Digitale und ethische Bildung

Immer weniger Unterricht in ev. und kath. Religion, während der Anteil konfessionsfreier und muslimischer Schüler steigt. Gegen ein gemeinsames SchulpflichtfachLebensgestaltungEthik-Religion“ wenden sich die christlichen Konfessionen. Sie sind nicht bereit, ihre aus der Nazi-Zeit stammenden Privilegien abzugeben – sie nehmen damit in Kauf, dass sich Sunniten und Schiiten demnächst vor dem Verfassungsgericht für den Islam die gleichen Rechte bzw. Pfründe erstreiten werden. Wie lange noch warten, bis auch in Deutschland die klare Trennung von Kirche und Staat eingeführt wird?
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Die Wirtschaft 4.0 verlangt eine hervorragende digitale Bildung in Deutschland als Land, dessen Reichtum auf dem „Rohstoff Bildung“ fußt. Die Globalisierung des 21. Jahrhunderts bedarf einer religiös-ethischen Bildung, die alle Kinder und Jugendlichen gleichermaßen und gemeinsam erreicht. Wir sehr dieses Thema bewegt, zeigt der Beitrag „Brauchen wir Reli noch?“, der in DIE ZEIT mehr Leserkommentare erhielt als die medialen Dauerbrenner Trump, Flüchtlingskrise und Euro zusammen.
https://www.zeit.de/2017/03/religionsunterricht-pflichtfach-schulen-pro-contra-ethikweit
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Hierzu drei Kommentare:
1) „Der Koran-Unterricht in den Moscheen der konservativen Dachverbände sondert die Kinder bewußt von der Gesellschaft ab. Das soll die Ausbildung einer religiösen Identität ermöglichen, hemmt aber die Kreativtät und Selbstentwicklung.“
Abdel-Hakim Ourghi, Islamwissenschaftler an der PH Freiburg
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2) „Katholische, protestantische, sunnitische und schiitische Kinder gibt es ebenso wenig wie christdemokratische, sozialdemokratische, grüne oder liberale Kinder. Zwar haben Eltern das Recht, ihre Überzeugungen in der Erziehung zum Ausdruck zu bringen, das heißt jedoch nicht, das ein weltanschaulich neutraler Staat derartige Perspektivverengungen durch Bekenntnisunterrichte unterstützen dürfte. Vielmehr soll er den Heranwachsenden Zugang zu Wissensquellen ermöglichen, die ihnen zuhause verschlossen sind. Denn Kinder haben ein Recht auf vorurteilsfreie Bildung. Sie sollen befähigt werden, ihre eigene Sicht der Dinge zu entwickeln. Dies verlangt ein allgemeinverbindliches Fach, indem sich Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer Herkunft mit Fragen der Philosophie, Religion und Politik auseinandersetzen.“
Michael Schmidt-Salomon, Sprecher von Giordano-Bruno-Stiftung
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3) „Ein verpflichtendes Schulfach Lebensgestaltung/Ethik/Religion könnte die Grundlagen legen für ein friedliches Zusammenleben, für die Anerkennung der Würde des Einzelnen und für eine Wertegemeinschaft aller. Zugleich könnte es das Interesse an Gott in der säkularen Gesellschaft neu wecken.“
Norbert Scholl, Religionspädagoge von „Wir sind Kirche
DIE ZEIT vom 9.2.2017, Seite 62

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