Der Papst und die alten Klamotten: Die Konzerthaus-Rede des früheren Kirchenoberhaupts Benedikt XVI. regte zur Kleiderbörse an. Am Mittwochabend hat die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) Littenweiler erstmals eine Kleiderbörse veranstaltet. Gekommen sind rund 80 Leute aus dem ganzen Stadtgebiet, mitgebracht hatten sie neben alten Kleidern auch Bücher, CDs und andere Dinge des alltäglichen Lebens. Die Initiatoren um Lehramtsstudentin Julia Restle freuen sich über die große Resonanz und denken bereits über eine Neuauflage nach.
Dass der Saal im Studentenwohnheim Thomas-Morus-Burse, wo die KHG ihre Räume hat, am Mittwoch etwas vom Flair eines orientalischen Bazars vermittelte, ist letztlich dem früheren Papst Benedikt XVI. zu verdanken: Seine 2011 im Freiburger Konzerthaus gemachten Anregungen in Sachen „Entweltlichung“ nahm die Hochschulgemeinde zum Anlass, um sich in ihrem Semesterprogramm ausführlicher mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Unter anderem entstand dabei der Gedanke, eine Kleiderbörse auszurichten: „Durch das Tauschen von Klamotten und der damit verbundenen Wertschätzung für nicht mehr benötigte Sachen stellt man sich nämlich der Wegwerfmentalität in unserer Gesellschaft entgegen und ist somit auf besondere Weise entweltlicht“, erläutert Julia Restle vom KHG-Leitungsteam. Gemeinsam mit vier weiteren Studentinnen hatte die 22-Jährige das Projekt ins Leben gerufen.
Dass die Veranstaltung so viel nicht-studentisches Klientel begeisterte, freut auch Gemeindeleiter Jörg Winkler: „Es zeigt, dass unsere Angebote auch für andere Gruppen interessant sind und trägt deshalb zur Vernetzung in der Gesellschaft bei“, meinte der Pastoralreferent. Lediglich drei kleine Kisten mit Kleidern sind am Ende übriggeblieben, sie sollen nun für einen guten Zweck gespendet werden.
7.6.2013, Andreas Braun