Vielen kommt der Sportclub Freiburg wie ein Selbstbedienungsladen vor. Zum Saisonende 2013 verläßt nach Max Kruse, Jan Rosenthal, Daniel Caligiuri und Johannes Flum nun auch Cedric Makiadi den SC. Hier hilft kein Klagen, sondern nur ein selbstbewußtes „weiter so“ als ausgezeichneter Ausbildungsverein.
(1) Ausbildung: Dank Freiburger Fussballschule und exzellentem Trainer Christian Streich gelingt es immer wieder, von Saison zu Saison, junge SC-Spieler zu begehrten Erstligaprofis auszubilden. Dies weckt Begehrlichkeiten konkurrierender Bundesligaklubs.
(2) Finanzen: Der SC kann nicht die großen Spielergehälter zahlen wie die anderen Erstligaclubs, wie ein Vfl Wolfsburg (mit VW als Sponsor) oder ein FR Schalke (mit riesengroßem Stadion, über 3 mal so viele verkaufte Tickets je Spiel).
(3) Heimatliebe: Kein Spieler kickt primär aus Liebe zu Vereinsfarben, Fans, Breisgau, Klima, mediterranem Klima und Freiburg als Green City. Freiburgs Wohlfühlambiente ist eine Beigabe, mehr nicht.
(4) Vertragsklauseln: Diese stehen in direktem Verhältnis zu den vom SC bezahlten relativ schmalen Gehältern. Ohne Ausstiegsklausel (Profi kann ohne Veto des Vereins den Arbeitgeber wechseln) wäre ein Max Kruse nie zum SC gekommen). Die Ablösesummen hingegen sind zufriedenstellend und tun der Vereinskasse gut.
Fazit: Die seit Jahren erprobte Strategie des SC läßt sich nicht ändern. Ein anderer SC kann nicht erfunden werden. Der SC ist und bleibt ein ausgezeichneter Ausbildungsverein – der selbst entdeckte und geförderte Nachwuchs an talentierten Kickern birgt einen Wert, den dem SC niemand nehmen kann.
2.6.2013, Ekke
Seit 40 Jahren noch nie ein derartiges Auseinanderbrechen einer erfolgreichen Mannschaft erlebt
Lieber Herr Kübler, klasse Kommentar! Seit ich mich für Fußball interessiere – und das sind gut 40 Jahre – habe ich noch nie ein derartiges Auseinanderbrechen einer erfolgreichen Mannschaft erlebt. Es ist einfach nur traurig, daß die Spieler lieber bei Fast-Absteigern (SVW), Altmeistern (M´gladbach) oder Möchtegern-Emporkömmlingen (Eintracht F) spielen. Umfeld, Trainer, mannschaftliche Geschlossenheit – alles nix wert, es zählt nur die Kohle. Man fragt sich, wie die genannten Vereine es schaffen, derart exorbitante Gehälter zu zahlen – trotz fehlender Zusatzeinnahmen aus Europa (Eintracht mal dieses Jahr ausgenommen). Ich kann nicht glauben, daß in den Verträgen derartige Klauseln zum einseitigen Vorteil der Spieler aufgenommen wurden. Zumindest bei Erreichen eines europäischen Wettbewerbes müßten die Ausstiegsklauseln fallen. Aber vermutlich hat bei Vertragsabschluß keiner der SC-Verantwortlichen auch nur im Traum daran gedacht, daß man mal unter die ersten 5 kommen könnte… einfach nur schade, die nächste Saison wird schwer. Den abfälligen Kommentar von Herrn Schätzle zu Mike Hanke kann ich nicht nachvollziehen. Hanke war vor einem Jahr auf dem Sprung zurück in die Nationalmannschaft und einer der Erfolgsgaranten für den 4. Platz der Gladbacher. Er paßt m.E. bestens in das spielerische Konzept des SC.
1.6.2013, Volker Gollenia