Da hilft nur noch beten

Peter Sloterdijk hält daran fest, dass die deutsche Regierung in der Flüchtlingspolitik einer „Überrollung“ zugestimmt habe. „Sind nach mehreren Jahren der bejahten Überrollung erst einmal fünf Millionen Asylanten im Land, kann man nur noch dafür beten, es möge einen Masterplan gegeben haben. Vielleicht füllt sich Merkels bis heute haltlose Rede von der ‚europäischen Lösung‘ in den kommenden Jahren doch noch mit brauchbarer Substanz.“ Mit diesen Worten antwortet Peter Sloterdijk in der Zeit vom 3.3.2016 auf die Medienschelte, die ihn nach seiner Kritik zur Merkelschen Flüchtlingspolitik (unkontrollierte Grenzen, keine Obergrenze, kein Plan (B), keine Legitimierung durch das Parlament, Masseneinwanderung ohne EU) erreichte.
Sloterdijk wiederholt seinen Vorwurf, Merkel habe Deutschland “in einem Akt des Souveränitätsverzichts der Überrollung preisgegeben”, wobei er sich zur „linkskonservativen Sorge um den gefährdeten sozialen Zusammenhalt“ bekennt. Dass man ihm und Rüdiger Safranski eine „Unterstützung von irrwitzigen AfD-Positionen“ unterstellt, weist Sloterdijk zurück mit der Sorge um „das Drama des Kulturverlusts“ sowohl „in den ‚sozialen Medien‚ wie in den vermeintlichen Qualitätsmedien“. Die „Aufheizung des Debattenklimas in unserem Land“ weist eine „Tendenz zur Entkulturalisierung“ in Deutschland hin.
Für den Berliner Politologen Herfried Münkler, der Sloterdijks Sorgen als „Dahergerede“ bezeichnet hatte, vermutet er, dass dieser „offensichtlich gern als Mitwisser einer an der Spitze des deutschen Staatswesens waltenden strategischen Vernunft hervortreten“ wolle.
„Sind unsere Sorgen nicht zu real, als dass sie auf die Ebene von Gezänk zwischen Krisen-Interpreten gezogen werden dürfen?“ – damit appelliert Sloterdijk an die Intellektuellen im Land, die Lösung des Flüchtlingsproblems endlich mit praktikablen Vorschlägen zu unterstützen.
7.3.2016

Peter Sloterdijk: Primitive Reflexe – In der deutschen Flüchtlingsdebatte erleben Rüdiger Safranski und ich Beißwut, Polemik und Abweichungshass. Eine Antwort auf die Kritiker, DIE ZEIT vom 3.3.2016,
Seiten 39 und 40, www.zeit.de
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Wird Deutschland zum 3. Mal in einem Jahrhundert in den Ruin getrieben?
Wenn man Bücher wie „Exodus“ von Paul Collier (Migration-Paradoxon) oder „Die Eingewanderten“ von Paul Scheffer kennt – beides Werke, die durch Faktendichte und Unaufgeregtheit hervorstechen – tut einem die faktenfreie Politik des Merkel-Blocks nur noch weh.
Man muss wirklich nicht ansatzweise rechts sein, um sich zu Fragen, wie man angesichts von Mio. Arbeitslosen und Niederiglöhnern, einer bis heute ungelösten Finanz-/Euro-Krise und der drohenden „Industrie 4.0“ Millionen von Menschen nach Europa/Deutschland lotst, die sich bestenfalls als Niedriglöhner verdingen können.
Dass sich diese Menschen aufgrund ihres Lohnes in Banlieues unter ihresgleichen ballen werden, macht eine Integration zur Illusion.
Es ist als Aussenstehender tragisch zu sehen, wie Deutschland zum dritten Mal in 100 Jahren von purem Wunschdenken geleitet in den Ruin treibt: Genie und Wahnsinn!
Ich halte Selbsthass bei gleichzeitig vorhandenem Grössenwahn für keine sinnvolle Basis einer zukunftsfähigen Migrationspolitik.
6.3.2016, Hugo Reichmuth, Basel, CO
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Es wird Zeit, dass die Diskussion vom Kopf auf die Füße gestellt wird. Eine Gesellschaft, die die eigenen Grenzen, die eigene Sprache und Kultur missachtet, alles andere für gleich hält (Rest sei Rassismus) und der es egal ist, wer mit welchen Motiven zu uns kommt und sich selbst gefährdet mit komischen Motiven, hat aus meiner Sicht den Verstand verloren.
Peter Bigalk, CO

