Respekt statt Angst vor Religion

Der schreckliche Anschlag am 7.1.2015 auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ in Paris wird den „Front National“ leider stärken. Um dem zu begegnen, muß ehrlich hinterfragt werden, was junge, in Paris geborene muslimische Franzosen, deren Eltern bzw. Großeltern aus dem Mahgreb einwanderten, zu Mörden macht: (1) Arbeitslosigkeit, (2) Wohnumfeld und (3) Islam.
(1) Eine Jugendarbeitslosigkeit von 45% im Großraum Paris ist katastrophal. Junge Männer wie auch die o.a. mutmaßl. Täter verbringen ihre Jugend mit perspektivlosem Rumhängen. In Spanien liegt die Quote teils bei 60% – 6 von 10 Jugendliche ohne Job, ohne berufsausbildung! Hier muß die EU mit einem großen Berufsausbildungsprogramm starten.
(2) Ghettoisierung, Kriminalität, Parallelgesellschaft, seelenlose Betonwohnsilos und Trostlosigkeit kennzeichnen die Banlieues um Paris, in denen Frankreichs soziale Verlierer wohnen – großenteils Einwanderer aus Algerien. Ein Bildung- und Infrastrukturprogramm ist überfällig.
(3) Islam. Warum bringt gerade diese Religion (familiäre islam. Erziehung, Sohn als Macho, Koranschule, Opferrolle, Hassprediger, Frauenbild,…) so viele Jugendliche dazu, sich islamistisch legitimierter Gewalt zuzuwenden? Diese Fragen müssen ehrlich diskutiert werden – der Political Correctness-Spruch „Islam hat mit Islamismus nichts zu tun“ ist ganz und gar unaufrichtige Schönrederei und hilft nicht weiter.

„Der Anschlag in Paris vom 7.1.2015 ist ein Anschlag auf die im Grundgesetz verbriefte Presse- und Meinungsfreiheit. Diese gilt es zu verteidigen. Das Beschimpfen von Religionen (Blasphemie) ist im Grundgesetz nicht verboten. Auch wenn nach den Rushie-Karikaturen des Propheten viele unter Verweis auf die „Political Correctness“ ein verschärftes Blasphemieverbot forderten.
In alten Zeiten waren Blasphemieverbote höchstrangiges Recht. Mit zunehmender Trennung von Staat und Kirche verlor das Blasphemieverbot mehr und mehr an Gewicht, eine sekuläre Gesellschaft kommt ohne diese Verbot aus. Würde man den Forderungen der Muslime nachgeben und die Satire von Charlie Hebdo verbieten, dann hat die „Angst vor der Religion“ (Salman Rushdie) obsiegt.
Wenn die Wirklichkeit und die Wahrheit nicht mehr gesagt werden dürften, wäre das Grundgesetz abgeschafft. Die sogenannte politische Korrektheit unterdrückt bereits allzu viele Tatsachen und verbannt sie regelrecht aus dem öffentlichen Bereich. Diese gefährliche Selbstzensur nicht nur derjenigen, die sich öffentlich äußern, sondern inzwischen auch derjenigen, die sich privat äußern, ist bereits eine Art ungesetzliches Blasphemieverbot zum Schutze eines höchst unheiligen Zeitgeistes. Die politische Korrektheit ist ein hoffnungslos unterschätzter, permanenter Frontalangriff auf das Grundgesetz….
Kritik, und sei es eine karikaturistische oder filmische, und sei es auch eine Kritik an Religionen sind vom Grundgesetz nun einmal gedeckt und sie sind moralisch nicht zu bemakeln. …
Auch das voll gekotete und voll urinierte Gewand des Papstes auf dem Titelbild der Titanic echauffierte Merkels Runde nicht. Aber eine provokante Karikatur gegen den Propheten Mohammed oder ein als antimuslimisch empfundener Film echauffieren Merkel und ihre Kabinettsrunde ganz ungemein. ….
Das Geschehen um die Mohammedkarikaturen in Frankreich, die Papstkarikaturen in Deutschland, den Mohammedfilm in Amerika, die hier weder befürwortet, noch abgelehnt noch überhaupt bewertet werden sollen, ist verfassungsrechtlich und verfassungsethisch eine Katastrophe. Und die Nomen Klatura, der nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten Westen jeden Tag ein Halteseil mehr reißt, brät in ihrem privilegierten Ghetto ihr letztes goldenes Kalb und verheizt zu diesem Zwecke die ihr anvertrauten Verfassungen.“ …
Alles zu „Das Grundgesetz und die Blasphemie“ vom 25.9.2012 von Bettina Röhl bitte lesen auf https://www.wiwo.de/politik/deutschland/bettina-roehl-direkt-das-grundgesetz-und-die-blasphemie/7176208.html

