Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Aktuelle Infos bis 15.6.2005
zu Hinterzarten im Hochschwarzwald
 

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Blick vom Kessler Hang auf Hinterzarten bis Weißtannenhöhe

 

Gedenktafel für Hinterzartens Ehrenbürger Ekkehard Liehl

Eine Gedenktafel vor dem Kurhaus in Hinterzarten erinnert an das Leben und Wirken von Professor Dr. Ekkehard Liehl. Der am 5. März 2003 im Alter von 91 Jahren verstorbene Wissenschaftler und Naturschützer war Ehrenbürger von Hinterzarten.

Am 28. Mai 1911 in Bad Kreuznach geboren, legte Liehl am Bertholds-Gymnasium in Freiburg das Abitur ab. In Königsberg und Freiburg studierte er Geographie, Geologie und Biologie. Nach seiner Promotion 1933 wurde er aus politischen Gründen aus der Hilfs-Assistentenstelle der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg entlassen und musste in der dortigen Bibliothek arbeiten, wo er dann auch blieb. 1974 erfolgte die Ernennung zum Bibliothekar-Direktor. Zudem erfüllte er seit 1952 einen Lehrauftrag der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Freiburger Uni für den Bereich „Geographische Hilfswissenschaften“. 1992 ernannte ihn die Universität zum Honorarprofessor.

In seinem Heimatort Hinterzarten war Ekkehard Liehl Mitbegründer und viele Jahre Vorsitzender der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe und des Vereins Heimatpfad Hochschwarzwald. Er gründete den Arbeitskreis „Ortschronik“, den er von 1984 bis 1995 leitete. Liehl brachte ein Hinterzarten-Buch heraus und wirkte an der „Zahn'schen Ortschronik“ mit. Für die Buchreihe „Hinterzartener Schriften“ verfasste er zwei Höfe-Chroniken. Darüber hinaus hatte Liehl 200 wissenschaftliche Beiträge zum Thema Naturschutz geschrieben. 1948 wurde sein erstes Buch über den Feldberg herausgegeben. Darauf aufbauend erschien 1982 sein zweites Feldbergbuch „Subalpine Insel im Mittelgebirge“. Aufgrund seiner Verdienste verlieh ihm Hinterzarten am 8. Juli 1986 die Ehrenbürgerwürde.
Dieter Maurer am 15.6.2005 in der BZ

  

 

Holland bei der Fussball-EM in Hinterzarten

Es gibt Gelegenheiten, die bieten sich nur einmal. Wer hätte denn im Traum daran gedacht, dass das kleine Hinterzarten mal von einer Fußball-Weltmeisterschaft profitieren könnte. Ein Glücksfall, sagt Bürgermeister Hansjörg Eckert, eine einmalige Chance: "Das gibt Werbung für Hinterzarten zum Nulltarif." Eckert kennt sich aus mit der Vermarktung. 60 000 Euro verlangt das ZDF für die Minute. Das weiß er noch aus den sportlich guten Zeiten, in denen die Skispringer aus seiner Gemeinde stets ganz oben aufs Treppchen sprangen. Jetzt kommt der Fußball. Der königlich niederländische Fußball. Dessen Verband hat beschlossen, dass sich die Holländer in Hinterzarten auf die Weltmeisterschaft vorbereiten. "Holland ist super", sagt Eckert, "aus Brasilien oder Südafrika würde doch kein Fußballfan zu uns kommen". Aus Holland könnten ganz viele kommen. Die Fußballfans wissen nach der WM alles über Hinterzarten: 2550 Einwohner, viel Wald, gutes Klima, nette Leute. Nach der Weltmeisterschaft werden sie auf dem Weg in den Süden in Freiburg den Blinker setzen, sich durchs Höllental quälen und dort ihren Urlaub verbringen, hofft der Bürgermeister. "Jetzt oder nie", sagt er.

Die Spiele finden in Berlin, München oder Stuttgart statt. Trainiert wird in Freiburg. Doch kaum ein niederländischer Fernsehzuschauer wird während der sechs WM-Wochen die Chance haben, an Hinterzarten vorbeizukommen. Das Training der Oranjes verfolgen 150 bis 200 Journalisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Weil die Sendezeit vor und nach dem Training gefüllt werden muss, werden die Kamerateams nicht um den Schwarzwald herumkommen. Wir müssen ordentlich was vorbereiten, sagt Bürgermeister Eckert und spricht von Prospekten, Packages, Pressezentrum und Journalistenreisen. Während andernorts schon Arbeitskreise und Lenkungsgruppen eingesetzt wurden - Bayern hat sogar eine "Task Force" mit Wirtschaftsminister Otto Wiesheu an der Spitze -, die sich mit Besucherzahlen und Touristenströmen beschäftigen, kämpfen in Hinterzarten Adler-Chefin Katja Trescher, Marketingleiter Felix Anheier und Bürgermeister Eckert noch ziemlich allein.

Das feine Parkhotel Adler hatte nach etlichen Besuchen, Verhandlungen und langen Abenden an der Bar die Konkurrenz aus dem Rennen geschlagen und die Gäste in den Schwarzwald geholt. 60 Zimmer wurden für Spieler, Trainer, Masseure, Köche und Begleittross gebucht. Zu ganz normalen Preisen. Dafür wird eine familiäre Atmosphäre und viel Diskretion erwartet. ....
Alles vom 6.6.2005 auf www.bzol.de 

Mehr zum Oranje-Team >Hinterzarten-Holland2005

  

 

Martina Freytag aus Hinterzarten - liebt und lebt Musik

Sängerin, Komponistin, Dirigentin, Autorin, Gesangpädagogin, Dozentin – die Liste ihrer vielfältigen Tätigkeiten ist lang, die Erfolge reihen sich wie die Gipfel der Alpenkette aneinander. Martina Freytag gilt als wahres Multitalent der Musikszene. Mit ihrem Können und ihrer schöpferischen Kreativität beeindruckt sie die Fachwelt.

Martina Freytag liebt und lebt Musik.1969 im thüringischen Sondershausen geboren, war dem Kind einer Musikerfamilie die Kunst in die Wiege gelegt. Als Zehnjährige eroberte sie mit ersten Bühnenauftritten in Gera die Herzen des Publikums. Ihr Erfolgsgeheimnis ist nicht nur ihre Veranlagung, sondern die harte Arbeit an sich selbst, das Streben nach Perfektion auf der Basis einer fundierten Ausbildung: Diplom-Pädagogin für Jazzgesang und Musiktheorie, Hochschule für Musik Weimar, Studienaufenthalte als Stipendiatin in Wien und Boston. Hinzu kommen weitere Stationen sowie Gastspiele und Fernsehproduktionen als Sängerin, Schauspielerin und Moderatorin in Deutschland, Europa und den USA. 1992 zog sie nach Freiburg, seit 1997 lebt sie in Hinterzarten. Als Dozentin lehrt sie jetzt an der Jazzschule Basel. Beim Chorleiterkongress des Deutschen Sängerbundes in Erfurt referierte sie vor 500 Chorleitern aus Deutschland zum Thema „Das tägliche Einsingen“. Ärzte scharten sich beim „Hamburger Stimm-Symposium“ um die Referentin aus dem Hochschwarzwald. Freytag ist zudem Autorin zahlreiche Standardwerke, die selbst in den USA als Lehrgrundlage dienen. 1998 erschien ihr Arbeitsbuch „Vocal Training“, 2003 folgte das Lehr- und Arbeitsbuch „Stimmausbildung in der Popularmusik“. Momentan schreibt sie an einem Sachbuch unter dem Titel „Wellness Singing“. Hinzu veröffentlichte sie zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften. Ihr 1998 uraufgeführtes Kultmusical „The Groupies“ erhielt beim 1. Deutschen Jugendmusical Festival 2004 den ersten Preis. Die einprägsame Musik zu einem aktuellen Thema das einfach zu inszenieren ist gilt als gut spielbar für Jugendliche. Der erste Preis hat sie reichlich entlohnt: „Ich erhalte seither viele Anfragen. Es gibt sogar bereits eine in den Schweizer Dialekt übersetzte Version.“ Momentan wird das Musical von der Musikschule Steinen-Schopfheim sowie von Schulen in Karlsruhe-Ettlingen, Wien und in der Schweiz aufgeführt.

