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Social Media – Social Networking – Soziale Medien – Netz
„Ich verstehe dieses ganze Mitteilungsbedürfnis nicht und dass die Kommunikation auch noch öffentlich geschieht. |
Nindo-Ranking
Es hängt von Likes, Retweets und Followergewinn ab. Frauen mischen ganz oben mit.
Positiv: Hass-/Desinformationsaccounts wie @Volksverpetzer kommen nicht in die Top100.
https://nindo.de/charts/twitter/rang
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Musk enthüllt Zensurmethoden bei Twitter – Wenn die Masken fallen
Man hat es geahnt. Aber die Dimension der Zensur bei Twitter, die der neue Eigentümer Elon Musk nun aufdeckt, übertrifft schlimmste Erwartungen. Kurz gesagt: Der Kurznachrichtendienst war bis zur Übernahme durch den Tech-Milliardär der verlängerte Arm einer von der Politik betriebenen Cancel Culture. Fakten, die nicht dem linken Mainstream entsprachen, sollten gelöscht werden.
Bei Facebook läuft es ähnlich. Auch hier wird aus ideologischen Motiven zensiert. Dafür muß die von der Politik immer wieder ins Feld geführte „Haß-Sprache“ herhalten. Merke: Alles, was die zum Staatskonsens erklärte woke Welle brechen könnte, gilt als Haß.
Dabei bedarf es nicht einmal politischer Anweisungen, wie die deutsche Zensur-Order „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“. Die Verantwortlichen bei Twitter erhoben sich allein über das, was wahr sein darf. Ihnen ging es darum, Trumps Wiederwahl zu verhindern. Es ist ein Wechselspiel zwischen Politik und Medien. Das zeigt auch das radikale Löschen unliebsamer Wahrheiten zu Corona-Einschränkungen.
Daß Musk nun eine Kurskorrektur vornimmt und dafür von der EU-Kommission ein Ultimatum erntet, übertrifft ebenfalls alle Erwartungen. Genau wie China und Nordkorea will Brüssel Twitter abschalten. Musk darf gesperrte Nutzer nicht zurückholen, sonst könnte seine Plattform in Europa gecancelt werden. Die Maske fällt so eindeutig, daß nicht die Praxis, sondern die Offenheit im Umgang damit überrascht.
… Alles vom 9.12.2022 von Ronald Berthold bitte lesen in der JF 50/22, Seite 2
Twitter Files: Neuer Nachweis für Twitter-Zensur
Obwohl bislang von Twitter geleugnet, hat das Big-Tech-Unternehmen jahrelang und im Geheimen konservative Stimmen mittels „Shadow Ban“ unterdrückt.
Nach deutscher Zeit heute Nacht um 1.15 Uhr bestätigte sich, was manche Nutzer lange nur vermutet hatten: Die ehemalige New York Times-Journalistin Bari Weiss veröffentlichte auf Twitter https://twitter.com/bariweiss/status/1601007575633305600 eine Dokumentation der geheimen Absprachen und schwarzen Listen, die die Mitarbeiter des Big-Tech-Unternehmens unter anderem im Rahmen der Corona-Berichterstattung noch unter den alten Besitzern vereinbart hatten. Wie Fox News berichtete,
https://www.foxnews.com/media/liberals-fume-elon-musk-gives-independent-journalist-bari-weiss-unprecedented-access-twitter-files-2
hatte der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk der Journalistin Zugang zu Unternehmens-Dokumenten („Twitter Files“) gewährt, aus denen dies hervorgehe.
Die bisherigen Dementis der Verantwortlichen, dass es solche sogenannten „Shadow Bans“, also gezielte Einschränkungen von Reichweite, gegen konservative politische Akteure bei Twitter nie gegeben habe, entsprechen laut dieser Darstellung nicht der Wahrheit. In der letzten Woche hatte Musk mit dem ersten Teil der „Twitter Files“ einem Journalisten durchgestochen, dass das Big-Tech-Unternehmen Artikel über die „Laptop“-Affäre um Joe Bidens Sohn während des Wahlkampfes unterdrückt hatte (Achgut berichtete https://www.achgut.com/artikel/tweets_from_hell ).
… Alles vom 9.12.2022 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/Neuer_Nachweis_fuer_Twitter_Zensur
Inside Facebook: Enthüllungsbuch von Frenkel-Kang
Es sind noch 74 Tage bis zur Bundestagswahl, da enthüllt ein Buch der beiden New York Times-Kolleginnen Sheera Frenkel und Cecilia Kang die skrupellosen Machenschaften des mächtigsten sozialen Netzwerks.
Unter dem Dach der Firma Facebook Inc. erreichen die miteinander verzahnten Netzwerke Facebook, Instagram und WhatsApp weltweit 3,5 Milliarden Menschen und in Deutschland nahezu die gesamte Wählerschaft. Doch dieses soziale Medium verhält sich in vielerlei Hinsicht asozial, wie die Autorinnen in 400 Interviews und nach 15 Jahren Beschäftigung mit dem Internetgiganten herausgefunden haben wollen.