Aus Solidarität Islam-Satire von Charlie Hebdo drucken
An alle deutschen Zeitungen und Magazine: Nicht nur verbale Solidaritätsbekundungen, sondern drucken sie massenhaft und großformatig Islam-Satire der letzten Jahre ab – ganz besonders diejenigen Darstellungen, die zu Terror- und Mordanschlägen geführt haben! Das wäre ein Zeichen echter Solidarität mit den Angehörigen der Opfer, ein Zeichen des Einstehens für unsere Meinungsfreiheit und und (echter!!!) Besonnenheit. „Besonnen“ zurückzuweichen bedeutet dagegen die Förderung weiterer solcher barbarischen Akte. Das wenigstens sollten wir aus der fatalen Appeasement-Politik des letzten Jahrhunderts gelernt haben! Anmerkung: Der Zentralrat der Muslime in Deutschland könnte ein Stück Glaubwürdigkeit für sich und den Islam insgesamt zurückgewinnen, wenn er sich dieser Aktion mit seinen eigenen Presseorganen anschlösse.
7.1.2015, J. Knies

„Respekt vor der Religion“ wurde „Angst vor der Religion“
Der wegen seiner islamkritischen Äußerungen vom Iran verfolgte britisch-indische Autor Salman Rushdie erklärt zum Attentat von Paris: „Wenn die Religion, eine mittelalterliche Form der Unvernunft, mit modernen Waffen kombiniert wird, dann wird sie zu einer realen Bedrohung für unsere Freiheit. Dieser religiöse Totalitarismus hat zu einer tödlichen Mutation im Herzen des Islam geführt, und wir sehen die tragischen Konsequenzen davon heute in Paris. Ich stehe an der Seite von Charlie Hebdo, wie wir alle es tun müssen, um die Kunst der Satire zu verteidigen, die immer eine Kraft für die Freiheit war und gegen Tyrannei, Unehrlichkeit und Dummheit stand. Der „Respekt für die Religion“ ist inzwischen zu einer kodierten Phrase geworden und meint tatsächlich die „Angst vor der Religion“. Wie alle anderen Ideen verdienen Religionen Kritik, Satire und ja, unsere furchtlose Respektlosigkeit.“
7.1.2015, Salman Rushdie

Karikaturist Klaus Stuttmann: Man wird einfach vorschtiger
Ein Angriff auf die Pressefreiheit? Eine Bedrohung der Meinungsfreiheit? Ein Einschüchterungsversuch? Ja, natürlich. Zugleich findet er die Fragen so abwegig, dass er erst lachen und dann etwas mit freundlichem Ton zurechtrücken muss. Das setze ja voraus, stichelt er, dass es Presse- und Meinungsfreiheit wirklich gebe und sie nicht längst ausgehöhlt seien. Doch schon heute hat er, wie er zugibt, in vielerlei Hinsicht eine Art Schere im Kopf. „Man weiß, wo die Grenzen sind“, sagt Stuttmann. Wenn Abnehmer bei einem bestimmten Thema mit dem Abdruck einer Karikatur zögern oder ganz abwinken, oder wenn bestimmte Kommentare kommen, dann bleibt das auf Dauer nicht ohne Folgen….
„In Sachen Islam sind ziemlich tiefe Pflöcke eingeschlagen“, räumt Stuttmann ein. „Man wird einfach vorsichtiger, ganz unmerklich. Man überlegt vorher mehr, ob man missverstanden werden kann.“ Schließlich gehe es um Leib und Leben. Er habe, sagt er, keine Angst im eigentlichen Sinn, aber er spürt den Impuls, zurückhaltender zu sein, auch in der Arbeit.
8.1.2014, Stuttmann, Karikaturist, mehr auf:
https://www.badische-zeitung.de/bz-karikaturist-klaus-stuttmann-musste-untertauchen

