Schwarzwaelder Schinken – Kiel

Im Schwarzwald gibt es nicht annähernd so viele Schweine, wie zur Herstellung von orig. „Schwarzwälder Schinken“ geräuchert und eingesalzen werden. Folge: Schweinefleisch muß zugekauft werden, auch aus Schleswig-Holstein bei Kiel, von Griechenland, Spanien…. Laut Schwarzwälder Schinken-Verband kommt das Fleisch aus zertifizierten EU-Betrieben, nur: Wer kontrolliert den EU-Betrieb z.B. in Spanien, woher dieser seine Schweine bezieht? Wird mit dem Attribut „Schwarzwälder“  dem Verbraucher nicht eine Regionalität vorgegaukelt, die so nicht existiert? Die Schinkenproduzenten betrachten die Schinken-Zuwanderung als gelungene Integration, foodwatch hingegen als Etrikettenschwindet – wer hat recht?
17.3.2013
 

Schutzverband klagt gegen foodwatch
Der Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller hat eine Unterlassungsaufforderung erlassen gegen die sog. „Verbraucherorganisation“ foodwatch, die behauptet, Schwarzwälder Schinken g.g.A. könne aus Timbuktu stammen und darin einen vermeintlichen „Regional-Schwindel“ begründet sieht. Der Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller sieht darin eine gezielte Ruf- und Imageschädigung der von seinen Mitgliedern erzeugten regionalen und traditionellen Spezialität. ….
 Villingen-Schwenningen, 13. März 2013, https://www.schwarzwaelder-schinken-verband.de/.
  
foodwatch beschuldigt Schwarzwälder Schinkenverband
Der Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller will Kritik von foodwatch mit juristischen Schritten verbieten. Schwarzwälder Schinken könne „auch aus Timbuktu“ kommen – so hatte foodwatch darauf hingewiesen, dass das Fleisch für das Traditionsprodukt von überall her kommen kann. Das ist auch richtig: Es darf aus Timbuktu kommen, aus Honolulu oder aus Fuchs am Buckel….. Der Schinken für den Schwarzwälder Schinken hat in der Regel auch de facto mit dem Schwarzwald nichts zu tun. Die Firma Abraham als Groß-Produzent etwa bezieht das Fleisch von weit außerhalb des Schwarzwalds und schneidet, verpackt und vertreibt das geräucherte Produkt von Niedersachsen aus – am Ende wird es mit viel Regionalitäts-Werbung als „Schwarzwälder Schinken“ verkauft. Wo die Schweine gehalten, geschlachtet oder zerlegt werden, ist nicht geregelt: Der Hinterschinken kann also von überall herkommen, sprichwörtlich „aus Timbuktu“. So formulierte es foodwatch im Januar in einer Presseerklärung. …… Der Schinken, den sie am Ende als Schwarzwälder Schinken kaufen, darf von überall her kommen – ob aus Honolulu oder Buxtehude, aus Walla Walla oder Ouagadougou, aus Posemuckel oder aus Fuchs am Buckel. Der Schutzverband weiß das selbst am besten, denn er hat in seinem erfolgreichen Antrag für den europäischen Schutz der Bezeichnung Schwarzwälder Schinken keinerlei Festlegung für die Herkunft des Fleischs getroffen. Nun will er offenbar unliebsame Kritik an der intransparenten Herkunft des Schinkens verbieten – die Fortsetzung einer Verbrauchertäuschung mit juristischen Mitteln. ….
Alles vom 14.3.2013 bitte lesen auf
https://foodwatch.de/kampagnen__themen/herkunftskennzeichnung/aktuelle_nachrichten/kritik_
an_regionalitaets_schummel/index_ger.html

      

Parmaschinken versus Schwarwälder Schinken
Peter Epp, Leiter des Landwirtschaftsamtes Emmendingen-Hochburg, sprach von Versäumnissen und nannte ein Beispiel: „Parmaschinken“ sei ein international teuer gehandeltes Produkt, dessen Erzeugung und Bezeichnung geschützt sei. „Schwarzwälder Schinken“ hingegen könne jeder auf seine Verpackung schreiben, gleichgültig ob die Schweine im Münstertal oder in Oldenburg herangewachsen seien. „Marketing und Produktentwicklung muss gefördert werden“, sagte Epp. ….
19.2.2004 auf www.freiburg-schwarzwald.de/landwirt1.htm

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