Man darf Trump als ungewöhnlichen, bösen Rüpel ablehnen, aber nicht seine Verdienste ignorieren: Aufschwung der US-Wirtschaft bis Frühjahr 2020 (Jobs sind wichtig in den USA, da Bürger ohne soziale Absicherung). Friedensinitiative im Nahen Osten (Israel – arabische Staaten). Kriege vermeiden (anders als seine vier Vorgänger hat Trump keinen einzigen neuen Krieg begonnen).
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Nach dem Ende des dreijährigem medialen Trump-Bashings zeigt sich, wie unbegründet es war: Nicht Trump war Ursache der gesellschaftlichen Spaltung Amerikas, sondern die Arroganz der Eliten und der ihnen hoffährigen Medien. Trump ist ein Patriot, mit dem sich fast die Hälfte der US-Bürger in ihrem Freiheitsbewußtsein und in ihrer Abneigung gegen diese polit-mediale Arroganz identifizieren konnten. Ob zu recht oder nicht, ist eine andere Frage.
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Alle US-Amerikaner sind stolz, in einem „land of the free“ zu wohnen. Diese in der US-Verfassung festgeschriebene und in der Hymne der Vereinigten Staaten besungene Freiheit steht über allem – auch über der Arroganz von Eliten und Medien.
Vergleiche zwischen dem riesengroßen Kontinent USA und dem kleinen Deutschland sind problematisch, ganz besonders aber hinsichtlich des „land of the free“: In Deutschland hat die individuelle Freiheit nicht den dominierenden Wert der USA. Hierzulande mögen Untertanengeist und Gehorsam ausgeprägter sein.
Hinsichtlich der Arroganz von Eliten und Medien jedoch zeigen sich schon eher Parallelen zwischen USA und D: der polit-mediale Komplex scheint so enge verbandelt, daß sich sogar der eher untertänig gesinnte deutsche Bürger als Souverän fragt:
Sind die Medien von der vierten zur ersten Macht der demokratischen Gewaltenteilung aufgestiegen?
Spiegelt das im Parlament de fakto gegebene Verhältnis „87% zu 13%“ die oppositionellen Meinungsvielfalt tatsächlich wieder?
Liegt Meinungsfreiheit vor, wenn 2/3 der Deutschen in der außerparlamentarischen Diskussion „Vorsicht bei heiklen Themen“ walten lassen?
Die Arroganz der Eliten und Medien führt zur Spaltung der Gesellschaft – in den USA wie in Deutschland. Die Amerikaner gehen dieses Problem von der Sicht auf ihr „land of the free“ aus an. Und wir Deutschen?
11.1.2021
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Trump: Leistungen sowie Bad-Loser-Image
Man kann die Leistungen des scheidenden amerikanischen Präsidenten Trump anerkennen, zum Beispiel in der Wirtschafts- und Außenpolitik, und einige Wochen später bedauernd feststellen, dass er sich leider einen ehrenhaften Abgang vermasselt hat durch stures Festhalten am Narrativ einer „gestohlenen Wahl“.
Denn selbst wenn es bei diesen Wahlen massive Manipulationen und Fälschungen gegeben hat, müsste der Ankläger dafür überzeugende Beweise erbringen, was ihm offensichtlich – trotz eines zu zwei Dritteln aus ihm gewogenen Richtern bestehenden Supreme Court – nicht gelungen ist.
So hat er sich ein Bad-Loser-Image eingehandelt, das in einer auf Sport und Spiele orientierten Gesellschaft wie der amerikanischen böse Folgen evoziert, zum Beispiel die unnötigerweise verzockte Senatsmehrheit durch Verlust der beiden Sitze in Georgia.
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Das alles kann man feststellen, ohne über diesen Mann den Stab zu brechen und die positiven Leistungen seiner Präsidentschaft – die ich als Israeli zu schätzen weiß – in Abrede zu stellen.