Im Jahr 2000 folgte „Goalgetter, Soulgetter“, danach „Unser Freund - der Apfelbaum“, beides vielfach aufgeführte Musicals. Mit „Rhythmix - die stimmen in au“ sowie „Popchor'n Hinterzarten“ leitet sie zwei Chöre. Als Sängerin war die heute 35-jährige 1993 Finalistin beim Bundeswettbewerb Gesang mit dem Soloprogramm „All meine Gedanken“, beim Xenos '93 Songcontest mit dem Titel „Das Selbstverständliche“, beim Jazzfestival Leipzig '94 mit Solo A Capella Performance erfolgreich. Ihren Gesangsstil umschreibt die Fachwelt so: „Voller Leichtigkeit, filigran und unglaublich virtuos.“ Egal ob Rock, Pop, Jazz oder Klassik, ihre Stimme überzeugt in allen Sparten. Kritiker bei Jazzfestivals im In- und Ausland bezeichnen sie als „beste deutsche Scatsängerin“. Früher gab sie Konzerte in Freiburg, zuletzt feierte sie einen großen Auftritt bei einer Jazz-Tournee in Island. Gemeinsam mit zwei isländischen Musikern trat sie beim Kunst- und Kulturfest in Reykjavik vor 30 000 begeisterten Zuhörern auf. Gleichwohl hat sie ihr Engagement als Sängerin zurückgeschraubt: „Ich musste fast immer alles selbst organisieren und trug das gesamte finanzielle Risiko. Hinzu kommt, dass immer weniger Geld für Konzerte zur Verfügung. Die Verteilungskämpfe sind hart, der Musikmarkt gleicht einem Haifischbecken. Ohne Agent ist dies zu Nerven aufreibend.“

Ihre knapp bemessene Freizeit nutzt Martina Freytag zu Wanderungen, gerne lässt sie sich „von den Farben, Formen und Lauten inspirieren.“ Zudem kocht sie aus Leidenschaft. Angesprochen auf die Herausforderungen, die sie sich auferlegt, sagt sie: „Ich möchte die Vielfalt gerne beibehalten. Das ist spannend und befruchtet sich gegenseitig.“
Dieter Maurer am 3.5.2005

  

 

Hinterzarten - Landarzt Bernd Goette übergibt nach 28 Jahren an Bernhard Klingele

Es entbehrt nicht einer gewissen Symbolik. Als Bernd Goette diese Woche im Ortsteil Alpersbach schwitzend sein im Schnee versunkenes Auto frei schaufelt, muss er innerlich doch lächeln. Selbiges war ihm nämlich bereits kurz nach Eröffnung seiner Praxis in Hinterzarten widerfahren. Und jetzt, fast auf den Tag genau 28 Jahre später und nur wenige Tage vor Beendigung seiner ärztlichen Tätigkeit, wiederholt es sich: "Irgendwie hatte sich für mich da ein Kreis geschlossen." Der Facharzt für Innere Medizin hatte am 8. Dezember 1976 in der Freiburger Straße seine Praxis eröffnet: "Gleich in einer der ersten Nächte wurde ich zu einem Notfall gerufen." Auf dem Weg dahin blieb er auf der ungeräumten Straße mit seinen Auto im Schnee stecken.

Goette ging zu Fuß weiter, behandelte den Patienten und fuhr dann rückwärts in der eigenen Spur wieder auf sicheren Untergrund. Ähnliches hatte er nach einem Hausbesuch in der "Kaspelhütte" in diesen Tagen vor. Doch die Sicht durchs Rückfenster war schlecht, er kam vom Weg ab und hing wiederum im Schnee: "Als Arzt im Hochschwarzwald musst du mit solchen Unwägbarkeiten stets rechnen." Nicht selten hatte er in den drei Jahrzehnten bei Patientenbesuchen in Ortsteilen im Winter sein Auto irgendwo parken müssen, um dann mit Langlaufskiern und der Medizinertasche unterm Arm durch unwegsames Gelände zu einem abseits gelegenen Hof zu gelangen: "Das ist eben typisch für ein Dorf. Du musst raus bei Tag und Nacht, an Wochenenden und Feiertagen, selbst wenn du laut Dienstplan frei hast. Das hat mir nie etwas ausgemacht." Was im Sommer wunderschön sein konnte, stellte im Winter den Arzt zuweilen auf eine harte Probe. Doch als Haus-Arzt, dabei lag die Betonung besonders auf dem ersten Wort, ließ sich der heute 64-Jährige durch nichts von einem Haus-Besuch abhalten und er brachte immer genügend Zeit mit: "Der enge Kontakt zu meinen Patienten und ihrem direkten Umfeld war mir wichtig und hat Freude gemacht." Das typische an einer solchen Landarzt-Praxis sei, dass der Arzt Familien-Generationen von der Urgroßmutter bis zum Enkel kennen lernt: "Zunächst kommen die Kinder mit ihren Eltern in die Praxis, als Jugendliche dann allein. Nachdem sie geheiratet haben, setzt sich dies mit ihren Kindern fort."

Gab es auch schwierige Situationen? "Höchstens mal bei ernsten Notfällen, wenn du keine Assistenz dabei hast, bei der Untersuchung jede Ampulle selbst in die Hand nehmen und gleichzeitig die Angehörigen beruhigen musst. Manchmal waren sie so zittrig und aufgeregt, dass sie nicht einmal eine Infusionsflasche ruhig hochhalten konnten." Umso größer die Freude und Erleichterung aller, wenn es dem Kranken besser ging. Bernd Goette wuchs mit sieben Geschwistern in Freiburg auf. Nach ersten Berufswünschen wie Bäcker, Lokführer und Förster stand für den Sohn eines Arzt-Ehepaares bereits im Alter von 12 Jahren fest: "Ich studiere Medizin und eröffne irgendwo eine Praxis." Nachdem seine Eltern 1966 ein Haus am Rösslewald bauten, wurde er Bürger von Hinterzarten. Damit war eigentlich auch der Ort für seine Niederlassung gefunden. 1966 legte Goette das Examen ab, 1968 erhielt er den Doktortitel, 1972 die Anerkennung als Facharzt für Inneres, 1976 wagte er den Schritt in die Selbständigkeit.

Zu seinen 5000 Patienten zählten auch viele Urlauber: "Selbst zu Gästen aus Frankreich, Luxemburg, Israel und Deutschland hatte ich enge Kontakte." Was war unerfreulich an seinem Beruf? Goette schüttelte den Kopf: "Eigentlich nichts." Wenn ihn zuweilen etwas ärgerte, dann der "stets zunehmende Bürokram, die Verwaltungsarbeit. Allein das Ausfüllen von Formularen hat sich in den drei Jahrzehnten verdoppelt. Damit tat ich mich stets schwer." Über Weihnachten wird Bernd Goette noch mal den Notdienst übernehmen. Auch in der letzten Woche des Jahres ist seine Praxis wie üblich geöffnet, selbst am Silvestermorgen. Dann wird er das letzte Mal den Schlüssel in der Tür im ersten Obergeschoss umdrehen. Dabei freut ihn, dass mit dem Facharzt für Allgemeinmedizin und Chirurgie, Bernhard Klingele aus Freiburg, ein Nachfolger für einen nahtlosen Übergang bereit steht. Der 42-jährige Mediziner war zuletzt als Oberarzt in der Földi-Klinik, davor in der Helios-Klinik in Titisee-Neustadt tätig. Er wird seine Arbeit am 3. Januar aufnehmen. Goette wird seinem Nachfolger noch beratend zur Seite stehen. ....
Ganzen Text von Dieter Maurer vom 27.12.2004 auf www.bzol.de 

  

 

 

Elchversteigerung für guten Zweck am 27.12.2004 im Parkhotel Adler

Langsam zogen sich die Bänder stramm. Axel Tritschler betätigte den Hebel und sein Radlader hob den 1,5 Tonnen wiegenden hölzernen Elch an. Er schwenkte vom Autoanhänger weg über einen niedrigen Holzzaun auf die grüne Wiese beim Parkhotel "Adler". Dort wirbt der viermal zwei Meter große "Vierbeiner" nun mit seinen mächtigen Schaufeln noch bis Dezember für einen guten Zweck.

