Establishment

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40 Jahre Grüne - Feier in Berlin im Januar 2020: Harbeck, Baerbock, Steinmeier, Roth (v.l.)

ESTABLISHMENT: 40 Jahre Grüne – Feier in Berlin im Januar 2020: Harbeck, Baerbock, Steinmeier, Roth (v.l.)

 

Establishment hat keine Angst vor AfD, wohl aber vor Islam und Clan-Wesen
In einer geschlossenen Anstalt
„Zivilisationsbruch“: Die Hysterie nach dem Wahlvorgang in Thüringen kennt kaum Grenzen
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Aus sämtlichen Parteien, Medien und Körperschaften links der Mitte, also von der Linkspartei bis zur CSU, von taz bis FAZ, von der Landeskirche bis zum DGB, brauste nach der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsidenten vergangene Woche ein einheitlicher Ruf wie Donnerhall durchs Land: „Politische Schande“, „Tabubruch“, „Dammbruch“, „Kulturbruch“. Höher ging’s nimmer? Doch, es ging!
Auch der „Zivilisationsbruch“, der bis dahin für den Holocaust reserviert gewesen war, wurde bemüht. Kemmerich sei „ein Ministerpräsident der Faschisten“, tönte es. Der frustrierte Amtsvorgänger Bodo Ramelow, im Wahlkampf um bürgerlich-zivile, ja präsidiale Anmutung bemüht, fiel in die Rolle des antifaschistischen Rumpelstilzchens zurück und veröffentlichte auf Twitter ein Hitler-Zitat samt zweier Fotos: eines mit Hitler, der Reichspräsident Paul von Hindenburg die Hand schüttelt, und eins von dem thüringischen AfD-Chef Björn Höcke, der Kemmerich zur Wahl als Ministerpräsident gratuliert.
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Der für Politik zuständige FAZ-Herausgeber machte sich die Deutung zwar nicht wortwörtlich zu eigen, doch sein grundsätzliches Einverständnis mit dem linken Wüterich war unverkennbar. Ramelows bisheriger Staatskanzlei-Chef hielt Kemmerich sogar vor, er sei „ein Ministerpräsident von Gnaden derjenigen (…), die Liberale, Bürgerliche, Linke und Millionen weitere in Buchenwald und anderswo ermordet haben“. Ein ZDF-Chefredakteur warf die Formulierung „Endstation Buchenwald“ in die Runde, offenbar in Unkenntnis darüber, daß Kommunisten das KZ Buchenwald nach 1945 weiterbetrieben und viele Tote zu verantworten haben.
Die hysterische Rede über Erfurt knüpft direkt an die Rede zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz an. Auf den zivilreligiösen Rosenkranz der in einfacher Sprache formulierten Warnungen und Lehren („Tätervolk! Kein Schlußstrich! Nie wieder!“) sind in diesem Jahr zwei neue Knospen gefädelt worden: „Tätersprache“ und „dasselbe Böse“. Das sind durchweg keine Begriffe, die für Erkenntnis und Klarheit sorgen und über die sich sinnvoll diskutieren ließe. Es sind affektive Wort-hülsen und magische Formeln, die jenen Anti-Nazi-Voodoo konstituieren, der nach der Wahl des armen FDPlers erneut losgebrochen ist.
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Der Schriftsteller Uwe Tellkamp hat kürzlich sein Wort vom „Gesinnungskorridor“ dahingehend korrigiert, daß es in Wahrheit nur noch „enge Wände“ gebe. Selbst diese Beschreibung klingt mittlerweile wie eine Beschönigung. Denn auch enge Wände lassen einen Zwischenraum, eine öffentliche Sphäre, die den Austausch konträrer An- und Einsichten ermöglicht, aus dem gemeinsames Handeln im Geiste der Pluralität erwächst.
Der sogenannte öffentliche Raum von heute gleicht vielmehr einer geschlossenen Anstalt. Eine Zeit lang vermag die darin herrschende Polyphonie einen gewissen Pluralismus vorzutäuschen. Bei genauem Hinhören vernimmt man jedoch einen mehrstimmigen Chor, dessen Mitglieder in unterschiedlichen Tonlagen durchweg denselben Irrsinn skandieren. Wer bei Verstand ist, dem bleibt nur der stille Rückzug.
