CDU-Austritt nach 43 Jahren

Austrittserklärung von Eugen Abler: „Der Entschluss aus der CDU auszutreten, ist mir nicht leicht gefallen. Die Partei, in die ich vor 43 Jahren eingetreten bin und für die ich mich als langjähriger Vorsitzender eines CDU-Gemeindeverbandes, eines Kreisfachausschusses für Grundwerte und Grundsatzfragen, als stellvertretender Kreisvorsitzender, Mitglied im CDU-Bezirksvorstand, Mitglied der CDU-Fraktion im Kreistag, als Delegierter auf allen Parteiebenen und Verleiher „der Goldenen Schwarzwurst“ stark engagiert habe, hat ihr Gesicht komplett verändert.

Christliche Werte spielen keine Rolle mehr! Seit Jahren setzen die Verantwortlichen der CDU alles daran, künftig in einer Koalition mit den Grünen auf Bundesebene eine Regierung bilden zu können. Die Grünen sind Kinder der 68-er Generation, die sich der Zerstörung des traditionellen Familienbildes verschrieben haben. Die Schaffung dieser Machtoption hat für die CDU einen hohen Preis. Der Verrat am „C“ wiegt schwer und hat längerfristig existentielle Folgen. Bei genauer Betrachtung wäre es nur ehrlich und konsequent, wenn die CDU auf ihr „C“ verzichten würde!
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Zur Begründung meines Schrittes:
Die langjährige Bundesvorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die CDU im Kielwasser des Zeitgeistes nach links geführt und sämtliche Werte auf dem Altar der Macht geopfert. Sie hat die Entkernung der CDU konsequent betrieben, zentrale programmatische Standpunkte einer ehemals werteorientierten CDU einfach über Bord geworfen und damit das Leuchten des „C“ zum Erlöschen gebracht.
Als Themen nenne ich hier die Umsetzung der Genderideologie, das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, die Ehe für Alle, der Lebensschutz, die Frühsexualisierung der Kinder und die Einführung eines Dritten Geschlechts. Derzeit wird über die Erhebung der Lesben- und Schwulenunion (LSU) zu einer Sonderorganisation mit Antragsrecht in der CDU diskutiert. Die Struktur- und Satzungskommission der CDU votiert mit großer Mehrheit dafür und ist überzeugt, „dass das ein wichtiger Schritt zu noch mehr gelebter Volkspartei ist“. In jüngsten Zwischenrufen haben sich Friedrich Merz und Markus Söder ebenfalls dafür ausgesprochen. Söder hält sogar die Ablehnung der gleichgeschlechtlichen Ehe für „rückständig“ und „falsch“. Alle genannten Themen stehen im Widerspruch zur christlichen Lehre und damit auch zum „C“ im Parteinamen.
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Während die LSU mit gerade mal 500 Mitgliedern auf allen Ebenen Fürsprecher hat, wird der Werteunion – eine konservative Unterorganisation der CDU mit 4.500 Mitgliedern – der Status einer Sonderorganisation oder Vereinigung verweigert!
Außer den genannten Gründen sehe ich mit großer Besorgnis den von der CDU mitgetragenen Einstieg in die Schuldenvergemeinschaftung in Europa, die weitreichenden negativen Folgen der Migrationspolitik, den Einstieg in die Energiewende ohne wirklichen Plan mit den höchsten Energiepreisen in Europa!
Auf den Linkstrend mit seinen fatalen Folgen für die CDU habe ich auf vielen Bundesparteitagen hingewiesen und festgestellt: „Die Konservativen haben in der CDU ihre Heimat verloren“. Dieses Gefühl der Heimatlosigkeit hat auch mich erfasst. Wer die Positionen der früheren CDU behalten hat, findet sich mittlerweile im politischen Spektrum am rechten Rand wieder. Wer die Positionen des linken politischen Spektrums und besonders der Grünen in Wertefragen übernimmt, verrät das „C“ und ist Steigbügelhalter für die Dekadenz. Wie oft forderte ich: „Wo CDU draufsteht muss auch CDU drin sein“. Das ist nicht mehr der Fall.
Diesen Kurs der CDU trage ich nicht länger mit und erkläre hiermit meinen Austritt! Nach reiflicher Überlegung ist es die einzige Möglichkeit, beim „Blick in den Spiegel“ kein schlechtes Gewissen zu haben! „Alles hat seine Zeit“, heißt es! Ich danke allen Mitgliedern, die mir ihr Vertrauen geschenkt und mich unterstützt haben. Der CDU kann ich nur zurufen: Kehrt um und bekennt euch zum Geiste des „C“ oder gebt das „C“ auf!“
11.8.2020, Eugen Abler, CDU-Ortsvoritzender in Bodenegg
https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-ravensburg/bodnegg_artikel,-nach-43-jahren-verlaesst-eugen-abler-die-cdu-die-partei-habe-das-c-im-namen-verraten-_arid,11256375.html
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https://cdu-kreis-rv.de , eugen.abler ät t-online.de

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https://www.facebook.com/schwaebische.oberschwaben/posts/eugen-abler-ist-ein-bodnegger-urgestein-sehr-engagiert-und-sehr-konservativ-er-k/1288128114559544/
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Rede von Eugen Abler am 07.12.2918. Parteitag der CDU.
https://www.youtube.com/watch?v=U1aijwkxmg0
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CDU hat das Profil eines abgefahrenen Reifens – Interview mit Eugen Abler (CDU)
https://soundcloud.com/sna-radio/180226_ai_abler_cdu
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Kommentare:
Zwei Dinge sind an dieser Rede erstaunlich:
Erstens dass er nicht aus der Partei ausgeschlossen wurde, und zweitens dass er es noch anderthalb Jahre in diesem verlogenen Laden ausgehalten hat. Nicht verwunderlich sind die Pfiffe (!) nach dem Wort „Landesverrat“, die vollkommene Gleichgültigkeit der Delegierten und das arrogante Ignorieren seiner Argumente durch die Hohen Damen Merkel und AKK.
11.8.020, fre
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Da tritt „Jemand“ im Jahr 1977 in eine Partei ein und engagiert sich jahrelang.
Da sie seine Überzeugungen C (christlich) und D (demokratisch) vertritt. Spätestens ab den seit 2002 geänderten Parteiprogrammen bemerkt er, daß die Werte C und D von der Parteispitze immer weniger vertreten werden. Er wehrt sich, wird aber kaum gehört. Während seiner Rede auf dem Parteital 2018 hören die meisten Parteifreunde überhaupt nicht zu, kaum Applaus. Im Jahr 2020 erklärt er seinen Parteiaustritt. Von den Parteiführern erhält er kaum Dank. Dabei ist er nur dem C und D treu geblieben.
Der „Jemand“ ist Eugen Abler aus der Nähe von Ravensburg und die Partei heißt CDU. Das Engagement von Herrn Abler über 43 lange Jahre hinweg ist der Partei anscheinend gleichgültig. Die christlich-ferne Übernächstenliebe der Bischöfe Marx und Bedford-Strohm ist dieser Partei wichtiger als die christlich-nahe Nächstenliebe zum Oberschwaben aus Bodnegg nahe Ravensburg. Trauriger Verein, die CDU als Merkel-CDU .
11.8.2020, E.K.