… Alles vom 8.1.2021 von Chaim Noll bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/forum_der_freien_meinungen
Kommentare:
Ich finde es immer erfrischend, wenn es kontrovers zugeht
Im Falle von Trump war Kontroverse in der Öffentlichkeit jedoch die letzten Jahre völlig ausgeklammert. Zu Trump gab es keine zwei Meinungen. Durfte es keine zwei Meinungen geben. Und das war von Anfang an so. Seit seinem Wahlsieg. Da stellt sich dann ganz natürlich eine gewisse Müdigkeit ein in Bezug auf die eine gültige Meinung, die bezüglich Trump „erlaubt“ ist. Also, in der deutschen Öffentlichkeit erlaubt ist. Fast zwangsläufig wird Trump dann von einer sich von dieser deutschen „Öffentlichkeit“ ebenfalls ausgebremsten Minderheit verteidigt. Sie solidarisiert sich mit ihm. Ist deshalb geneigt, ihm seine Fehler nachzusehen.
Trump geschieht vielfach Unrecht, so wie einer verunglimpften, kritischen Minderheit in Deutschland. Vielen gilt die Achse als Zufluchtsort vor dieser Verunglimpfung. Deshalb entsteht Enttäuschung, wenn diese Zuflucht als nicht mehr so eindeutig erscheint. Jedoch im Sinne demokratischer Meinungsvielfalt und Toleranz, um die es uns allen ja geht, müssen „wir da durch“. Denn zu lernen, haben wir alle.
8.1.2021, W.A.
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Mit Trump verlässt ein ungebildeter Rüpel und Narzisst das Weiße Haus,
der nichts auf Meinungsfreiheit gibt und demokratische Spielregeln am liebsten nicht akzeptieren würde (in diesem Sinn: Ein Hoch auf die checks and balances!) – und gleichzeitig jemand, der (bzw. dessen Administration) einen weitaus besseren Job gemacht hat als die 3 US-Präsidenten vor ihm.
8.1.2021, D.R.
Ende Kommentare
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Der Sturm aufs Capitol und die Arroganz der Eliten
.. Daily vom 8.1.2021 von Roger Köppel bitte anhören auf
https://www.weltwoche.ch/daily.html
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Die Horror-Show von Trumps «Deplorables» ist die Antwort auf die Cancel-Culture der Linken.
Wahr ist, dass Trump am Mittwoch unverantwortlich handelte. Anstatt den Volkszorn zu glätten, stachelte er ihn an. Seine Worte waren wie Brennsprit ins offene Feuer.
Aber Trump ist der Fackelträger, nicht der Brandstifter des grossen Unmuts, der im erstaunlich unbewachten Kongressgebäude explodierte. Trotzdem wird die amerikanische Demokratie nicht untergehen.
Millionen von Amerikanern haben sich abgekoppelt vom politischen Betrieb. Sie fühlen sich von den Eliten vergessen, verachtet, verraten. Ihr einziger Zuhörer in der Politik ist Trump.
Es geht nicht nur um «Wahlbetrug». Die Demokraten unternahmen alles, um die Regeln zu ändern und die Sicherheitsstandards abzusenken. Haben es die Gerichte, die Parlamente wirklich untersucht?
Die Demokraten und die mit ihnen verbandelten Medien haben für die Trumpwähler seit Jahren nur Hohn, Hass und Spott übrig: Rassisten, Hinterwäldler, «Alt Right», Frustrierte, Dummköpfe. Diesen «Beklagenswerten» fahren sie mit der Reitpeitsche übers Maul, wenn sie etwas Ungehöriges zu sagen wagen. Sie sollen den Mund halten und die Macht den Mächtigen überlassen.
Doppelte Massstäbe, zweierlei Recht sind Säure im Gewebe einer Gesellschaft. Und im Land der Heuchler wird der Ehrliche ans Kreuz genagelt. Spätestens seit seiner Überraschungswahl gilt: Man muss Trump verdammen. Er kann, er darf nichts richtig machen. Wehe, man entzieht sich diesem automatisierten Verfemungszwang. Republiken können auseinanderbrechen, wenn sich Millionen von Menschen um das Wichtigste beraubt empfinden: ihrer Stimme. Amerika scheint sich diesem Punkt zu nähern. Twitter und Facebook haben dem Präsidenten bereits die Kommunikationskanäle gesperrt. Auch das wird den fundierten Groll seiner Wähler gegen Big Tech und die da oben nur verstärken. Trump ist kein Teufel. Er ist ein Symptom. Die Krawalle von Washington haben tiefere Gründe. Sie werden bleiben, auch wenn dieser unpräsidiale Präsident gegangen ist.
… Alles vom 8.1.2021 von Roger Köppel bitte lesen auf
https://www.weltwoche.ch/?skipdaily