In einem Referendum mit 29% Wahlbeteiligung (Mindestgrenze 25%) haben die Elsässer das Zusammenlegen der Versammlungen der Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin, des Regionalrates mitsamt zugehöriger Verwaltung abgelehnt. Nur der Norden (Bas-Rhin um Strasbourg) stimmte dafür. Damit wurde die Chance vertan, das Elsass mit mehr Einfluß in Paris vertreten zu können.
Colmar und Mulhouse gegen Strasbourg
Bei der Abstimmung ging es übrigens NICHT um die Zusammenlegung der beiden elsässischen Departements, sondern um eine Fusion der beiden Generalräte – etwa vergleichbar mit den Kreistagen in BaWü – so dass im Erfolgsfall das Elsass seine regionalen Kompetenzen, z.B. den Nahverkehr, als Einheit hätte regeln können und seine Stimme nach außen mehr Gewicht gehabt hätte. Dass das südliche Departement Haut Rhin das Vorhaben nun zu Fall gebracht hat, ist bedauerlich, aber das war zu befürchten. Der Haut Rhin ist ein stockkonservatives, verschnarchtes Departement, mit einer ebenso gearteten ‚Hauptstadt‘ Colmar, die nicht viel mehr ist als eine touristische Puppenstube mit verstaubter Fachwerkromantik. Man ist hier offensichtlich der Ansicht, dass es ganz gut wie bisher weitergehen kann und Veränderungen also überflüssig sind. Dabei sind die Herausforderungen in der Zukunft enorm, wenn man allein an die Probleme des wankenden Autoriesen Peugeot mit seinem Stammwerk in Muhlhouse denkt. Eine Fusion der Regionalpolitik hätte zwar für sich allein noch keine Wunder bewirkt, aber beim europaweiten Konkurrenzkampf um Investitionen und Projekte wäre eine erstarkte Region Elsass sicherlich von Vorteil gewesen. Also: Schlaft weiter, ihr Hansel im Schnockeloch !
8.4.2013, Reinhard Zimmermann
Vielleicht war ein Referendum übereilt
Das Süd-Elsass hat mit seiner Ablehung gezeigt, dass es Angst hat, vom Norden überrannt zu werden. Die Politiker haben falsch kalkuliert, ….. Alles von Bärbel Nückles vom 9.4.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/vielleicht-war-ein-referendum-uebereilt–70727818.html