Das Berghaus Freiburg oben am Schauinsland, Gerstenhalm und Stohren wird verkauft. Die Pläne, im ehemaligen Hotel Burggraf, ein Seminar- und Gästehaus zu gründen, wurden aufgegeben. Mit einer letzten Veranstaltung am Sonntag, 28. Juni, verabschiedet sich das Projekt von allen, die das Vorhaben in den zurückliegenden Jahren mit Interesse verfolgt haben. Wie bereits schon viele Male zuvor gibt es ein vielfältiges Programm mit Vortrag, Führung, Live-Musik, Geschichten und Kulinarischem.
Den Programm-Auftakt bildet um 12 Uhr ein Vortrag von Robert Hendricks. Der Freiburger Seminarleiter, Ernährungsberater und Körpertherapeut spricht darüber, wie man sich auf einfache Weise, ohne Kenntnisse über Nahrungsbestandteile, ausgewogen vegan oder vegetarisch ernähren kann. „Eine rein pflanzliche Ernährung sollte im harmonischen Gleichgewicht sein. Andernfalls können Mangelerscheinungen auftreten“, sagt Robert Hendricks, der sich seit vielen Jahrzehnten fleischlos, biologisch und ohne Produkte aus Milch oder mit raffiniertem Zucker ernährt.
Weiter geht es um 13:30 Uhr mit einer botanischen Führung. Durch das Naturschutzgebiet rund um das Haus führt der Pflanzenfreund Paul Bumeder. Den Höhepunkt bildet um 14:30 Uhr das Konzert der Band Chotsch mit Klezmer, Liedern und Geschichten in eigenwilligen Arrangements. Experimentierfreudig verbinden die drei Freiburger Musiker Traditionelles mit verschiedenen Musikstilen. Dazu erzählen sie humorige und absurde Geschichten, die mit der Musik verschmelzen. Die Veranstaltung endet gegen 17 Uhr und ist Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten.
Anfahrt:
Das Berghaus Freiburg liegt an der Schauinslandstraße (L 124) in Richtung Notschrei. Der Fußweg zum Haus geht von Freiburg aus gesehen rund 200 Meter vor dem Abzweig Richtung Stohren bzw. Münstertal rechts ab.
Das Berghaus Freiburg führt Gespräche mit potentiellen Käufern
Die Berghaus Freiburg GmbH & Co. KG sucht für ihre historische Immobilie am Schauinsland einen Käufer und führt bereits erste Gespräche. Mit dem Verkauf ist der Freiburger Immobilienmakler Thomas Hertle beauftragt. Den Plan, das ehemalige Hotel Burggraf in ein Seminar- und Gästehaus umzuwandeln, hat das Unternehmen damit aufgegeben. Die Idee, das Vorhaben durch eine Vielzahl von Privatpersonen ohne Banken zu finanzieren, fand nicht den erhofften Zuspruch.
Neben der Immobilie und einem 1,4 Hektar großen Grundstück wird auch die fast vollständig abgeschlossene und von namhaften Architekten und Firmen erstellte Ausführungsplanung zum Kauf angeboten. Die Planung sieht 35 Gästezimmer mit 60 Betten vor. Darüber hinaus soll der Anbau für einen großen Seminarraum aufgestockt werden. Das bisherige Untergeschoss soll freigelegt werden, wodurch ein barrierefreier Haupteingang und darüber ein weiterer Seminarraum entstehen. Mit wenigen Ausnahmen ist das gesamte Haus barrierefrei geplant.
Zu den Planungen gehören auch eine Baukostenberechnung und eine Baugenehmigung, die für jede Art von Beherberungsbetrieb gilt. Um das Haus in Betrieb nehmen zu können, sind nach dem Kauf rund drei Millionen Euro zu investieren. Für den barrierefreien Ausbau waren bereits Mittel aus dem Förderprogramm Entwicklung ländlicher Raum ELR bewilligt. Unter welchen Bedingungen sich das Haus wirtschaftlich betreiben lässt, zeigt eine für das Berghaus erstellte Wirtschaftlichkeitsberechnung, die auch vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga geprüft und für gut befunden wurde.