Das Facebook-Imperium: Monatliche Nutzer 2021, in Milliarden
facebook 203 Mrd
Whatsapp 2 Mrd
Messenger 1,3 Mrd
Instagram 1,2 Mrd
Die Auffälligkeiten beginnen schon beim Führungspersonal, jenen 16.744 Entwicklern, die Zugriff auf die intimsten Daten der Nutzer haben, zum Beispiel deren besuchte Seiten und gelöschte Bilder, aber auch den gesamten Mailverkehr, der über den Instant Messenger abgewickelt wird. Und viele dieser Entwickler nutzen ihre Zugangsberechtigung aus, um Frauen aus ihrem persönlichen Umfeld hinterherzuspionieren:
„Männer, welche die Facebook-Profile von Frauen einsahen, an denen sie interessiert waren, stellten die überwiegende Mehrheit der Softwareentwickler, die ihre Privilegien missbrauchten. “
Der frühere Sicherheitsbeauftragte der Firma, Alex Stamos, hielt einen internen Vortrag, über den die Autorinnen Folgendes berichten:
„Anhand eines Schaubilds zeigte Stamos, wie Softwareentwickler beinahe monatlich die ihnen zur Verfügung gestellten Instrumente, die ihnen bei der Entwicklung neuer Produkte einen leichten Zugang zu Daten ermöglichen sollten, dazu genutzt hätten, die Privatsphäre von Facebook-Nutzern zu verletzen und in ihr Leben einzudringen. “
Facebook lebt davon, dass es einfache Nutzer zu Intensivnutzern macht und deren Präferenzen und Bewegungsprofile für 85 Milliarden Dollar an die Werbeindustrie verkauft. In dem Buch heißt es dazu:
„Das Werbegeschäft von Facebook basierte auf einer gefährlichen Rückkopplungsschleife: Je mehr Zeit die Nutzer auf der Seite verbrachten, desto mehr Daten griff Facebook ab. “
„Facebook-Nutzer besuchen die Seite nicht zum Einkaufen, aber Werbekunden können das Wissen des Unternehmens über seine User nutzen, um sie zu Käufern zu machen. “
Auch den politischen Einfluss, den das Netzwerk nimmt, thematisieren die Autorinnen. Sie zeichnen nach, wie eng die Zusammenarbeit zwischen Facebook und der Trump-Kampagne war:
„Von Beginn des Wahlkampfs an steckten Jared Kushner und sein Internetberater Brad Parscale den Großteil ihres Medienbudgets in das soziale Netzwerk. Sie konzentrierten sich auf Facebook, weil es billige und einfache Targeting Tools besaß. “
„Sie arbeiteten mit Facebook-Angestellten, die in Trumps Wahlkampfzentrale in New York City eingebettet waren, um auf Hillary Clintons tägliche Ansprachen zu reagieren und spezifische Publikumssegmente mit negativen Anzeigen anzupeilen. “
Diese Praktiken werden von der obersten Führung der Firma, sprich ihrem Gründer Mark Zuckerberg und seiner Co-Chefin Sheryl Sandberg, zumindest toleriert. Der Gründer fürchte vor allem, „dass die Behörden eines Tages sein soziales Netzwerk zerschlagen würden“.
Fazit: Was für ihn die Befürchtung könnte für andere die Hoffnung sein. Der einst harmlose Mark Zuckerberg – Student, Erfinder und dann das erste Glückskind der Internet-Zeit – ist erkennbar von der eigenen Machtfülle berauscht. Aber der Satz des englischen Historikers Lord Acton gilt auch für ihn:
„Macht korrumpiert. Absolute Macht korrumpiert absolut. “
… Alles vom 14.72021 bitte lesen auf
https://news.gaborsteingart.com/online.php?u=FFinV7418489
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Sheera Frenkel, Cecilia Kang: „Inside Facebook. Die hässliche Wahrheit“
Aus dem Englischen von Henning Dedekind, Marlene Fleißig, Frank Lachmann und Hans-Peter Remmler
S. Fischer, Frankfurt am Main 2021, 384 Seiten, 24 Euro
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Sheera Frenkel, Cecilia Kang: „Inside Facebook“
Das autoritäre Innenleben des Internet-Riesen
… Weil die Fülle der Beispiele so groß ist, sind sich Sheera Frenkel und Cecilia Kang sicher: Ein Wandel von Facebook wird nicht von innen heraus kommen. Dazu sei der Algorithmus, der die Menschen über Facebook verbinde, einfach zu lukrativ. Genau deshalb ist ihr Enthüllungsbuch so wichtig. Es wird den politischen Druck auf Facebook erhöhen.
