Als vor 19 Uhr die auf den beiden Friedhofsmauern postierten Rätscherbuben mit ohrenbetäubendem Krach die Feier zur 300-jährigen Kirchweih von St. Hilarius in Freiburg-Ebnet eröffneten, regnete es leicht. Doch dann hatte der liebe Gott ein Einsehen und beließ es bei dunklen Aprilwolken.
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Nachdem auch die große Rätsche (sechs starke Männer hatten sie die Kirchtreppe hochgetragen) ihr dumpf-sonores Holz-auf-Holz vorgetragen hatte, begaben sich die Kirchweihbesucher zum feierlichen Hochamt in die 300 Jahre alte Dorfkirche – sie war vollbesetzt. Nach der Wandlung drehten vier Buben ihre Rätschen – im Kirchenraum noch viel eindringlicher und lauter als zuvor draußen. Es wurde viel gesungen, vom Kirchenchor wie von der Gemeinde. Zum Ende des Gottesdienstes dann das Kirchenlied „Großer Gott wie loben dich“.
Wie oft in den vergangenen 300 Jahren haben die Ebneter dieses Lied hier wohl gesungen? Und was alles haben die dicken, stummen Mauern von St. Hilarius in den vergangenen 300 Jahren wohl ‚erlebt‘, also während 12 Generationen von 1725 bis 2025?
Michaela Reinhart wies voll Stolz darauf hin, daß St. Hilarius die älteste Dorfkirche aus dem Barock mit der ältesten Gemeinschaft der Rätscherbuben im Breisgau ist – mit Glocken, die noch älter als 300 Jahre sind. Die hölzernen Rätschen sind z.T. über 100 Jahre alte Erbstücke, die große von zwei Mann gedrehte Rätsche wurde 1999 in feiner Schreinerarbeit gebaut.
Zum Abschluß der Feierlichkeiten beim Umtrunk zwischen Kirchentüre und der großen Rätsche unterhielt man sich noch lange bis in die Dämmerung hinein. Und die dunklen Wolken am Himmel behielten den Regen für sich – dem denkwürdigen Jubiläum zu Ehren.
25.4.2025
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Ende von Beitrag „Kirchweih St.Hilarius 300 Jahre“
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Beginn von Anlagen (1) – (2)
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(1) 300 Jahre Kirchweihe St. Hilarius-Ebnet am 25.4.2025
Feier mit großem Rätschen
Bereits die Schwiegereltern von Mozart haben sie entdeckt und für ihre Hochzeit ausgewählt: unsere Hilarius-Kirche in Ebnet. Seit sie so gestaltet wurde, wie wir sie heute kennen, sind nun 300 Jahre vergangen. Im April 1725 wurde die Kirche nach umfangreichen Baumaßnahmen neu geweiht und ist seither der zentrale Ort für unser gottesdienstliches Gemeindeleben. Unzählige Menschen feiern hier, angefangen von der Taufe, die wichtigen Stationen ihres Lebens. Die Hilarius-Kirche ist mit Ebnet untrennbar verbunden, nicht nur weil sie das Ortsbild prägt und von vielen Orten aus sichtbar ist: in ihrem Inneren ist so manches aus der Geschichte Ebnets zu entdecken. Die Bedeutung der Kirche als Institution wie auch die eines Kirchengebäudes haben sich in diesen 300 Jahren stark gewandelt.
So manche Veränderung hat im Kircheninneren ihre Spuren hinterlassen. Doch noch immer gilt: ihr Gesicht erhält die Kirche durch die Menschen, die hier ein- und ausgehen und sie mit Leben füllen. In diesem Sinne laden wir sehr herzlich ein zu einem feierlichen Gottesdienst unter Mitwirkung des Kirchenchores am Freitag, den 25.04.2025 um 19.00 Uhr. Im Anschluss daran gibt es noch Gelegenheit, bei einem Umtrunk miteinander ins Gespräch zu kommen. Dieser Gottesdienst ist eingebettet in das erst wenige Tage zuvor gefeierte Osterfest und die am Tag danach stattfndende Feier der Erstkommunion. Herzliche Einladung zu Gottesdienst und Umtrunk an alle, die sich unserer Hilarius-Kirche verbunden fühlen und an die, die unsere Gemeinde gerne kennen lernen wollen.
Wir freuen uns auf Sie und Euch!
Ihr/Euer Gemeindeteam St. Hilarius
16.4.2025, Ebnet Informationsblatt, kath. Kichengemeinde St. Hilarius
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(2) 300 Jahre Kirchweihe, – 300 Jahre Rätschen in Ebnet
Eine Kirche mit bewegter Geschichte
Die St. Hilarius-Kirche in Ebnet feiert am Freitag den 300. Jahrestag der Kirchweihe. Im Gotteshaus sollen schon Mozarts Schwiegereltern geheiratet haben – nur eine von vielen Geschichten rund um das Gebäude.
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Prägend für die Hilarius-Kirche ist auch das Jubiläum ihrer Weihe, welches am Freitag, 25. April, gefeiert wird. „Es ist eingebettet zwischen Ostern und Erstkommunion. Wir feiern das mit einem Gottesdienst mit Kirchenchor“, sagt Michaela Reinhart. Zudem soll ein Jubiläumsjahr gestaltet werden, dessen Inhalt noch ausgearbeitet wird.
„Wir feiern nicht nur 300 Jahre Kirchweihe, sondern auch 300 Jahre Rätschen in Ebnet, was ein besonderer Brauch über die Ostertage ist“, sagt Nicole Bollin: „Eine Rätsche wird aus Holz gebaut. Man dreht eine Kurbel und erzeugt sehr laute, sehr intensive Geräusche.“ Der Hintergrund ist, dass die Glocken ab Gründonnerstagabends nicht mehr läuten und nicht zum Gottesdienst einladen. Das wird von den Rätschern übernommen. Bollin: „Erwähnenswert ist, dass das bisher ein männlicher Brauch war – und dieses Jahr tatsächlich beim großen Rätschen am vergangenen Samstagabend zum ersten Mal vier junge Frauen zum Einsatz kamen. Das hat auch in unseren Zeiten im Vorfeld noch für Gesprächsstoff gesorgt.“
… Alles vom 24.4.2025 bitte lesen auf https://www.badische-zeitung.de