Scharia und Gewalt
Solange sich der Islam sich nicht weltweit von Steinigungen von Ehebrechern, Schlagen von Ehefrauen, Abschneiden von Händen, Beschneidung von Mädchen und Todesstrafe bei Verlassen des Glaubensgemeinschaft zulässt und anderen barbarischen Verhaltensweisen verabschiedet und Religionskritik akzeptiert, hat diese Religion ein Problem. Ich bin gleichfalls davon überzeugt, dass die meisten Muslime diese Tat verurteilen, aber die meisten Muslime billigen nach wie vor die Scharia, die Gewalt in vielerlei Formen zur Disziplinierung von privatem Verhalten zulässt. Dies ist der Einstieg in den Islamismus. Zu diesem Sachverhalt empfehle ich das Buch „Der islamische Faschismus“ von Hamed Abdel-Samad.
7.1.2015, Peter Wild

Unser Anteil – Schurkenstaaten
Sicher ist es ein schlimmer Angriff gegen die gesamte freie Welt. Aber haben wir, die westlichen Länder nicht auch unseren Anteil daran? Seit vielen, vielen Jahren (ob Afghanistan, Iran, Irak u.a.) wird uns die Gefahr, die vom Islam ausgeht, quasi eingeimpf: Länder, in denen die islamische Religion vorherrschend war, wurden als Schurkenstaaten deklariert.
7.1.2015, Rita Hoffmann
.

Die meisten Opfer der Islamisten sind Muslime
Gerade nach einem solchen Anschlag (7.1.2015 auf „Charlie Hebdo“ in Paris) kann man nicht deutlich genug machen, dass die meisten Opfer der islamistischen Extremisten Muslime sind. Auch von diesem Anschlag sind nicht nur zwölf (mutmaßlich) nichtmuslimische Tote zu beklagen. Opfer sind auch die Millionen Mitglieder muslimischer Gemeinden in Europa, die morgens genauso friedlich aufstehen wie alle anderen Europäer, um sich abends genauso friedlich ins Bett zu legen, ohne in der Zwischenzeit irgendjemandem ein Leid zugefügt zu haben. Deren Anstand wird nun wieder in Abrede gestellt. Wer die friedliche Gesinnung von Milliarden Muslimen auf der Welt wegen weniger Extremisten in Frage stellt, macht sich zur Marionette von Hass und Gewalt. Die Boshaftigkeit von Christen könnte man mit jahrhundertealten Quellen genauso gut belegen, wie das die selbsternannten Interpreten des Korans gerade wieder bei den Muslimen tun. ….. Die Bibel besteht aber auch aus dem Alten Testament. Es ist Ihr gutes Recht als Christin, sich auf die herrschende Auslegung der Bibel zu berufen, und das Neue Testament für allein maßgeblich zu erklären. Die Frage stellt sich aber, warum Sie Muslimen nicht das gleiche Recht zugestehen, den Koran so auszulegen, dass die zur Gewalt aufrufenden Suren für einen Moslem heute genauso wenig maßgeblich sind wie für Christen das Alte Testament.
7.1.2015, Rainer Brombach
.
Vergleich von Koran mit Altem/Neuen Testament hinkt
Die Lehre des Neuen Testaments hebt das Alte Testament auf. Jesus Christus sagt: „Ich mache alles neu“. Liebet Eure Feinde, tuet wohl denen die Euch hassen – siehe Bergpredigt. Der Koran wurde lange Zeit nach dem Neuen Testament verfasst, als eine Einheit, es gibt eben keinen alten und keinen neuen Koran. Genau dies ist doch der große Jammer! Wehe dem Muslim (von der Muslimin ganz zu schweigen), der(die) bestimmte Suren aus dem Koran uminterpretiert oder gar entfernt – hier droht sogleich die Fatma. Gibt es überhaupt Hoffnung auf einen modernen Islam?
7.1.2014, Petra Muellers