… Alles vom 14.7.2021 bitte lesen auf
https://www.deutschlandfunkkultur.de/sheera-frenkel-cecilia-kang-inside-facebook-das-autoritaere.950.de.html?dram:article_id=500194
Bullshit als pandemisches intellektuelles Virus
Analogisieren wir noch einmal: Bullshit ist ein pandemisches intellektuelles Virus. Seine Epidemiologie beruht auf drei Grundprinzipien:
1) Das Produzieren von Bullshit ist leicht, das Entsorgen dagegen unverhältnismässig schwieriger.
2) Der «Beweis» von Bullshit braucht keine Intelligenz, seine Widerlegung dagegen sehr viel.
3) Viraler Bullshit verbreitet sich schneller als alle Versuche, ihn zu korrigieren und zu widerlegen. Im Augiasstall der Social Media ist daher kein «Impfstoff» gegen Bullshit in Sicht.
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Grund zur Resignation?
Betrachten wir die gegenwärtige Lage eher als Initiation zu einem zeitgemässen Stoizismus. Mikroben gelten seit ihrer Entdeckung primär als «Kontamination», als Beschmutzer und Keimträger des Schlechten: biologischer Dreck, den es zu beseitigen gilt. Dasselbe lässt sich vom intellektuellen Dreck – vom Bullshit – sagen.
Stoizismus heisst jetzt: Leben unter dem Gesichtspunkt des Drecks, in dem wir alle stecken. Bullshit-Tracking ist das Gebot der Stunde. Und eine eminente Bildungsaufgabe, längerfristig gesehen.
… Alles vom 28.11.2020 von Eduard Kaeser bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/meinung/geistige-ansteckung-eine-epidemologie-des-intellektuellen-lebens-ld.1581570
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Eduard Kaeser ist Physiker und promovierter Philosoph. Er ist als Lehrer, freier Publizist und Jazzmusiker tätig. 2018 ist im Schwabe-Verlag erschienen: «Trojanische Pferde unserer Zeit. Kritische Essays zur Digitalisierung».
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Bildung als Impfstoff
Sehr schöne Analogie vom Autor. Er schreibt es gebe keinen Impfstoff und gibt doch selber die Antwort, nämlich Bildung. Bildung muss halt wie der Grippeimpfstoff jedes Jahr immer wieder aufgefrischt und neu verimpft werden.
Aber vielleicht denkt der Autor an Menschen wie mein Sohn, der keine Zeitung liest und auch nicht die Tagesschau sieht, sondern sich nur im Internet informiert. Meine Antwort wäre möglichst viele seriöse Information ins Internet hochladen. Ich zum Beispiel habe über Geschichtsdokus auf YouTube viel mehr über die Shoa gelernt als in meiner ganzen Schulzeit.
28.11.2020, J.M., NZZO
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Zehn Social-Media-Nutzer erzählen von ihrer Leidenschaft
Was ist der Reiz von Instagram? Warum sind plötzlich alle auf Tiktok? Und weshalb schaut man anderen beim Gamen zu? Zehn Menschen aus der Schweiz erzählen, warum sie jeden Tag stundenlang ihre Lieblings-App nutzen.
Von den erfolgreichsten oben aufgelisteten Plattformen haben wir zehn ausgewählt: Youtube, Facebook, Instagram, Snapchat, Linkedin, Twitter, Tiktok, Twitch, Reddit und Jodel. Diese stellen wir nachfolgend etwas genauer vor.
Wir haben – wegen zu grosser Ähnlichkeit mit anderen Plattformen – auf Pinterest und Xing verzichtet. Ebenfalls kein Thema in diesem Text ist Whatsapp: Laut dem Media-Use-Index 2018 haben zwar 60 Prozent aller Schweizer zwischen 14 und 69 Jahren die Messenger-App auf dem Smartphone installiert. Whatsapp wird aber vorrangig für private Kommunikation genutzt und fällt damit in eine andere Kategorie.
…
Instagram: Die hippe kleine Schwester von Facebook
Twitch: Ein Muss für jeden Gamer
Snapchat: Die spielerische Leichtigkeit des Moments
Youtube: Wo die Welt Videos schaut
Linkedin: Der Treffpunkt für Workaholics
Twitter: Der Geburtsort der Shitstorms
Tiktok: Der neueste Teenie-Hype
Reddit: Die Startseite des Internets
Jodel: Anonymer Spielplatz für Locals
Facebook: Wo alles begann, wo alles endet
… Alles vom 17.4.2019 bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/feuilleton/medien/social-media-10-nutzer-erzaehlen-von-ihrer-leidenschaft-ld.1461283?mktcid=nled&mktcval=107_2019-04-18&kid=_2019-4-17#subtitle-jodel-anonymer-spielplatz-fur-locals
Eine supergute Einführung in diese 10 SoacialMedia-Anwendungen!
