Insolvenz

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Krähen am 26.8.2013 auf einem abgestorbenen Kirschbaum

 

Insolvenz gemäß Robert Habeck
„Wenn man weniger verkauft oder aufhört zu produzieren, ist man gemäß des Küchentisch-Ökonomen Robert Habeck ja nicht gleich insolvent. Sicher hat er gelernt, daß man solche Platitüden nicht mehr vor der Belegschaft eines Autokonzerns oder den Vertretern von Unternehmerverbänden äußern sollte. Aber vor seinen eigenen Leuten macht er den Eindruck, als sei er von dieser Idee zutiefst beseelt: Einfach weniger produzieren, weniger heizen, weniger verbrauchen, weniger in Urlaub fliegen, weniger Fleisch essen und sich dabei überlegen fühlen. Doch jene Mitbürger, für die das tägliche Leben ohnehin ein Wagnis ist, sollen jetzt noch weniger Wohlstand wagen, weniger Widerspruch wagen, weniger Volkswagen wagen.“

Fabian Nicolay, Gesellschafter und Herausgeber, auf dem Blog https://www.Achgut.com am 23. November 2024

 

Deindustrialisierung: Die Zahl der Firmenauflösungen steigt
Täglich verlagern alteingesessene Produzenten ihre Anlagen ins Ausland
Land im Abbruch
Ulrich van Suntum / Mathias Pellack

Auf seinen Vor-Ort-Reisen durch deutsche Industrieregionen gerät Wirtschaftsminister Robert Habeck regelmäßig ins Schwärmen. Deutschland sei „einer der stärksten Standorte für Biotechnologie, Pharmazie, Life Sciences und Medizintechnik in der Welt“, ließ er sich kürzlich vernehmen. Die Branche zeichne aus, „was die deutsche Wirtschaft traditionell groß und stark gemacht hat“, nämlich „Investitionen in Forschung, Innovationsstärke und hochspezialisierte Fachkräfte.“ Zwar gebe es große Herausforderungen im globalen Wettbewerb, aber die Bundesregierung habe bereits eine „Pharmastrategie“ beschlossen, die den Standort weiter stärken werde. Alles in Butter also? Tenor soll sein: Die Ampel wird es schon richten.

Die harte Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Jüngst publizierte die Schweizer Hochschule IMD ihren Vergleich der Standortfaktoren von 67 Nationen. Deutschland ist zwei Plätze abgerutscht und steht nur noch auf Platz 24. Zu Beginn der Ampel-Zeit 2021 war die Bundesrepublik noch auf Platz 15. Laut einer anderen aktuellen Studie des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Creditreform Wirtschaftsforschung werden in Deutschland immer mehr Unternehmen geschlossen, und zwar gerade in den forschungsintensiven Branchen. Insgesamt machten im letzten Jahr 176.000 Unternehmen dicht, das waren 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. „Wir erleben derzeit eine Welle von Insolvenzen – aber der Scheitelpunkt ist noch nicht erreicht“, sagt der Mittelstandsberater Markus Brandstetter.
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Es betraf Händler, Handwerksbetriebe oder auch die Industrie. So betrug der Zuwachs bei den Schließungen im verarbeitenden Gewerbe satte acht Prozent, in der Untergruppe der forschungsintensiven Industrie sogar 12,3 Prozent. Eine zentrale Ursache dafür sind die hohen Energiekosten in Deutschland. Öl und Gas sind zwar weltweit wieder deutlich billiger geworden, aber aufgrund zahlreicher fiskalischer Sonderlasten hierzulande nach wie vor viel teurer. Das treibt vor allem die chemische Industrie aus dem Land, neben China auch nach Indien oder Südosteuropa. Neben dem Maschinenbau eine der letzten Großindustrien, in denen Deutschland weltmarkfähig war.
… Alles vom 21. Juni 2024 von Mathias Pellack bitte lesen in der JF 26/24, Seite 7
https://www.junge-freiheit.de

 

 

 

