Holidays, Volunteering and Business in the Black Forest


Sanfter Tourismus 1
 im Breisgau und südlichen Hochschwarzwald
 

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Infos zur Seite "Sanfter Tourismus im Schwarzwald" ab 12/2003

Blick vom Hochfirst nach Südwesten über Titisee zu Feldberg (zwei Gipfel), Hinterzarten und Breitnau (rechts)  am 11.1.2008
Blick vom Hochfirst nach Südwesten über Titisee zu Feldberg (zwei Gipfel), Hinterzarten und Breitnau (rechts)  am 11.1.2008

Belchenland.de - Buchung übers Internet immer wichtiger

Heute vor zehn Jahren ist die Belchenland Tourismus GmbH an den Start gegangen. Unsere Mitarbeiterin Karin Maier wollte von Geschäftsführer Harald Bacher wissen, was im Jubiläumsjahr so alles geplant ist.

BZ: Was haben Sie denn dann für Schmankerl im Jubiläumsjahr?
Bacher: Im Juni veranstalten wir gemeinsam mit Wieden und Münstertal einen Nordic-Walking-Tag auf dem Belchen. Das Nordic-Walking-Aktiv-Sportzentrum Hohtann wird am 4. Juni eröffnet. Für die Vermieter im Belchenland haben wir ein - kalorienarmes - Zusatzbonbon. Vor fünf Jahren haben wir unsere elektronische Gästeinfo- und Reservierungsanlage aufgestellt, hier vor der Touristinformation steht sie. Diese wird jetzt ausgeweitet, eine Vakanzabfrage soll für die künftigen Urlaubsgäste auch über das Internet möglich sein.
BZ: Welche Rolle spielt inzwischen das Internet im Schwarzwald-Tourismus-Geschäft?
Bacher: Eine immer größere, weil die Ferien spontaner geplant werden als früher. Und da ist es wichtig, dass die Feriengäste schnell und zuverlässig an Informationen über ihre Urlaubsregion kommen. Früher hat der Gast etwa drei Wochen vor dem Urlaub nach einer Unterkunft angefragt. Heute sind es manchmal nur ein bis drei Tage. Da inzwischen 60 Prozent der deutschen Haushalte einen Internetzugang haben, ist unsere neue Vakanzabfrage ein wichtiger Schritt.
BZ: Und wie machen Sie dem potenziellen Urlauber das schöne Belchenland schmackhaft?
Bacher: Wir sind in einigen Verflechtungen und Kooperationen drin, genauer gesagt, sind es vier Säulen, die uns tragen und unser Überleben sichern: zum einen sind wir im Schwarzwald-Tourismus-Verband, dann haben wir eine Messewerbegemeinschaft mit Todtmoos, Bernau, Todtnau, Münstertal, Staufen und Wieden. Und seit vier Jahren machen wir schwerpunktmäßig Gemeinschaftswerbung mit unseren Nachbarn Todtmoos, Bernau, Todtnau und Wieden. Außerdem vermarkten wir den Belchen zunehmend auch zusammen mit dem Münstertal und Wieden.
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Bacher: Die Gründung einer Fremdenverkehrszentrale in Form einer GmbH -war damals noch ein recht ungewöhnliches Unterfangen. Das Belchenland hatte in dieser Hinsicht schon so etwas wie eine 1a-Vorreiterposition. Inzwischen ist die GmbH für den Tourismus der Gemeinden eine gängige Unternehmensform. Oftmals sichert sich jedoch die Kommune einen 100-prozentigen Anteil. Im Belchenland könnten wir uns dagegen sogar eine noch größere Beteiligung von Privaten als bisher gut vorstellen. Mit dabei sind acht von neun GVV-Verbandsgemeinden.
BZ: Wie sieht's finanziell aus?
Bacher: Wir hatten mit Gründung der Gesellschaft ein Stammkapital von 100 000 Mark, seit 2002 sind es 52 000 Euro. Die Gesellschafter zahlen Zuschüsse, beispielsweise die Gemeinden die Kurtaxe und die Einnahmen aus der Bettenabgabe. Die Nachschüsse der Gesellschafter decken finanziell die Tätigkeit der Belchenland ab.
BZ: Welche Entwicklung gab es bei den Übernachtungszahlen?
Bacher: Nach einem durch die Wiedervereinigung begründetem Hoch Anfang der 90er Jahre sind die Übernachtungszahlen im Schwarzwald insgesamt zurück gegangen. Durchschnittlich nahmen die Übernachtungszahlen 2003 um 3 bis 4 Prozent ab. Die Zahlen für 2004 haben wir noch nicht. Sie werden bei 87 000 Übernachtungen liegen.
BZ: Wie können Sie messen, wie effektiv die Werbung ist?
Bacher: An den Zugriffen auf's Internet können wir es ablesen, aber da viele Anfragen danach direkt an die Vermieter gehen, können wir es definitiv erst in der Statistik der Übernachtungen sehen. Ein wichtiger Indikator ist die Gästebefragung. Wir möchten von den Gästen wissen, wie sie auf uns aufmerksam geworden sind. besonders die Mund-zu-Mund-Propaganda ist sehr wichtig. Sie zeigt uns, ob unser Angebot stimmig ist.
BZ: Welche Bevölkerungsgruppe sprechen Sie an mit der naturnahen Werbephilosophie?
Bacher: Jeder, der nicht den Trubel sucht, sondern eine intakte Natur ist bei uns gut aufgehoben.

