Auf Einladung von Roger Köppel von der Schweizer Weltwoche kamen am 31.10.2024 Ungarns Premierminister Viktor Orbán und der deutsche Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder zu einem 90-minütigen geopolitischen Gespräch in Wien zusammen.
https://www.youtube.com/watch?v=COxPgGz2Tow
Im Mittelpunkt des Gesprächs im Wiener Sofiensaal: Die Beendigung des Ukrainekriegs und die Rolle der EU.
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Einige Zitate:
Orban: Dass Europa nicht bereit ist, mit Rußland zu reden, diplomatisch, ist barbarisch.
Schröder: Seit wann wird man für Friedensaktivitäten gescholten, Wo sind wir denn in Europa?
Sch: Der einzige der Präsidenten für den Frieden, das ist Herr Trump. Dass ich den noch mal loben würde, hätte ich nie geglaubt.
O: Ungarn alleine kann wenig erreichen. Beeilen Sie sich, Scholz und Macron, mit Rußland zu sprechen, sonst kommt jemand wie Trump, der mit Putin das regelt. Und wo bleiben dann die europäischen Interessen?
O: Einerseits töten sich Christen hier. Andererseits lassen wir hier Menschen aus islamischen Ländern nach Europa hinein.
Köppel: Den europäischen Politikern fehlt der Blick in die Geschichte Europas. Wir werden von Geschichtsblinden und Wohlstandsverwöhnten regiert.
Sch: Ich halte eine diplomatische Lösung für machbar.
O: Ich habe 26 Jahre unter russischer Besatzung gelebt. Dies Erfahrung haben andere europäische Politiker nicht.
O: Wir müssen die unterschiedlichen Mentalitäten verstehen: In Westeuropa Frieden und Wohlstand. In Rußland das Zusammenhalten dieses großen Landes mit 140 Mio Einwohnern.
O: Die US-Amerikaner und die Russen verstehen die gleich Sprache der Macht: Soldaten, Rohstoffe. Da wird nicht moralisiert. es geht um die eigenen Interessen.
O: Problem: Jemand muß die deutsche und die europäische Wirtschaft retten. Bei solchen Energiepreisen ist die EU-Wirtschaft zum Tode verurteilt. Wir müssen bei der gas- und Stromrechnung klug sein, nicht bei der multipolaren Weltordnung.
O: Die europäischen Energiepreise müssen auf das US-Niveau gedrückt werden. Bei vierfachen Energiepreisen geht das nicht mit der Konkurrenzfähigkeit.
O: Warum würgen wir Politiker nicht die EU-Bürokratie ab?
O: Wie soll das Zusammenleben muslimisch-christlich möglich sein? Das ist die wichtige Frage, nicht aber links-rechts.
Sch: Der Leistungswille muß im Volk wieder sichtbar sein.
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Résumée:
1) GBR-Premier Boris Johnson hat die ersten Friedensgespräche im Frühjahr 2022 scheitern lassen. Diese hätten Zigtausende von Toten „erspart“.
2) Orban hebt immer wieder seine christliche Einstellung hervor. Glaubhaft!
3) Eine EU, die an ihren Grenzen nicht selbst für Frieden sorgen will und kann, muß reformiert werden.
4) Das Gespräch Köppel, Schmidt-Orban wird von den Mainstreammedien mit Häme überzogen oder ignoriert. Es ist ein Jammer, wenn Friedensaktivitäten – von wem auch immer – derart mies abgewiesen werden. Frieden ist oberstes Ziel. Denn Willy Brandt gilt nach wie vor: „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein.“
2.11.2024
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Ende von „Orban trifft Schröder in Wien“
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Beginn von Anlagen (1) – (2)
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(1) «Dieser Krieg ist für die Ukraine verloren»: Weltwoche-Gespräch mit Viktor Orbán und Gerhard Schröder in Wien
https://www.youtube.com/watch?v=COxPgGz2Tow
https://www.youtube.com/watch?v=L0MpP8HM7ak
… Alles vom 2.11.2024 bitte lesen auf
https://weltwoche.ch/daily/dieser-krieg-ist-fuer-die-ukraine-verloren-weltwoche-gespraech-mit-viktor-orban-und-gerhard-schroeder-in-wien/
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(2) Orbán in Wien: „Er stellt Fragen, die sich keiner zu fragen traut“
… „Frieden in Europa“ nannte sich die Veranstaltung, die das rechtspopulistische Blatt (Weltwoche.ch) in Wien organisiert hat. Stargast war neben Orbán der deutsche Alt-Kanzler Gerhard Schröder.
Für beide gab es Standing Ovation und lauten Applaus, als sie den Saal betraten. Ebenfalls unter den Gästen: der russische Botschafter. …
Und Orbán sollte auch sehr bald auf Russland zu sprechen kommen. „Europa kann derzeit keinen Frieden schaffen. Es kann nur Krieg schaffen, aber keinen Frieden“, so der ungarische Premier. „In der europäischen Politik fehlt vollkommen das Nachdenken über Russland“, kritisierte er. „Russland ist ein christliches Land, ein europäisches Land, ist trotzdem anders als wir“, führte er aus. Russland spreche „die Sprache der Macht“. Das sei auch der Grund, warum Orbán darauf vertraue, dass Trump einen schnellen Waffenstillstand in der Ukraine herbeiführen kann: „Für die Amerikaner ist es nicht schwer, die Russen zu verstehen, weil sie ebenfalls die Sprache der Macht sprechen.“ Wenn Trump mit den Russen verhandelt, wird es dort „kein Moralisieren geben, dort wird es Realpolitik geben“.
… Alles vom 31.10.2024 bitte lesen auf
https://kurier.at/politik/inland/orban-wien-weltwoche-rosenkranz-schroeder-koeppel/402969747