Die Idee für das wohltätige Projekt hatte Felix Schenck. Der Inhaber einer Försterwerkstatt in Pfullingen hat schon mehrere kleinere Tiere geschnitzt - mal einen Hund, mal ein Schwein. "Ich wollte einmal etwas Großes machen," erzählt er. Dabei fiel im das Sozialwerk seines Vaters für Peru ein. Der ehemalige Kinderarzt aus Freiburg, Dr. Wolfgang Schenck, hatte 1995 in Cusco das Projekt "Centro Médico" initiiert. Seither erhalten dort Arme kostenlos ärztliche Hilfe und Medikamente. Die Arbeit wird von 14 einheimischen Mitarbeitern, drei Ärztinnen und Ärzten, zwei Zahnmedizinern, sieben Krankenschwestern, einer Hebamme und einer Laborantin geleistet. Die Gelder stammen vorwiegend aus privaten Spenden. Gemeinsam mit seinen Freunden Olaf Lanz, Zimmermann aus Tübingen, und Gerd Kley, Schreiner aus Rottenburg, machte sich Felix Schenck ans Werk.

In Rudi Faller vom Weberhansenhof in Hinterzarten-Alpersbach - die Familien kennen sich seit Jahren, haben Schencks doch eine Hütte dort - fand das Trio einen weiteren Helfer. Auf dem "Langacker" des Weberhansenhofs stand eine geeignete Fichte, 30 Meter hoch und 70 Zentimeter Stammdurchmesser. Diese war geeignet für einen Elch, nicht aber für einen ebenfalls in Erwägung gezogenen Hirsch wegen des Körperbaus. In der Hofwerkstatt wurde das Holz an der Wochenenden behauen. Doch wohin mit dem Kunstwerk?

In "Adler-Chefin" Katja Trescher fand das Quartett eine aufgeschlossene Ansprechpartnerin: "Sie war spontan bereit, das Projekt zu unterstützen und den Elch bei ihrem Hotel aufstellen zu lassen." Axel Tritschler sagte seine Hilfe beim "Verladen" zu. Eine Beschreibung des Projekts informiert interessierte Besucher über das Projekt "Centro Medico" mit den täglichen Sprechstunden in einem noch unfertigen Ambulanzbau. Größere chirurgische Eingriffe sind derzeit noch nicht möglich. Träger und Organisator des Projekts vor Ort ist die katholische Kirchengemeinde mit Padre Nicanor Acuna Yaga.
Ganzen Text vom 28.7.2004 auf www.bzol.de

Versteigerung am 27.12.2004, 16-18 Uhr, Parkhotel Adler in Hinterzarten
Tel 07121/704507

www.centro-medico-cusco.de
info@foersterwerkstatt.de , www.foersterwerkstatt.de
http://www.foersterwerkstatt.de/elchprojekt.htm

  

 

 

Bergrettungs-Gruppe Hinterzarten-Breitnau in der Bergwacht Schwarzwald

Seit der Gründung im Jahr 2001 hat sich die Bergrettungs-Gruppe Hinterzarten-Breitnau in der Bergwacht Schwarzwald gut etabliert. Im vergangenen Winter übernahmen die zwölf engagierten Mitglieder bereits zahlreiche Aufgaben, waren sie am alpinen Skizentrum Windeck ebenso im Einsatz wie auf den Pisten am Feldberg oder entlang verschiedener Loipen. Beim Sommer-Skispringen wird die Ortsgruppe wiederum das Rote Kreuz unterstützen.

Dies ist in diesem Jahr umso besser möglich, als inzwischen fünf Mitglieder die umfassende Dienstprüfung mit Bravour bestanden haben. Im März hatte der erste Teil des insgesamt 24 Fächer umfassenden Examens stattgefunden. Zwölf Anwärterinnen und Anwärter haben damals bestanden. Jetzt stand die zweitägige Sommerprüfung in Todtnauberg an. Dabei ging es um die Bergung aus absturzgefährdetem Gelände, Seil- und Knotenkunde, theoretische und praktische Sanitätskunde anhand einer realistischen Unfalldarstellung, Reanimation oder auch den Umgang mit bergwachtspezifischen Geräten.
Das Quintett Silvia Bürg, Nina Linberg, Angelika Winterhalder, Mirko Friedrich und Reinhard Zwerger von der Ortsgruppe Hinterzarten-Breitnau hat sich mit dem Technischen Leiter der Bergwacht Schwarzwald, Uwe Männel aus Freiburg, intensiv vorbereitet. Dies trug Früchte. Unter den zehn anwesenden Ortsgruppen mit insgesamt 37 Prüflingen schnitten die Anwärter aus Hinterzarten-Breitnau sowohl als Gruppe wie auch mit dem seit Jahren stärksten Einzelergebnis am besten ab. ...
Ganzen Text vom 3.7.2004 auf www.bzo.de lesen

  

 

 

 

Hinterzarten für Naturschutz, aber gegen neue FFH-Flächen

HINTERZARTEN. Die Natur soll mit all ihren Schönheiten in Flora und Fauna bewahrt werden. Deshalb werden besonders wertvolle Flächen als Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH) von der Europäischen Union unter Schutz gestellt. Weil Baden-Württemberg, wie auch die anderen Bundesländer, zu wenige Flächen gemeldet hat, werden jetzt weitere Flächen im Zuge einer Nachmeldung als FFH-Gebiete ausgewiesen. Ausmaß und Art des Verfahrens haben in der Gemeinde Hinterzarten Widerspruch hervorgerufen: Die von der staatlichen Naturschutzbehörde festgelegten Flächen will der Gemeinderat nicht akzeptieren.

Wie soll man sich richtig verhalten, welche Möglichkeiten hat man, um eigene Anliegen einzubringen ? Wegen der knappen Zeit, bis die Stellungnahme der Gemeinde bei der zuständigen Behörde eingegangen sein muss, bleibt Hinterzarten kaum Spielraum, um sich etwa mit anderen Gemeinden des Hochschwarzwaldes abzusprechen, oder um zusammenzutragen, welche handfesten Gründe gegen eine Ausweisung sprechen. Grundsätzlich war sich der Rat einig: Die Natur muss geschützt werden. Aber: Nachdem vor einigen Jahren schon FFH-Flächen auf der Gemarkung ausgewiesen worden waren und bereits ein großer Teil der Gemeindefläche in irgend einer Weise unter Schutz steht, sah die Mehrheit der Gemeinderäte vor allem die Nachteile. Die Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde würden etwa stark eingeschränkt, hieß es. Was passiert, wenn etwas verändert werden soll? Werden dann Gutachten und Ausgleichsflächen fällig.

Einen so großen Anteil von Schutzflächen, wie in Hinterzarten, werde es wohl kaum in einer Kommune geben, sagte Bürgermeister Hansjörg Eckert, der auch um die Weiterentwicklung im Tourismus fürchtet. Alice Mecklenburg merkte an: "Wir leben ja wirklich unter totalem Schutz."
Dass Flächen schützenswert sind, unterstrich Achim Laber. Unstrittig sei, dass viele wichtige Flächen in den vergangenen 40 Jahren verschwunden seien. Er sieht in dem angebotenen Vertragsnaturschutz für die Landwirte eine weitere Einnahme-Möglichkeit. Allerdings könne man es nicht einfach so hinnehmen, dass "von oben herab" über Ausweisung von Schutzflächen entschieden werde. Die eigenen Entwicklungspläne müsse man versuchen durchzusetzen und Härtefälle besonders hervorheben.

