COVID-19 – eine Zwischenbilanz

COVID-19 – eine Zwischenbilanz oder eine Analyse der Moral, der medizinischen Fakten, sowie der aktuellen und zukünftigen politischen Entscheidungen
Überlegungen eines besorgten Schweizer Bürgers
von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt, Zürich
… Alles vom 7.4.2020 bitte lesen auf
https://www.mittellaendische.ch/2020/04/07/covid-19-eine-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zuk%C3%BCnftigen-politischen-entscheidungen/
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Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul R. Vogt 
Facharzt FMH für allgemeine Chirurgie, Herz- und Gefässchirurgie.
Initiator und Präsident von „EurAsia Heart – A Swiss Medical Foundation“ (https://www.eurasiaheart.com)
Schweizerischer, Deutscher, Russischer und Ukrainischer Facharzt für Herz- und Gefässchirurgie
Consultant für Herz- und Gefässchirurgie, Hirslanden-Gruppe, Klinik Im Park, Zürich, Schweiz
Senior Consultant, Klinik für Herz- und thorakale Gefässchirurgie, UniversitätsSpital Zürich, Schweiz
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COVID-19 – Eine Zwischenbilanz: 10 Fragen an Prof Paul R. Vogt, Zürich
In den ersten beiden Tagen wurde der (o.a.) Artikel bereits über 350’000 mal gelesen und tausendfach geteilt. Wir haben deshalb bei Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt nachgefragt und 10 Fragen gestellt, die aktuell im Raum stehen.
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David Aebischer (D.A.): Was hat der Artikel in der Mittelländischen ausgelöst, welche Reaktionen sind bis zu Ihnen persönlich vorgedrungen?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Seit der Publikation des Manuskriptes bei Ihnen bin ich mit Repliken überflutet worden: per sms, Whatsapp, e-Mail oder per Telefon. Viele haben das Manuskript weiter verteilt. Bis jetzt habe ich keine negativen Kommentare erhalten.
Die Grundstimmung der Antworten: ein Aufatmen! Ich bin erstaunt, dass viele Leser schrieben, sie hätten zum ersten Mal erfahren, was eigentlich die Fakten zu dieser Pandemie seien! Und natürlich erwarten die Leute Antworten von unserer Regierung: was wurde nach dem 31. Dezember veranlasst, als die chinesische Regierung die WHO informierte? Und was wurde nach dem 30. Januar veranlasst, als die WHO dieses Ereignis weltweit offiziell als «public health emergency of international concern» bezeichnete und entsprechend warnte?
Vielen sind die möglichen ökonomischen Konsequenzen dieses «Lock-down» eine grosse Sorge. Einerseits sind sie mit einer «Öffnung», welche keine Rücksicht auf möglicherweise neue Krankheitsfälle nimmt, nicht einverstanden; auf der anderen Seite fürchten sie finanziellen Konsequenzen.
Überrascht hat mich, dass viele unsere Demokratie in Gefahr sehen – etwas, das wir üblicherweise anderen Ländern vorwerfen, indem wir sie verdächtigen, unter dem Deckmantel der Pandemie-Bekämpfung die Bürgerrechte einzuschränken. Ein Leser wurde konkret, indem er schrieb: «Unsere Regierung hat es geschafft, dass wir uns alle freiwillig einsperren. Nachrichten zur Krise werden jeden Abend von der täglichen Pressekonferenz des Bundes vermittelt. Inhalt: diffus, nicht nachvollziehbar, kein Plan. Unverständlich, dass unsere Presse einerseits unsere Regierung lobt, andererseits konstant andere Länder kritisiert, welche niedrigere Infektionsraten haben als wir! Sollen wir dadurch abgelenkt werden?». Die direkte Demokratie wurde quasi stillgelegt, meinten viele. Meine Antwort war: das war auch ein Zweck meines Vorstosses: unsere direkte Demokratie wieder anzustossen, die ich notabene sehr schätze.
