„Ohrwürmer“ sind Superauftakt zur „Kleinkunst in der Klosterschiire“ – Am 7. Dezember kommt Martin Wangler mit „Zwischen Himmelreich und Höllental“-Kabarett. Die Oberrieder Klosterschiire ist nicht nur architektonisch ein Schmuckstück. Sie hat sich im ersten Jahr nach der Renovierung auch als Veranstaltungsort bestens bewährt. Und jetzt will ein Arbeitskreis ehrenamtlicher Oberrieder Bürger die Klosterschiire auch kulturell zu einem Mittelpunkt der Gemeinde machen. Claudio Röhmer-Litzmann, Hanspeter Schweizer und Klaus Stork haben sich schon sehr konkrete Gedanken gemacht, wie ein Kulturprogramm mit Kleinkunst ergänzend zu den großartigen Konzerten klassischer Barockmusik in der Klosterkirche, vom Kulturkreis Oberried seit Jahren bestens organisiert, aussehen kann. Und die Drei haben schon gute Ideen für ihr erstes Jahresprogramm. Nach dem Auftakt mit den „Ohrwürmern“ kommt am 7. Dezember Martin Wangler. Desweiteren sind bereits fest gebucht: ein „zauberhafter Märchenabend“ mit Gidon Horowitz, unglaubliche Magie mit „Perkeo“, ein Sommer-Open-Air-Spezial und Musik mit der „Boogie Connection“. Den Abschluss bilden dann in einem Jahr wieder die „Ohrwürmer“. Claudio Röhmer-Litzmann sagt gegenüber dem „Dreisamtäler“: „Mit unserer Kleinkunst-Arbeitsgemeinschaft und auch den Gruppen, die sich um den Kräutergarten und den Markttag kümmern, wollen wir Oberrieder Bürgerinnen und Bürgern eine Chance geben, sich ins Gemeindeleben einzubringen. Und so sind wir auch in der Kleinkunst-AG für weitere Mitmacher offen.“ Ein gelungener Auftakt für weitere „Kleinkunst in der Klosterschiire“ war am letzten Samstag das Konzert der Oberrieder A-Cappella-Gruppe „Ohrwürmer“. Die „älteste Boygroup zwischen Zastler und Notschrei“ – inzwischen auch schon „50plus“! – riss in der längst ausverkauften Klosterschiire ein begeistertes Publikum mit. Traditionell begannen sie mit „Hallo, ich bin dein Ohrwurm“ und steigerten sich dann von Song zu Song. Sie hier alle mit ihren heiteren Moderationen zu beschreiben, sprengt den Platz. Ein begeisternder Höhepunkt war das Duett „Bei mir bist du schön“ von Gerald Lauby mit Anne Penner-Weh, der Frau des engagierten Chorleiters Michael Weh. Zum Schluss rangen sie den Männern das Geständnis „Ich habe Bindungsangst“ ab, während die Frauen dagegen hielten „Bitte bleib, geh nicht fort.“
Nach den „Ohrwürmern“ kommt jetzt „Martin Wangler“ alias „Fidelius Waldvogel“
Jetzt freut sich Oberried bereits auf die nächste „Kleinkunst in der Klosterschiire“: Am Freitag, dem 7. Dezember 2012 kommt um 20 Uhr Martin Wangler alias „Fidelius Waldvogel“ mit seinem dritten Musikkabarett unter dem Titel „Zwischen Himmelreich und Höllental“. Die Zeit, das Leben, hätten sich so entwickelt, dass mal wieder was geschrieben werden musste, meint Wangler. Und so wird der „Fidelius“ wieder seine neuen, im Alltag empfundenen, Gedanken eines Schwarzwälders zum Besten geben – beispielsweise zu Glauben und Kirche, zum Tourismus im Schwarzwald oder zur Politik. Neben manchem gesprochenen Wort gibt es auch viel Gesang und Musik.
Der 43-jährige Martin Wangler aus Breitnau liebt die Schauspielerei – vor allem in seinem Schwarzwälder Dialekt und möglichst lustig. Denn Lachen ist für ihn wie Seelenmassage. Und ganz nah bei den Menschen sein. Mit ihnen spielen, musizieren, fröhlich sein. Kleine Bühnen, kleine Theater sind seine. Nicht umsonst bekam er 2009 den „Kleinkunstpreis Baden-Württemberg“. Doch davor war viel Arbeit. Eine solide Ausbildung zum Zimmermann: „Das ist was Rechtes im Schwarzwald.“ Der Zivildienst im Krankenhaus Neustadt war nach seinem Geschmack: „Da hatten wir Zeit für die Leute.“ Als Statist jobbte er während der Zeit fürs Abitur im Freiburger Stadttheater. Schnupperte Theaterluft. Die Schauspielschule an der Universität „Mozarteum“ in Salzburg nahm ihn auch trotz oder wegen seines Dialektes. Und die Muttersprache trieben sie ihm nicht aus. Sie war und ist immer sein Medium, sich der Menschheit mitzuteilen. Nach den Engagements am Stadttheater Ingoldstadt und dem Staatstheater Oldenburg folgte die Freiheit des eigenständigen Künstlers: „Ich kann davon leben!“ Bei den „Fallers“ im SWR-Fernsehen, die es seit über 18 Jahren gibt, ist er seit sechs Jahren der Gestütsbesitzer und Stammtischbruder „Bernd Clemens“. Doch sein Lieblingskind – neben den vier leibhaftigen Kids daheim in Breitnau – ist das Kabarett geworden. 2005 wagte er mit „Breitnau calling“ diesen Schritt mit Dialekt und Musik erstmalig auf die Bühne. Er erfand dafür den Schwarzwälder „Fidelius Waldvogel“, der sein Bruder sein könnte. Seit 2008 reist er im Ländle mit „Ein Wilderer Abend“ umher.
Und kommt jetzt mit „Zwischen Himmelreich und Höllental“ nach Oberried. Der Eintritt kostet 12 Euro. Der Vorverkauf läuft in der Tourist-Info, im „Dreisamtäler“-Büro in Kirchzarten sowie in der Holzofenbäckerei Ruf und der Waffelstube in Oberried.
Die „Ohrwürmer“ machten – z.B. mit dem „Staumacher“ (Foto) – den Auftakt zu viel mehr „Kleinkunst in der Klosterschiire“. Foto: Gerhard Lück
28.11.2012, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de