Der Kollektivirrsinn übertrifft die Mechanik der von der Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann beschriebenen Schweigespirale bei weitem. In Noelle-Neumanns Modell verschweigen viele Menschen – die eventuell sogar die Mehrheit bilden – ihre wirkliche Meinung und machen sich politisch ohnmächtig, weil die Medien ihnen suggerieren, daß sie sich mit ihrer Einstellung hoffnungslos in der Minderheit befinden. Immerhin handelt es sich um einen begrenzten, durch rationales Kalkül motivierten Vorgang.
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Der gegenwärtige Irrsinn ist hingegen Ausfluß einer langfristig angelegten Wahrnehmungs- und Urteilstrübung, in welche die Beteiligten sich wissentlich und willentlich hineingesteigert haben. Ein wichtiges Motiv ist das Bedürfnis, Zweifel an der Richtigkeit des eigenen Handelns zu unterdrücken. Das Gefühl und das Wissen, dabei einer Mehrheit – der Mehrheit der „Anständigen“ – anzugehören, entlastet von der Gewissensnot, die dem verdrängten Wissen um die Selbstlüge entspringt. Darüber hinaus dient die Verteufelung des Gegners der eigenen Sinnstiftung. So ist der auf dem Titelblatt des akteullen Spiegel zum „Dämokrat“ stilisierte Björn Höcke eine Projektion, die ein politisch-mediales Sinnvakuum füllen soll.
In seinem 1932 erschienenen Buch „Der Massenwahn. Ursache und Heilung des Deutschenhasses“ beschrieb der Sozialpsychologe Kurt Baschwitz solche Erscheinungen als Folge von einschneidenden Ereignissen im inneren oder äußeren Staatsleben. Konkret ging es Baschwitz um die im Ausland grassierende Abneigung gegen die Deutschen, die mit dem Ende des Krieges 1918 kein Ende gefunden hatte. Der Friedensschluß von Versailles war ganz vom Geist des Krieges geprägt und Ausgangspunkt anhaltender Spannungen. Die Einsicht, falsch gehandelt zu haben, verletzte jedoch das Selbstbild der Siegermächten so sehr, daß sie an dem Wunsch festhielten, „glauben zu dürfen, daß das Opfer schuld, daß sie infolgedessen gerechtfertigt seien“.
Baschwitz wollte diese Konstellation, die ganz Europa gefährdete, aufbrechen helfen, indem er sie beschrieb. Kurz danach kam Hitler an die Macht, der nach dem Motto agierte: „Ist erst mal der Ruf ruiniert, lebt sich‘s völlig ungeniert.“ Die NS-Verbrechen schienen sämtliche Feindpropaganda zu bestätigen. Anders als nach dem Ersten waren nach dem Zweiten Weltkrieg keine inneren Abwehrkräfte mehr vorhanden, so daß die negativen Kollektivzuschreibungen immer tiefer ins Zentrum der Selbstwahrnehmung eindringen konnten, wo sie zu der masochistischen Kollektivmoral geführt haben, die sich seit 2015 in der irrationalen Willkommenskultur abfeiert.
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Die AfD als organisierte Form des Widerstand stellt deshalb neben der politischen vor allem eine existentielle Herausforderung dar. Der Versammlung der „Anständigen“ ergeht es wie dem Untersuchungsrichter im „Fremden“ von Camus, der durch die Einlassungen des Angeklagten Meursault eine Ahnung der eigenen absurden Existenz bekommt und losschreit: „Wollen sie, daß mein Leben keinen Sinn hat?“
Natürlich sind sich Politiker, Journalisten, Gewerkschafter, Kirchenvertreter im Klaren darüber, daß die AfD dem gefährlichen Bild, das sie von ihr zeichnen, überhaupt nicht entspricht. Sonst würden sie sich gemäß ihrer masochistischen Moral ganz anders verhalten: genauso samtpfötig, ängstlich und unterwürfig, wie sie sich gegenüber Islamisten oder dem Clan-Wesen geben.
