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Hoppe: Produzenten und Profiteure
Die getarnte Tyrannei
Der Begriff „Demokratie“ wird zunehmend missbraucht, um die Zustimmung der Bürger zu ihrer eigenen Beraubung und Unterdrückung zu erwirken.
…
Wer hierzu eine interessante Theorie hat, ist Hans-Hermann Hoppe (geboren 1949); Ökonom der Österreichischen Schule von Ludwig von Mises, beeinflusst unter anderem durch seinen Doktorvater Jürgen Habermas. Hätte ich sein Buch Demokratie — Der Gott, der keiner ist (1) bei dessen Erscheinen 2001 gelesen, hätte ich seine Analyse — trotz meiner damaligen Kritik am bestehenden System — vielleicht noch für überzogen erachtet. Heute allerdings …
Welches sind die Kritikpunkte Hoppes an der Demokratie? Mit Blick auf die Entwicklung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg konstatiert er, dass „politisch korrekt“ nach 1945 das war, was die USA dazu erklärten. Dementsprechend wurden auch die neu gegründeten Medien zugelassen: Wer sich verpflichtete, den Kommunismus zu bekämpfen, dem wurde seine Nazi-Vergangenheit nachgesehen, ein Beispiel: die Springer-Presse. Es hat also nie wirklich Meinungsfreiheit bestanden.
Ökonomie des Diebstahls
Hinzu kommt, dass in einer repräsentativen Demokratie die durch Wahlen in Machtpositionen gelangten „Vertreter des Volkes“ möglichst lange dort bleiben wollen, vor allem, wenn sie wegen mangelnder Qualifikation woanders keine Chance hätten. Um ihre Wiederwahl zu sichern, machen sie Versprechungen, die Geld kosten, welches sie durch Steuern von dem Teil der Bevölkerung abpressen, der noch produktiv ist. Diese „Ökonomie des Diebstahls“ führt zu einem egalitären Kollektivismus, der als „soziale Gerechtigkeit“ kaschiert wird.
Damit diese institutionalisierte Kleptokratie fortdauern kann, müssen immer mehr Menschen, die Einfluss auf die Meinungsbildung haben, in den Kreis der Profiteure einbezogen werden: Medienvertreter, Lehrer, Professoren, Intellektuelle, Künstler, Ökonomen, „Experten“ …
Die Methoden sind: Subventionen, Korruption, Verschuldung, Inflation, Staatsanleihen. So vergrößert sich der Kreis der Schmarotzer, die selbst keine wirkliche Leistung erbringen, während immer weniger Menschen produktiv etwas für die Gesellschaft beitragen. Wichtige Voraussetzung: Fiatgeld, also ungedecktes, beliebig vermehrbares Zentralbankgeld. Dies ermöglicht es einer Generation, auf Kosten der nachfolgenden zu konsumieren. Das Ende steht die Enteignung durch eine Währungsreform.
Nun ist für Hoppe die Lösung nicht die Monarchie, obwohl die in seinen Augen besser als die repräsentative Demokratie abschneidet, da ein Herrscher, dem ein Land gehört, langfristiger und sorgsamer mit seinen Ressourcen plant als temporäre Verwalter. Wer nur vorübergehend in einer Machtposition ist, tendiert leicht dazu, diese zu seinem eigenen Vorteil auszunutzen — und zum Schaden der Allgemeinheit. Misswirtschaft führt auch häufig zu einem Wechsel in der Parteienkonstellation, die die Regierung bilden — sollen die anderen den Mist beseitigen, den die Vorgänger hinterlassen haben!
Hoppe unterteilt ganz deutlich in Produzenten und Profiteure. Im Laufe der Zeit würden letztere in der repräsentativen Demokratie immer zahlreicher, was zu einer Überlastung derer führt, die noch Waren und Dienstleistungen erzeugen. Seine Prämisse für das Funktionieren eines Gemeinwesens ist der Markt: Jeder bietet etwas an, was andere brauchen. So finden Eigennutz und Fremdnutzen auf dem Boden der Freiwilligkeit und unter Wahrung der Vertragsfreiheit zueinander. Jeder Marktteilnehmer tut dies in Eigenverantwortung — eine wichtige Voraussetzung dafür ist für Hoppe das Privateigentum! Der gegenseitige und auf Augenhöhe beruhende Respekt füreinander schafft die Grundlage für eine allgemein akzeptierte Moral.
Damit der freie Markt ohne Betrug und Ausbeutung funktionieren könnte, bräuchte es ein stabiles, durch ein nicht beliebig vermehrbares Gut gedecktes Geld.
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Fazit
Um Vertreter der „natürlichen Elite“, so Hoppe, in die Parlamente entsenden zu können, bedarf es direkter Wahlen. Somit ist die Abschaffung des derzeitigen Parteiensystems vordringlich, denn dieses spült — quod erat demonstrandum — ganz offenkundig das falsche Personal nach oben! Doch irgendwann merkt auch das geduldigste Volk, dass seine Interessen nicht vertreten, sondern mit Füßen getreten werden! Momentan jedenfalls scheint es, als würde der Patient Deutschland von der Intensivstation in den Aufwachraum verlegt … Gute Besserung!
-… Alles vom 18.4.2024 bitte lesen auf
https://www.manova.news/artikel/die-getarnte-tyrannei
(1) Hoppe lebt und lehrte in den USA. Sein Buch schrieb er auf Englisch: „Democracy – The God that failed“.
Hans-Hermann Hoppe: Demokratie – Der Gott der keiner ist,
2001,
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