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Blick nach Westen auf Freiburg-Ebnet am 19.5.2025: Barriere neu, monoton, seelenlos?

 

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  • Bauschuttaufbereitung am Bahnhof Littenweiler und hierdurch unerträgliche Lärmbelästigung (31.5.2025)
  • Wummernder Dieselgenerator in Littenweiler (20.5.2025)
  • Die Freiburger Stadtverwaltung ist weit entfernt von bürgernah (20.5.2025)
  • Littenweiler-Bahnhof

 

Bauschuttaufbereitung am Bahnhof Littenweiler und hierdurch unerträgliche Lärmbelästigung
Sehr geehrte Frau Selinger,
seit Wochen wird Bauschuttaushub von der Kappler Straße zwischen dem Flüchtlingswohnheim und dem Bahnhof Littenweiler abgelagert und mit einem riesigen Bagger durchgeschüttelt, damit kleinere Steine und Erdreich von großen Steinbrocken teils Findlinge getrennt werden können, die dann abgefahren werden. Die großen Steine werden in Stahlcontainer geworfen und machen dann einen ganz entsetzlich Lärm, der auch durch geschlossene Fenster dringt.
Dank der Aktivitäten von Dr E. Kaier wurde zwischenzeitlich der extrem lärmerzeugende dieselgetriebene Baustromerzeuger hinter die Bürocontainer Joos gestellt, so dass diese Lärmbelastung etwas zurückging .

Erstaunlich ist, dass überall im Stadtgebiet leicht das öffentliches Stromnetz erreichbar ist, dennoch aber mit einem stinkendem mobilen Generator Strom erzeugt werden muss. Dies geschieht doch wohl nur deshalb, damit die Firma Joos Mietgebühren bei der Stadt Freiburg erzielen kann, einen weiteren Grund kann man sich eigentlich nicht vorstellen. Überall werden in der Stadt Freiburg bei straßenübergreifenden Bauvorhaben mit aufwändigen Gerüstkonstruktionen Starkstromleitungen über die Straßen zu BV geführt, so zur Zeit an der Schwabentorbrücke. Warum soll dieses hier nicht möglich sein?
Motto: man kennt sich, man hört aufeinander, man hilft sich, man tut sich aber nichts!
So stelle ich mir eine erfolgreiche wirtschaftlich- kommunale Zusammenarbeit vor.
So lässt man Herrn Dr. Kaier von Amt zu Amt auflaufen, da die Zuständigkeiten eigentlich in jeweils anderen liegen , so der Ämtersprech.
Wo ist da die Bürgernähe in der Stadt Freiburg erkennbar? Für mich nicht, als ich von ihm erfuhr, daß bis 2028 mit Fertigstellung der Kapplerstraße erst dieser Zustand beendet wird, bin ich doch erheblich entsetzt. Baustoffaufbereitungsanlagen in Wohngebieten sind verboten, sehen Sie in ihren Vorschriften nach, sie werden eines Besseren belehrt. Ich bitte um Beantwortung meines Schreibens. Auch wenn nur wenige Bürger von diesem Lärm betroffen sind, rechtfertigt es nicht, im Sinne einer Kostendämpfung diesen Lärm zu erzeugen und Bürger zu nerven.
In freudiger Erwartung ihres erklärenden Antwortschreibens grüße ich Sie freundlich,
Dr. Ulrich Brand, 31.5.2025, brand.ulrich@icloud.com.