Etwa den Zipfelhof: Die Fläche des landwirtschaftlichen Betriebes, der noch als Haupterwerb geführt wird, soll nach den Plänen in Zukunft ganz unter Schutz gestellt werden. Darin sieht Johannes Ganter praktisch eine Enteignung und Existenzzerstörung. Zwar werde gesagt, die Flächen könnten weiter bewirtschaftet werden, aber in einigen Jahren sei damit vielleicht Schluss. Was mache ein Landwirt dann. ...
Ganzen Text von Sebastian Barthmes vom 20.4.2004 lesen Sie bitte auf www.bzol.de

FFH-Richtlinien der EU: Fauna/Flora/Habitat >Naturschutz (8.5.2004)

  

 

Dorf aktuell im Dreisamtäler - Hinterzarten

Bürgermeister Hansjörg Eckert im Gespräch mit dem Dreisamtäler

Kliniken und Kureinrichtungen in Hinterzarten
Dreisamtäler
: Herr Bürgermeister Eckert, das Mütterkurhaus der Evangelischen Landeskirche Marie-von-Marschall in Hinterzarten schließt zum Jahresende seine Pforten.

Eckert
: Ja, das ist eine traurige Angelegenheit!  Wir hatten immer noch die Hoffnung, dass das Haus erhalten bleibt, denn es wurde ja erst vor ein paar Jahren renoviert und saniert. Außerdem wurde vor vier Jahren das Mütterkurheim in Baden-Baden, das ebenfalls in der Trägerschaft der evangelische Landeskirche war, geschlossen. Man hoffte dadurch, die Einrichtung hier retten zu können. Diese Rechnung ging leider nicht auf, die Schließung in Hinterzarten nun erfolgt aus finanziellen Gründen. Für uns ist das ein absoluter Verlust im kurörtlichen Bereich, denn das Mütterkurhaus passt zu uns und die Mütter finden hier in unserer Umgebung eine ideale Möglichkeit der Erholung. Und für die Mitarbeiterinnen ist das natürlich auch ein herber Schlag, denn sie suchen jetzt neue Arbeitsstellen.

Dreisamtäler:  Was passiert nun mit dem Haus?
Eckert: Das wissen wir noch nicht. Ich befinde mich im Gespräch mit Pfarrer Stier, dem evangelischen Geistlichen hier vor Ort, und Herrn Schwörer, dem Geschäftsführer des Diakonischen Werks in Kirchzarten. Sie haben beide ein Interesse daran, dass dieses Haus weiter besteht. Es muss nach Konzepten gesucht werden, die rentabel sind. Ziel ist es auf jeden Fall, das Haus für Frauenerholung zu erhalten, egal unter welcher Trägerschaft. Ich habe auch bei Kranken- und Rentenversicherungsträgern vorgefühlt, ob Interesse an dem Haus bestünde. Dies sind bis jetzt aber nur erste Kontakte. 

Dreisamtäler: Ganz anders die Földiklinik, sie erweitert.
Eckert: Die Földi-Klinik ist unser größter Arbeitgeber am Ort und wir freuen uns natürlich sehr, dass Frau Doktor Földi, die ja eine unglaubliche Schaffenskraft hat, diese Erweiterung noch macht. Sie sagt, wenn sie weiterkommen möchte, brauche sie mehr Qualität, das heißt mehr Einbettzimmer. Die Klinik wird dadurch für Privatpatienten attraktiver. Die Földiklinik ist für uns eine wichtige Einrichtung und sie ist längst in unseren Ort integriert. Frau Dr. Földi – wie auch ihr Mann - ist eine Kapazität und sie hat ja jetzt gerade wieder einen internationalen Kongress in Freiburg geleitet. Der internationale Ruf der Földiklinik trägt dazu bei, Hinterzarten bekannt zu machen.

Dreisamtäler: Viele Hinterzartener fühlen sich durch den Verkehrslärm, der von der Bundesstraße ausgeht, belästigt.
Eckert: Die B 31 ist für uns eine wichtige Wirtschaftsader im Hochschwarzwald. In den letzten Jahren mussten wir allerdings feststellen, dass aufgrund des besseren Ausbaus, den man ja insgesamt begrüßen darf, der Lkw-Verkehr massiv zugenommen hat, auch wenn neuste Messergebnisse eine andere Sprache sprechen. Der Verkehrslärm stellt zwischenzeitlich ein echtes Problem dar. Ich habe mich in dieser Sache mit einem ganz konkreten Vorschlag an den Regierungspräsidenten gewandt: der Erdaushub, der beim dreispurigen Ausbau der B 31 im Teilbereich Grafenwäldele bis Einfahrt Titisee anfällt,  soll für den Bau eines Lärmschutzwalls verwendet werden. Für die Földiklinik habe ich außerdem die alte Forderung nach dem Bau einer Lärmschutzwand wieder erhoben, denn laut Aussage von Frau Dr. Földi können die Zimmer zur Straße hin kaum noch belegt werden und das trotz Lärmschutzfenster.

Dreisamtäler: Werden denn die Richtwerte überschritten?
Eckert: Ich weiß zwar, dass sich das Regierungspräsidium auf die Richtwerte beziehen muss, die wahrscheinlich nicht überschritten werden. Aber ich hoffe, dass man hier auch langfristig denkt, denn es steht zu befürchten, dass durch die Lkw-Maut auf Autobahnen – wenn sie denn mal kommt - , die B 31 als kostenlose Ausweichstrecke zukünftig noch stärker genutzt wird. Weiter rechnen wir mit einer Verschärfung der Problematik mit der Ost-Erweiterung der EU. Es werden weitere Transportunternehmer aus dem Osten Europas sich hier mit ihren Dienstleistungen anbieten, die natürlich die Ost-West-Verbindung in starkem Maße nutzen werden. Nicht umsonst gehen Prognosen des ADAC davon aus, dass der Lkw-Verkehr in den nächsten zwanzig bis dreißig Jahren um weitere 50% anwachsen wird. Und wenn dieses Aushubmaterial hier schon anfällt, so wäre es unsinnig, dieses auf eine Deponie zu bringen.

Dreisamtäler: Wir sprachen bis jetzt nur über Lärmemissionen, wie sieht es mit der Schadstoffbelastung aus?
Eckert: Ja, da habe ich auch meine Bedenken, wiederum in Hinblick auf die EU-Erweiterung. Möglicherweise werden wir von Lkws aus dem Osten überrollt, die nicht den hohen technischen Standard unserer Fahrzeuge haben. Dann könnten wir Probleme bekommen.

Dreisamtäler: Lärm- und Schadstoffemissionen tangieren ja auch das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“.
Eckert
: Natürlich! „Heilklimatischer Kurort“ ist eines der höchsten Prädikate die es im Kurortegesesetz von Baden-Württemberg überhaupt gibt.  Würden wir dieses verlieren, hätten wir einen Wettbewerbsnachteil. Deshalb müssen wir dieses Prädikat schützen! Und dafür setze ich mich mit meiner ganzen Kraft ein!

Dreisamtäler: Welche Möglichkeiten sehen Sie denn, dieses Prädikat zu schützen?
Eckert: Wir müssen auf jeden Fall versuchen, den Lkw-Verkehr zu minimieren. Notfalls fordern wir ein Nachtfahrverbot auf der B 31. Dass dies in der Nachbarschaft heftige Diskussionen auslösen würde, ist mir bewusst.  Aber wie gesagt, es geht um den Erhalt des Prädikats „Heilklimatischer Kurort!