Was sie ihren mutigen „Kampf gegen Rechts“ nennen, ist praktizierter Sadismus als seelischer Ausgleich. Die wirkliche „Schande“, sie liegt hier!
… Alles von Thorsten Hinz vom 14.2.2020 bitte lesen auf JF, 8/20, Seite 9
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40 Jahre Grüne – Da lacht das Establishment
Die Überschrift „Da lacht das Establishment“ verdanken wir der taz. Dass die taz das schreibt, ist angemessen. Als sie noch gedruckt wurde, war ihre Auflage halb so groß wie die Mitgliederzahl der Grünen heute. Das gewählte Titelbild (siehe oben) erzählt mehr als die vielen nichtssagenden Geburtstagsbeiträge quer durch eine Medienlandschaft, die es mich in Anbetracht aktueller Vorgänge rund um den ÖRR reizt, ein breites Medienbündnis zu nennen. …..
Wer den Klimawandel aufhalten, also der Natur das „richtige“ Wetter verordnen will, hat natürlich für die restlichen Kleinigkeiten der Welt keine Zeit. Bis die Zeit keinen Platz mehr hat für die Grünen sowie Andersfarbigen, die mehr oder weniger in ihrem Fahrwasser mitschwimmen. Dass die Grünen von heute mit denen vor 40 Jahren nichts Wesentliches mehr gemeinsam haben, wissen viele (auch die wenigen Ökolibertären). Die einen sind froh darüber, die anderen traurig, den meisten ist das wie das Meiste egal. Mir ist es nicht gleichgültig. Zum fünfzigsten Jahrestag schreibe ich wieder. Der Klimawandel hält natürlich an wie schon immer. Schaun mer mal, dann sehn mer scho.
… Alles vom 13.1.2020 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/da-lacht-das-establishment/
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Grüne feiern ihren 40. Geburtstag: Da lacht das Establishment
Frank-Walter Steinmeier ist nicht gerade als Partygranate bekannt. Aber er gratuliert den Grünen mit angenehmer Selbstironie. Darf er überhaupt hier reden? Er, „das amtgewordene Establishment“? Keine Sorge, er habe sich vom Protokoll versichern lassen, dass „Aufstehen und Hymne Singen“ nicht vorgesehen sei, sagt der Bundespräsident. Da lacht das – nun ja – versammelte Establishment der Partei Bündnis 90/Die Grünen.
… Alles vom 12.1.2020 bitte lesen auf
https://taz.de/Gruene-feiern-ihren-40-Geburtstag/!5655129/
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Grünen-Jubiläum: Piep, piep, piep
In ausgiebigem verbalem Klatschen übt sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, bei dessen Rede man zuweilen den Eindruck gewinnt, er hätte seinen unterschriebenen Mitgliedsantrag schon in der Tasche. „Die Grünen haben das Land verändert – und das Land hat die Grünen verändert. Deutschland ist offener geworden und vielfältiger, menschlicher und moderner in diesen 40 Jahren“, sagt er. Und dass es den Grünen gelungen sei, das Bild dessen zu verändern, was eine politische Partei ist und sein kann. Doch mit dem Erfolg wachse auch die Verantwortung, die Gesellschaft zusammenzuhalten, sagt er. Freilich, Steinmeier beeilt sich, seine Überparteilichkeit zu betonen, parteiisch sei er nur „für die Demokratie.“ Allen, die vor dem Untergang der Demokratie warnen, rät er: „Schaut auf diese Partei!“
…. Alles vom 11.1.2020 bitte leen auf
https://www.cicero.de/innenpolitik/gruenen-jubilaeum-40-30-jahre-spd/plus
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Einige Kommentare:
…. himmelschreiende Naivität
Ansonsten genügt schon das Foto, das Sie so wunderbar passend ausgewählt haben, um zu zeigen, mit welch himmelschreiender Naivität diese – jetzt immerhin 40 Jahre alte Partei – in Deutschland politisch Furore machen konnte und weiterhin kann. Zum Schluß schreiben Sie: „Nichts bleibt, wie es war.“ Ich möchte hinzufügen: „Ja, leider kann es immer noch schlimmer kommen.“
11.1.2020, C.W.
