Der FWTM-Neubau sei ohne Plus-Energie– oder Passivhausstandard einer Klimaschutzhauptstadt nicht angemessen und Eigentor zur Drittklassigkeit, so der ECOtrinova-Vorsitzende Dr. Georg Löser. In Karlsruhe werde gerade das Gebäude „Kreativpark“ fertig: „Das gesamte Gebäude wird im Passivhausstandard ausgeführt und garantiert so günstige Nebenkosten“, schreibt der dortige Projektentwickler.
Der Kreistag Waldshut habe schon 2000 einstimmig beschlossen, die Justus-Liebig-Schule als erste deutsche Passivhausschule zu errichten. Der Architektenwettbewerb enthielt die weise Aufgabe: „Die Betriebskosten sollen möglichst gering gehalten werden.“ Die Planer kamen sämtlich aus der Region Freiburg. In Freiburg wurde statt dessen in erster Linie mit höheren Investitionen argumentiert, eine veraltete Denkweise. Die Investitionsmehrkosten in Waldshut lagen bei nur rund 7%. Der Schritt vom Passivhaus- zum Plusenergiestandard bedeutet z.B. eine Solarstromanlage. Die wäre wirtschaftlich und in Freiburg beim großen Rückstand bei erneuerbaren Energien sowieso nötig.
ECOtrinova legt nun nahe, für die Messe und den FWTM-Neubau ein Blockheizkraftwerk (BHKW) zu installieren. Das würde Strom aus Kohlekraft verdrängen, eine Scheibe zum Atomkraftausstieg beitragen und sei perspektivisch mit erneuerbaren Energien betreibbar. Seit über 10 Jahren sei das Freiburger „Sonnenschiff“ Vorreiter und habe viel Nachfolge gefunden, erinnerte Löser. Es werde über den Passivhausstandard hinaus mit Fernwärme des Vauban-BHKW versorgt und nutze Photovoltaik. Die EU-Gebäuderichtlinie verlange ab 2019 für Neubauten der öffentlichen Hand nahezu Null-Energie-Häuser, für andere ab 2021. Das heißt, der FWTM-Neubau wäre alsbald veraltet.