Konus: Kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs im Schwarzwald
Dreisamtäler: Herr Eckert, Sie sind was Tourismus angeht, ein Visionär und haben schon Vieles angepackt und ins Rollen gebracht. Ein Anliegen, für das Sie sich derzeit einsetzen, ist KONUS. Was soll dem Gast damit geboten werden?
Eckert: Mit KONUS soll der Gast unsere wunderschöne Schwarzwaldregion von Pforzheim bis Basel, von Rottweil bis zur Rheinschiene er“fahren“ können. Er kann dann das komplette Nahverkehrsnetz des Schwarzwaldes kostenlos nutzen, z. B.  könnte er von Hinterzarten aus in die Weinregionen fahren, dort wandern, sein Viertele trinken, und wieder nach Hause fahren, ohne Angst um den Führerschein haben zu müssen. Mit KONUS könnte der Gast den Schwarzwald grenzenlos erleben. Es muss uns gelingen, dieses Projekt zustande zu bringen, denn das wäre eine Riesenwerbemöglichkeit für uns. Es wäre das größte ÖPNV-Gebiet dieser Art in Europa.

Dreisamtäler: Wie soll das finanziert werden, die Gemeinden haben alle kein Geld mehr?
Eckert: Die Gemeinden müssten einen gewissen Obulus pro Übernachtung für KONUS erbringen. Dieses Geld könnte über eine Erhöhung der Kurtaxe oder Fremdenverkehrsabgabe in die Gemeindekasse fließen. Natürlich könnte man auch eine bestimmt Summe aus dem Kuretat zur Verfügung stellen. Ich würde eine Mischfinanzierung favorisieren. Ich will Ihnen erklären warum: Die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs wäre nur mit Gästekarte möglich und ich gehe davon aus, dass der Gast diese Karte dann auch einfordert, denn sie brächte ihm ja Vorteile. Im Endeffekt ist dies eine saubere Kurtaxenkontrolle. Denn wir  wissen, dass bei den Gästemeldungen die Dunkelziffer bei zehn bis zwanzig Prozent liegt. Die Gemeinden werden dabei zweimal geprellt: zum einen entgeht der Gemeinde die Kurtaxe, zum anderen bekommen wir für  nichtgemeldete Gäste auch keine Landeszuweisungen. Mehr Gästemeldungen bedeuten für die Gemeinden also mehr Geld und damit könnte KONUS finanziert werden.

Hinterzarten – das Mekka der Skispringer
Dreisamtäler:
An der Schanze stehen große Veränderungen an.
Eckert: Das Skispringen hat uns ja bekannt gemacht. Damit das weiterhin so bleibt, ringen wir schon seit Jahren um die Finanzierung des Ausbaus unseres Bundesstüztpunktes Adlerschanze, der Teil des Olympiastützpunktes Freiburg ist. In Baden-Württemberg fehlt eine 70-m Schanze. Unsere Springer müssen für dieses Training in den Bayrischen Wald fahren, was ein Trainingsnachteil ist und eine Umweltbelastung darstellt. Wir bekommen nun endlich Fördermittel für diese Schanzen. Der Bund gibt  30 %,  das Land hat sich sehr stark beteiligt und vor allem auch der Badische Sportbund über Präsident Gundolf Fleischer, der sich stark für uns machte. Im nächsten Jahr können wir mit dem Bau beginnen. Daneben entstehen dann auf unsere Kosten und mit Hilfe des Sportbundes eine 30- und eine 15-Meter-Schanze. Sie werden alle als Sommer- und Winterschanzen ausgebaut, so dass ganzjähriges Training möglich ist. Die 15-Meter-Schanze wird auch touristisch genutzt werden. Die 70-Meter-Schanze wird im Absprungbereich ebenso wie die große Schanze mit Kraftmessplatten ausgerüstet, so dass dann das Absprungverhalten erfasst und analysiert werden kann. Mit der Fertigstellung dieser Anlage haben wir dann wirklich das derzeit modernste Springerzentrum in Deutschland.

Dreisamtäler: Sind diese Ausgaben in Zeiten knapper Kassen gerechtfertigt?
Eckert: Man muss sehen, dass unsere Athleten, die hier trainieren, in den letzten Jahren ungefähr vierzig Medaillen bei Olympiaden und Weltmeisterschaften gewonnen haben und damit Hinterzarten bekannt machten. Wir brauchen für die Athleten ein solches Zentrum im Schwarzwald.

Dreisamtäler: Herr Eckert, vielen Dank für das Gespräch!

Dagmar Engesser im Dreisamtäler 12/2003, www.dreisamtaeler.de

  

 

 

Dorf aktuell - Der Dreisamtäler interviewt Bürgermeister Eckert

Für den Dreisamtäler sprach Dagmar Engesser mit dem Bürgermeister von Hinterzarten Hansjörg Eckert

Zuviel Verkehr im heilklimatischen Kurort
Dreisamtäler: Herr Eckert, eigentlich hat Hinterzarten mit der B 31 eine Umgehung und von daher keinen Durchgangsverkehr. Trotzdem ist die Verkehrsbelastung auf der Freiburger Straße so, dass es nicht immer angenehm ist, in Hinterzarten als Fußgänger unterwegs zu sein.
Eckert: Absolut richtig, wir haben ganz objektiv zu viel Blech im Ort. Denn von einem heilklimatischen Kurort erwartert der Gast zunächst, dass er sich, sagen wir mal, zumindest verkehrsberuhigt bewegen kann. Interessant ist aber, dass der Gast selbst ja auch fährt und wenn er fährt, hat das für ihn seine Richtigkeit. Fährt er aber nicht, dann ist ihm jedes fahrende Auto zuviel, dann soll keiner fahren.

Dreisamtäler: Hat der Verkehr in den letzten Jahren denn zugenommen?
Eckert: Möglicherweise, einen sicheren Nachweis habe ich nicht. Wir stellen allerdings fest, dass die Aufenthaltsdauer der Gäste in Hinterzarten bei nahezu gleichbleibenden Übernachtungszahlen kürzer geworden ist. Wir haben zwischenzeitlich nachweisbar mehr Gästeankünfte als früher. Das heißt, mehr Gäste bringen mehr Fluktuation und da nur ein Drittel der Gäste mit dem Zug kommt, ist klar, dass die anderen zwei Drittel mit dem Auto unterwegs sind.

Dreisamtäler: Lässt sich an dieser Verkehrsproblematik etwas ändern?
Eckert: Nein, wir haben keine Chance, da etwas zu verbessern. Eine innerörtliche Umfahrung ist nicht möglich, weil hinter der Bahnlinie schon das Hochmoor anfängt, eines der best erhaltenen Hochmoore Mitteleuropas und Naturschutzgebiet. Man kann nur eins machen: an die Einheimischen appellieren, dass sie das Auto wirklich nur nehmen, wenn es nötig ist. Man kann viele Botengänge zu Fuß oder mit dem Fahrrad machen. Da ist meiner Meinung nach noch ein gewisses Potential da, das man ausschöpfen könnte.

Dreisamtäler: Eine gute Idee ist ja auch der Parkplatz am Ortseingang. Sie laden die Gäste ein, ihr Auto schon am Ortsrand abzustellen und nicht in den Ort reinzufahren. Wird das angenommen?
Eckert: Der Parkplatz wird von wirklich fremden Gästen, die Hinterzarten nicht kennen, angenommen. Diejenigen, die sich auskennen und und wissen, wo die Parkplätze im Ort sind, die fahren natürlich rein.

Finanzen in Hinterzarten
Dreisamtäler: Bundesweit geht es den Gemeinden finanziell sehr schlecht, alle stöhnen und jammern, weil gespart werden muss. Wie geht es Hinterzarten?
Eckert: Hinterzarten ging es finanziell noch nie gut. Bei uns trügt oft der Schein. Wir sind ein kleiner Ort mit nur 2600 Einwohnern, aber mit über 3000 Betten und mit einem gehobenen Gästeklientel, das logischerweise seine Ansprüche hat. Wir haben schon immer eine relativ hohe Pro-Kopf-Verschuldung, weil wir als kleiner Ort eine Infrastruktur erbringen müssen, die eigentlich unsere Leistungskraft übersteigt. Brächten wir diese Infrastruktur allerdings nicht, würden die Gäste wegbleiben. Weltweit gibt es viele Alternativen, Urlaub kann man auch anderswo machen. Wir leben aber zu 80 % von den Touristen und deswegen sind wir zum Erfolg verdammt. Wie gesagt, es war schon immer so, dass wir auf sparsamstes Wirtschaften Wert legen mussten.