Gesamtes Interview vom 4.4.2005 bitte auf www.bzol.de lesen

Mehr zum Belchen und Belchenland >Wieden

  

 

Streit um Privatisierung lähmt Tourismus im Dreisamtal

Vera Schuler
Foto: Monika Rombach

Eigentlich könnten die Mitglieder der Interessengemeinschaft Tourismus mit der Bilanz der zurückliegenden zwei Jahre zufrieden sein. Die Mitgliederzahl stieg auf mehr als 200 und die Kasse füllte sich um 750 Euro im Jahr. Ebenso stieg die Zahl derer, die sich an der Ferienhotline beteiligen. Das Ziel, dadurch eine bessere Auslastung zu erreichen, wurde erreicht, so die Vorsitzende Vera Schuler. Doch das alles wird seit gut zwei Jahren von der viel diskutierten Frage nach der Privatisierung überlagert.

Einig seien sich Kommunen und Gastgebervertreter im Februar 2003 gewesen, dass die Privatisierung des Tourismus' im Dreisamtal Sinn mache, sagte Vera Schuler. "In guten Zeiten über Veränderungen zu reden ist besser, als wenn die Not dazu zwingt", so die Vorsitzende der IG Tourismus bei der Mitgliederversammlung in der Ibental-Halle. Auch heute noch stehe die Privatisierung für sie nicht in Frage. Es sei klar, "dass sie kommt". Doch sieht sich Vera Schuler gemeinsam mit ihrem Kollegen Günther Ziegler allein gelassen bei der Klärung, wie diese aussehen soll.
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"Die Kommunen wollen nicht aussteigen", versicherte Buchenbachs Bürgermeister Wendelin Drescher den Skeptikern. Dass dennoch mehr Effektivität angestrebt werden soll, sei angesichts der schlechten Finanzlage der Gemeinden verständlich. Und mehr Effektivität werde von der Privatisierung erwartet. Imagearbeit, Unterkunftsverzeichnisse, Gästebetreuung und Internetauftritt müssten nicht in der Hand der Kommune liegen, das operative Geschäft könne durchaus denen an die Hand gegeben werden, die unmittelbar mit dem Gast zu tun haben. Privatisierung heiße für ihn auch, dass die Anbieter "unmittelbar die touristischen Weichen stellen".
Eine Chance, die auch Vera Schuler in der Privatisierung sieht. Das Engagement jedes Einzelnen sei dann mehr gefordert, sich zurücklehnen und auf andere Macher warten, sei vorbei. "Ihre Häuser wollen alle voll haben, doch ohne materiellen und ideellen Einsatz geht es nicht", bekam sie Rückenstärkung aus dem Plenum. Das Dreisamtal sei schließlich keine Insel der Seligen, sondern stehe in Konkurrenz mit anderen Tourismusregionen, die sich längst neu organisiert und aufgestellt haben. .....
Monika Rombach in der BZ vom 19.2.2005

  

 

Dreisamtal mit 0.3 Prozent weniger Übernachtungen in 2004

Heute wird er vermehrt auf Anfrage den Interessenten zugeschickt, und diese Anfragen kommen inzwischen zu mehr als der Hälfte übers Internet. Das Internet habe sich als Werbemedium fest etabliert, erklärt Thilia Rebmann. Jetzt bietet es für das Dreisamtal auch eine Datenbank mit Angeboten der Beherbergungsbetriebe. Auch steht den Zimmer- und Ferienwohnungssuchenden die telefonische Ferienhotline zur Verfügung. "Konus", das neueste Angebot für die Gäste, das allerdings auch zahlreiche andere Gemeinden im Südschwarzwald haben, bietet die Möglichkeit, kostenlos den Personennahverkehr im Schwarzwald benutzen zu können.

Im vergangenen Jahr wurden im Dreisamtal 127 868 Gäste begrüßt, die insgesamt 346 652 Nächte blieben, 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr, das allerdings in den letzten fünf Jahren die meisten Übernachtungen hatte. Oberried hat seit 2000 mit 97 422 Übernachtungen bis 2004 mit 125 287 eine stetige Steigerung der Übernachtungszahlen, was nicht zuletzt auf wachsende Angebote der Hotellerie zurückgeht.

Kirchzarten hatte 2000 das stärkste Jahr mit 172 141 Übernachtungen, 2004 waren es 151 463, 10,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Rund zwei Drittel der Übernachtungen erfolgen auf dem Campingplatz. Dieser hatte 2000 das stärkste Jahr mit 115 863 Übernachtungen. 2004 waren es 99 751, 11,9 Prozent weniger als im Vorjahr.

Buchenbach pendelt zwischen 59 959 Übernachtungen (2000) und 62 595 (2002). Im vergangenen Jahr wurden 58 779 Übernachtungen registriert.