Beim Smartphone gibt es keine Technikfolgenforschung
„Smartphone: Millionen von Toten weltweit“ – Mit seinem Buch „Die Smartphone-Epidemie“ sorgt Bestsellerautor Manfred Spitzer wieder für Debatten. Der Neurowissenschaftler warnt, die kleinen Telefone sind eine fatal unterschätzte globale Gefahr
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In Ihrem Buch entfalten Sie diesbezüglich ein regelrechtes Panorama des Schreckens – bis hin zum Verfall von Gesellschaft, Staat und Demokratie. Ist das nicht doch etwas hochgegriffen?
Spitzer: Ich denke nicht. So trägt das Smartphone weltweit massiv zur Weiterverbreitung sogenannter Fake News, sowie zur Radikalisierung der Diskurse bei. Und WhatsApp ist zu einer gefährlichen Gerüchteküche geworden, die zuletzt etwa in Indien zu grausamen Lynchmorden geführt hat. Überdies ermöglicht das Smartphone unsere fast lückenlose Überwachung. Sie glauben dennoch nicht an einen fatalen Sitten- und Gesellschaftsverfall durch Smartphones? Was tun heutzutage schon Achtjährige auf dem Pausenhof? Sie zeigen sich gegenseitig härteste Pornographie und Enthauptungsvideos. Nach jüngsten Meldungen leiden 1,4 Millionen Schüler unter Cybermobbing – Tatwerkzeug Nummer eins: das Smartphone. In Berlin hat sich mutmaßlich deshalb jüngst eine Elfjährige das Leben genommen, und bereits 270.000 Jugendliche sollen aus dem gleichen Grund schon mal Selbstmord erwogen haben. Oder denken Sie daran, daß ein Gesetz vorbereitet wird, das verbietet, Tote zu filmen. Warum jetzt, über einhundert Jahre nach Erfindung der Kamera, aber nur wenige Jahre nach Einführung des Smartphones? ….
Spitzer: In der Regel sind wir uns der Folgen neuer Technik bewußt. Wir wissen, wie problematisch industrielle Landwirtschaft, wie schädlich der Autoverkehr ist und daß die Industrie die Umwelt verschmutzt. Aber beim Smartphone ist uns das nicht klar. Es wirkt unschuldig, so harmlos, daß wir es ohne weiteres sogar kleinen Kindern in die Hände geben – wohin es definitiv nicht gehört! Und wenn ich kritisiere, daß Smartphones weltweit Millionen Tote verursachen, gegen die die Zahl der Lungenkrebsopfer durch Rauchen vergleichsweise klein ist, dann ernte ich Ungläubigkeit bis Empörung. Dabei ist das gut belegbar. Ich nenne als Beispiel nur einen Faktor von vielen: Bei den Verkehrstoten unter zwanzig hat das Smartphone den Alkohol als Unfallursache Nummer eins längst abgelöst. Das ganze Spektrum von Lebensbereichen, in denen Smartphones Todesopfer fordern, zeige ich in meinem Buch auf und daß so weltweit viele Millionen zusammenkommen, wenn man die publizierten Zahlen ernst nimmt.
…. Komplettes Interview mit Prof Manfred Spitzer vom 1.3.2019 bitte lesen
auf Junge Freiheit, 10/19, Seite 3, www.jungeFreiheit.de
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Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, der Wissenschaftler und Publizist ist Autor zahlreicher Bücher, darunter die Erfolgstitel „Vorsicht Bildschirm. Elektronische Medien, Gehirnentwicklung und Gesundheit“, „Cyberkrank. Wie das digitalisierte Leben unsere Gesundheit ruiniert“ sowie der Platz-eins-Bestseller „Digitale Demenz. Wie wir unsere Kinder um den Verstand bringen“. Bekannt wurde er zudem durch zahlreiche Interviews und Fernsehauftritte; kaum eine Talkrunde, in der er nicht schon zu Gast war. Spitzer, der im Bayerischen Fernsehen auch die Sendung „Geist und Gehirn“ moderierte, ist Leiter des Psychiatrischen Universitätsklinikums in Ulm und Inhaber des Lehrstuhls für Psychiatrie. Zwei Gastprofessuren in Harvard und ein Forschungsaufenthalt an der Universität Oregon prägten seinen Forschungsschwerpunkt im Grenzbereich der kognitiven Neurowissenschaft und Psychiatrie. Zuletzt erschienen 2018 aus seiner Feder: „Einsamkeit. Die unerkannte Krankheit“ und „Die Smartphone-Epidemie. Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft“. Geboren wurde Manfred Spitzer 1958 in Lengfeld-Otzberg bei Darmstadt.
Wer schützt den Wettbewerb vor Facebook & Co?
