AKW Fessenheim stop 2018?

Der Verwaltungsprozess, um das elsässische Atomkraftwerk Fessenheim durch ein Dekret endgültig zu schliessen, dauert ungefähr fünf Jahre.  Dies teilte Pierre-Franck Chevet, Präsident der französischen  Atomaufsichtsbehörde Autorité de sûreté nucléaire (ASN), laut  übereinstimmenden Berichten der beiden elsässischen Tageszeitungen mit. Der linke französische Präsident François Hollande will die Schliessung  des AKW spätestens Ende 2016 durch ein Dekret verfügen laut ASN wäre  dieser Termin nicht einhaltbar und müsste um zwei Jahre verschoben werden. Einen Reaktor endgültig stillzulegen, erfordere im Gegensatz zu  einer provisorischen Schliessung aus Sicherheitsgründen ähnlich wie bei  seinem Bau umfassende Verwaltungsverfahren, hatte Chevet argumentiert.
2017 sind in Frankreich die nächsten Präsidentschaftswahlen. Bei einem  Machtwechsel könnte der Beschluss, Fessenheim zu schliessen, wieder  rückgängig gemacht werden, befürchtet Jürg Stöcklin, Präsident des
Trinationalen Atomschutzverbands (Tras). «Wir haben auf diese Gefahr  schon hingewiesen.» Aus Sicherheitsgründen setzt sich Tras dafür ein,  das AKW sofort zu schliessen. Der Verband versucht, die Schliessung von Fessenheim auch auf  gerichtlichem Weg durchzusetzen – insbesondere mit dem Argument der  Erdbebengefahr. Derzeit ist das Verfahren vor dem Berufungsgericht Nancy  hängig. «Das zuständige Ministerium hat sich gegenüber dem Gericht noch  nicht geäussert, dass Fessenheim 2016 geschlossen werden soll», sagt
Stöcklin. Stellt sich also die Frage, ob das beschlossene Aus für Fessenheim  wirklich Bestand hat. In den elsässischen Zeitungsberichten kommt auch  eine stellvertretende ASN-Direktorin zu Wort, die darauf hinweist, dass
Fessenheim auch trotz des langwierigen Verwaltungsverfahrens bereits  2016 abgestellt werden kann. So könnten zum Beispiel die Brennelemente  entfernt werden.
18.1.2013, BUND Freiburg

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