Im Jahr 2000 meldete Stegen 8606, im vergangenen Jahr 11123 Übernachtungen. Stärkstes Jahr war 2003 mit 11798 Übernachtungen.
BZ vom 8.2.2005

  

 

 

KONUS - Bahnen und Busse ab 1.1.2005 kostenlos

Konus - Freie Fahrt in Baden bei RVF, RVL, TGO, VSB, VVR, WTV  
  Konus - Freie Fahrt in Baden bei RVF, RVL, TGO, VSB, VVR, WTV  

Wenn Sie im Hochschwarzwald übernachten, können Sie Busse und Bahnen, auch für längere Strecken, kostenfrei nutzen. Mit ihrer Anmeldung bei ihrem Gastgeber in einem der teilnehmende Urlaubsorte, erhalten Sie die Schwarzwald-Gästekarte (Kurkarte). Die Gästekarte ist mit dem oben abgebildeten KONUS-Symbol versehen und wird damit - neben vielen anderen Leistungen - zum Freifahrschein. Sie zahlen lediglich die übliche Kurtaxe. Der pauschalierte Beförderungsanteil, den die Gemeinde abführt, beträgt 21 Cent pro Übernachtung.
Die KONUS-Gästekarte gilt im eingetragenen Zeitraum ihres Aufenthaltes in allen Bussen und Schienenbahnen der teilnehmenden Verkehrsverbünde als Fahrausweis.

Mehr zu KONUS >Verkehr

  
 

Tourismus - Landwirtschaft - Direktvermarktung - Neue Energien

Gerade der Tourismus und die Landwirtschaft sind wichtige Wirtschaftsfaktoren für den ländlichen Raum. Deshalb unterstützt die SPD-Abgeordnete auch einen Antrag im Bundestag zur Stärkung des Tourismus im ländlichen Raum. Der Antrag sieht vor, dass die ländlichen Räume auch weiterhin durch die Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel gefördert werden. Weiter soll die Direktvermarktung von regionalen Produkten unterstützt werden und so den Produzenten neben dem Verkauf auf den Hofstellen und Wochenmärkten weitere Absatzmöglichkeiten geschaffen werden. Bürgermeister Josef Waldvogel von der Gemeinde St. Märgen berichtet, dass es in seiner Gemeinde 40 Vollerwerbsbauern und 42 Nebenerwerbslandwirte sind, während es in der Gemeinde Breitnau laut Bürgermeister Wolfgang Schlachter 30 Haupterwerbslandwirte gibt. Bürgermeister Gottfried Rohrer von St. Peter berichtetet von 34 Vollerwerbslandwirten. Im Glottertal bei Bürgermeister Eugen Jehle erfuhr die Abgeordnete, dass es 70 Höfe gibt und davon werden 50 von Vollerwerbslandwirten betrieben. Einige Landwirte haben die Initiative ergriffen und produzieren ihren Strom durch eine Biogasanlage selber. Dies begrüßte die Abgeordnete als wichtigen Schritt für die Erzeugung regenerativer Energien und gute Chance für das wirtschaftliche Auskommen der Landwirte.
"Der Bauernhof- und Landtourismus ist ein wichtiger Bestandteil in unserer Region. Durch den fortschreitenden Strukturwandel in der Landwirtschaft kommt "Urlaub auf dem Bauernhof" eine immer größere Bedeutung zu.

Mehr auf: http://www.rehbock-zureich.de/scripte/pmwahlkreis.php?filename=2002-04-17-w

  

 

Hochschwarzwald und Neuseeland - Kontraste

Neustadt und Neuseeland, das sind Kontraste, die zu verdauen acht Tage fast zu kurz sind. Die 51-jährige Molly Clarke aus Neuseeland unternahm den Versuch, den Hochschwarzwald und seine Bewohner in einer "guten" Woche zu erfahren. Im Gespräch mit BZ-Mitarbeiterin Birgit Neuhardt berichtete sie von ihren Erfahrungen und kulturellen Unterschieden.

Grundsätzlich zeigte sie sich begeistert von der Gegend und will sie jedem Neuseeländer, der eine Deutschlandreise plant, weiterempfehlen. Deutschland und die Deutschen waren Molly Clarke bisher nicht ganz fremd. In Auckland wohnend, ist sie immer gerne Gastgeberin für Deutsche, die in das Land am anderen Ende der Erde reisen. Vor sechs Jahren war ihre damals 17-jährige Tochter Stephanie zu Besuch in Neustadt, jetzt folgte die Mutter.
Kaum glauben konnte sie, dass überall Wald steht, auch rund um den Titisee und Schluchsee und die Seen nicht mit Hotels oder anderen Attraktionen verbaut sind. Das Pilzesammeln im Wald begeisterte sie besonders, etwas das nicht sehr weit verbreitet ist in Neuseeland. Als zuvorkommend und freundlich schilderte sie die Menschen in der Wälderstadt. Als sie in der Metzgerei versuchte auf Deutsch zu bestellen, wurde ihr gleich auf Englisch geantwortet. ....
Clarkes Tochter Stephanie war damals im Winter zu Besuch, deshalb kannte sie die Schneefotos des Feldbergs. Bei dem jetzigen Besuch war alles voller Sonnenschein, Blumen und Schafe. "Der Unterschied ist so überwältigend hier zwischen Winter und Sommer", meinte sie, "in Neuseeland gibt es keinen so großen Wechsel, im Winter haben wir sieben oder acht Grad und Regen, im Sommer höchstens 25."
Eine Dimension, die es in Neuseeland überhaupt nicht gibt, ist die Geschichte: Die ältesten Gebäude oder Darstellungen, wenn man von der Maori-Kunst absieht, sind 200 Jahre alt. Dass es in Freiburg und selbst in kleineren Orten im Hochschwarzwald Gebäude gibt, die mehrere hundert Jahre alt sind, beeindruckte die Neuseeländerin immer wieder. Ein weiterer kultureller Unterschied ist für sie der freie Umgang mit Alkohol: In Neuseeland müssen Wirte eine spezielle Lizenz haben und es ist ihnen verboten, an bereits Alkoholisierte weiter auszuschenken. Sie können dafür sogar bestraft werden. Zudem gilt ab November im ganzen Land ein generelles Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, sowie Restaurants und Bars.
Da Neuseeland eine Insel ist, kommt man nur mit dem Flugzeug ins "Ausland". Für einen Tag "mal eben kurz" in die Schweiz zu fahren, war deshalb ein besonderes Erlebnis für sie: "Hier gibt es sehr gute und schnelle Zugverbindungen", stellte sie fest, "in Neuseeland ist Zugfahren nicht sehr verbreitet und die Züge sind langsam." Und schließlich fühlte sich Molly Clarke im Hochschwarzwald sicher, hatte nie das Gefühl, sie könnte ausgeraubt werden oder ihr etwas passieren. Daher versprach sie, dass die ersten acht Tage nicht die letzten in Titisee-Neustadt waren
Alles von Birgit Neuhardt vom 14.9.2004 lesen Sie bitte auf www.bzol.de