Es gibt nichts Komfortableres für ein Unternehmen, als sich auf einem Markt zu tummeln, auf dem die Kunden keine Wahl haben. Und so ist denn auch die aus dem Silicon Valley in die Welt gezogene Plattformwirtschaft mit ihren Marktplätzen
für Waren (Amazon),
für Transportdienstleistungen (Uber),
Wohnen (Airbnb) oder
die werbefinanzierten Plattformen für soziale Verbindungen (Facebook) oder
die Internetsuche (Google)
ein Paradies für deren Gründer und Manager: All diese Firmen basieren auf Netzwerkeffekten, die eine Firma umso mächtiger macht, je mehr Kunden sie hat, und das in einem sich immer stärker beschleunigenden Tempo. Heute beherrschen Facebook und Google den digitalen Werbemarkt; in den USA werden fast alle Suchanfragen über Google gestellt, Facebook monopolisiert den Markt für soziale Netzwerke.
Grosse Datenmengen und ein hoher Cashflow sind überdies die Quellen für den Ausbau weiterer, die Marktstellung ausweitender Kernkompetenzen.
Unübersehbar sind die Anzeichen, dass viele der Plattformfirmen ihre Marktmacht ausnutzen. Facebook etwa hat längst das Vertrauen vieler seiner Nutzer verspielt, lässt aber dennoch zielführende Anstrengungen vermissen, dieses wiederherzustellen. Der Konzern weiss genau, dass die Nutzer nicht in Scharen davonlaufen können, da es kaum Wettbewerber gibt.
Neue Wettbewerber könnten sich wohl erst dann etablieren, wenn es Facebook-Nutzern sehr einfach möglich wäre, ihre Daten in andere Angebote zu integrieren und andere Angebote mit dem Facebook-Angebot zu verbinden – nach dem Vorbild des Telefonmarktes, wo erst die Einführung der Nummernportabilität und die Integration der Telefonnetzwerke den Wettbewerb belebt haben.
…. Alles vom 31.12.2018 von Christiane Hanna Henkel, New York bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/wirtschaft/2019-acht-fragen-zu-politik-und-wirtschaft-ld.1447449?mktcid=nled&mktcval=107&kid=_2018-12-31#subtitle-wer-schutzt-den-wettbewerb-vor-facebook-co
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Lanier: Social Media macht dich zum Arschloch
OB Martin Horn hatte auf Morddrohungen in den sozialen Medien reagiert („Instagram- und Twitter-Konto deaktiviert“, BZ vom 2. November): Dass Herr Horn einen Teil, aber nur einen Teil, seiner Konten in den sogenannten Sozialen Medien abgeschaltet hat, ist nach Lage der Dinge verständlich. Schwer verständlich, ja unverzeihlich ist, dass er überhaupt solche „Konten“ führt. So scheint der Weckruf des prominenten Internetpioniers Jaron Lanier im Rathaus in Freiburg nicht angekommen zu sein. Lanier ist kein Nobody in Deutschland, 2014 wurde ihm immerhin der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. In seinem 2018 erschienenen Büchlein „Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort löschen musst“ hat er alles Nötige gesagt und begründet. Seine zehn Gründe reichen von der Entlarvung der Sozialen Medien als gigantischen Werbe- und Manipulationsmaschinen, die unfassbaren Profit abwerfen, bis hin zur Warnung vor gefährlichen Deformationen durch diese Medien, im Persönlichen wie im Gesellschaftlichen.
Lobenswert die Badische Zeitung, die dem Buch von Jaron Lanier am 1. August 2018 eine ausführliche Rezension widmete. Wie schön wäre es gewesen, wenn Herr Horn, Jaron Lanier folgend, verkündet hätte, er habe alle Accounts auf immer gelöscht. Dann wäre er zu einem bemerkenswerten jungen Oberbürgermeister geworden, seiner Zeit ein gutes Stück voraus, vermutlich deutschlandweit.
So ist und bleibt er ein eifriger Protagonist für eine nur scheinbar unverzichtbare, gewaltige Maschinerie. Diese kann man getrost als Beitrag zur Verblödung der Menschen bezeichnen. Ich drücke mich dabei zurückhaltend aus. Jaron Lanier, Preis des Deutschen Buchhandels hin oder her, wird auf Seite 59 deutlich: „Social Media macht dich zum Arschloch“.
19.11.2018, Klaus Schittich, Freiburg, BZO
Buchdruck und Index – Internet und Netzdurchleitungsgesetz (NetzDG)
Mit der Erfindung des Buchdruckes wurde der Übergang von der pikturalen, also bildbasierten, zur skripturalen, also schriftbasierten, Kommunikation geschaffen, durch die eine Druckkultur als tragende Säule der europäischen Wissensgesellschaft entstand. Die Erfindung des Buchdrucks revolutionierte die Gesellschaft und bedeutete selbst eine Medienrevolution. Durch sie entstand erst Öffentlichkeit im modernen Sinn
https://xn--klausrdigermai-lsb.de/fruehneuzeitliche-geheimbuende-als-kryptoradikalitaet/
und als Reaktion darauf der Index der verbotenen Bücher. Dieser stellte den Versuch dar, die entstehende Öffentlichkeit einzuschränken, sie einer Kontrolle zu unterwerfen. Es ging darum, dem Ansturm des Wissens zu wehren und die öffentlichen Debatten einzuschränken.