Das alles hat nichts mit dem Islam zu tun
Es ist doch wohl klar, dass dieser Terrorakt nichts mit dem Islam zutun hat! Ebensowenig wie 9/11, die Anschläge in England und Spanien, die Anschläge in Nigeria auf Kirchen, die Anschläge auf öffentliche Gebäude und Einrichtungen in Afghanistan, Syrien, der Türkei, im Irak, im Iran, im Sudan, im Jemen, der Amoklauf eines Armeeangehörigen in den USA, die Ermordung zweier Polizisten ebenda, die Massenvergewaltigungen an Jesidinnen usw. Dies alles hat 100% und absolut auch nur im geringsten irgendetwas mit dem Islam zutun. Selbst der Islam selbst hat nichts mit dem Islam zu tun! In meinen Augen waren das alles arme Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend von der meist einheimischen Bevölkerung ausgegrenzt und dadurch zutiefst verletzt wurden. Der einzig richtige Schluss aus den Terroranschlägen kann daher nur sein: Mehr Geld gegen Rechts!
7.1.2014, Frau aus Freiburg

Islamismus und Islam – Political Correctness
Der immer wiederkehrende Political Correctness-Spruch, der islamistische Terror habe nichts mit dem Islam zu tun, schadet mehr als er nutzt. Vielmehr sollten wir betonen, dass der islamistische Terror vor allem Muslime tötet – und der „Westen“ nur am Rande davon betroffen ist. Selbst die 3.000 Opfer des 9/11 sind nur ein Bruchteil der über 12.000 Oper, die etwa der islamistische Terror in diesem Jahr allein im Irak gefordert hat. Die Frage ist, was können wir dagegen tun. Die Antwort sollte klar sein – die Prinzipien der Französischen Revolution weiter in die Welt tragen. Die Frage ist – sind wir dafür stark genug?
8.1.2015, Richard Kotlarski

Radikalisierungsgrad – warum bei Muslimen so hoch?
„Nur achttausend von vier Millionen Muslimen in Deutschland seien radikal, sagt Peter Neumann in Hart-aber-fair in der ARD am 7.1.2015. Die Zahl soll beruhigen, aber angesichts von zwei Mördern in Paris, ist ihr relativierender Effekt gering.“
Es gibt eine Radikalisierungsquote und einen Radikalisierungsgrad. 8.000 von 4 Millionen sind eine Quote von 2 Promille. Davon wiederum sind zwischen 5 und 10 Prozent zu einem Grad radikalisiert, daß sie in Syrien kämpfen oder in Europa Terroranschläge verüben wollen. Das sind 500-800 Personen. Nehmen wir an, es gäbe 70 Millionen Christen und christliche Agnostiker, dann müßte es bei dieser Quote 70.000 Radikale geben und 4.000-7.000 Katholiken und Protestanten, die einen Radikalisierungsgrad erreicht haben, daß sie mordend durch Europa, Afrika, Arabien, Asien ziehen. Warum der Vergleich? Er führt zu den Kernfragen: Wie kommt es, daß ausgerechnet und nur der Islam diese Kombination von Radikalisierungsquote und Radikalisierungsgrad hervor bringt? Was, kann man dagegen tun?
8.1.2015, Rainer Schweitzer

Gott kann man nicht beleidigen – Blasphemie
Im säkularen demokratischen Staat kann das Schutzgut nicht mehr die Ehre Gottes sein, auch nicht die verletzten religiösen Gefühle, sondern nur noch der öffentliche Friede. Das führt zu einer paradoxen Situation: Solange die Gläubigen stillhalten und Blasphemie dulden, sieht der Staat keinen Grund zum Eingreifen. Wenn sie aber zu gewaltsamen Protesten aufrufen, also den öffentlichen Frieden bedrohen, dann erst tritt der Rechtsstaat auf den Plan – und dann kann Schmähkritik auch verfolgt werden. Das ist ein gewisses Dilemma. …
Alles von Eberhard Schockenhoff, 61, Priester, Professor für Moraltheologie in Freiburg und seit 2001 Mitglied des Deutschen Ethikrates, vom 9.1.2015 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/moraltheologe-ueber-satire-gott-kann-man-nicht-beleidigen