  

 

Tourismusstudie Schauinsland 2004 am Notschrei vorgestellt

Zu viele kommen im eigenen Auto / Was kann man dem Schauinsland zumuten? / Tourismusstudie sucht nach Antworten / Neues Mobilitätskonzept gefordert

OBERRIED. Der Anstoß für eine Tourismusstudie für das Gebiet Schauinsland/Notschrei kam vom Oberrieder Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter. Auslöser dafür waren in den letzten 20 Jahren massive Einbrüche bei den Übernachtungszahlen in Hofsgrund, im Gegensatz zur Gesamtgemeinde Oberried. Die Studie wurde jetzt Tourismusmanagern im Waldhotel am Notschrei vorgestellt.

Auf 77 DIN-A4-Seiten wird aufgelistet, was die Ferienlandschaft Schauinsland/ Notschrei hat, was sie an touristischen Attraktivitäten schon anbietet und vor allem, was ihr noch fehlt. Die Studie wurde von "Futour" Umwelt-, Tourismus- und Regionalberatung, Alexander Seiz und Dirk Monath, präsentiert. Sie wurde von der Europäischen Union gefördert und dadurch erst ermöglicht. Seiz und Monath haben sich sehr intensiv mit dem Gebiet beschäftigt und festgestellt, dass der Schauinsland einen Wettbewerb mit dem Feldberg nicht fürchten muss.
Das war auch ein Thema in der Diskussion, in der bemerkt wurde, dass der Feldberg schon in den Medien eine größere Beachtung finde. In der Studie wird dann schnell widerlegt, dass der Schauinsland Grund habe, ein Schattendasein zu führen. Es handle sich um etwas absolut Einmaliges, ein schützenswertes Gebiet, dessen kleine Fläche allerdings stark genutzt wird. Aus wirtschaftlicher Sicht wolle man mehr Gäste, doch dürfe man den Dingen keinen freien Lauf lassen. Eine Vernetzung der Angebote sei notwendig. Eine der wichtigsten Aussagen der Studie gilt der Lenkung der Verkehrsströme.

Über 90 Prozent der Besucher kommen mit dem eigenen Auto, stellten die Verfasser der Studie fest. Das ist auf Dauer für eine sensible Landschaft, wie wir sie zwischen Schauinsland und Notschrei haben, nicht tragbar. Doch offensichtlich ist es bisher nicht gelungen, öffentliche Verkehrsmittel für die Besucher attraktiv zu machen. Adolf Braun, Besitzer und Betreiber des Steinwasenparks, belegt es, indem er feststellt, dass er mit seinen Shuttlebus-Angeboten nur negative Erfahrungen machte. "Das ist unwirtschaftlich", sagt er.

Als Negativum wird vermerkt, dass sich die Besucher größtenteils nur im Gipfelbereich bewegen und, dass sie einfach zu kurz bleiben. Mit der Studie soll eine Verknüpfung der Anziehungspunkte, die man ja schon hat, beispielsweise Museumsbergwerk, Steinwasenpark und Schniederlihof, erreicht werden. Gleichzeitig will man neue Angebote schaffen, mit denen die Aufenthaltsdauer verlängert wird.

Neue Erlebnisbereiche sollen entstehen, wobei vor allem an Familien mit Kindern gedacht ist. Auch mehr Außengastronomie ist vorstellbar, wie man sie aus den Alpenländern kennt. In Hofsgrund soll ein Spielepfad eingerichtet werden.

Der Schauinsland ist, vom Wetter her gesehen, launisch. Das führt zu recht schwankenden Besucherzahlen, die von nur 100 bis zu 14 000 Besuchern an einem einzigen Tag reichen können. Das hat aber auch seine Vorteile, weil man das Wetter auf dem Schauinsland unmittelbar erleben kann. Wohlfühlen zwischen Schauinsland und Notschrei sollen sich natürlich auch Gäste, die berufsbedingt zu einem Seminar oder ein paar Ferientage kommen. Das alles wird unter einen Hut zu bringen sein, was man in der Studie natürlich leichter lösen kann als in der Praxis des Ferienalltags.