Die Banken, die Staaten oder die Bürger retten?
Die Schweizer Großbank Credit Suisse hätte nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen nicht gerettet werden dürfen, musste aber zur Erhaltung des Finanzsystems gerettet werden.
Zigtausende Mittelständler, denen unsere Regierung durch die von ihr verursachte Energieverteuerung, durch enteignungsgleiche Sanierungszwänge ihrer Gebäude und durch eine wilde Umweltbürokratie die Existenzgrundlagen vernichtet, werden nicht gerettet. Sie sollen – nach Habeck – „einfach zumachen, bevor sie in die Insolvenz müssen“.
Nach den Gesetzen der Marktwirtschaft muss eben jemand, der auf dem Markt nicht mehr bestehen kann, vom Markt verschwinden. Eigentlich gilt dieser marktwirtschaftliche Grundsatz aber nur für die Marktgesetze von Angebot und Nachfrage, nicht für willkürliche Veränderungen der Marktbedingungen durch den Staat. Die mittelständische Wirtschaft muss nun lernen, dass nicht nur eigene Fehler oder Veränderungen des Marktes ihnen das Geschäft verderben kann, sondern dass ihre wirtschaftliche Existenz auch durch die Politik vernichtet werden kann, wenn ideologische Fanatiker „Ökologie statt Ökonomie“ in der Wirtschaftspolitik durchzwingen dürfen, wenn die eigentlich zum „Wohl des Bürgers“ vorhandene Staatsmacht von Leuten, die nichts gelernt und nie gearbeitet haben für wirtschaftsfremde Zwecke gegen die wirtschaftlichen Leistungsträger eingesetzt wird.

Wirtschaftspolitik soll dem Wohlstand dienen
In Wohlstandszeiten war es selbstverständlich, dass auch die Wirtschaftspolitik dem Wohlstand dienen sollte, nicht einer phantastischen Weltenrettung, einer Umweltpanik oder einer Flucht vor einem nur eingebildeten Untergang. Der Mittelstand hat zum ersten Mal jetzt gelernt, dass alle eigene Tüchtigkeit, aller Fleiß und aller Einsatz den bisher selbstverständlichen Erfolg nicht mehr bringen, wenn ökonomische Lehrlinge mit naiver Wirtschaftspolitik die Grundlagen nationaler Wirtschaft zerstören. Hunderttausende vernichtete Unternehmen und freiberufliche Existenzen der nächsten Jahre werden so durch die öffentlichen Rahmenbedingungen statt durch eigenes Verhalten vernichtet.
Solche Mittelstandsvernichtung sieht die marktwirtschaftliche Theorie eigentlich nicht vor. Sie geht davon aus, dass auch der Staat guten Willens die besten Rahmenbedingungen für wirtschaftlichen Wohlstand im Lande schafft. Viel zu lange haben unsere mittelständischen Unternehmer darauf vertraut, dass dies unabhängig von den gewählten Mehrheiten auch jede Regierung so versuchen würde.
Die Konzerne haben schon immer gewusst, dass man die Politik zu eigenen Wünschen korrumpieren und lenken könne, dass gute Wirtschaftsbedingungen von guten Beziehungen zwischen Konzernen und Parteien abhängen. Nur Konzerne haben eben auch die Machtmittel, in einer Massendemokratie mit Geld und Mitarbeiterstimmzahl die Parteien zu beeinflussen. Nur Banken und Konzerne sind allerdings auch der Ansicht, dass nicht sie für den Staat da sind, sondern der Staat für sie da zu sein habe, ihnen optimale Bedingungen schaffen müsse und dazu auch manipuliert werden dürfe.

Absturz einer Großbank gefährdet das ganze nationale Finanzsystem
So haben wir uns längst daran gewöhnt, dass nur die mittelständischen Firmen den Marktgesetzen von Erfolg oder Risiko und Scheitern unterworfen sind – „mittelständische Inhaberbetriebe sind Unternehmen, die scheitern dürfen, ohne dass der Staat eingreift“ –, während die Verhinderung des Scheiterns von großen Kapitalgesellschaften auch bei deren eigenen Fehlern ein „öffentliches Interesse“ ist und der Staat deshalb zu Rettungsmaßnahmen gezwungen wird.
Der Zusammenbruch einer Großbank ist für die Volkswirtschaft schwerwiegender als der Zusammenbruch einer produktiven Kapitalgesellschaft, weil die Banken durch ihre Finanzverflechtungen und Geldgeschäfte finanziell eng mit tausenden von Firmen verknüpft sind, die dann bei einem Bankenabsturz mitgefährdet sind. Und der Absturz einer Großbank gefährdet sogar das ganze nationale Finanzsystem und könnte sich dadurch gesamtwirtschaftlich multiplizieren. Es geht deshalb bei Krisen von Großbanken nicht nur darum, diese selbst zu erhalten, sondern vor allem das Finanzsystem und die volkswirtschaftliche Liquidität für die übrigen Firmen zu erhalten, insbesondere, wenn es sich um eine Großbank handelt, die volkswirtschaftlich „too big to fail“ ist, die also die ganze Volkswirtschaft mit in den Abgrund ziehen könnte. Dies war auch der Grund, weshalb die Rettung der Credit Suisse für die Schweiz keine Frage des „ob“, sondern nur eine Frage des „wie“ war.

Allmählich kommen immer mehr Untaten der Credit Suisse-Banker ans Tageslicht, bei denen sie zu hoch spekuliert haben, die Grundsätze der Fristenkonkurrenz nicht einhielten, hochrentable, aber faule Anlagen finanzierten, dubiose Staatsfinanzierung und hochriskanten Derivatehandel betrieben. Für alle diese leichtsinnigen, unverantwortlichen und kriminellen Tätigkeiten hat sich der Vorstand mit vielen Millionen bezahlen lassen, haben die Aktionäre ihre Banker hoch belohnt.

Scheitern der Credit Suisse wird den Schweizer Bürger viel kosten
Wenn ein mittelständischer Unternehmer einen Teil solcher Fehler gemacht hätte und dabei gescheitert wäre, würde niemand zur Rettung bereitstehen, wären es eben „die Gesetze des Marktes, die eigene Fehler bestrafen“.
Hätte dagegen die Credit Suisse auch für ihre Fehler büßen müssen, wäre dies nicht nur für den Schweizer Bankplatz, sondern für Europa und in der ganzen Welt ein Beben des Finanzsystems geworden, wären die meisten Großbanken der Welt davon mitbetroffen worden, wären Märkte zusammengebrochen, Firmen und Staaten in Anschlussinsolvenz geraten und der von der Crashforschung beschriebene Zusammenbruch des Banken- und Finanzsystems im Crash geschehen. Dann wäre der Zusammenbruch der Credit Suisse wie ein Tsunami durch die ganze Finanzwelt und die Weltwirtschaft gelaufen und hätte ihre Folgen multipliziert. Das musste in jedem Fall verhindert werden. Also durfte die Credit Suisse für ihre eigenen Fehler nicht büßen, musste gerettet werden und durfte ihre leichtsinnige bis kriminelle Bankster-Bande behalten.
Die Abwägung, ob die Bank nach Marktgesetzen scheitern dürfe oder nicht, ist also in gesamtwirtschaftlichem Weltfinanzinteresse geschehen. Der Schweizer Staat und die Schweizer Steuerzahler mussten in Haftung gehen, um Schlimmeres zu verhüten. Die dennoch entstehenden Ausfälle haben die Schweizer Zentralbank und der Schweizer Staat nicht nur verbürgt, sondern werden sie auch tragen müssen. Das Scheitern der Credit Suisse wird den Schweizer Staat und damit die Schweizer Bürger viel kosten und viele Jahre belasten.

Staatshilfe auf Kosten der Bürger
Der nun als zuletzt verantwortlich dastehende Schweizer Bürger hat vorher wenig Nutzen, nun aber den ganzen Nachteil der Credit Suisse zu tragen. Nach marktwirtschaftlichen Kategorien hätten lediglich die Eigentümer und Geschäftspartner die Verluste tragen müssen. Damit letztere damit nicht belastet werden, muss eben Staatshilfe auf Kosten der Bürger her; – eigentlich eine Ungerechtigkeit, aber eine finanzpolitische Notwendigkeit.
Die Rettung der Credit Suisse soll das Vertrauen der Bürger in das Finanzsystem erhalten und ist auch aus diesem Grunde alternativlos.
Würden die Bürger nämlich wissen, dass ihre Gelder bei den Banken von Leichtsinnigen und Kriminellen fehlverwendet werden, nicht sicher sind und dass inzwischen ein so unsolides, miteinander verflochtenes Finanzsystem nur noch mühsam Großrisiken überdeckt, dann würden sie fluchtartig ihre Guthaben abziehen, in Sachwerten anlegen und damit das Finanz- und Währungssystem zusammenbrechen lassen. Dies musste auf jeden Fall verhindert werden.

Spekulationsbanken – Haupttäter aller kriminellen Bankgeschäfte der Welt
Schon jetzt ist eigentlich verwunderlich, dass die Sparer und Bürger unserem Finanzsystem immer noch trauen. In Deutschland liegt dies wohl nur noch an der Solidität unserer Mittelstandsbanken, der Volksbanken und Sparkassen. Im Ausland aber haben sie ein solches Sparbankensystem nicht, sondern nur wenige große Spekulationsbanken – die Haupttäter aller kriminellen und leichtsinnigen Bankgeschäfte der Welt.

Helfershelfer sind die Zentralbanken, die entweder wie die Federal Reserve Bank (USA) oder die Bank of England o.a., die als Privatbanken den gleichen Bankstern gehören oder wie die Europäische Zentralbank politisch korrumpiert sind. Die Zeiten einer unabhängigen soliden und nur dem Geldwert verpflichteten Bundesbank sind vorbei. Viele Menschen glauben aber immer noch an die alte Solidität wie diese Bank auch bei den anderen Zentralbanken – ein verhängnisvoller Irrtum, denn die Zentralbanken haben sich von der Politik treiben lassen,

– Pleitestaaten zu finanzieren,
– Nullzins zur Erhaltung von Pleitestaaten durchzusetzen,
– auf Ausgleich der Target-Salden zu verzichten und damit neue Schulden auflaufen zu lassen,
– durch maßlose Kreditvergabe eine Schuldenexplosion mit Geldmengenvermehrung herbeizuführen, die nun zur Inflation treibt,
– Millionenkredite auch an öffentliche Institutionen wie die EU zu zahlen, die gar keine Steuereinnahmen haben und ihre Schulden betrügerisch als „Sonderfonds“, also eigentlich als Vermögen darstellen,
– durch die Unsolidität der Mega-Schulden die Währung zu erodieren, die sie eigentlich treuhänderisch sichern müssten.

Credit Suisse – eine innerlich faule und gescheiterte Bank
Unser ganzes Währungs- und Finanzsystem ist inzwischen leichtsinnig, betrügerisch und kriminell durch die Großbanken und Zentralbanken aufgebläht worden, ohne dass der Bürger bisher reagiert hätte.
Als Merkel der europäischen Verschuldung (Schuldenunion) zustimmte und Deutschland so die Gesamtschulden Europas mitübernahm, kam es zur Warnung der 200 deutschen Volkswirte und zur Gründung der AfD. Inzwischen aber haben sich die Bürger offenbar an diese drohende Überschuldung gewöhnt und wieder beruhigt. Würde aber der Zusammenbruch einer Großbank zeigen, wie gefährdet alle Ersparnisse, Bargeld und monetäre Anlagen bereits jetzt sind, könnte das Vertrauen der Bürger in Geld und Banken zusammenbrechen und würde der Finanzcrash mit Währungsreform folgen müssen – eine allgemeine Enteignung von Sparern und allen Geldwertbesitzern.
Der Schweizer Staat hat also mit der Rettung der Credit Suisse nicht nur eine innerlich faule und gescheiterte Bank gerettet, sondern auch ein inzwischen von ungetreuen Zentralbanken und gierigen Großbanken überschuldetes und längst korrekturbedürftiges Währungssystem erhalten.
Die Credit Suisse wird in den nächsten Jahren auf Kosten der Schweizer Bürger saniert werden. Das Finanzsystem aber wird von seinen politischen Machthabern kaum saniert werden, sondern für die Interessen weiterer Verschuldung der Nationalstaaten und der EU so lange weiter in den Abgrund getrieben, bis ein anderer Zusammenbruch einer Großbank oder eines großen Schuldnerlandes die Bürger aufschreckt, Korrekturen erzwingt, den Missbrauch stoppt und mit einer Währungsreform (geplant: Digitalgeld) ein Streichen alter Schulden durch Entreicherung der Geldwertbesitzer erzwingt.
Die Rettung der Credit Suisse bringt also nur Zeit für weiteren Missbrauch unseres Banken- und Geldsystems.
… Alles vom 24.3.2023 bitte lesen auf
https://www.mittelstandsinstitut-niederrhein.de
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Prof. Dr. Eberhard Hamer (*15. August 1932 in Mettmann) ist ein deutscher Ökonom. Sein Schwerpunkt ist die Mittelstandsökonomie. In den 1970er Jahren gründete er das privat geführte Mittelstandsinstitut Niedersachsen in Hannover und veröffentlichte über 20 Bücher zum Thema Mittelstand. Hamer erhielt 1986 das Verdienstkreuz am
Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.