Moralkeule – wollen wir das?
Es muss schon bestürzen, wie tief die Diskurskultur in diesem Land gesunken ist, wenn jeder Andersdenkende mit der Keule des Rechtspopulismus bearbeitet wird, nicht als Argument, sondern um die Meinung anderer, wenn nicht sogar bestimmte Fakten aus jeder Diskussion zu verbannen. Sloterdijk, di Fabio, Palmer, Sinn – alle rechts? Das Problem wie auch der in konservativen Kreisen sich aufbauende Druck liegt in einer völlig tendenzösen Medienlandschaft, die bereits die vermeintlich „rechten“ Tatsachen systematisch zu unterdrücken sucht, um nicht den Falschen Argumente zu liefern. Praktisch jeder Bericht wird mit Kleinkindern an Zäunen illustriert statt objektiv. Das Problem: Das wird nicht ewig funktionieren. In nicht allzu ferner Zukunft wird vielen in solch einem Diskurs die Verleumdung, Rechtspopulist zu sein, egal sein. Wollen wir das?
7.3.2016, Felix König, CO
https://www.cicero.de/salon/fluechtlingsdebatte-peter-sloterdijk-reagiert-auf-die-kritik/60595#comments
Die bereits 2014 vermutete Gleichschaltung der Medien hat in 2016 stattgefunden: https://www.nachdenkseiten.de/?p=21735

Hoffentlich waren die 20.000 Militäruniformen für IS-Kämpfer, die am Mittwoch von der spanischen Polizei in Schiffscontainern entdeckt worden sind, nicht für EU-Länder bestimmt. Wenn es nach Merkel ginge, hätte man diese Uniformen ja gar nicht entdecken dürfen.
7.3.2016

Wurde die Balkan-Massenmigration doch gesteuert?
Wo Sloterdijk recht hat, hat er Recht! Und das schlimmste ist, dass alle Anzeichen darauf hindeuten, dass die „Flüchtlinge“ gesteuert wurden. In 2014/2015 eröffnette nämlich Western Union auf der Balkanroute Zweigstellen, in denen Bargeld abgehoben werden konnte. Es darf wohl bezweifelt werden, dass dieses ohne Profitabsicht geschehen ist!
Grüsse aus Wayland/Mass., Friedrich – Wilhelm Becker, CiO

Tendenz der Entkulturalisierung
Ich teile diese Anschauung uneingeschränkt. Gibt es in Deutschland, um ein Beispiel zu zitieren, eine Kultur der politischen Debatte? Oder eine Kultur der dialektischen Auseinandersetzung? Wer nicht für mich ist, ist gegen mich, so lautet doch zu oft die Losung. Vielleicht ist auch die Apokalypse von 1945 der Ausgangspunkt für die akulturelle Entwicklung Deutschlands. Skandalös finde ich den Reflex, Systemkritiker oder Kritiker der chaotischen Migrationspolitik Merkels als rechtsextrem, „AfD“ etc. zu stigmatisieren.
D. Gales

Neuer Flüchtlingsansturm
Die Zeit der neoliberalen Regeln auf der Welt, wie Marktwirtschaft, vom Tellerwäscher zum Millionär usw. sind vorbei. Mit dem Smartphone ausgestattet wollen alle Menschen so leben wie wir.
Jetzt sofort.
Auch die nicht ganz so Fleißigen und auch die Fleißigen, die es zu nichts bringen – wovon es in Deutschland besonders viele gibt. Wer glaubt es bleibt immer so wie die letzten 50 Jahre, der irrt. Auch die, die denken, sie hätten es zu was gebracht.
Smartphone und Internet bringen uns zusammen. – unabhängig von Einkommen und Infrastrukur.
7.3.2016

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