In der Studie wird ein grundlegend anderes Mobilitätskonzept gefordert. Es gilt, neue Wege zu finden, wie die Besucher auf den Schauinsland kommen und wie sie dort mit Shuttlebus, Bimmelbahn oder Silberbähnle zu den touristischen Zielen befördert werden.

In der Diskussion kamen dann Zweifel auf, ob sich vieles aus der Studie überhaupt umsetzen lässt. Bedenken dazu kamen von Peter Mogg, Besitzer des Hotels Halde. Nur tolle Angebote reichten nicht, wenn man den Pkw-Verkehr nicht aus dem Feriengebiet herausbekomme, wurde gesagt. Die Autoren der Studie räumen ein, dass über viele Einzelheiten noch gesprochen werden müsse.

Bürgermeister Winterhalter zog als erstes Fazit nach der Vorstellung der Studie, dass manches noch nicht ausgereift sei, dass es aber schlimm wäre, wenn man nichts tun würde, obwohl die augenblickliche Krise im Tourismus offensichtlich sei

Wolfgang Grosholz am 12.8.2004

  

 

 

 

 

Tourismus - Weg von Spass + Erlebnis, hin zu den Senioren

"Vergesst die Jugend. Ignoriert die 14- bis 49-Jährigen. Konzentriert euch auf die Senioren, auf die jungen Alten, auf die Generation 50 plus." Dieser Appell ging vom 8. Wirtschaftstag Tourismus und Freizeit, veranstaltet von den drei Industrie- und Handelskammern (IHK) Südbadens im Bad Krozinger Kurhaus, aus. Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft müsse umdenken, sich dem demografischen Wandel stellen und ihre Angebote den Bedürfnissen von Senioren anpassen.

"Wir dürfen keine Zeit verlieren", sagte Norbert Euba, Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein. Der Anteil der Älteren an der Bevölkerung werde von heute knapp 23 Prozent auf gut 36 Prozent im Jahre 2050 ansteigen. Deutschland gehöre damit zu den am schnellsten alternden Gesellschaften weltweit. Der typische Schwarzwaldtourist sei heute schon 50 Jahre alt, sei Wanderer, habe 2000 Euro monatlich zur Verfügung und bleibe im Durchschnitt dreieinhalb Tage. Euba sprach von der "Schnäppchenmentalität" in der Tourismusbranche. Es blieben viele Unwägbarkeiten, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickele und über welche Kaufkraft die Bürger künftig verfügen werden. Eines aber sei sicher: dass vor dem Hintergrund einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft die Tourismusbranche, wenn sie überleben wolle, sich nicht mehr länger nur auf die Bedürfnisse Spaß- und Erlebnishungriger beschränken dürfe.

"Deutschland ist nicht auf dem Weg in die Greisenrepublik", betonte Andreas Reidl, Inhaber der A.GE, Agentur für Generationen-Marketing, in Nürnberg. Trotzdem sprachen die von Reidl präsentierten Zahlen für sich. Bereits bis 2005 wird die Gruppe der über 50-Jährigen um fast 900 000 Personen zunehmen. Deren Bedürfnisse bei Reisen und touristischen Angeboten zu erkennen und umzusetzen, stelle die große Zukunftsherausforderung dar. Der Referent machte deutlich: Es gibt bei den Senioren durchaus "etwas zu holen".
Jeder zweite Rentner besitzt Wohneigentum,
Rentner haben gut eine Billion Euro auf der hohen Kante,
vererben im Jahr 130 Milliarden Euro und
kommen in den Genuss von 50 Milliarden Euro ausbezahlter Lebensversicherungsprämien.
Lediglich 1,5 Prozent lebten von Sozialhilfe.

Heute habe ein 60-Jähriger, der in Rente geht, durchschnittlich noch 25 Jahre vor sich. Jedes Jahr steige die Lebenserwartung in Deutschland um vier Wochen. Die Generation "50 plus" sei wohlhabend, selbstbewusst und offen. Bei dieser rangiere der Faktor "schöne Landschaft zum Wandern" ganz vorne. Die Region Schwarzwald verfüge daher über eine gute Ausgangsposition, so Reidl. ...
ganzen Beitrag vom 5.4.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

 