Recht als moralisches Minimum
Recht ist das moralische Minimum. Sich allein an Gesetze zu halten, macht noch keinen guten Bürger, so wenig wie ein Regeleinhalter schon Aussicht hat, den Fairneß-Preis als Sportler verdient zu haben. Dazu bedarf es mehr, nämlich Empathie, Rücksichtnahme und vor allem die Einstellung, daß nicht alles gut ist, was den Gewinn erhöht. Mitbürger sind gehalten, nicht zu allem Spektakulären, Reißerischen Ja und Amen zu sagen, gar noch durch Kauf und Beifall Vorschub zu leisten. Um die Frage: Tut man das? kommt keiner herum, soll unsere Gesellschaft lebenswert sein. Mir gefällt immer wieder ein Liedtext von Christian Fürchtegott Gellert (1757) 
Wer seines Nächsten Ehre schmäht,
und gern sie schmähen höret,
sich freut, wenn sich sein Feind vergeht,
und nichts zum besten kehret,
nicht dem Verleumder widerspricht,
der liebt auch seinen Bruder nicht.
9.1.2015, Heinrich Franzen

 

„Fest steht: Nicht alle Muslime sind Terroristen. Fest steht aber auch: Fast alle Terroristen sind Muslime.“
9.1.2015, Abdel Rahman al-Rashid, Direktor des arabischen TV-Senders „al Arabiya“
Der Autor dieses Zitats ist kein Pegida-Anhänger oder Islamfeind, sondern ein bekannter, aufrechter und besorgter Muslim.

Eine innerislamische Reformbewegung ist vonnöten
Die Aufgabe europäischer Freiheiten und eine Radikalisierung rechtslastiger Bewegung sind abzulehnen. Jedoch kann man „den Islam“ nicht so einfach aus seiner Verantwortung entlassen. Pauschalhetze gegen „die Muslime“ ist widerwärtig und entspringt spiegelbildlich dem gleichen Hass auf alles Fremde wie der Islamismus selbst. Nur ist eben eine innerislamische Reformbewegung durchaus vonnöten. Wenn die Religion immer wieder als Rechtfertigung für Grausamkeiten dient, dann stimmt auch in ihrem Kern oder ihrer Auslegung etwas nicht. Prinzipiell wohnt rein von der Schrift her dem Judentum oder Christentum ein ähnlicher Samen der Grausamkeit inne, der jedoch durch das aufgeklärte Leben in der Moderne und innerreligiöse Reform zur historischen Anekdote wurde. Die Mitschuld des Westens an der Gewalt im mittleren Osten kann nicht als Rechtfertigung für die Radikalisierung des Islams herhalten. Erst wenn die meisten Muslime über spöttische Karikaturen lachen oder sie zumindest gleichmütig ignorieren können, ist ein Grad der Zivilisiertheit der Religion (Aufklärung) erreicht, den auch andere Religionen erreicht haben.
9.1.2015, Qualia

Ende des Appeasements
Nach jeder Attacke von Islamisten heißt es, sie habe nichts mit dem Islam zu tun, der eine Religion des Friedens sei. Dieses Beschwichtigen muss aufhören …
Das muss der Ausgangspunkt sein für den Westen, der auf die dschihadistische Gewalt zu oft mit Appeasement geantwortet hat. Wir beschwichtigen die muslimischen Regierungschefs, die uns drängen, unsere Presse zu zensieren, unsere Universitäten, unsere Geschichtsbücher, unsere Lehrpläne. Sie bedrängen uns, und wir machen das mit. Wir beschwichtigen die Führer muslimischer Organisationen in unseren Gesellschaften. Sie bitten uns, Gewalttaten nicht mit der Religion des Islam in Verbindung zu bringen, weil sie uns versichern, dass er eine Religion des Friedens sei. Und wir machen das mit. Und was bekommen wir dafür? Kalaschnikows im Herzen von Paris. Je mehr wir mitmachen, je mehr wir uns selbst zensieren, je mehr wir beschwichtigen, desto dreister wird der Feind.
Alles von Ayaan Hirsi Ali vom 9.1.2015 bitte lesen auf
https://www.welt.de/print/welt_kompakt/debatte/article136179412/Ende-des-Appeasements.html

Yes, Aayan Ali! Möge deine Stimme endlich laut gehört werden. Die ganze Crux liegt auch schon in der Erziehung. Auch bei den sogenannten integrierten/moderaten (allein schon die Unterscheidung) Muslimen werden die Jungs zu Machos erzogen und die Mädchen sind Nichts. Bringt den Kindern auf der Welt endlich bei, dass Frau und Mann gleichwertig sind! Und das Leben wird durch eine Frau geschenkt. Auch der freie Geist muß gefördert werden. Denn wir wissen nicht, ob es einen Gott gibt. Wir können es nur glauben. Oder nicht.
9.1.2015, D. Brenner

