2014 wird ein gutes Jahr

2014 wird ein gutes Jahr, denn seit nunmehr 69 Jahren leben wir ohne Krieg, in Freiheit. Und mir ist es vergönnt, diese lange Friedenszeit zwischen 1945 bis 2014 erlebt zu haben, wofür ich dankbar bin: Die mühsamen Nachkriegsjahre nach dem Zusammenbruch, die lange Wirtschaftswunder-Zeit, die deutsche Einheit mit Aufbau Ost, den Jahrtausendwechsel und die 2000er Jahre danach in Wohlstand. Dabei zeigt sich zweierlei: Immer mehr Wohlstand geht nicht (die Umwelt und wir selbst werden krank) und der sich zunehmend ungleich entwickelnde Wohlstand geht auch nicht (die Kluft zwischen reich und arm macht uns sozial kaputt). Dabei hilft kein Rufen nach dem Staat, denn wir Wohlhabende sind ja der Staat, also jeder einzelne von uns Wohlhabenden oder Weniger-Wohlhabenden ist der Staat. Jeder Bürger muß für sich seine Wegwerfkultur, seine Gier und sein „Immer mehr“ überdenken und ersetzen durch das gemeinsame Sozialkapital, durch Werte wie Achtsamkeit, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Sparsamkeit, Suffizienz (Genügsamkeit) – schöne Worte, aber zudem sehr ehrliche Worte.

Denn immer neue Forderungen an den Staat richten, bringt nichts. Ein Beispiel: „Wohnen ist Menschenrecht“ gilt, besonders für junge Familien mit Kindern. „Wohnen in der Wiehre ist Menschenrecht“ funktioniert aber nicht, auch dann nicht, wenn man den Markt durch den Plan ersetzt. Und die „Recht auf Stadt“-Bewegungen sollten auch ein „Recht auf den ländlichen Raum“ tolerieren – besonders im Hinblick auf den Urbanisierungstrend weltweit (in 2013 leben 50% der Weltbevölkerung in Metropolen und in 2040 werden es 70% sein, was zu Not und Krieg führen muß).

Die GroKo haben wir Deutschen frei und bewußt gewählt und ich wünsche ihr viel Erfolg zur Bewältigung der zwei großen Aufgaben EU-Finanzsystem und Energiewende. Wie man den Euro als starre Einheitswährung mit den ökonomisch auseinanderdriftenden EU-Staaten kompatibel machen kann, diese Aufgabe ist noch nicht gelöst. Das Überschwemmen der EU durch billiges Geld jedoch ist keine Lösung, da es in den Med-Ländern den Reformwillen lähmt (Schulden kosten ja nichts mehr) und in den Nord-Ländern die sparenden Bürger enteignet. Doch wo sind die pfiffigen Ideen jenseits von Eurobonds und AfD?
Die Umstellung unseres Energiesystems hin zur Nachhaltigkeit – von Jeremy Rifkin als „Dritte Industrielle Revolution“ bezeichnet – hingegen kann mit Grips und Mut von der GroKo sofort angegangen werden, zumal die technologischen Voraussetzungen in Deutschland gegeben sind: Das EEG reformieren mit weniger Einspeisung und mehr Eigenverbrauch über Batteriespeicher. Den zeitlich flukturierend anfallenden Wind- und Solarstrom ergänzen durch Vernetzung, lokale elektrische wie thermische Speicher, flexible Gaskraftwerke für die Grundlast und Kraft-Wärme-Kopplung vorort.

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Neujahrsmorgen 1.1.2014 – viel Müll nach viel Silvesterknallerei

Fahren wir doch endlich unsere hohen und uns selbst lähmenden Ansprüche an den Staat zurück, hin zu einem schlanken Staat mit weniger aufgeblasener (siehe Frankreich) Staatsquote. Wir können sogar in der repräsentativen mehr direkte Demokratie wagen, schließlich verfügt die GroKo über die Mehrheiten für Änderungen im Grundgesetz. Und unsere Staatsschulden von riesigen 2 Bio Euro = 2000 Mrd Euro sind und bleiben unsere Schulden, die wir so oder so abtragen müssen. Jeder von uns hat ca 20000 Euro Schulden – nicht viel bei über 10 Bio Euro an liquidem Privatvermögen. Wenn jeder über 10 Jahre 166 Euro im Monat tilgt, wären wir 2024 schuldenfrei. Und müssten nicht mehr als dumpfe Wutbürger über den Staat schimpfen, wo wir selbst doch der Staat sind.
Zur Aufmunterung so ganz nebenbei: Über 1,2 Billionen Euro wird der deutsche Staat Ende 2013 laut Eurostat an Einnahmen verbuchen können. Die USA nahmen 2012 nur 1,77 Billionen Euro ein.
2014 wird ein gutes Jahr, wenn wir es nur wollen.

4.1.2014

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