Schwarzwald will die Schweiz verwöhnen

Für 27,3 Prozent der Schweizer ist Deutschland ein potenzielles Reiseland. Am Schwarzwald schätzen sie dessen touristische Infrastruktur und das hochwertige Angebot. "Keine andere Nation lässt mehr Geld hier als die Schweizer", erklärte jetzt Kai Leonhardt, Leiter der Deutschen Zentrale für Tourismus in Zürich, den Mitgliedern der Tourismus Südlicher Schwarzwald e.V. Für dessen Vorsitzenden Jochen Glaeser ist klar: "Wir müssen uns um die Schweizer kümmern. Sie sind gute Gäste und zahlungskräftige dazu". Nichts dürften sich die Tourismusexperten im Südschwarzwald mehr wünschen. Schließlich war auch das vergangene Jahr von Umsatzeinbußen überschattet. Auf knapp vier Prozent belief sich das letztjährige Minus bei den Übernachtungen, berichtete Glaeser. Im heißen Sommer reisten die Menschen lieber an die See. Umso erfreulicher war der Winter. Im Januar konnte die Zahl der Übernachtungen um vier Prozent gesteigert werden. Im Februar stieg sie sogar um 10,6 Prozent. "Wenn man die ersten Monate des Jahres zum Maßstab nehmen darf,", freute sich Glaeser, "kann die Branche zuversichtlich sein."
Dennoch will sich der Verband auch dieses Jahr weiter um eine Qualitätssteigerung bemühen. "Billigtourismus kann nicht unser Weg sein", betonte auch Verbandsgeschäftsführer Henning Tatje. Zusammen mit der Schwarzwald Tourismus GmbH will er vor allem das Marketing um die Themen Wandern, Radfahren, Wellness, Kulinarik und Wintersport festigen. "Wir wollen den begeisterten Gast, der wiederkommt", lautet das Tatjes Motto. Jochen Glaeser warb um das Projekt "Freie Fahrt für freie Urlauber". ...
Ganzen Text vom 30.4.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

 

Mehr als 30000 Kilometer Wanderwege im Schwarzwald werden gepflegt

Profil Wandern wird gefeilt - Touristiker werben kräftig

Der Schwarzwald weist ein
Wanderwegenetz von mehr als 30 000 Kilometern auf, davon sind
7000 Kilometer Fernwanderwege.
Mehr als 23 000 Kilometer werden vom Schwarzwaldverein markiert und ständig gepflegt. Seit einiger Zeit wird das neue Wegemarkierungssystem eingeführt, das mit Informationstafeln am Ausgangspunkt von Wanderungen und Hinweisschildern mit Nah-, Mittel- und Fernzielen arbeitet. In einer Profilstudie Wandern landet der Schwarzwald in der Skala der beliebtesten deutschen Wandergebiete auf dem ersten Platz, auch in der Rangliste der Gebiete, in denen die mehr als 2000 befragten Wanderer ihre schönsten Wandererlebnisse hatten, steht er ganz oben. Viele Orte veranstalten extra Wanderwochen, mitwandern können Jedermann und -frau, denn es sind normale Mittelgebirgstouren, die zwar Kondition verlangen, aber nie in sportliche Höchstleistungen ausarten.

Im Mai 2004 Jubiläumswandern: zwölf Etappen auf dem Ostweg
Der 244 Kilometer lange Ostweg von Pforzheim nach Schaffhausen feiert 2004 seinen 100. Geburtstag. Eine Jubiläumswanderung an den Wochenenden entlang seiner schwarz-roten Raute beginnt am 22. Mai und endet nach zwölf Etappen am 25. Juli. Die Pauschalprogramme "Wandern ohne Gepäck" werden seit mehr als 25 Jahren erfolgreich angeboten. Die Schwarzwald Tourismus GmbH hat im Mai 2003 den Arbeitskreis Wandern gegründet, der - um die Wanderqualität im Schwarzwald ständig zu verbessern und damit noch besser auf die Gästebedürfnisse eingehen zu können - Qualitätsrichtlinien erarbeitet hat.

Neue Wanderbroschüre und 270-seitiger Wanderatlas
In Zusammenarbeit mit dem wma-Verlag und dem Wandermagazin entstand eine 48-seitige Wanderbroschüre "Wandern im Schwarzwald", die auf der CMT in Stuttgart vorgestellt wurde. Sie wird in 20 000 Exemplaren auf Messen verteilt und auf Anfragen versendet. Sie bietet eine Liste der Vesperstuben, Wanderkarten, Wanderbücher, Wanderheime und vieles mehr. Weiter erscheint der neue Wanderatlas Schwarzwald als Band zwölf dieser Reihe des wma-Verlags in 47 000 Exemplaren (die Wanderbroschüre ist beigelegt). Der 270-seitige, vierfarbige Wanderatlas Schwarzwald wartet mit mehr als 30 Wander-Reportagen sowie mit 80 sammelbaren und gleich nachvollziehbaren Tourenvorschlägen auf. Er enthält Übersichtskarten, Routenpläne, eine ausführliche Vorstellung des neuen Orientierungssystems, alle Hauptwanderwege des Schwarzwaldvereins und eine Gesamtübersichtskarte. Auch Nordic Walking kommt nicht zu kurz.

Erhältlich ist die Wanderbroschüre über die Info- und Prospekt-Hotline Schwarzwald
Tel 01805-66 12 24, Fax 01805-66 12 25, prospektservice@schwarzwald-tourist-info.de, www.schwarzwald-tourist-info.de
 
Der neue WanderAtlas (ISBN 3-936465-05-03) für 7,50 Euro im Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchhandel oder direkt beim wma-Verlag GmbH, Rudolf-Diesel-Straße 14, 53859 Niederkassel, Tel 0228-45 95 10, Fax 0228-45 95 199, info@wma-verlag.de , www.wandermagazin.de 

BZ vom 16.2.2004

  

 

Dreisamtal als "Markenzeichen" gefragt

Während in den Gemeinden Kirchzarten, Oberried, Buchenbach und Stegen seit Monaten darum gerungen wird, neue Formen für die Tourismus-Organisation zu finden, ist man sich über einen wichtigen Werbeträger einig: den Ferienkatalog. Seit mehr als zehn Jahren gestalten sie das Unterkunftsverzeichnis gemeinsam, und das unter dem Markenzeichen "Dreisamtal".