Neben privaten Direktkrediten und Einlagen in die Kommanditgesellschaft sollte das Vorhaben eines Seminar- und Gästehauses urprünglich zur Hälfte über ein Bankendarlehen finanziert werden. Die von einem Bankenkonsortium angebotenen Konditionen sahen jedoch einen jährlichen Kapitaldienst (Zins und Tilgung) von über zehn Prozent der Kredithöhe vor, der den Betrieb von Beginn an unter erheblichen Druck gesetzt hätte.
Anstelle eines Bankendarlehens hatte die Berghaus Freiburg GmbH & Co. KG daher einen Rückverpachtungskauf beschlossen, der hinter den Erwartungen zurückblieb. Vorgesehen war, dass Privatpersonen Nutzungsrechte an einzelnen Zimmern kaufen, die als Sicherheit im Grundbuch eingetragen werden. Im selben Zug hätten sie die Zimmer an das Berghaus verpachtet und dafür eine Pacht erhalten.
Das zum Verkauf stehende Objekt blickt auf eine fast einhundertjährige Geschichte zurück: 1936 wurde es als Hotel von der Familie Burggraf auf einem Bergrücken mit Blick auf Feldberg und Freiburg errichtet. Im Altbestand ist es noch heute ein großes kompaktes Fachwerkgebäude. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es als französische Kommandantur, später als Kindererholungsstätte und dann als Schullandheim der Stadt Prozheim genutzt. Nach der Erwerb durch die Stadt Freiburg war es Flüchtlingswohnheim und später Studentenwohnheim der Universität.
In den Jahren 1999 bis 2001 erfolgte der Umbau zu einer Rehaklinik, der auf Grund von Änderungen in der Gesundheitsgesetzgebung unvollendet blieb. Damals wurde das Gebäude von Grund auf saniert, auf fünf Geschosse aufgestockt und vergrößert. Außerdem wurden ein neuer Dachstuhl errichtet und die Fassade im Niedrigenergie-Standard erneuert. Aktuell befindet sich das Innere des Hauses im Rohbau in einem sehr guten Zustand. Alle Hausanschlüsse sind in Betrieb.
Über das Berghaus Freiburg:
Um das ehemalige Hotel Burggraf wieder zum Leben zu erwecken und die leer stehende Immobilie in ein Seminar- und Gästehaus zu verwandeln, hatten sich rund 80 Teilhaber, Darlehensgeber und ehrenamtlich engagierte Menschen zusammen getan. Von der Idee bis zur Umsetzung sollte das Seminar- und Gästehaus in größtenteils ehrenamtlichen Arbeitsgruppen entwickelt werden, während der spätere Betrieb professionell geführt sein sollte.
Das Seminarhaus war für Seminarleiter, Bildungsanbieter, Firmen und Institutionen gedacht, die es für eigene Seminare, Klausurtage und Tagungen buchen. Auf Grund der Lage und der guten Anbindung an eine ausgebaute Tourismus-Infrastruktur ist der Schauinsland nach wie vor ein idealer Ort für ein Gästehaus oder Hotel.
Auch wenn Zinsen, Pacht und Ausschüttungen für die Geldgeber vorgesehen waren, stand immer eine gesellschaftliche Rendite im Vordergrund. So sollten in dem geplanten Seminar- und Gästehaus auch Räume entstehen, die wie eine Allmende gemeinschaftlich genutzt und betrieben werden. Als Treffpunkt für gemeinsame Aktivitäten hätten diese Räume den Menschen aus der Region offengestanden.
Die Berghaus Freiburg GmbH & Co. KG als Eigentümerin wird nach dem Verkauf des Gebäudes aufgelöst werden.
Pressekontakte:
Berghaus Freiburg, Achim Hombach, 0761-456 761 6
hombach@vauban.de
Hertle Immobilien, Thomas Hertle, 0761-733 33 11
hertle@lebensraum.de
Links:
www.berghaus-freiburg.de
www.roberthendricks.de/index1
www.lebensraum.de