Dreisamtäler: Wie sieht der Haushalt im nächsten Jahr aus?
Eckert: Wir haben ja kein großes Gewerbe in Hinterzarten und von daher kaum Einnahmen und unsere Abgabepflichtigen wollen wir nicht über Gebühr beanspruchen. Deshalb fuhren wir schon immer einen sehr engen Haushalt. In diesem Jahr werden wir den Haushalt noch mit der Mindestzuführungsrate schaffen, das heißt, dass noch eine gewisse Investitionsmöglichkeit gegeben ist. Schlecht wird es, das wissen wir jetzt schon, in 2004, da werden wir wohl auf Rücklagen zurückgreifen müssen. Besser wird es sicher wieder ab 2005.

Dreisamtäler: Sie sind Optimist?
Eckert: Das bin ich eigentlich immer. Denn wir jammern alle auf hohem Niveau. Ich meine es tut vielleicht auch mal gut, sich Gedanken darüber zu machen, wo man sparen kann und was vielleicht nicht nötig ist. Dabei stoße ich auch auf viel Verständis innerhalb der Bevölkerung.

Dreisamtäler: In welche Projekte hat Hinterzarten denn in den letzten Jahren investiert?
Eckert: Ein Großprojekt war das Programm "Einfache Stadterneuerung", über das wir viele Straßen, Wege, Plätze sanieren konnten. Dadurch hat Hinterzarten insgesamt ein sehr schönes, ansprechendes Ortsbild bekommen. Wir haben das gesamte Kurhaus durchsaniert, das mit 35 Jahren einfach in die Jahre kam. Wir haben das Kurhaus-Umfeld neu geschaffen, wie ich meine sehr ansprechend. Und gerade erst eröffnete der neue vierzügige Kindergarten, in dem wir unseren Kleinsten optimale Bedingungen auch in Zukunft bieten können. Für die neuen Anforderungen an die Kommunen, was Kinderbetreuung anbelangt, sind wir damit bestens gerüstet.

Dreisamtäler: Wo wird zukünftig investiert?
Eckert: Thema für uns ist natürlich immer der Sport und da sind wir dabei, dass Ski-Stadion Adler-Schanze weiter ausbauen. Die jetzige Anlage wurde saniert. Jetzt planen wir dort den Bau weiterer Schanzenanlagen. Da wir Oylmpia-Stützpunkt sind, haben wir das Glück, dass Bund und Land immer 90 % der Investitionskosten zuschießen. Bei uns bleiben dann 10 % hängen bleiben, die natürlich auch geschultert werden müssen.  Als weitere genauso wichtige Maßnahme ist der Bau eines Rasensportplatzes angedacht Was derzeit außerdem läuft, ist die Kanalsanierung. Alleine in diesem Jahr stecken wir über eine Million in die Sanierung alter Kanäle und das wird sich so in den nächsten fünf bis zehn Jahren fortsetzen. Dazu kommen auch immer wieder Verbesserungen im Straßenbau, gerade auch in den Außenbereichen. Denn die Straßen leiden im Winter bei uns doch sehr stark unter Frost und Wärmeeinbrüchen.

Dreisamtäler: Das sind Millionen, die im Untergrund verschwinden.
Eckert: Ja, man sieht dann nichts mehr davon. Und in diesem Zusammenhang steht noch eine weitere Maßnahme ebenfalls an, nämlich die Sanierung der Ringleitung um den Titisee. Der Titisee war in früheren Jahren ein Problemfall, was die Wasserqualität angeht. Deshalb beschlossen die Anrainergemeinden, eine Ringleitung für die Abwässer zu bauen. Dieses Entwässerungssystem ist zwischenzeitlich auch in die Jahre gekommen. Die StadtTitisee-Neustadt als Hauptbeteiltigte, die Gemeinden Hinterzarten und Feldberg unternehmen sehr große Anstrengungen wiederum in Millionenhöhe, um dieses Kanalnetz mit Pumpwerken, mit Filteranlagen und anderem mehr wieder auf den modernsten Stand zu bringen.

Hinterzarten und der Tourismus
Dreisamtäler: Sie waren Präsident des Tourismusverbands Schwarzwald. Den gibt es zwischenzeitlich nicht mehr?
Eckert: Den Verband haben wir modernisiert, indem wir die Strukturen den heutigen Erfordernissen angepasst haben. Wir haben aus dem Schwarzwald-Tourismus-Verband als eingetragegenen Verein die Schwarzwald-Tourismus-GmbH gemacht. Mit dieser Neuorganisation glauben wir nun die richtige Struktur gefunden zu haben, um den heutigen Erfordernissen des Tourismusgeschäfts, das weltweit immer härter wird, gerecht zu werden. Wir dürfen jedoch die Umstrukturierung noch nicht als abgeschlossen betrachten. Wir müssen unbedingt die Wirtschaft noch stärker mit einbinden, denn Tourismus heißt bei uns ja Mittelstandspolitik.

Dreisamtäler: Wo sollten zukünftig Ihrer Meinung nach verstärkt Akzente gesetzt werden?
Eckert: Wir müssen noch viel stärker mit der Region werben, das heißt mit dem benachbarten Elsass und der Schweiz. In dieser Richtung sind wir unschlagbar! Wenn wir an Kultur, Geschichte, Landschaft, Sport, Gourmet denken, dann gibt es wohl keine Ecke in Deutschland, die so viel bieten kann wie wir.

Dreisamtäler: Ist mit einer GmbH professionelleres Arbeiten möglich?
Eckert: Ja, es geht eindeutig in diese Richtung, denn die alten Verbände haben eigentlich ausgedient. Die ganzen Konstrukte mit Beirat, Vorstand und Mitgliederversammlungen sind zu schwerfällig. Das hat viele Jahrzehnte seine Berechtigung gehabt. Aber heute müssen wir schnell am Markt reagieren, da können wir nicht warten, bis wir die Verbandsgremien mit all ihren Fristen einberufen werden. Der Tourismus muss heute wie ein Management-Unternehmen geführt werden.

Dreisamtäler: Hat Hinterzarten das vorgemacht?
Eckert: Sicherlich. Es gab damals den erfolgreichen Modellfall Konstanz, der auf uns allerdings nicht direkt übertragbar ist. Deshalb haben wir mit der Fachhochschule Ravensburg ein spezielles Modell für Hinterzarten ausgearbeitet. Für Hinterzarten hat es sich gezeigt, dass diese GmbH der richtige Weg ist, weil wir eben zu 80 % vom Tourismus leben.

Dreisamtäler: Die Gründung der Hinterzarten Tourismus GmbH war vor drei Jahren?
Eckert: Ja, 1999 und nach einem erfolgreichen Start kam im Jahre 2000 die Gemeinde Breitnau hinzu.

Dreisamtäler: Gehen von Hinterzarten neue Impulse auf für den Schwarzwaldtourismus insgesamt?
Eckert: Ja sicher, durch meine Funktion im Verband. Es wurden immer mal wieder Pilotgemeinden gebraucht, die den Sprung ins kalte Wasser wagen und nicht nur zu den Bedenkenträgern gehören. Wir nehmen neuerdings an dem landesweiten Pilotprojekts Sport und Tourismus teil. Schwerpunkt ist für uns der Wintersport. Wir bereiten momentan das Thema Schneewandern bzw. Schneeschuhwandern auf. In Absprache mit Forst, Naturschutz und Jagd werden dafür umweltverträgliche Trails ausgewiesen. Auch haben wir das Thema Nordic-Walking in Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln belegt. Hier gibt es drei Strecken mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Gerade das Nordic-Walking ist eine tolle Sportart, die jeder machen kann und die hier umweltfreundlich nach Hinterzarten passt.