"www.dreisamtal.de" ist das Internet-Portal zum Ferienangebot der vier Gemeinden. Täglich wird es von rund 1300 Besuchern angeklickt, berichtete die Leiterin der Tourist-Info Kirchzarten, Thilia Rebmann, in einem Gespräch mit der Badischen Zeitung. Aber obwohl immer mehr Gäste die Informationen über das Internet suchen, sei der Ferienkatalog nach wie vor stark gefragt, auch von den Internet-Usern. Deshalb wurde das Unterkunftsverzeichnis im Winter erneut in einer Auflage von 12 000 Exemplaren aufgelegt. 180 Betriebe mit insgesamt 800 Betten, dazu die Campingplätze von Kirchzarten und Oberried sind in dem 48 Seiten starken Katalog aufgeführt, die im Jahr mehr als 340 000 Übernachtungen verzeichnen.

Kompletten Text vom 6.2.2004 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Dreisamtal-Übernachtungen 2003 stabil - Tourismusleiterin Thilia Rebmann kritisiert Organisation

... Thilia Rebmann, die hauptamtlich für die Tourismusorganisation im Dreisamtal zuständig ist, erklärte im Gespräch mit der Badischen Zeitung, sie habe für die Touristische Gemeinschaft Dreisamtal ein Konzept entwickelt. Dies habe sie zwar vorgelegt, es sei aber nicht darüber diskutiert worden. "Das Dreisamtal hat einfach falsche Strukturen", sagte sie. Um den Tourismus kümmern sich die Interessengemeinschaft (IG) Tourismus, die kommunalen Einrichtungen Tourist-Infos, der Arbeitskreis Tourismus und der politisch besetzte Ausschuss Tourismus. Nach außen tritt die Touristische Gemeinschaft Dreisamtal auf, zum Beispiel als Herausgeber des gemeinsamen Unterkünfteverzeichnisses, auf der Homepage im Internet und bei zahlreichen weiteren Marketing-Vorhaben. Dies wird von Thilia Rebmann geleistet, die auch die Beherbergungsbetriebe betreut, für die Zusammenarbeit der vier Dreisamtalgemeinden und für die Organisation von Veranstaltungen zuständig ist.
Seit mehr als einem Jahr wird nun schon darüber diskutiert, wie der Tourismus effektiver organisiert werden kann. Kirchzartens Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen meint, hier seien vor allem die Gastronomen und Beherbergungsbetriebe gefordert. Die IG Tourismus müsse ein Konzept vorlegen. Ideen für eine Privatisierung seien schon bei anderen Gemeinden geholt worden, jetzt müssten diese besprochen werden. Es werde aber nicht sehr schnell gehen, räumte von Oppen ein, denn erst müssten sich die neuen Gemeinderäte mit dem Thema befassen, und so werde sich vor 2005 nichts ändern.

Ungeachtet der Organisationsprobleme sind im vergangenen Jahr 68 755 Gäste ins Dreisamt gekommen, die 347 811 Mal übernachteten. Das sind nur 0,6 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahr. Oberried hatte bei 110 171 Übernachtungen eine Zuwachs von 2,8 Prozent, Kirchzarten bei 168 748 Übernachtungen 2,7 Prozent, wobei der Campingplatz mit 113 275 Übernachtungen 4000 (3,6 Prozent) mehr als im Vorjahr hatte. Stegen meldete 11 798 Übernachtungen und ein Plus von 1,6 Prozent, während Buchenbach mit 57 094 Übernachtungen ein Minus von 8,8 Prozent hatte, das Thilia Rebmann unter anderem auf Umbauarbeiten in der Husemann-Klinik zurückführt ...

Den ganzen Text vom 21.1.2004 lesen Sie bitte auf www.bzol.de

  

 

 

Tourismus: Naturnaher Erholungsraum statt überdachte Kunstwelten

Bürgermeister Winterhalter, Oberried 1/2004

Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter von Oberried
will dem Tourismus eine neue Orientierung geben

Foto: Monika Rombach

Der Tourismus im Dreisamtal ist nach Winterhalters Einschätzung derzeit "etwas orientierungslos". Rückläufige Übernachtungszahlen im Schwarzwald (im Dreisamtal sind sie derzeit noch zunehmend) würden leicht zu Panikreaktionen führen, und jetzt versuchten die Touristiker "auf Teufel komm raus" mit irgendwelchen Großprojekten Kunstwelten zu schaffen und Tourismuszentren zu bilden, die eigentlich beliebig austauschbar seien.