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D.A.: Was Sie zu diesem Bericht motiviert hat, haben Sie ausführlich erklärt. Hatten Sie beim Verfassen auch Angst, dass es Ihnen und Ihrem Ruf schaden könnte?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Nein. Ich fühle mich nicht meinem Ruf verpflichtet, sondern den Tatsachen. Zudem bin ich mir bei aller Kritik an der Schweiz bewusst, dass es hier, in meinem Heimatland möglich ist, Dinge zu sagen, nicht populär sein mögen, die aber gesagt werden müssen.
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D.A.: Der Artikel wird grösstenteils sehr positiv aufgenommen, nur wenige sprechen in den Kommentaren von Polemik und Emotionen in Ihrem Artikel. Was sagen Sie diesen Menschen?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Ich will hier als einerseits als Arzt und andererseits als Bürger antworten. Wenn ich angesichts der 2000 Hospitalisationen und 600 Toten alleine im Monat März, angesichts so vieler Patienten, die auf der Intensivstation intubiert in Bauchlage um ihr Leben kämpfen, keine Emotionen mehr verspüre, hänge ich meinen Beruf umgehend an den Nagel. Was die Polemik betrifft: mit einem weichgespülten Artikel, welcher nur von «political correctness trieft» und die Fakten verschleiert, erreicht man heutzutage gar nichts. Entweder will ich etwas erreichen und wenn nicht, brauch’ ich auch nichts zu schreiben.
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D.A.: Sicherlich sind bei Ihnen bereits Medienhäuser vorstellig geworden, die nun auf Ihren Zug aufspringen wollen?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Natürlich. Aber keine Angst. Ich will – wie es schon der Deutsche Virologe Christian Drosten gesagt hat – kein Medien- oder Fernseh-Professor werden. Dafür hab’ ich meinen Beruf zu gern und der lässt so was zeitlich auch nicht zu. Es war mir wichtig, etwas anzustossen.
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D.A.: Die Entwicklung und die täglichen Neuigkeiten rund um Covid-19 sorgen für rasantes Tempo und zwingen laufend auch zu Anpassungen von Aussagen. Gibt es in der Zwischenzeit bereits diverse Punkte aus Ihrem Bericht, die Sie anpassen oder ergänzen müssen?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Die Fragen, die bis anhin noch nicht beantwortet werden konnten, bleiben nach wie vor unklar. Für präzise Angaben ist einfach zu wenig Zeit vergangen. Die Hoffnung bleibt, dass es doch nicht so schlimm kommt, wie viele befürchtet haben. Die dringlichste Fragen sind, wann eine medikamentöse Therapie und eine Impfung zur Verfügung stehen. Was allfällige Medikamente betrifft, gibt es positive Nachrichten aus aller Welt – aber auch das wird Zeit benötigen. Schneller helfen könnte eine Antikörper-Diagnostik, welche zumindest jene identifiziert, die nicht mehr ansteckend sind, aber auch nicht mehr angesteckt werden können.
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D.A.: Einige Kommentare vermissen in Ihren Ausführungen auch Tipps im Umgang mit Covid19 und der Situation darum herum. Das Bedürfnis für Empfehlungen war in der Bevölkerung nie grösser. Können Sie da Hand bieten?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Etwas pessimistisch gesagt: da es weder Impfung noch Medikamente gibt, gelten die Empfehlungen zur Zeit der Spanischen Grippe – was natürlich nachdenklich stimmt. Immerhin: mehrere Studien bestätigen übereinstimmend, dass konsequentes Hände-Waschen mit den entsprechenden Desinfektionsmitteln, die eigentlich der Bund endlich nennen sollte, und das Tragen von N95-Masken, medizinischen Masken und auch selbst-gebastelten Masken, wenn sie aus 4 Lagen Papier oder 1 Lage Stoff bestehen, 95% bis 99% der Viren auf Oberflächen oder in der Luft blockieren können. Als wirksame Desinfektionsmittel gelten laut dem «Journal of Hospital Infection» vom 06. Februar 2020: Alkohol 62%ig bis 71%ig; Hydrogen Peroxid 0.5% oder Natrium Hypochlorite 0.1%. Ich denke, am einfachsten hält man sich an die Alkohol-Desinfektion. Und Abstandhalten gilt nach wie vor, wie zu Zeiten der Spanischen Grippe.