Papiertonnen in Hinterzarten
Dreisamtäler: Warum gibt es in Hinterzarten Papiermülltonnen – sonst im Landkreis gibt es die nicht?

Eckert: Wir haben in Hinterzarten ungefähr tausend Ferienwohnungen und internationales Gästeklientel. Jeder hat zu Hause sein eigenes System der Müllentsorgung. Um für unsere Gäste die Müllentsorgung möglichst einfach zu machen und den Wertmüll effektiv zu trennen, gibt es nun in jeder Ferienwohnung neben den Restmülltonnen, den gelben Säcken und Komposttonnen auch Papiermülltonnen mit entsprechenden Hinweisen zur Müllentsorgung. Damit fahren wir gut.

80 km bis Eguisheim
Dreisamtäler: Mitten im Ort steht ein Wegweiser: 80 km bis Eguisheim. Warum das?
Eckert: Seit 35 Jahren besteht zwischen Eguisheim und Hinterzarten eine Städtepartnerschaft. Eguisheim ist eine kleine Gemeinde bei Colmar, etwa 80 km von hier und demzufolge für jedermann schnell erreichbar. Eguisheim liegt also fast vor der Haustür. Die Hinterzartener pflegen engen Kontakt zu Eguisheim. Wir Bürgermeister verstehen uns sehr gut und viele Hinterzartener sind Stammgäste dort beim Weinfest. Eine schöne Tradition ist der 6. Dezember. Da liefern wir den Eguisheimern einen Weihnachtsbaum. Der wird auf dem Marktplatz aufgestellt und abends ist dann eine deutsch-französische Weihnachtsfeier mit deutsch-französischen Adventsliedern. Es ist eine sehr herzliche Verbindung im Zeichen Europas.  Auch die Grundschulen haben zwischenzeitlich einen sehr guten Kontakt. Die Schüler besuchen sich gegenseitig und lernen so spielend die Sprache des Nachbarn. Hier findet deutsch-französisch Begegnung statt, wo sie auch anfangen soll.
Dreisamtäler: Herr Eckert, vielen Dank für das Gespräch!

Der Dreisamtäler, Dagmar Engesser, 15.12.2002, www.dreisamtaeler.de

  

 

Skulptur "Die Adler" vor dem Kurhaus

Es herrschte gespannte Aufmerksamkeit auf dem Kurhausvorplatz in Hinterzarten. Vor den Augen geladener Gäste und zahlreicher Urlauber enthüllte Steinbildhauermeister Jörg Engelmann die von ihm geschaffene Skulptur "Die Adler". Die Schönheit und Harmonie der auf dem kleinen Brunnen verankerten Statue löste spontanen Beifall aus. Bürgermeister Hansjörg Eckert vergab die "Traumnote 20".
Das plastische Bildwerk verkörpert die Dynamik des Skisprungs, bildet eine gelungene Symbiose aus Athlet und Adlerschanze. Der 36-jährige, jetzt in Frankfurt lebende Künstler zeigt Mensch und Material in einer einheitlichen und elanvoll nach oben strebenden Bewegung. Jörg Engelmann: "Dieses Werk symbolisiert den zu Hinterzarten gehörenden Skisport." ....
BZ vom 3.9.2002, ganzer Artikel

Homepage von Jörg Engelmann: http://home.t-online.de/home/engelsruh/homepage.htm

  

 

buergerforum-hinterzarten.de

HINTERZARTEN (ma). Eine Neuheit bildet das Bürgerforum im Internet der Gemeinde Hinterzarten. ... Dort möchte die Kommune künftig interessante Informationen einstellen. Die Einwohner haben die Möglichkeit, ihre Meinung dazu abzugeben oder weitere Themen aufzugreifen. Nach dem Willen von Bürgermeister Hansjörg Eckert soll das Bürgerforum zu einem lebendigen und konstruktiven Gedankenaustausch über Aufgaben und Ziele in der Gemeinde führen. Insbesondere erhofft sich Eckert ein verstärktes Interesse Jugendlicher an kommunalpolitischen Themen. Eingerichtet und gestaltet wurde die Seite von Peter Ludorf.
BZ vom 17.8.
Zu erreichen ist das Bürgerforum unter www.buergerforum-hinterzarten.de oder über www.hinterzarten.de (dort auf Rathaus und dann im neuen Fenster auf Forum clicken).

  

Hinterzartener Handwerk wird nicht gewürdigt

Eigentlich sollte es der Abschluss der Reihe "Hinterzartener Schriften" sein, doch jetzt gibt es noch einen "Nachschlag". Dem Band sechs "Hinterzarten im 20. Jahrhundert - Vom Bauerndorf zum heilklimatischen Kurort" soll bald eine Handwerkerliste hinzugefügt werden. Anlass dafür ist die Kritik von Gemeinderat Henrik Tritschler an dem Kapitel "Von Tür zu Tür", welches sich mit den Gewerbetreibenden befasst.
In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats Anfang Juli hatte der 37-jährige Kommunalpolitiker einige gravierende Vorwürfe erhoben:
mehr als die Hälfte der Ausführungen in dem Kapitel befasse sich nicht mit dem 20. Jahrhundert wie im Buchtitel verlautet, die andere Hälfte sei anmaßend, falsch oder lückenhaft. Wichtigste Zusammenhänge über die Entwicklung des Gewerbes fehlten komplett. So vermisste Tritschler die Bandbreite des Angebots von Handwerk, Handel und Gewerbe. Nichts zu lesen sei über Strukturentwicklung, Beschäftigtenzahlen, den Zusammenhang von kinderreichen Familien auf den Bauernhöfen und den Arbeits- und Ausbildungsplätzen oder das Bundesverdienstkreuzes für Adolf Dreher sen.: "Im Buch ist die Schreinerei noch nicht einmal erwähnt." Nicht erwähnt wurde die Unterstützung einheimischer Betriebe für Sport und Kultur, die fehlenden Gewerbeflächen und die schwierigen Entwicklungsmöglichkeiten in einem Natur- und Landschaftsschutzgebiet. Der Gemeinde- und Kreisrat kritisierte zudem die doppelten Hinweise auf mehr "Masse als Klasse" und das nicht Zurückgreifen auf vorhandene Unterlagen. Zusammenfassend: "Nachfolgende Generationen müssen bei der Lektüre den Eindruck bekommen, in Hinterzarten waren Handwerk, Handel und Gewerbe recht unbedeutend, mehr Quantität als Qualität vorhanden. Das ist so nicht richtig und missfällt mir sehr."
...
Dieter Maurer, BZ vom 18.8.2002, mehr

  

 

Hinterzarten im 20. Jahrhundert - Vom Bauerndorf zum heilklimatischen Kurort

Dieter Maurer
"Hinterzarten im 20. Jahrhundert - Vom Bauerndorf zum heilklimatischen Kurort",
erschienen im Stadler-Verlag in Konstanz,
462 Seiten, 89 schwarz-weiße und neun farbige Abbildungen, Preis 20,35 Euro.

Das von Pfarrer Vincenz Zahn (1778-1844) in seiner Chronik überlieferte Ortsbild von Hinterzarten sah 100 Jahre später nicht viel anders aus. Zu den alten Höfen und Häusern, von Zahn einst fein säuberlich aufgeführt und nummeriert, kamen bis 1900 nur wenige Gebäude hinzu. Mit dem Bau der Höllentalbahn begann aber eine rasante Entwicklung. Die ersten "Luftschnapper" kamen nach Hinterzarten, fuhren Ski oder wanderten. Band 6 der "Hinterzartener Schriften" zeichnet diese Entwicklung nach. Am Beispiel von Hinterzarten zeigen die 17 Autoren den Fortschritt im Hochschwarzwald.