Die Mainstream-Antworten der Politik („Die allermeisten Muslime in Deutschland sind friedlich und teilen unsere Werte.“) sind zwar richtig, aber nicht die Antworten auf die Fragen, die uns durch Attentate wie dieses gestellt werden. Die Frage lautet, wie wir und auch die Muslime mit der kleinen Minderheit umgehen, die nicht unsere Werteordnung teilt und aktiv dagegen kämpft. Solange man aber jede Meinung abseits des Mainstreams (von der AfD oder PEGIDA geäußert, würden die Aussagen von Frau Ali sicher als rassistisch eingestuft) als rechtsradikal einstuft, ist eine Antwort auf diese Fragen nicht möglich. Wer für Presse- und Meinungsfreiheit eintritt, der muss auch eine offene Diskussion über den Islam und den Umgang mit Extremisten zulassen!
9.1.2015, B. Wisser

Muslime unter Erklärungszwang
Frau Ayaan Hirsi Aliv argumentiert richtig. Es geht nicht darum, jeden Menschen dessen Religion der Islam ist, unter Generalverdacht zu stellen. Der Disput zwischen den Religionen muss bestehen bleiben, nicht mit Gewalt, aber mit Argumenten. Es kann auch nicht falsch sein, dem Islam den Spiegel vor zu halten. Mir ist z.B. keine Land bekannt, in dem der Islam Staatsreligion ist, das Religionsfreiheit zulässt. In den Ländern, in denen die Scharia gilt, werden Menschenrechte nicht garantiert, es herrscht Willkür und Unterdrückung. Auch das ist der Islam, und diese Religion zeigt immer, wenn sie Teil der Staatsgewalt ist, ihre hässliche Fratze.
Menschen in Deutschland, die als ihre Religion den Islam wählen, sind nicht im Fokus der Kritik, nur müssen sie damit leben, dass sie als Angehörige dieser Religion auch unter Erklärungszwang geraten. Es gibt bisher keinen einzigen Beweis, dass der Islam eine friedliche Religion ist, die alle Menschenrechte ohne wenn und aber akzeptiert.
9.1.2015, Wolfgang Krause

    • Zur öffentlichen Kritik am Islam gehört Mut
      Unsere Appeasement-Politiker von de Maizière, Maas bis Gauck usw. haben nicht verstanden (oder wollen es nicht) in was für einer schlimmen Situation sich mittlerweile dieses Land und die westliche Welt befindet. Diese Politiker haben diese Situation zu verantworten (Stichwort Einwanderung). Zur öffentlichen Kritik am Islam gehört Mut – Pegida zu kritisieren ist wesentlich einfacher und vor allem ungefährlicher. Es ist kaum noch zu ertragen, gebetsmühlenartig den Satz zu hören „Das hat nichts mit dem Islam zu tun“. Es wäre ehrlicher, wenn die Islam-Vertreter sagen würden, ja, der Terror ist ein Teil des Islams und es sind unsere Glaubensbrüder, die diesen Terror ausführen – das müssen wir bekämpfen! Der fundamentalistische und radikale Islam kommt aus den vielbeschworenen gemäßigten moderaten muslimischen Familien.
      9.1.2015, Hikl

      Sehr guter Text und wichtiger neuer Aspekt: Das Buch und die Argumentation von Malik habe ich bisher nicht gekannt.
      Was wir brauchen ist:
      1. Erkennen, dass diese Attentate mit dem Islam zu tun haben und dass diese Form des Islam bekämpft werden muss. 2. Gleichzeitig zu verstehen, dass die meisten Muslime an eine andere Lesart des Islam glauben.
      3. Dieses andere Verständnis der Muslime muss glaubhaft sein: Bekenntnis zu den den Grundwerten unserer Verfassung, glaubwürdige Anerkenntnis der Meinungsfreiheit einschließlich der Freiheit den Islam zu kritisieren und zu karikieren.
      9.1.2015, A. Smith