Für Winterhalter liegt das Problem jedoch wo anders. "Der Tourismus im Dreisamtal hat es bisher versäumt, ein Leitbild zu entwickeln, das Grundlage für konkrete Handlungskonzepte sein müsste," beklagt er die derzeitige Situation. Den Kunstwelten verspricht er keine Zukunft und verweist auf das Eigene, das gefördert werden müsse. Die Gäste würden nicht in den Schwarzwald kommen, um in irgendwelche Hallen zu gehen, sondern weil sie das Schwarzwaldtypische suchen oder schätzen gelernt haben. Darum entschieden sie sich für Landschaft und Natur. Deshalb sollte nach Winterhalters Vorstellung der Schwarzwald als naturnaher Erholungsraum viel mehr gestärkt werden. Tourismus im Schwarzwald müsse neu strukturiert und seine unverwechselbaren Stärken herausgestellt werden.

Der Naturpark Südschwarzwald mache dazu erste zaghafte Ansätze. Ein wesentliches "Alleinstellungsmerkmal" sei der Sport in dieser Landschaft, zum Beispiel das Mountainbikefahren, das Klettern, das Skifahren und das Wandern. Entsprechend sollten sich Natursportvereine im Südschwarzwald besser profilieren.

Ganzen Text vom 12.1.2004 auf www.bzol.de lesen

  

 

 

Schwarzwald als Reiseziel für Touristen aus China

Fremdenverkehrsmanager der Region holen sich Rat bei einem Holländer
Wenn nichts mehr geht in Deutschland, können offenbar nur noch die Chinesen helfen: Sie kaufen ausgemusterte Atomschmieden und Magnetschwebebahnen. Warum sollten sie nicht auch dem darbenden Schwarzwaldtourismus helfen? Ein Dutzend Tourismusmanager aus der Region ließ sich jetzt von dem holländischen Asienkenner Bert van Walbeek vorausschauend über die "chinesische Invasion" informieren.

Auch wenn sie vermeintlich aus dem Land des Lächelns kommen: "Der chinesische Gast", sagt Walbeek, der als Unternehmensberater in Bangkok zu Hause ist, trete vorwiegend in Gruppen, lautstark und wenig diszipliniert auf. Und so warnt er die heimischen Hoteliers vor: "Sie werden an der Rezeption alle gleichzeitig ihren Schlüssel verlangen." Deshalb werde es nicht genügen, wenn Hotelfachkräfte sich demnächst allein darin üben, chinesische Schriftzeichen zu lesen oder selbst zu pinseln. Im Gastgewerbe des Schwarzwalds ist spätestens dann interkulturelle Kommunikation im weitesten Sinn verlangt, wenn diese Touristen aus Fernost kommen. Und das gekonnte Kochen von Reissuppe: Die ist für Chinesen laut Expertenauskunft unverzichtbarer Bestandteil eines in ihrem Sinne wirklich guten Frühstück - nicht jedoch Erdbeermarmelade und frische Weckle.

Ein schwieriges Geschäft also, das sieht nicht bloß Walbeek so; aber zugleich eines, das sich der Schwarzwald trotzdem nicht entgehen lassen sollte. Denn die nackten Zahlen überzeugen selbst zweifelnde Tourismusmanager. Zwar gelten erst 0,9 Prozent der Chinesen als wohlhabend, aber das allein sind immerhin schon elf Millionen potenzielle Reisende. Und an die sollten die Schwarzwälder sich heranmachen, denn das sind, weiß Walbeek, genau "die Leute, die Geld ausgeben können". Zum Glück dürfen sie das jetzt im Zuge des tief greifenden Wandels in ihrer Heimat auch im Ausland, nachdem sie bis vor wenigen Jahren zum Urlaub im eigenen Riesenreich verdonnert waren - wenn sie überhaupt dafür das Geld hatten.

Der Schwarzwald sollte sich, rät der Experte, schnell bekannt machen bei den Chinesen: Bisher haben in Westeuropa nämlich nur Deutschland und Malta bilaterale Abkommen mit China und deshalb die Nase vorn im Tourismusgeschäft. Mit getrennten Homepages im Internet für Nord-, Mittel- und Südschwarzwald darf man den Chinesen aber nicht kommen. Wer ein Riesenreich seine Heimat nennt, der kann mit einem derart kleinräumlichen Denken verständlicherweise wenig anfangen.

Wie man's richtig macht, zeigt Rothenburg ob der Tauber: Kein Japaner auf Europareise lässt die Stadt links liegen. Warum soll nicht der Schwarzwald zum Rothenburg der Chinesen werden? Doch sollte sich kein Hotelier Hoffnungen machen, dass Chinesen für zwei Wochen Erholungs- und Wanderurlaub einchecken - zumal sie beim Jahresurlaub ohnehin nicht über zehn Tage hinauskommen. Da muss die knappe Zeit in Europa auch noch für den Eiffelturm und die Tower-Bridge reichen.

Doch der Schwarzwald braucht deshalb nicht an seinen Chancen zweifeln, sollte sich aber, mahnt Walbeek, gründlich auf den "chinesischen Gast" vorbereiten. "Bloß keine Heimatabende", warnt er. Stattdessen besser Shopping: Der Kuckucksuhr als Souvenir-Trophäe sagt er gute Chancen voraus. Mit diesem Pfund muss der Schwarzwald in der Konkurrenz der Reiseziele nur noch richtig wuchern. In "Workshops für Leistungsträger" will deshalb die Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft ihre Leute im nächsten Jahr auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten: Auf dass der Schwarzwald seine neue Marktchance richtig und rechtzeitig nutzt

Anita Rüffer, BZ vom 19.12.2003, www.bzol.de

  

 

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