Die Parallele zu unserer Zeit verblüfft, denn die sozialen Medien schaffen einen neuen (Internet-)Kommunikationsraum, eine neue Öffentlichkeit, die wiederum von Herrschaft reguliert werden soll. So stellt in unserer digitalen Welt das Netzdurchleitungsgesetz (NetzDG von Heiko Maas) wie in der analogen Ära der Index der verbotenen Bücher einen Regulierungsversuch dar. Dem Papst, der sich lehramtliche Autorität reserviert hatte, ging es damals schlicht darum, die Deutungshoheit zu sichern. Dieses Unterfangen lässt sich nicht hoch genug einschätzen, denn die Deutungshoheit über eine Gesellschaft ist Macht, ist wahre Macht von wahrer Macht, ganz gleich, ob sie sich institutionell oder informell vollzieht. Das erklärt sowohl die Aufregung, aber auch die Hysterie, mit der auf die Befragung der Deutungshoheit reagiert wird. Jede Befragung der Deutungshoheit aus der Sicht derjenigen, die sie beanspruchen, wird als Infragestellung ihrer eigenen Stellung gewertet, zuweilen auch als Angriff oder gar als Umsturzversuch, weil sie an den Grundfesten rührt. Die Verteidigung der Deutungshoheit der herrschenden Eliten als basales Mittel des Machterhalts ist keine historische Besonderheit, sondern eine geschichtliche Konstante, eine Vorgang in Permanenz, der umso drastischer in Erscheinung tritt, umso stärker und umso offenkundiger Deutung und Wirklichkeit auseinanderklaffen. …
Alles vom 20.5.2018 von Klaus-Rüdiger Mai bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/gott_als_polit_schranze_2
Klaus-Rüdiger Mai: „Geht der Kirche der Glaube aus? – eine Streitschrift“ ,
Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2018
192 Seiten, ISBN 978-3-374-05305-6, 15 Euro
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Zur o.a. Streitschrift fand im rbb ein Streitgespräch zwischen dem Autor Dr. Klaus-Rüdiger Mai und dem Kulturbeauftragten der EKD Dr. Johann Hinrich Claussen statt. Es empfiehlt sich aber, nicht die Sendefassung von 15 min, sondern die Langfassung anzuhören, weil die Kurzfassung das Streitgespräch zuungunsten des Autors nicht korrekt abbildet.
https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/religionundgesellschaft/201805/236873.html
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NetzDG – Grundrecht auf Scheißelabern
„Es heißt Grundrecht auf freie Meinungsäußerung und nicht Grundrecht auf Scheißelabern.“ – Ganz davon abgesehen, dass einem ein solcher Satz die Haare zu Berge stehen lässt – WO SIND WIR BITTE HINGEKOMMEN?! – möchte man gleichzeitig an die einschlägig bekannten “Herrschaften” adressiert ausrufen: “Genau! Haltet Euch gefälligst daran!” – Ansonsten vielen Dank für diesen erhellenden Beitrag und auch so manch guten und fundierten Kommentar dazu. Ich dachte schon, ich hätte mir die Auflösung des Säkularismus, die mir sehr mißfällt, lediglich “eingebildet”. Aber offenbar doch – leider – nicht. Was passiert dann als nächstes? Kommen die Kreuzritter als Gegenstück zu den Sarazenen zurück??? Man darf wohl gespannt sein…)
19.5.2018, Elke Albert, AO
Der Islam gehört zu facebook
„Der Islam spielt in der 1700jährigen Geschichte des christlichen Abendlandes immer nur eine Rolle: Die des Damoklesschwertes, das über uns hing, der Bedrohung durch die Barbarei, gegen die es sich zu vereinigen und derer es sich zu erwehren galt. Insofern ist nicht der Islam ein Teil der deutschen Geschichte, sondern der Abwehrkampf gegen den Islam!“ Mit diesen Worten beteiligte sich der Kirchenhistoriker Michael Hesemann auf Facebook an der Debatte darüber, ob der Islam zu Deutschland gehört. Zu viel für die Meinungswächter des sozialen Netzwerks. Sie veranlaßten die Löschung des Beitrags, der ja immerhin die Meinung des deutschen Heimatministers aufgriff, und verhängten eine 30-tägige Sperre gegen Hesemann. …
Moslems haben im Zweifel immer bessere Chancen, mit ihrem Beleidigtsein Gehör bei den Verantwortlichen von Facebook zu finden als Christen oder Juden. Eine Doppelmoral, die auch der studierte Kulturanthropologe in einem offenen Brief an Facebook, der von kath.net veröffentlich wurde, kritisiert. ….