      Durch konstruktive Kritik den Muslimen helfen
      Das Christentum kennt von Anfang an die Trennung von Religion und Staat („Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“), das Neue Testament ist alles andere als blutrünstig (die „rabiaten“ Stellen der Bibel gehören meist zum Alten Testament). Dann natürlich die Reformation mit der Einsicht, dass persönlicher Glaube wichtiger ist als religiöses Dogma. Und die Aufklärung mit der Forderung, den eigenen (von Gott gegebenen) Verstand zu nutzen. All das hat es im Islam nie gegeben. Wir sind verpflichtet, den vielen Reformkräften im Islam (wie Khorchide, Uni Münster)  durch konstruktive Kritik zu helfen und sie unterstützen.
      9.1.2015, Krok

Das Problem der Ummah ist, dass sie den Islam mehrheitlich für eine perfekte Religion hält, die man nicht zu kritisieren hat, ganz zu schweigen vom geheiligten Propheten. Man darf aus deren Sicht den Koran niemals ändern und auch die Taten Mohammeds niemals in Frage stellen, da dies Ketzerei ist und mit dem Tode bestraft wird. Damit verschließen sich die Moslems vor einer Reformation des Islam völlig. Erst wenn die Ummah anfängt klar einzusehen, dass der Koran eben doch Nährboden für Gewalt bietet und auch ihr angeblich perfektes Vorbild Mohammed kein nur friedlicher und toleranter Mensch war, dann ist der Weg geebnet für eine Reformation.
9.1.2015,  F. Rex
.
„Je suis Charlie!“ als Anmaßung
Für den 56jährigen Freiburger Karikaturisten Matthias Deutschmann ist erstaunlich, mit welcher Todesverachtung der Chefredakteur Stephane Charbonnier alias Charb trotz Morddrohung einfach weiter gearbeitet und gezeichnet hat: „Aus dieser Perspektive erscheint die Solidaritätsformel „Je suis Charlie“ als Anmaßung.“
„Der Islam benötigt dringend eine kritikfähige und reflektierende Reform des Koran und der Tradition des Propheten“ – so Abdel-Hakim Ourghi (Leiter des Fachbereichs Islamische Theologie an der PH Freiburg), denn es sei politisch und historisch naiv, eine Verteidigungshaltung einzunehmen und zu behaupten, die Extremisten seien gar keine Muslime.
11.1.2015, Vor der Zerreißprobe, www.der-sonntag.de

 

Wertekanon des Islam hinterfragen
Frau Aayan gebe ich recht, und das als Muslime. Aber das Problem, solange wir Muslime den Islam bzw. Koran als Religionsdogma sehen und dieses über den Staat stellen, kann es nicht reformierbar sein. Wir Muslime müssen unseren Wertekanon hinterfragen. Dies ist sehr dringlich und letztendlich ein schwieriger Prozeß.
11.1.2015, B.Bulle

 

Ahmad Mansour: Gegen Indoktrination der Kinder
In einem Interview mit der Berner Zeitung sagt Mansour: „Ich kritisiere nicht den Islam an sich, sondern problematische Inhalte dieser Religion. Ich versuche zu differenzieren. Der Islam, den meine Mutter lebt, ist nicht der Islam der IS-Terroristen, der Muslimbrüder oder der politischen Verbände, die in Europa die Muslime vertreten wollen.“

Er spricht sich gegen eine frühe Indoktrinierung von Kindern mit einer Religion der Angst aus. „Dass also Kinder mit einem Gott aufwachsen, der mit Himmel, Hölle und Strafe droht und keine Zweifel an seinem Wort im Koran zulässt.“

Er bezeichnet sich selbst zwar als Moslem, nennt seine Religion aber Privatsache. Denn er sieht die Gefahren jeder Religion, die sich in die Gesellschaft und Politik einmischt: „Wenn aber Religion eine politische Dimension erhält und in meinem Leben quasi mitregiert, dann wird es problematisch.“

Zur Frage der „Verletzung religiöser Gefühle“ durch Karikaturen der Zeitung Charlie Hebdo sagt Ahmad Mansour: „Muslime, die sich davon beleidigt fühlen, sind sowieso beleidigt. Es ist eine falsche und gefährliche Richtung, wenn sich Karikaturisten fragen, ob sie selber schuld sind an der Gewalt gegen sie. Im Übrigen haben sich die Karikaturisten nicht über den Islam, sondern über ein gewisses Verständnis des Islam lustig gemacht.  …“
13.1.2015, Ahmad Mansour, https://hpd.de/artikel/10968

Dieser Beitrag wurde unter Integration, Jugend, Kirchen, Religion abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar