Passionsblumen

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Blumenwiese am 29.6.2012

 

Lebenslange Passion für Passionsblumen
Die weltweit drittgrößte Sammlung von Passionsblumen befindet sich in der Region. Der Ebneter Kaufmann und Züchter Mattis Tessmann sucht nun nach einer Möglichkeit, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. .
Mattis Tessmann züchtet Passionsblumen seit seiner frühen Jugend. Mit 13 kaufte er sich seine erste Pflanze, fünf Jahre später bevölkerten an die hundert davon den elterlichen Garten. Heute, mit 30 Jahren, verfügt er über die drittgrößte Sammlung der Welt. Das Wort Passion bedeutet Leid und Leidenschaft. Tessmann findet, dass beide Bedeutungen gut zu ihm passen. Für Pflanzen habe er sich immer interessiert, sagt der ausgebildete Gärtner. Woher das kommt, weiß er nicht. Weder seine Eltern noch seine Großeltern hätten einen grünen Daumen. Aber ein Tessmann habe vor einigen Jahrhunderten ein paar Passionsblumen erstbeschrieben. „Vielleicht ist die Leidenschaft doch angelegt“, überlegt Mattis Tessmann.
Aufgewachsen ist er in Böblingen. Auf der Rückfahrt aus einem Urlaub hielten seine Eltern und er einmal an einem Baumarkt. Dort kaufte er damals seine erste Passionsblume. „Mit 15 ist dann der Wahnsinn ausgebrochen“, sagt er grinsend, denn von da an vergrößerte er seine Sammlung durch Tauschen, bis der ganze Garten vollstand. Heute besitzt er rund 350 der weltweit rund 570 Arten, dazu kommen einige Züchtungen. Er schwärmt von diesen Blumen: von der Vielfalt ihrer Blätter, von ihrer Evolution, von ihren Blüten, die er „bezaubernd“ und „magisch“ nennt. Ohne diese Begeisterung würde er sicher nicht all die Zeit aufwenden. Nach Freiburg kam er wegen einer Panne und wegen der Liebe. Als Jugendlicher hatte er eher den Kaiserstuhl ins Auge gefasst, wegen des guten Klimas für die Passionsblume. Als er aber mit seiner heutigen Frau im Jahr 2014 aus einem Urlaub in Italien zurückkehrte, da sprang das Auto in Freiburg nicht mehr an. „Stehen geblieben, hier geblieben“, sagt Tessmann mit einem Lachen. Heute haben die beiden vier Kinder, ihr Ältester bekam vor kurzem seine erste Passionsblume und sei begeistert, so der Vater. Die Familie wohnt in St. Peter – „ein guter Ort für die Hochlandarten“.
Die Pflanzen wachsen schnell und deshalb auch ineinander. Jedes Jahr trenne er sie eine Stunde lang auf – pro Pflanze. Das ergibt rund zwei Wochen reine Arbeitszeit. Tessmann geht deshalb im Herbst und Frühling früher aus dem Haus und kommt später wieder heim. Und wie oft er seine Pflanzen schon hin- und hergefahren habe! Nach einem dauerhaften Standort für die Mutterpflanzen sucht er schon lange: ein Acker in der Nähe, auf den soll dann ein Gewächshaus, auch um die Sammlung im Rahmen von Ausstellungen öffentlich zu machen. Vor kurzem hat er zumindest eine Bleibe für diesen Sommer gefunden, als Unterpächter in Kirchzarten.
Die Passionsblumen spielten immer eine Rolle in seinem Leben. Nach 2014 gründete er einen Kurierdienst, er vermaß mit Drohnen Bauprojekte, arbeitete auch mal als Tagesvater und im Garten- und Landschaftsbau, bis er 2018 dann den Bioladen im Freiburger Stadtteil Ebnet eröffnete.
„Das war ein spontaner Impuls“, sagt er. Er habe Passionsblumen verschicken wollen und sei mit dem damaligen Inhaber der Post ins Gespräch gekommen, dem der Laden zu groß war. Sie hätten festgestellt, dass in Ebnet ein Lebensmittelladen fehle, wollten das ändern und teilten sich fortan die Räumlichkeit (die BZ berichtete). Vor zwei Jahren kündigte ihm die Vermieterin und der Laden zog an den heutigen Standort um. „Das Flair hier ist viel schöner“, sagt Tessmann heute.
Wie viele Pflanzen er genau hat, kann nicht einmal er sagen – den Titel der drittgrößten Sammlung der Welt bekam er 2022 über seine Bestandsliste von der Passiflora Society International zugesprochen. Im Sommer jedenfalls standen einige seiner Pflanzen vor dem Laden, sie seien sein Markenzeichen. „Die kommen sehr gut an“, sagt er. Seit kurzem kann man im Bioladen und in seinem Online-Shop auch Jungpflanzen kaufen. Für Tessmann jedenfalls überwiegt die Leidenschaft das Leid bei weitem: „Wenn ich eine Blüte sehe, weiß ich, warum ich das mache.“

Passionsblumen
Passionsblumen stammen ursprünglich aus Lateinamerika, wo sie sich in Wechselwirkung („Koevolution“) mit Schmetterlingen entwickelt haben. Die Blüten können bis zu 18 Zentimeter groß werden, öffnen sich aber nur einmal, meist nur für einen Tag. Einige Arten haben essbare Früchte, von denen die Maracuja hierzulande wohl die bekannteste ist.
… Alles vom 31.5.2023 von Dominik Heißler bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/lebenslange-passion-fuer-passionsblumen–264898981.html

Passiflora von Mattis Tessmann
0163/7601285
Allmendweg 5, 79271 St.Peter
http://www.mstn-passiflora.de/