EineWelt

Blick nach Südosten zur Urbershütte bei Hinterzarten zwischen Rinken und Alpersbach am 16.1.2010 – Feldbergturm rechts im Nebel

Eine Welt, Ausländer und Inländer: Initiativen, Selbsthilfegruppen, Links, …

 

 Infos auf https://www.freiburg-schwarzwald.de/littenweiler/einewelt.htm 

 

 

Die Armut in der Dritten Welt geht immer mehr zurück

Die ZEIT-Umfrage “Es geht uns leider gut” von Februar 2013 zeigt deutlich, wie sehr die Deutschen von Pessimismus, Ignoranz und Überheblichkeit  geprägt sind, wenn sie zu 75 % die Behauptung “Den Menschen in der Dritten Welt geht es immer schlechter“ bejahen. Die Realität ist, dass der Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben, stark abgenommen hat – von 43% in 1990 über 33% in 2000 zu 21% im Jahr 2010. Und dieser positive Trend „Weg von der Armut“ setzt sich weiter fort, wie der alljählich vom Entwicklungsprogramm der UN veröffentlichte „Index der menschlichen Entwicklung“ für die Indikatoren Gesundheit, Ernährung wie Bildung verdeutlicht:
– Die Kindersterblichkeit sank von 1970 bis 2010 um 60%, dank Medizin, Impfungen und sauberem Wasser
– Die weltweite Lebenserwartung stieg 1970-2010 bei Frauen (von 61,2 auf 73,3 Jahre) wie Männern (von 56.4 auf 67.5 Jahre).
– Die Nahrungsmittelproduktion hat sich von 1970 bis 2010 verdreifacht. In 2012 sterben weltweit mehr gesunde Menschen durch Übergewicht als durch Unterernährung bzw. Hunger.
– Länder wie Idonesion, Thailand und  Vietnam haben sich vom Armenhaus zum Schwellenland entwickelt.
– Das Bildungsniveau von Taiwan und Südkorea übertrifft sein 2010 das von Deutschland deutlich.
– Die Aids-Behandlungskosten sanken vom 10000 Dollar auf 100 Dollar pro Patient und Jahr.
– Der Anteil der Kinder mit Grundschulabschluß stieg in Afrika von 51% in 1991 auf 64% in 2008 an.
– „Afrika exportiert Armutsflüchtlinge, Baumwolle, Kaffeebohnen, Öl, Kupfer, also Rohstoffe – die Wertschöpfung geschieht im Ausland“. Mit der Ablösung diktatorischer Regime durch Demokratien verliert diese Gleichung mehr und mehr.
– Mit „Dritter Welt“ ist heute zumeist Afrika gemeint. Gleichwohl liegt die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von Schwarzafrika selbst in den ärmsten Ländern mit jährlich 6% um zwei Prozentpunkte über dem Weltdurchschnitt. Headlines wie „Afrika das neue Asien“ (Handelsblatt) und „Afrikanische Kunsumrevolution“ (Financial Times) unterstreichen dies. Beispiel: Andrew Rugasira beschreibt im Buch „A good African Story“ die Kaffeeproduktion ‚Made in Uganda‘ – vom Anbau der Pflanzen bis zum Vertrieb des Entproduktes alles in Afrika.

Wenn 75 % der Deutschen dem Statement “Den Menschen in der Dritten Welt geht es immer schlechter“ zustimmen, dann zeugt dieser Pessimismus von Ignoranz: Man liest in den Zeitungen nur die erste Seite mit ihren Katastrophenmeldungen, nicht aber den Wirtschaftsteil weiter hinten (der eine ganz andere Sprache spricht).

 

 

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