Nils Schmid: Dann waechst im Schwarzwald halt mal ein Tal zu

Weiß Herr Schmid eigentlich, wie menschenverachtend seine Aussage ist: „Dann wächst im Schwarzwald halt mal ein Tal zu.“ Ich freue mich, dass es noch Bauern gibt, die mit viel Liebe, Hingabe und harter körperlicher Arbeit in mühevoller Kleinarbeit unsere Natur und ihre traditionsreichen Bauernhöfe pflegen. Für mich ist es wichtig, dass meine Enkelkinder noch das berühmte Kulturgut der Schwarzwaldhöfe kennenlernen können, ohne sich mit der Machete durchschlagen zu müssen, um etwas Natur zu erleben. Bildung ist wichtig, aber genauso wichtig ist die Erhaltung und die Pflege unserer Natur. Gudrun Isfort, Rümmingen, 11.8.2012

Für alle bäuerlichen Familienbetriebe ist das ein Schlag mitten ins Gesicht
Die Äußerungen unseres Finanzministers Nils Schmid, dass Bildung und Betreuung wichtiger sei, als die Frage, ob es einen Bauern mehr oder weniger gibt oder dass man im Schwarzwald ein Tal einfach zuwachsen lassen könne – beispielhaft wurde dazu das St. Wilhelmer Tal abgebildet – ist für mich und alle anderen bäuerlichen Familienbetriebe im Schwarzwald eine Ohrfeige mitten ins Gesicht. Ich bewirtschafte seit 30 Jahren mit meiner Familie den Spisingerhof in St. Wilhelm nach ökologischen Richtlinien. In dieser Zeit war unsere größte Herausforderung, unser reizvolles Tal offenzuhalten und zu pflegen. Viele Betriebe haben den Fremdenverkehr als zweites Standbein, wie von der Politik empfohlen, aufgebaut. Wenn Politiker in Stuttgart denken, dass es den meisten Menschen in den Städten egal ist, ob ein Schwarzwaldtal zuwächst oder nicht, so muss ich klar sagen, dass das nicht stimmt. Auch den Urlaubern aus Stuttgart ist es eben nicht egal, ob der Schwarzwald zuwächst, denn sie schätzen ihn als Naherholungsgebiet. Nicht zu vergessen die Bedeutung der Bauernhöfe für Arbeitsplätze in vor- und nachgelagerten Bereichen der Landwirtschaft, bis hin zur Gastronomie und dem örtlichen Handwerk. Herr Schmid sollte, bevor er solche unbedachten Äußerungen macht, sich selbst ein Bild von bäuerlichen Familienbetrieben machen, wie sie oftmals unter schwierigsten, manchmal sogar lebensgefährlichen Bedingungen die steilen Hänge mit teuren Spezialmaschinen bewirtschaften. Dann wird er auch merken, dass man auf keinen Bauern mehr verzichten kann, sei es im Voll- oder Nebenerwerb. Der Strukturwandel hat schon zu viele Betriebe zum Aufgeben gezwungen. Somit sind es gerade die kleineren bis mittelgroßen Familienbetriebe, die mit der Stall- und Weidehaltung dazu beitragen, dass die reizvollen Seitentäler im Schwarzwald mit Rindern und Ziegen offengehalten werden. Sollten die Aussagen von Herrn Schmid umgesetzt werden, zweifelt man an der Glaubwürdigkeit der Politik. Sein Zurückrudern, er habe die Landwirtschaft nicht angreifen wollen, ändert am Gesagten nichts. Er hat hier sein wahres Gesicht gezeigt.
Martin Rudiger, Spisingerhof, Oberried-St.Wilhelm, 15.8.2012

Damit hat Nils Schmid jeden Kredit verspielt
Was der Superminister Nils Schmid im Kabinett Kretschmann von sich gegeben hat, ist alles andere als super. Er erweist sich immer mehr als die klassische Fehlbesetzung im Landeskabinett. Wer die Arbeit unserer Bauern und der Tourismuswirtschaft und damit des ländlichen Raumes so mit Missachtung belegt, hat jeden Kredit verspielt; ja, der setzt bewusst viele Arbeitsplätze (Tourismus) aufs Spiel. Wer die Arbeit unserer Bauern als Landschaftspfleger so gering schätzt, hat nicht begriffen, dass die Menschen aus den Ballungsräumen in dieser Kulturlandschaft Ruhe und Erholung vom Alltagsstress finden. Wer die Bauern als Subventionsempfänger abqualifiziert, der verkennt deren Leistung für die Erhaltung einer in Europa einmaligen Kulturlandschaft. Es sind eben keine Subventionen, sondern ein Entgelt für eine für die Allgemeinheit erbrachte Leistung!
Hermann Wehrle, Hinterzarten, 15.8.2012

Nils Schmid provoziert die Bauern und die Grünen
Der „ältlichen Rhetorik vom ländlichen Raum“ trat der unter den Zwängen der Haushaltskonsolidierung ächzende Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) in der Stuttgarter Zeitung entgegen: Die allermeisten Baden-Württemberger hätten andere Sorgen als Landwirtschaft. „Dann wächst im Schwarzwald halt mal ein Tal zu“, lässt sich Schmid zitieren, oder: „Bildung und Betreuung sind wichtiger als die Frage, ob es einen Bauern mehr oder weniger gibt.“ ….  Alles vom 1.8.2012 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/nils-schmid-provoziert-die-bauern-und-die-gruenen–62160416.html

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