Sehr geehrter Herr Dr. Brand,
vielen Dank für Ihre Mitteilung. Die Baustelleneinrichtungsfläche, welche von der Fa. Joos genutzt wird, wurde von der Fa. Joos selbst organisiert und von der Stadt Freiburg (IMF) nach Anfrage zur Verfügung gestellt. Auf dieser Fläche wird der bereits ausgehobene, anstehende Boden separiert und für den Wiedereinbau vorbereitet (große Steine mit Separator aussortiert, um Wiedereinbau und Verdichtung erreichen zu können). Damit handeln wir im Sinne des Umweltschutzes und vermeiden somit Abfall im großen Umfang und erwirken daher auch eine größtmögliche Vermeidung von CO2 Ausstoß durch Zulieferung von Fremdmaterial. Das von Ihnen beschrieben Betreiben einer Baustoffaufbereitungsanlage sehen wir hier nicht und können Ihnen somit auch nicht zustimmen.
Wir verstehen Ihren Unmut bezüglich der Baustelle und den damit einhergehenden Lärmbelästigungen, jedoch finden unsere Arbeiten im zulässigen Bereich der geltenden Lärmschutzverordnung statt, sowohl von den Arbeitszeiten als auch von der Höhe des Lärmpegels.
Nach Abschluss der Kanalerneuerungsarbeiten beginnen die Straßensanierungsarbeiten des Garten- und Tiefbauamtes, welche voraussichtlich im März 2027 abgeschlossen sein werden. Ob auch in diesem Zeitraum diese bereits genutzte Baustelleneinrichtungsfläche weiterhin genutzt wird, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Gerne werden wir Ihnen eine bürgernahe Stadt Freiburg sein, die offen für berechtigte Einwände unzufriedener Bürger ist. Wir würden Sie aber freundlichst darum bitten, von pauschalen Behauptungen, wie unten aufgeführt, abzusehen, um konstruktiv miteinander ins Gespräch zu gehen und die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag Andreas Kretz. Stadt Freiburg, Bauherrenvertretung, 2.6.2025

 


Wummernder Dieselgenerator in Littenweiler

Lärm macht krank. Auch deshalb müssen die Kommunen alle fünf Jahre ihre Lärmaktionspläne fortschreiben. Dabei geht es vor allem um gewerblichen und Verkehrslärm. Freiburg plant in diesem Zusammenhang, Tempo 30 auszuweiten. Gut so. Weniger gut ist, wenn Bürgerinnen und Bürger völlig unnötigerweise Lärm ausgesetzt sind und ihr Anliegen in den Mühlen der Verwaltung hin und her geschoben wird. Seit zweieinhalb Monaten wummert in unregelmäßigen Abständen ein Dieselgenerator in Littenweiler, dass die Gläser zittern. Er versorgt ein Unternehmen mit Energie, das in der Nähe einen Kanal erneuert.
Eigentlich sind sich schnell alle einig, dass es besser und machbar wäre, stattdessen einen Stromanschluss zu legen. Doch die Umstellung kam bislang nicht zustande. Mal ist unklar, wer zuständig ist. Mal gibt es einen Dissens zwischen der Baufirma und ihrem Subunternehmer. Weil es sogar unterschiedliche Angaben dazu gibt, wer zahlen müsste, erklärt sich ein genervter Anwohner bereit, die Kosten zu übernehmen. So geht das Woche um Woche, Mail um Mail. Und dazwischen liegen auch noch Osterferien und Vor-Ort-Termine. Das ist jedenfalls weit entfernt von der „modernen, effizienten und vor allem bürgernahen Verwaltung“, die Oberbürgermeister Martin Horn vorschwebt. Mehr noch: Sie sollte in Zeiten wie diesen alles tun, damit sich Menschen nicht von staatlichen Stellen alleingelassen fühlen.
… Alles vom 20.5.2025 von Uwe Mauch bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/wummernder-dieselgenerator-in-littenweiler-die-freiburger-stadtverwaltung-ist-weit-entfernt-von-buer

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Die Freiburger Stadtverwaltung ist weit entfernt von bürgernah
Dieselgenerator einer Baustelle stresst Anwohner in Freiburg-Littenweiler
„Dieser Brummton nervt“

Der wummernde Dieselgenerator einer Baustelle raubt Anwohnern den letzten Nerv. Seit zweieinhalb Monaten appellieren sie an Ämter und Baufirma. Die haben zwar Verständnis, halten aber immer andere für zuständig
Seit Ende Februar läuft die Großbaustelle Kappler Straße. Im ersten Bau-Abschnitt soll der Kanal bis Ende Juli erneuert werden. Bauherr ist der städtische Eigenbetrieb Stadtentwässerung (ESE), der beim Garten- und Tiefbauamt angesiedelt ist. Als Auftragnehmer muss die Firma Joos eine geeignete Fläche für die Baustelleneinrichtung suchen und Versorgungsleitungen legen, etwa für Wasser und Strom. Das Unternehmen hat sich offenbar dazu entschieden, den Strom mit Hilfe eines Dieselmotors zu gewinnen. Damit versorgt sie das Baubüro und lädt Geräte auf.

Nerviger Brummton
Seitdem stehen auch die Anwohner unter Strom. Auch Veranstaltungen der Pädagogischen Hochschule, hinter deren Behelfspavillons der Generator wummert, mussten schon verlegt werden. „Wir sind nicht empfindlich“, sagt Ekkehard Kaier, „aber dieser Brummton nervt.“ Zumal der Dieselmotor unregelmäßig an- und ausgeschaltet wird.
Am 5. März beginnt der 80-Jährige einen Mailverkehr mit den beteiligten Stellen. Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung teilt mit, „wir als Auftraggeber sind nicht dafür zuständig“. Baustelleneinrichtung und die nötige Infrastruktur seien Sache des Auftragnehmers. Der Polier der Baufirma, so Anwohner Kaier, habe ihm versichert, dass der Eigenbetrieb eine Stromleitung vom Littenweiler Bahnhof verlegen werde, um den Diesel als Provisorium zu ersetzen. Darüber wiederum zeigt sich der ESE-Mitarbeiter „verwundert“. Er wolle die Beschwerde mit dem Unternehmen besprechen. Kaier bedankt sich per Mail und bietet an, die Kosten für den Stromanschluss zu übernehmen. Er rechnet mit 100 bis 1500 Euro.
Vor-Ort-Termin ergibt: Stromanschluss ist möglich
Als sich weiter nichts tut, wendet sich der 80-Jährige am 12. März an die Gewerbeaufsicht beim Umweltschutzamt mit der Bitte, zu prüfen, ob aus umweltschutzrechtlichen Gründen der Generator überhaupt betrieben werden darf. Von dort erhält er acht Tage später die Info, dass die Firma Joos und der Versorgungsträger bei einem Termin am 26. März die Frage eines Stromanschlusses klären wollen. Außerdem seien bestimmte Nutzzeiten für das Aggregat festgelegt worden. Der Anwohner antwortet sogleich, dass die nicht eingehalten würden, und listet die Verstöße auf. Am 3. April hakt Kaier nach, was denn der Vor-Ort-Termin ergeben habe. Und weil keine Antwort eingeht, wiederholt er die Anfrage sechs Tage später. Prompt reagiert die Sachbearbeiterin der Gewerbeaufsicht: Ein Anschluss für Baustrom wäre vom Bahnhof aus möglich. Allerdings gebe es noch „Fragen zur Kostentragung“ zwischen der Baufirma und dem Eigenbetrieb. „Wir sind mit beiden im Gespräch und melden uns.“
Weil das nicht passiert, formiert sich Anwohnerprotest: Ein gutes Dutzend aus dem Giersbergweg und der Ekkebertstraße unterschreibt am 13. April eine Petition. Am 28. April mailt Kaier erneut an die Gewerbeaufsicht und gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass nun doch endlich der Baustromkasten installiert werde. Nach zweiwöchiger Sendepause meldet sich am 15. Mai der Eigenbetrieb. Das Umweltschutzamt habe die Firma mehrfach aufgefordert, den Stromanschluss zu legen und sogar mit einer kostenpflichtigen Anordnung gedroht. Nun zeige sich das Unternehmen „einsichtig“, habe mit dem städtischen Gebäudemanagement Kontakt aufgenommen, um vom Bahnhofsgebäude Strom zu beziehen. „Die Einigung ist am Laufen.“
Subunternehmer wehrt sich gegen Zusatzkosten
Oder doch nicht? Die von der BZ zum Sachverhalt angefragte Pressestelle der Stadt teilt mit, dass ein Dieselgenerator erlaubt sei, solange er die Lärmschutzwerte einhält. Die Überprüfung obliege der Gewerbeaufsicht. „Dazu ist das städtische Garten- und Tiefbauamt mit den Kollegen in Kontakt.“ Gleichwohl habe die Stadt mehrfach „erwünscht“, dass eine Stromleitung den Dieselgenerator, der allerdings „grundsätzlich“ erlaubt sei, ersetzt. Gegen die Kosten habe sich ein Subunternehmer, ein Elektriker, zunächst gewehrt. Nun aber habe die „ausführende Baufirma eine Umstellung in Aussicht gestellt“.
Eine weitere Sorge treibt die Anwohner um: Nach dem Kanalbau folgt die Sanierung der Kappler Straße bis März 2027. Wie wird die Firma, die dafür den Auftrag erhält, ihren Strom produzieren? Welche Fläche für die Baustelleneinrichtung wird sie nutzen? Da erst in dieser Woche die Submission ist, kann die Stadtverwaltung diese Fragen – noch – nicht beantworten.
… Alles vpm 2ß.5.2025 von Uwe Mauch bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/dieselgenerator-einer-baustelle-stresst-anwohner-in-freiburg-littenweiler-dieser-brummton-nervt
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Einige Kommentare:
Zweierlei Recht für staatlichen und privaten Bauherrn?
Ein privater Bauherr, der sein Haus umbauen will, muß für die Baufirma einen Baustromkasten bereitstellen. Erzeugt er aber den benötigten Starkstrom mit einem dieselbetriebenen Stromgenerator, dann wird die Behörde die Arbeiten zurecht unverzüglich einstellen lassen. Weniger wegen Lärm und Staub, sondern wegen CO2-Emissionen und Weltrettung.
Ist hingegen der Bauherr nicht privat, sondern staatlich, dann kann dieser den Diesel-Generator über zwei Monate und ohne Ende in Sicht laufen lassen, ohne eine Einstellung des Baubetriebs befürchten zu müssen. So geschieht es derzeit in Littenweiler, wo sich die Stadt Freiburg als Bauherr mit der Baufirma Joos bei weiterhin laufenden Arbeiten streiten, wer wohl die Kosten für den Baustromanschluß übernehmen könnte.
Leben wir in einem Rechtsstaat mit zweierlei Recht?
14.5.2025, E.K.
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Lärmender Generator: Empathie auf der Strecke geblieben
Vorneweg folgendes: Nehmen wir mal an, ein Mitarbeiter des Eigenbetriebes Stadtentwässerung oder dessen Eltern wohnen in der Nähe des lärmenden Generators, und leiden wie die Bewohner des Giersbergwegs unter der geschilderten Lärmbelästigung. Ich bin sicher, der städtische Eigenbetrieb würde sich dann schnell verantwortlich und handlungsfähig zeigen. Dasselbe gilt für die Gewerbeaufsicht und sogar für die zuständige Firma samt Subunternehmer.
Der in der Badischen Zeitung geschilderte Umgang mit dem grundlegenden Bedürfnis nach „angemessener“ Lärmbelästigung ist für mich ein typisches Beispiel für die zunehmende Gleichgültigkeit in unserer überregulierten Gesellschaft. Qualitätssicherung soll angeblich Qualität garantieren, führt aber oft dazu, dass sich niemand mehr spontan verantwortlich fühlt.
Ohne schriftlich fixierte Zuständigkeit wird halt nicht mehr gehandelt, sei es aus Angst oder aus Bequemlichkeit. Der gesunde Menschenverstand und die Empathie (das Hineinversetzen in die Situation eines anderen Menschen), die oft hilfreich sein könnten, sind ja schon lange und gerade in den Amtsstuben auf der Strecke geblieben.
27.5.2025, Claudia Benz, Freiburg
https://www.badische-zeitung.de/empathie-auf-der-strecke-geblieben
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