Alles vom 21.3.2018 bitte lesen auf
https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2018/der-islam-gehoert-zu-facebook/
Digitalisierung, Campact, TTIP: Die Reste der Demokratie bewahren
Schön wäre es, wenn „Verlage, Gewerkschaften oder Parteien den kritischen Einzelnen unterstützten und stärkten“, wie Roland Reuß das behauptet. Wäre es so, gäbe es Pegida nicht, und auch sein Gegenstück Campact wäre nicht notwendig. Besonders Parteien aber – vor allem die SPD – hören nicht mehr auf ihre Basis, gerade auch hinsichtlich TTIP, geschweige denn dass sie sie stärken. Ja, die Digitalisierung ist „Feind“ des Urheberrechts, aber sie ist zugleich eben „Freund“ einer denkenden Bevölkerung, die – anders als Pegida – nicht dumpfen Emotionen folgt, sondern rationalen Argumenten.
Ohne Digitalisierung wäre Campact nicht möglich. Was in der Beschreibung Campacts allerdings fehlt, ist die Tatsache, dass es Teil eines umfangreichen Bündnisses zivilgesellschaftlicher Organisationen ist – und zugleich sein professioneller digitaler Arm, besonders beim Kampf gegen die neuen „Frei“-Handelsabkommen, die unsere Freiheit und damit die Demokratie so sehr einschränken werden. Dieses Bündnis reicht von Attac über Naturschutzverbände und Greenpeace bis hin zu kleinen und mittleren Unternehmen, dem Kulturrat wie dem Städtetag, kirchlichen Organisationen und vielen anderen. Sie alle und wir Einzelnen haben erkannt, dass es darauf ankommt, die Reste von Demokratie, die wir noch haben, zu bewahren. Richtig ist: Über Chlorhühnchen wird nicht mehr verhandelt, das hat der Druck der Öffentlichkeit erreicht. Trotzdem werden sie später kommen. Denn TTIP ist als „living agreement“ konzipiert, also als ein sich nach Vertragsabschluss weiter entwickelndes Abkommen. Diese Weiterentwicklung soll über die geplante regulatorische Zusammenarbeit von Bürokraten und Wirtschaftslobbyisten geschehen – und zwar an den Parlamenten vorbei. Das aber heißt: Abbau von Demokratie in Deutschland und in der EU! Dagegen kämpfen wir, auch mit Hilfe von Campact, und sogar für viele Menschen, die bei Pegida mitlaufen, weil sie es nicht besser wissen.
24.12.2015, Barbara Volhard, Freiburg
Zu „Selbsterfüllender Stalinismus“, Beitrag von Jürgen Reuß (Kultur, 11. Dezember 2015):
Heidelberger Germanistikprofessor Roland Reuß sieht die Digitalisierung als Feind der kritischen Öffentlichkeit.
https://www.badische-zeitung.de/computer-medien-1/selbsterfuellender-stalinismus–114941169.html
Virtuell statt real – oberflächliches Posten statt intensives Gespräch
Allein trotz 1000 Kontakten – kein Facebook-Freund kann ein echtes Gegenüber ersetzen. Virtuelle kann reale Kommunikation nicht ersetzen. Überwiegend virtuelle Kommunikation führt zu (1) Unbehagen und (2) zu Einsamkeit.
Reale Kommunikation: Die Evolution hat uns als soziales Wesen mit einem feinen Instrumentarium von Sinnen ausgestattet. Wir schauen dem Gegenüber in die Augen, hören den Klang seiner Stimme, nehmen die kleinsten Änderungen der Mimik und Gestik wahr, registrieren Trauer und Freude in 1000 Abstufungen, riechen den Partner und berühren ihn.
Virtuelle Kommunikation: Diese breite Erlebnis des ganzen Menschen geht im Internet fast komplett verloren, PC bzw. Smartphone reduzieren das Gespräch zur „Asynchronen Kommunikation“, denn unser Gegenüber ist nicht die Person, sondern nur ein Text, Bild bzw. Video derselben.
(1) Virtuell macht unzufrieden: Im Gegensatz zum realen persönlichen Gespräch bleibt am Pc bzw. Laptop viel mehr Interpretationsspielraum bzw. Unsicherheit, Mißverständnisse und Fehlschlüsse häufen sich, das Unbehagen steigt. „Je mehr Kontakte im Internet via Facebook, desto größer das Unbehagen“ – so unzählige Studien. Der Sozialpsychologe Ethan Kross von der University Michigan im Psychologiemagazin Plos One: „Oberflächlich gesehen hilft Facebook dabei, das menschliche Bedürfnis nach sozialen Kontakten zu befriedigen. Aber statt das Wohlgefühl zu verstärken, löst die Facebook-Nutzung genau das Gegenteil aus.“
(2) Virtuell macht einsam: „Die physische Abwesenheit Anderer führt allgemein zur Erhöhung der sogenannten privaten Selbstaufmerksamkeit des Empfängers, der sich stärker auf die eigenen Bedürfnisse und Befindlichkeiten konzentriert“ – so Professorin Wera Aretz, Fresenius Hochschule Köln, im Journal of Business and Media. Psychology. Im virtuellen Raum bleibt man auf sich selbst zurückgeworfen, man bezieht alles auf sich und kommt ins Grübeln über sich selbst, man ist mit sich allein in all der Oberflächlichkeit – obgleich man doch stolz und mehr oder weniger verbissen Hunderte von Kontakten in den sozialen Medien pflegt.