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D.A.: Nun hat der Bundesrat mitgeteilt, dass er (wahrscheinlich vor allem unter dem Druck der Wirtschaft) bald Lockerungen des Lockdowns formulieren will. Wie sehen Sie das Vorgehen des Bundesrates in dieser Sache?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Man wird nicht um Lockerungen herumkommen, Wirtschaft hin oder her. Das Leben soll sich ja wieder normalisieren. Bei diesem Entscheid beneide ich den Bundesrat nicht. Mathematische Modelle rechnen damit, dass die Sache bis Ende Mai nicht ohne Risiko bleiben wird. Andere Studien, wie jene vom Imperial College London oder der U.S. Regierung («U.S.-Government COVID-19 Response Plan») reden von bis zu 18 Monaten. Entscheiden kann ich das nicht. Sicher ist: jede Lockerung gleicht etwas einem Schritt ins Ungewisse, weshalb jeder Schritt mit einem exakten Monitoring verbunden sein muss. Entscheidend ist dabei, ob die Anzahl Hospitalisationen nach jedem Schritt wieder zunehmt, oder nicht. Die Anzahl positiv-getesteter Personen, welche keine Symptome haben, hilft uns in dieser Situation nicht weiter.
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D.A.: Welche Empfehlungen geben Sie dem Bundesrat aktuell?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Exakte Informationen zu geben: wer muss sich wann mit was desinfizieren! Masken tragen ja oder nein, wann und wo! Formulierung eines klaren zeitlichen Plans: was wird konkret wann gemacht. Der Bundesrat kann sich ruhig vorbehalten, bei bestimmten Umständen, z.B. einer erneuten, plötzlichen, deutlichen Zunahme der Hospitalisationen, den Kurs zu ändern. Aber die Leute, das haben mir die vielen Antworten gezeigt, erwarten einen konkreten Plan. Das Rad muss dabei nicht neu erfunden werden, man muss nur bereit sein, zu beobachten, was andere Länder tun oder getan haben.
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D.A.: Wie sehen Sie die Problematik des zivilen Ungehorsams bei doch noch sehr vielen Menschen in der Schweiz?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Ziviler Ungehorsam? Den sehe ich nicht, da sind wir weit davon entfernt. Die Leute werden wissen wollen, was passiert ist. Ob und wenn ja, was versäumt worden ist. Das ist ihr gutes Recht. Und vielleicht werden sie wissen wollen, wie in Zukunft vorgesorgt wird. Drei biologische Jahrhundert-Ereignisse (SARS, MERS, COVID-19) in nur 17 Jahren sollten Anlass genug sein, über die Bücher zu gehen. Die nächste Pandemie ist eine reale Möglichkeit. COVID-19 wurde im März 2019 als «bald» angekündigt und 9 Monate später war sie da.
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D.A.: Es kursieren weltweit Theorien und abstruse Verschwörungstheorien rund um Covid-19. Wie ordnen Sie das Phänomen ein und wie gefährlich ist es für die Gesellschaft, wenn laufend mehr und immer wieder solche Theorien verbreitet werden? Ihr persönlicher Rat im Umgang damit?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Eine gute wissenschaftliche Arbeit ist jene von Kristian Andersen im «Nature Medicine», die ich im Manuskript erwähnt hatte. Sie beschreibt, wie diese Pandemie entstanden sein könnte. Diese Forschung muss international weiter vorangetrieben werden, denn neu entstehende Viren können uns echt bedrohen. Zudem muss die Bevölkerung mehr Transparenz einfordern. Es kann nicht sein, dass Forschungsvorhaben laufen, welche die halbe Weltbevölkerung ausrotten können – egal ob rein wissenschaftlich oder nicht – ohne dass diese transparent öffentlich kontrolliert und reguliert werden.
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Initiator und Präsident von „EurAsia Heart – A Swiss Medical Foundation“ (https://www.eurasiaheart.com)
Schweizerischer, Deutscher, Russischer und Ukrainischer Facharzt für Herz- und Gefässchirurgie
Consultant für Herz- und Gefässchirurgie, Hirslanden-Gruppe, Klinik Im Park, Zürich, Schweiz
Senior Consultant, Klinik für Herz- und thorakale Gefässchirurgie, UniversitätsSpital Zürich, Schweiz

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