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Blick vom Lindenberg nach Süden übers Nebelmeer des Dreisamtals zum Feldberg (oben links) am 12.12.2013

  

 

Taizé-Treffen 28.12.2013-1.1.2014 in Strasbourg, Elsass und Ortenau

A l’invitation des Églises chrétiennes d’Alsace et du pays de Bade, la communauté de Taizé prépare avec les paroisses et les communautés locales de la région la 36ème rencontre européenne, qui se tiendra à Strasbourg du 28 décembre 2013 au 1er janvier 2014… Comment participer à la rencontre ?
Auf Einladung der Kirchen im Elsass und in Baden bereitet die Communauté de Taizé gemeinsam mit den Kirchengemeinden der ganzen Region das 36. Europäische Jugendtreffen vor, das vom 28.12.2013-1.1.2014 in Straßburg stattfindet… Teilnahme am Treffen für Bewohner der Empfangsregion Ortenau und dem Elsass
26.12.2013, https://www.taize.fr/fr_article15280.html
https://www.taize.fr/de_article16109.html
       

36. Europäischen Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé
Zum 36. Europäischen Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé werden 20 000 Jugendliche aus ganz Europa erwartet – beiderseits des Rheins.
Bruder Benoît, 31 Jahre alt, kurzes Haar, konzentriert-freundlicher Blick, steht mit Knopf im Ohr in einer Sporthalle auf dem Straßburger Messegelände. Um ihn herum herrscht ein babylonisches Sprachengewirr. Anstelle der Basketballfans, die hier sonst die Ränge beherrschen, haben sich die ersten von insgesamt 1500 freiwilligen Helfern in Grüppchen auf den Saal verteilt und werden eingewiesen. Wo gilt es in den kommenden Stunden Hinweisplakate aufzuhängen? Wo wird das Essen ausgeteilt? Wo stehen die Holzkisten mit den Lautsprecherkabeln. Frère Benoît selbst beobachtet und spricht dabei pausenlos – entweder in sein Mobiltelefon oder mit einem der Helfer, der ihn mit einem Problem aufsucht, das es zu lösen gilt. Frère Benoît ist einer der Organisatoren des internationalen Taizé-Jugendtreffens, das in diesem Jahr in Straßburg und der Ortenau stattfindet. Für Samstag haben sich 20 000 junge Erwachsene zwischen 17 und 25 Jahren aus ganz Europa angekündigt. 47 Nationalitäten werden sich bis zum 1. Januar in der Grenzregion versammeln, unter ihnen auch 2600 Teilnehmer aus der Ukraine. „Die meisten haben einen christlichen oder konfessionellen Hintergrund“, sagt der junge Geistliche. „Vor allem: Sie haben sich entschieden, an diesem Ort gemeinsam Erfahrungen des Glaubens zu machen.“ Viele jedoch, das kann man von einzelnen erfahren, sind ganz einfach auf der Suche nach Spiritualität.
Taizé, das ist eine christlich-ökumenische Ordensgemeinschaft von hundert Brüdern auf einem Hügel im französischen Burgund. Gegründet hat sie 1949 Roger Schutz, geboren 1915, der ihr bis zu seinem gewaltsamen Tod im August 2005 vorgestanden hat. Der charismatische Frère Roger und der besondere Geist des Ortes ziehen seither Tausende Jugendliche Woche für Woche, besonders an Ostern und in den Sommermonaten, an. Mit den internationalen Treffen, die jedes Jahr in einer anderen europäischen Großstadt stattfinden, will die Gemeinschaft Frère Rogers Gedanken zu den Jugendlichen tragen.
In diesem Jahr lädt das französische Straßburg gemeinsam mit der deutschen Ortenau ein. Untergebracht sind die Teilnehmer bei Gastfamilien in Deutschland und dem Elsass. Zwei Wochen vor Beginn war für sie alle ein Schlafplatz zwischen Wissembourg und Mulhouse im Elsass gefunden. 6000 nächtigen in der Ortenau. Nach einem morgendlichen Gebet in den Gemeinden bringen 105 Busse, aber auch Züge und Straßenbahnen die Teilnehmer aus Dörfern und Gemeinden zu den gemeinsamen Andachten und Gesprächsgruppen jeden Nachmittag auf dem Straßburger Messegelände. Täglich können sie aus einem umfangreichen Programm auswählen. Dabei geht es nicht nur um naheliegende Themen wie Glaube, ökumenischer und interreligiöser Dialog etwa mit dem Straßburger Großrabbiner, sondern auch um Wirtschaftsethik, Menschenrechte und Ökologie – immer vor dem Hintergrund christlicher Verantwortung.
Auf dem Straßburger Messegelände wurden drei große Hallen für das tägliche Abendgebet mit dem Taizé-Prior Frère Alois hergerichtet, jede geschmückt mit einem weithin sichtbaren, beleuchteten Christusamulett, einem Kreuz und Ikonen nach dem Vorbild der Kirche in Taizé. Zusammenkünfte einzelner Nationen sind im Straßburger Münster und anderen Kirchen der Innenstadt vorgesehen.
Wer mehrere zehntausend Menschen zusammenbringt – nach Rom, Berlin oder Barcelona kamen schon bis zu 100 000 – darf nicht nur spirituelle Nahrung bieten. Wo denn die Großküche zu finden sei? Es handele sich wohl eher um ein Nahrungsmittellager, antwortet Frère Benoît. Das System ist erprobt und taugt dazu, binnen einer Stunde eine Mahlzeit sowie ein Picknick für den folgenden Tag an alle zu verteilen. In mehreren Reihen sind Kisten mit Mandarinen, Wasserflaschen, abgepackter Schinken aufgestapelt. Einige der freiwilligen Helfer geben an die Wartenden Essen aus. Diese gesellen sich dann zur großen Gruppe, die bereits die gemeinsame Mahlzeit einnimmt.
Für den Konfessionen übergreifenden Geist von Taizé begeistern können sich nicht nur junge Christen. Der Freiburger Erzbischof und Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch sowie der badische Landesbischof Ulrich Fischer haben ihren Besuch angekündigt. „Die Kirchen respektieren uns“, sagt Frère Benoît. „Sie sehen die Früchte, die wir säen, in ihren Gemeinden.“
27.12.2013, Bärbel Nückles

 

Communauté de Taizé

Communauté von Taizé ist der Name einer Gemeinschaft von Brüdern, die Frère Roger 1940 im südburgundischen Dorf Taizé ins Leben rief. Zu ihr gehören Männer aus über 25 Ländern, Katholiken oder aus verschiedenen evangelischen Kirchen. Ein Teil von ihnen lebt auf anderen Erdteilen unter den Armen .Internationale Jugendtreffen finden das ganze Jahr über jede Woche in Taizé statt. Sie begannen Ende der fünfziger Jahre. Oft sind sind Tausende aus allen Teilen Europas und von den anderen Erdteilen auf dem Hügel. Junge Erwachsene (17 bis 29 Jahre) können jederzeit für eine Woche kommen. Wege nach Taizé gibt es viele. Das Dorf liegt in der Nähe von Cluny, dreihundert Kilometer südwestlich von Freiburg/Br., hundert nördlich von Lyon. Ab Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz fahren häufig Sonderbuslinien.“
www.taize.fr/de

 
(1) Taize am 5.9.2005: Genau hier geschah das Attentat auf den 90-jährigen Frere Roger Schütz am 16.8.2005

Taizé ist ein kleiner Ort im Osten Frankreichs. Bekannt ist er wegen der dort stattfindenden Treffen der Gemeinschaft von Taizé. Das ist ein christlicher Männerorden, ein Zusammenschluss von Männern, die versprochen haben, für Gott zu leben und zu arbeiten. Doch die Taizé-Mönche leben nicht zurückgezogen hinter dicken Klostermauern, sondern sie veranstalten regelmäßig Treffen für Jugendliche aus vielen verschiedenen Ländern. Jedes Jahr kommen Zehntausende nach Taizé. Dort leben sie für eine gewisse Zeit in bescheidenen Zelten. Sie kochen, lachen und singen gemeinsam. Besonders wichtig ist den meisten Jugendlichen ihr Glaube an Gott, zu dem sie beten und über den sie sprechen. Bei den Treffen, die einmal pro Jahr auch in anderen Städten Europas stattfinden, beten Jugendliche und junge Erwachsene verschiedener christlicher Glaubensrichtungen, also Katholiken und Protestanten, zusammen. Das nennt man Ökumene. Gegründet wurde der Orden von Frère Roger, einem Schweizer, der bis zu seiner Ermordung am 16.8.2005 die Gemeinschaft leitete. Dort wo heute die Heimat der Gemeinschaft ist, kaufte er vor vielen Jahrzehnten ein Haus, um Menschen zu helfen, die vor dem Krieg flohen.

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