Um 1200 zogen die ersten Siedler aus dem Höllental auf die unwirtlichen Höhen. Mitte des 15. Jahrhunderts entstand die Streusiedlung "Hinter der Straß'" - das heutige Hinterzarten. Schubert geht in seinem Beitrag auf die politische Gemeinde ein. Er erinnert an die Bürgermeister Peter Hensler, Joseph Schindler, Martin Gremminger, Konrad Hofmeier, Martin Gremminger jr., Franz Börsig, Otto Dietsche, Adolf Laule, Oskar Rümmele, Albert Ketterer, Berthold Ruch und den amtierenden Hansjörg Eckert. Dazu nennt er die Namen von Ratschreibern und Gemeinderäten.

Das wohl problematischste Kapitel bearbeitete Carmen Wenkert aus Freiburg: "Hinterzarten in den Jahren des Nationalsozialismus". Die Autorin geht streng wissenschaftlich vor und nennt Daten und Fakten, ohne Schuldzuweisungen und ohne alte Wunden aufzureißen. Herausgeber Helmuth Schubert: "Geschichte tut manchmal weh. Was weh tut, lässt man in Zukunft bleiben, hoffentlich! Wer aber seine Geschichte nicht kennt. . . " Die Schlussfolgerung überlässt der Leiter des Arbeitskreises Ortschronik dem Leser.

Eines der Kernkapitel bearbeiteten gleich vier Autoren. Professor Ernst Jürgen Schröder, Diplom-Ingenieur Josef Laule, Bernhard Mohr und Kurgeschäftsführer i.R. Rudi Schlegel befassen sich mit der Entwicklung vom Bauerndorf zum heilklimatischen Kurort. Mohr schreibt zudem über die Landwirtschaft, Forstdirektor Gerrit Müller über den Wald, Nadine Wiedenbruch und Achim Laber über Natur- und Landschaftsschutz. "Von Hof zu Hof - von Tür zu Tür" lautet ein Kapitel von Architekt Theo Gremmelspacher. Pfarrer i.R. Ekkehard Zitt erläutert "Gründung und Wachstum der evangelischen Kirchengemeinde", Susanne Mallebrein beleuchtet die katholische Pfarrei. Aus der Geschichte der Volksschule berichtet Rektor i.R. Karl Harter, über die einstige Schule in Alpersbach schreibt Rektor Hans-Peter Krampfert. Ein historisches Porträt des Internats-Gymnasiums Birklehof und dessen Verbindungen zu Hinterzarten zeichnet Oberstudiendirektor Götz Plessing. Mit den Vereinen und ehrenamtlichen Zusammenschlüssen im Ort befasst sich Diplom-Sozialwirt Martin Schulze.

Großes Vergnügen bereitet der Schlussabschnitt von Erich Weber: "Originale"erinnert an Alfred Schwörer, den "Schmied-Alfred". Als Pfarrer Alfons Gäng einmal in einer Predigt von der Kanzel gegen das "Fluchen und Schwören" wetterte ("Wegen des häufigen Fluchens ist der Name Schwörer so verbreitet"), war dies dem Schmied-Alfred denn doch zuviel: "Dann liegt es doch auch nahe, dass der Name Gäng von Gängster kommt!" Unvergessen bleibt Emil Eckert. Von Gestalt klein, schlug "d'klei Emil" Jahrzehnte lang die große Trommel bei der Blasmusik. Wenn der "OB" von Hinterzarten, wohnte er doch im Rathaus über dem Bürgermeisterzimmer, sonntagnachmittags mit seiner Berta spazieren ging, pflegte er auf eine entsprechende Frage zu antworten: "D'Drache muess mer wieder emol fliege lau." Verabschiedete er sich von Berta zum Abendschoppen in die Wirtschaft, tat er dies zuweilen so: "Kasch mer d'Schlüssel in Dachrinne usilege, ich kumm wahrschinli mit eme Ballon heim."

BZ vom 5.7.2002, ganzer Artikel unter www.bzol.de

  
 

 

 


Lust auf Milch - Erstes Milchfest des Hochschwarzwald am 9.6.2002

TITISEE-NEUSTADT/HINTERZARTEN (ma). Eine Region stellt sich vor. Unter dem Motto "Lust auf Milch" findet am Sonntag, 9. Juni, in Hinterzarten das erste Milchfest des Hochschwarzwalds statt. Sechs Höfe im Ortsteil Windeck präsentieren Milcherzeugung, Milchvermarktung und gesunde Ernährung. Die Idee für die Veranstaltung hatten die Landfrauen des Bezirks Titisee-Neustadt, die auch für die Organisation verantwortlich zeichnen. .... Beteiligt sind die sechs landwirtschaftlichen Betriebe in der Windeck: Herchenhof, Ospelehof, Geiserhof, Kingenhof, Scherzingerhof und Michelthomilishof sowie die Hinterzarten-Breitnau Tourismus GmbH, der Landfrauenverband Südbaden, die Breisgaumilch und das Landwirtschaftsamt mit seiner Außenstelle Titisee-Neustadt. ....
Das Milchfest dauert von 10 bis 18 Uhr.
BZ vom 18.5.2002, mehr

  

 

Wellnessurlaub ist gefragt

Das Interesse an Wellness, Fitness und Gesundheit im Urlaub nimmt bei den Gästen deutlich zu. Dazu legte der Geschäftsführer der Hinterzarten-Breitnau Tourismus GmbH, Jörg Steinhardt, neue Zahlen vor. Nach einer Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft "Urlaub und Reisen", ist von 1999 bis 2002 der Wunsch nach einem Wellnessurlaub um 125 Prozent gestiegen. Deutliche Zuwächse gab es zudem bei Fitnessurlaub (65 Prozent) und Gesundheitsurlaub (46 Prozent). Für die Deutschen bleibt ihre Heimat Reiseland Nummer eins mit 29,2 Prozent vor Spanien (13,6) und Italien (9,4). Innerhalb von Deutschland liegt Bayern an der Spitze und Baden-Württemberg liegt auf Platz drei. Wichtigste Urlaubskriterien bleiben persönliche Sicherheit, passende Unterkunft, gutes Preis-Leistungsverhältnis sowie sonniges, warmes Wetter. Erst danach folgen Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren sowie kurze Anreise.
BZ vom 9.5.2002

  

Wieviele Ferienwohnungen "verträgt" ein Bauernhof?

Bauvoranfrage "Ospelehof" kann im Gemeinderat Hinterzarten nicht abschließend geklärt werden / Baurechtsbehörde am Zug

Um die Frage, wie viel Ferienwohnungen auf einem Bauernhof im Außenbereich zulässig sind, ging es bei der Beratung einer Bauvoranfrage von Martin Braun im Gemeinderat Hinterzarten. Bereits 1446 ist der "Ospelehof" urkundlich erwähnt, er soll seiner Land- und Forstwirtschaft noch in diesem Jahr von Hermann Braun an dessen Sohn Martin und Ehefrau Jutta übergeben werden. Die Familie Braun gilt im Hochschwarzwald als Pionier der Bauernkäserei mit Direktvermarktung und eigenem Bauernladen. Derzeit befindet sich im Hofgebäude eine Leibgedingwohnung für Hermann Braun und Ehefrau, im Anbau eine Betriebsleiterwohnung für die junge Familie. In einem nebenstehenden Ferienhaus sind vier kleine Gästewohnungen untergebracht.

An dieses Ferienhaus soll in schwarzwaldtypischer Ständerbohlenweise angebaut werden, in dem neuen Komplex sechs Ferienwohnungen entstehen. Das Feriengebäude soll in ein Fitness-, Wellness-, Freizeit- und Spielhaus für die Gäste umgewandelt werden, um den Urlaubern an Schlechtwettertagen ein interessantes Angebot offerieren zu können. Damit möchte die Familie Braun ihre Existenz für die nächsten Jahrzehnte besser absichern. .......
BZ vom 30.4.2002, ma. Ganzer Artikel unter www.bzol.de

  

 

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