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Die Grünen erretten die Welt
Die Führungsspitze der Grünen sind Leute, die die guten Absichten anderer Leute für ihr eigenes Wohlergehen ausnutzen. Sie wollen:
die Industrie abschaffen – leben aber von den werktätigen Steuerzahlern.
das Klima retten – sind aber Vielflieger.
den Weltfrieden – schüren aber Neid und Wut in der Bevölkerung.
die Freiheit der Menschen – kommen aber mit immer neuen Verboten.
den Welthunger bekämpfen – feiern sich aber mit Champagner und Kaviar in Berlin.
… Und: Das Foto spricht Bände. – Mir ist leider selbst das Schmunzeln vergangen.
11.1.2020, G.C.
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Ja, es gibt eine „Grüne Gefahr“
Keine Ahnung, aber das mit ganzer Inbrunst, so fühlen sich die plötzlich auf die Schilder Gehobenen. Ja, es gibt eine „Grüne Gefahr“. Sollten diese Enthusiasten, Studienabbrecher und Halbgebildeten jemals in Regierungsverantwortung kommen, gibt es ganz abrupt und plötzlich das jähe Erwachen für ein ganzes Volk. Doch dann ist es zu spät. Erst wenn wir nicht mehr Autofahren dürfen und Strom und Energie unerschwinglich teuer werden, wenn die Landwirtschaft am Boden liegt und das Fahrrad zu dem geworden ist, was in Indien die Kühe sind, wenn Koranschulen landesweit das Normale sind, wenn Kiffen die Norm ist und Mütter im Bundestag zur Generaldebatte ihre Kinder stillen, wenn die Polizei keine Uniform mehr tragen darf und die Kinder in der Schule ihre Lehrer duzen, wenn die Sozialfonds aufgebraucht sind und wir den Strom für die Wirtschaft importieren müssen – dann werden wir merken, was die Grünen angerichtet haben und dass wir CO² nicht essen können. Etwas mit Galgenhumor sage ich…
11.1.2020, St.B.
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grüne Moral-Elite und Doppelmoral
„Wie ist es um ein Land bestellt, dass solche „Eliten“ hat?“ Antwort: es ist am Ende! Das geht wohl gar nicht – oder doch? Zum Sinnbild grüner Doppelmoral avanciert im Netz die Gute-Laune-Schleuder der bayrischen Grünen mit einem Urlaubsfoto aus den USA: Wegwerf-Eisbecher mit Einweglöffel in der Hand … Zu Hause verbietet man dem Dieselfahrer die Einkaufsfahrt zum Lidl-Markt, aber man selbst fliegt am Wochenende mal so eben um den halben Erdball in die USA? Ein Schelm, der Böses dabei denkt! Oder auch wenn ein ehemaliger Grünen-Politiker jetzt bei´m Chemiekonzern Bayer als Lobbyist für Glyphosat in Lohn und Brot steht, führt mit Bertold Brechts Lebensweisheit seine Haltung vor: „erstens kommt das Fressen, dann kommt die Moral!“ Ein SPD-Bundespräserv …sorry präsident schlägt dabei die Trommel?
11.1.2020,G.J.
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Moralisieren statt führen – das ist die Rolle eines jeden Bundespräsidenten
Er muss sich zurück halten, soll über den Parteien stehen. Heraus kommt dann oft ein Grüßonkel, womöglich noch mit erhobenem Zeigefinger, der aus weit entfernten Sphären das Volk belehren soll/will. Vielen Dank! Diesen Job wollte ich nicht machen, denn er grenzt allzuoft ans Lächerliche. Vielleicht sollte man die Rolle des BP neu definieren.

Er gratuliert, wie es sein Posten vorsieht. Er hat ja auch den Mullahs im Iran zu ihrem 40. Jahrestag gratuliert.
11.1.2020,H.A.

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