Secondhand-Fleisch weltweit

Fleischabfälle von Schlachthöfen und Retouren des Einzelhandels sind auf dem regulären Markt nicht absetzbar, landen aber selten im Müll, sondern großenteils in den kriminellen Strukturen des Marktes für Secondhand-Fleisch. Der jüngste Skandal als Beispiel: Da das Pferdefleisch nicht OK und nicht hochpreisig zu verkaufen war, etikettiert man es als Rindfleisch um. Risikolos für die Branche, da die Kontrollen nur papierne Dokumente prüfen, nicht aber das Fleisch selbst. Dazu kommt die Verfilzung der Kontrolleure mit den Fleischbetrieben, denn die Amtsveterinäre als Angestellte der Landratsämter wollen die Fleischbetriebe nicht bankrott kontrollieren. Bereits 2006 beschreibt der Journalist Adiran Peter in seinem bei Econ erschienenen Buch „Die Fleischmafia“ die kriminellen Strukturen und Energie der Fleischbranche. Für ihn ist die wirksamste Waffe gegen Gammelfleisch die Macht des Verbrauchers – nur sie kann die global agierenden Geschäfte der Fleischmafia bekämpfen: https://fleischmafia.net.
Ist nicht doch der Verbraucher selbst schuld, wenn er nicht bereit ist, mehr als zwei Euro für eine Lasagne zu bezahlen? Nein, in der Marktwirschaft normal ist, dass ein Käufer für möglichst wenig Geld ein möglichst gutes Produkt  erhalten will. Auf der Gegenseite jedoch ist der Anbieter verantwortlich dafür, dass sein Produkt den gesetzlichen Vorschriften genügt – und kann es dies zu dem niedrigen Preis nicht, dann verbietet sich die Produktion eben.

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