8.2.2014
Shitstorm – im Internet rast der Hass
„Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht“, so definiert der Duden den Shitstorm. Bei dieser modernen Steinigungskultur bleibt jeder Shitstorm-Mitmacher unerkannt – er steinigt und giftet mit seiner Hetzmeute ganz bequem aus seiner Loge heraus: Der cool in seinem Zimmerchen sitzende und nach draußen zielende Haßschreiber. Die Medienwissenschaftler unterscheiden Shitstorms der Kategorien 1 (leichte Brise) bis 6 (Orkan). Professionelle Internetdienstleister säen Shotstorms gegen Gebühr ab 5000 Euro (100 Comments und 200 Likes). Der Hass vieler Anonymer gegen eine gar nicht anonyme Zielperson erreicht globale Dimensionen. Wie kann man dieser multiplen Gemeinheit entkommen? Gar nicht – oder man lernt, mit dem Shitrstorm zu spielen, oder aber man geht off-line. Aber geligt dies mit dem Smartphone in der linken Hand überhaupt noch?
2.4.2013
Facebook-Demokratie – Wie sich die Demokratie im Zeitalter der social media neu erfinden muss
Wer sich in sozialen Medien bewegt, ist nur noch unter seinesgleichen. Man kommuniziert fast ausschließlich mit Freunden und Menschen, die gleiche Interessen und ähnliche Erfahrungen und Biografien haben. Soziale Medien spiegeln nicht die Welt ihrer gesamten Breite wieder. Sie sind ein hermetisch abgeschlossener Teil der Welt, der nach strengen Homogenitätskriterien gebildet wird: Wer anders ist, gehört nicht zur Community. Die Facebook-Welt ist eine nette, aseptische Welt, in der sich alle mögen. Alle haben dieselben Interessen, Vorlieben und Abneigungen. Niemand muss Kompromisse machen. Für demokratisches Denken und soziale Demokratiefähigkeiten ist das fatal. Denn wir werden – sozialisiert durch die Social Media – immer ich-bezogener, weniger tolerant und immer unfähiger zum Kompromiss. Das wird auf die Dauer dazu führen, dass Konflikte härter werden und ausgewogene Kompromisslösungen schwerer und seltener gefunden werden können. Dieser Herausforderung muss sich die Demokratie stellen. Wie wird sie aussehen, die neue Demokratie 2.0? Das kann niemand sagen. Sie wird sich entwickeln in einem evolutionären Prozess, in dem sich das enge Denken und die zunehmende Ich-Bezogenheit der social media mit den Anforderungen einer möglichst breiten Einbeziehung unterschiedlicher Interessen ausgeprägter Individuen austariert. Wir dürfen gespannt sein. ….
Alles von Volker Boehme-Neßler vom 5.3.2013 bitte lesen auf https://www.heise.de/tp/artikel/38/38611/1.html
Die vier US-amerikanischen Konzerne Apple, Facebook, Google und Amazon beherrschen das Internet
Die vier US-amerikanischen Konzerne Apple, Facebook, Google und Amazon vereinen rund 80 Prozent des weltweiten grenzüberschreitenden Datenverkehrs auf sich, d.h. sie beherrschen das Internet.
40 Prozent der Zeit, die Menschen online verbringen, halten sie sich auf den Websites der Großen Vier auf.
Facebook hat zehnmal mehr Nutzer als Deutschland Einwohner. Google beantwortet eine Milliarde Suchanfragen am Tag.
83 Prozent aller Suchanfragen von Deutschen laufen über Google.
Früher lieferte Google zwei Usern auf die gleiche Suchanfrage hin das gleiche Suchergebnis, heute nicht mehr: Seit 2009 verfolgt Google das Experiment der personalisierten Suche, die Welt wird vorsortiert, der Weltausschnitt, den Google dem Individuum präsentiert, wird eigens für ihn zugeschnitten, persönlicher und damit auch enger – Richtung und Grad der Einengung legt Google fest, nach geheimen Algorithmen.
„Mehr und mehr wird dein Computermonitor zum Spiegel, der deine eigenen Interessen reflektiert, während algorithmische Aufseher beobachten , was du anklickst!“
Eli Pariser, Netzpzblizist, in seinem Buch „Filter Bubble“
4.8.2012