Runder Tisch Bike-Arena – Vom Giersberg zur Birkenreute

Die bisherigen Ergebnisse der „Runden Tisches“ zur Befriedung in Sachen „Bike-Arena“ lassen sich sehen. Sie zeugen von einer großen Kompromissbereitschaft der Planer des SV Kirchzarten und können eine gute Grundlage zur weiteren Arbeit an einem „Entwicklungskonzept Giersberg“ sein. Beim Gemeinderat Kirchzarten stellten sie Norbert Schröder-Klings als Moderator und Ralf Roth als Experte vor. Ihre wichtigsten Ergebnisse sind: Die Trainingsstrecke und der Technikparcours werden vom Giersberg nach Süden in das Hexenwäldele und teilweise auf die Wiese östlich von der Birkenreute verlegt. Alle Trails und Trainingsgeräte werden zurückgebaut. Der Kinder-Geschicklichkeitsparcour bleibt am Giersberg, möglichst in Verbindung mit dem Spielplatz. Bei Wettkämpfen kann die Strecke ausnahmsweise – maximal drei- bis viermal im Jahr – auch über den Giersberg führen. Für die Zu- und Ableitung soll ein neuer Weg direkt vom Stadion quer über die Wiesen zur Birkenreute führen. Soweit der Stand, der von allen Teilnehmern des „Runden Tisches“ – SV Kirchzarten, Gemeinde, IG Giersberg, Schwarzwaldverein, NABU, Kirche, Forst sowie Stadtplaner und Experten – getragen wird. Allerdings, so ist zu hören, rege sich bei der IG Giersberg jetzt auch Widerstand gegen die Nutzung der freien Fläche östlich von der Birkenreute.

Norbert Schröder-Klings (l.) und Ralf Roth (r.) moderieren und beraten den „Runden Tisch“ in Sachen „Bike-Arena“, für die Bürgermeister Andreas Hall auf eine friedliche Lösung hofft. Foto: Gerhard Lück

 

„Ich bin erschrocken“, bekannte Moderator Schröder-Klings, früherer Baureferent der Stadt Freiburg, am Tag nach der Gemeinderatssitzung vor der Presse, „wie tief die Gräben sind.“ Sein Ziel sei es, die Spaltung im Ort aufzulösen. In den zwei Sitzungen von drei bzw. vier Stunden Dauer sei hart gerungen worden. Zwischendurch habe er mit den Hauptbeteiligten Gespräche geführt. Klar sei schnell geworden, dass der Giersberg kein geeigneter Standort für eine permanente Trainings- und Wettkampfstrecke sei. „Doch jetzt haben wir einen guten Schritt nach vorne gemacht“, hofft der Kommunalberater. Ralf Roth, Professor am Institut für Natursport und Ökologie der Deutschen Sporthochschule Köln, unterstützt den „Runden Tisch“ als externer Fachberater. Er sieht als Ziel seiner Mitarbeit ein „konfliktminimiertes abgestuftes Flächennutzungskonzept“, bei dem klar zwischen Training und Wettkampf getrennt werde. So habe man jetzt im Bereich Birkenreute/Hexenwäldele einen „Suchraum“ definiert, in dem es darum gehe, einen „Fahrtechnik-Parcours für Kinder“, einen „Fahrtechnikparcours für Fortgeschrittene und Experten“ sowie eine „Mountainbike-Cross-Country-Trainingsstrecke“ als technisch anspruchsvollen wettkampftauglichen Rundkurs von drei bis vier Kilometern Länge mit 150 bis 200 Höhenmetern und direktem Zugang vom Stadion zu suchen. Professor Roth geht übrigens davon aus, dass die neuen Pläne höchstens ein Drittel des ursprünglichen „Bike-Arena“-Kostenrahmens brauchen – schließlich seien im „Suchgebiet“ kaum kostspielige Über- oder Unterführungen notwendig. Der Zeitplan sieht jetzt vor, dass am 26. September und 24. Oktober zwei weitere Sitzungen am „Runden Tisch“ stattfinden und dass dann am 20. November dem Gemeinderat ein Ergebnis zur Beratung vorgestellt werden soll. Zuvor erhalten die Bürgerinnen und Bürger in einer Bürgerversammlung Gelegenheit, von den Ergebnissen zu erfahren. Bürgermeister Andreas Hall geht davon aus, dass es nach der Gemeinderatsentscheidung dann zu dem von der IG Giersberg mit nahezu 3.000 Unterschriften geforderten Bürgerentscheid kommt. Und einen „Runden Tisch“, der in Zukunft ständig die Fragen des Miteinanders beim Outdoorsport berät, halten sowohl Roth als auch Schröder-Klings für ratsam.
3.8.2012, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

 

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