=KbTn2GlnS5c
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War das auch euer Ziel?
Alex: Es ist weder unser Ziel, Kirchenvorständen zu gefallen, noch sie zu provozieren. Wir machen unser Ding, seit wir sechs Jahre alt sind. Und ja, offensichtlich gibt es eine Menge Menschen da draußen, die das in ihrem Glauben ermutigt und stärkt.

Wollt ihr in der Deutschrap-Szene auch etwas verändern?
Alex: Unser Ziel ist es, klare Gegenakzente zu setzen, und auch den jungen Menschen ganz klar zu zeigen: Es gibt in diesem Leben mehr als Geld, Alkohol, Straße und Frauen. Wir denken, dass christliche Werte wie Nächstenliebe und Gerechtigkeit heute mehr denn je zeitgemäß sind. Es gibt Fragen über das Leben und über Gott, die man sich stellen sollte, und auf die es auch Antworten gibt.

Was entgegnet ihr Kritiker*innen, die sagen: Das ist kein richtiger Rap?
Alex: Im Rap geht es um Polarisierung und Authentizität. Rap war schon immer ein Ausdruck von Rebellion. Und wenn man das so sieht, dann ist unser Rap, der sich wirklich absolut nicht mit Mainstream-Themen auseinandersetzt, mehr Rap als der, den man so im Radio hört. Weil unser Rap für manche Leute provokant oder zumindest polarisierend ist.
… Alles vom 6.1.2022 bitte lesen auf
https://www.sonntagsblatt.de/artikel/kultur/christliche-rapper-obros-wir-wollen-jungen-leuten-zeigen-es-gibt-diesem-leben-mehr
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(2) Christliche Musik auf Platz 1 der Charts – Medien und Kirchen schlagen Alarm
ÖRR warnt vor Brüder-Paar aus Bayern
In Deutschland gab es per Anfang April erstmals mehr Konfessionslose als Christen. So meldeten es in den vergangenen Tagen einige Überschriften in den Medien. Als Grundlage dienten dabei die offiziellen Mitgliederzahlen der beiden großen Kirchen, die seit Jahren mit einem tendenziell noch zunehmenden Aderlass zu kämpfen haben. Dabei gab und gibt es auch viele Christen, die den Kirchen gerade deshalb den Rücken kehren, weil sie sich und ihre Werte dort nicht (mehr) vertreten sehen. https://reitschuster.de/post/gottesdienst-bald-ueberfluessig-kirche-ruettelt-an-eigenen-fundamenten/
Umso positiver hätte es aufgenommen werden können, dass einem jungen Brüderpaar aus München am 4. April erstmals der Sprung auf Platz 1 der deutschen Album-Charts gelungen ist – mit modernem Rap und betont christlichen Texten. Statt um Gewalt, Drogen und Sex geht es bei den O’Bros um das kommende Reich Gottes und Lobpreis. Doch das gefällt offenbar nicht jedem, bezeichnenderweise nicht einmal allen Vertretern aus der Kirche.

Zum Verhängnis werden den Oberschelp-Brüdern in der medialen Anklage des BR https://www.br.de/nachrichten/kultur/o-bros-christlicher-rap-wie-harmlos-oder-problematisch-sind-sie,UhsAFDm ihre Auftritte bzw. Teilnahmen an Veranstaltungen, die evangelikalen Kreisen zugeordnet werden.

Für Medien und Kirchen, die seit Jahren all das mehr oder weniger stark propagieren https://reitschuster.de/post/evangelische-kirche-wirft-lebensrechtsverband-alfa-raus/, was konservative Christen ablehnen, müssen Texte wie jene der O’Bros dann tatsächlich wie ein befremdlicher Kulturschock wirken. Und genau darin liegt das Geheimnis: Statt, wie früher – die Älteren werden sich erinnern – zumindest in den Kirchen noch üblich, einfach von „konservativen Werten“ zu sprechen, wird heute gerne von „religiösen Rechten“ oder „fundamentalen Christen“ gesprochen. Damit ist das negativ behaftete Wording gesetzt und die eigentlichen Inhalte – etwa Transgender-Wahn, Gleichstellung von Homosexuellen mit der traditionellen Familie, Klima-Ersatzreligion und vieles mehr – bleiben bei der allgemeinen Diskussion auf der Strecke.

… Alles vom 15.4.2025 bitte lesen auf
https://reitschuster.de/post/christliche-musik-auf-platz-1-der-charts-medien-und-kirchen-schlagen-alarm/
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(3) Links zu O’Bros

Christfluencer: Die O’Bros rappen über Jesus statt GZUZ, 2020
https://www.youtube.com/watch?v=MusC3t1603M

Starke Worte und passender Beat (O’Bros)
https://www.youtube.com/watch?v=tnvimTVuOkE

GottseiDank
https://www.youtube.com/watch?v=03jRPvg7ukk&t=12s
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In der siebten Folge von Realisten, dem Interview-Podcast von creedoocast, ist Alex von den O’Bros zu Gast. Zusammen mit seinem Bruder Maximilian rappt der 23-Jährige über seinen Glauben an Gott. Heute zählen die O’Bros zu einer der bekanntesten christlichen Bands im deutschsprachigen Raum.
Ich wollte von ihm wissen, woher sein Selbstbewusstsein kommt, ob er schon mal einen Bruch in seinem sehr geradlinigen Leben hatte und warum er BWL studiert, obwohl er von seiner Musik leben kann.
Außerdem verrät uns Alex, warum Musik von vielen Christen unterschätzt wird, wie er mit Kritik von bekannten Personen wie Jan Böhmermann umgeht und wann er seinen Glauben an die Liebe kurzzeitig verloren hatte.
.. Alles vom 25.2.2025 bitte lesen auf
https://realisten.net/obros-alex-musikproduzent-und-rapper/

 

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