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Die CDU ist spätestens seit 2015 für mich unwählbar geworden
Was mich besonders ärgert, ist, daß die Verantwortlichen (man könnte sie auch „Verräter“ nennen) zu alt oder schon tot sein werden, um die Verheerungen ihres Wirkens noch mitzubekommen. Eigentlich gehörten sie m.M.n. ins Gefängnis. Sie haben aus einem Champion einen Looser gemacht. Der Champion hat sich mit Kreisklassespielern vollgesogen. Die ursprüngliche Kultur und ethnische Zusammensetzung Deutschlands ist nachhaltig zerstört, daß große, wunderbare Vermächtnis unserer Vorfahren wird in einigen Jahren verfrühstückt sein. Die Kultur der Nobelpreisträger ist von ihr selbst zerstört worden, weil sie es nicht geschafft hat, die kognitiv Minderbefähigten in ihren Reihen wirksam einzulegen. (s.a. Artikel von Gunnar Heinsohn). Unser „Glück“ ist, daß der gesamte Westen an seinem Verrat und seiner Selbstabschaffung arbeitet, wir also innerhalb dieser Gruppe nicht weiter abfallen. Dennoch scheint eine Vermutung Stephen Hawkings in den kommenden Jahrzehnten Realität zu werden: Intelligenz ist nur eine Sackgasse der Evolution. Wirklich sehr traurig. Vor 20 Jahren hätte ich dieses noch für absolut unmöglich gehalten. So kann man sich täuschen.
11.8.2020, P.S.
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Das C scheint mir weniger das Problem zu sein
(wobei man ohnehin fragen muss, für was die beiden großen Kirchen derzeit stehen?) als der generelle Linksruck. Die Union läuft seit Längerem willig und um Modernität bemüht den Parteien links von ihr hinterher, hat derweil ihren Markenkern und ihr Selbstbewusstsein verloren (man wiederspricht auch den lautstarken Sozialismus-Fans Esken und Kühnert eher ungern und arrangiert sich mit wirren Berliner Verhältnissen) und wird letztlich wohl deshalb nicht mehr respektiert von SPD und Grünen. Dass sie noch relativ viele Wählerprozente einheimst, liegt evtl. (These) weniger daran, dass die Wähler überzeugt hinter der Union stehen, als daran, dass die Wähler andere Parteien noch weniger prickelnd finden. Eine Partei kann aber nicht von Menschen leben, die sie als kleineres Übel hinnehmen. Wäre spannend zu wissen, warum Bürger CDU und CSU wählen.
11.8.2020, HP
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Es fehlen die vermutlichen Rechts- und Verfassungsbrüche der Kanzlerin.
Die vom Autor verfasste Zusammenstellung der ruinösen Merkel-Politik hat eine wesentliche Lücke. Es fehlen die vermutlichen Rechts- und Verfassungsbrüche der Kanzlerin. Auch Lügen wie die bewiesene “Chemnitz-Lüge“ wurden nicht erwähnt. Wer von den CDU-Mitgliedern kann denn heute noch “ In den Spiegel schauen“?
11.8.2020, Her
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Konservative, oder die sich dafür halten, sollten ernsthaft überlegen, liberal zu werden!
(Aber nicht so wie die Liberalalas der FDP, die Sozialdemokraten sind). Kühnelt-Leddihn oder Roger Scruton zeigen, wie es geht. Vielleicht auch mal Hans Herrman Hoppe lesen.
Friedrich August von Hayek in Verfassung der Freiheit: S. 519: „Es waren immer die Konservativen, die dem Sozialismus Zugeständnisse gemacht haben und ihm zuvorkamen. Als Befürworter des „Wegs der Mitte“, ohne eigenes Ziel, waren die Konservativen von dem Glauben geleitet, daß die Wahrheit zwischen den Extremen liegen muss.“ Oder noch kürzer: Die CDU ist ein Kanzlerwahlverein, mehr nicht.
11.8.2020, K.J.
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Die CDU hat ja nicht nur das „C“ verraten sondern ihre Grundlage,
ihr Fundament, den Konservatismus. Seit sie den aufgegeben hat treibt sie politisch einfach nur durch den Zeitgeist. Sie läßt sich treiben und glaubt damit, es allen recht zu machen, allen zu gefallen, in allen politischen Gewässern zu fischen ohne Orientierung und ohne die richtige Gerätschaft. Etwas was die SPD auch macht mit dem selben Erfolg. Das „C“ wurde neu definiert von, liebe deinen Nächsten zu, liebe deine Überübernächsten, liebe deine Feinde mehr als deine Freunde und dich selbst. Das „C“ von Bedford-Strom und Marx, denen es mit der Umwandlung des Christlichen ins Islamische gar nicht schnell genug gehen kann.
Herr Abler tritt aus, es wird die CDU nicht interessieren und wenn ich mich nicht täusche wird das nirgendwo auch nur eine kleine Schlagzeile sein. Wenn dann wird man ihn mit Dreck bewerfen wie nach seiner Rede 2018. Ich wünsche ihm einen ruhigen Ruhestand, vielleicht mit etwas Zufriedenheit den richtigen Schritt getan zu haben.
11.8.2020, H.P.

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